Düsseldorf hat sich in den letzten Jahren städtebaulich zurückentwickelt und vielerorts die historische Chance verpasst, an Individualität zu gewinnen. Der Kö Bogen ist ein weiterer kalter Alu-Glas-Marmor-Komplex, welcher auch in Frankfurt, Hamburg oder Berlin, als Hauptbahnhof oder Versicherungszentrale dienen könnte. Da nuzten auch die Blumenkästen an den Außenwänden nichts.
Wenn man im Konzert der Großen mitspielen möchte, sollte man sich nicht mit Oberhausen, Koeln und Duisburg vergleichen, sondern mal schauen, warum z.B. Notting Hill in London so einzigartig ist. Dort wäre der denkmalgeschützte Tausendfüßler zu einem Gesamtkunstwerk umgestaltet worden, ähnlich wie in New York die High Line. Das macht Weltstädte eben aus und unverwechselbar.
Mit einem biederen Provinzgutsherren als OB ist derartiges leider nicht möglich. Der baut lieber überteuerte und extrem hässliche Luxus Wohnghettos und nennt diese dann, ganz wannabe avantgardistisch, "Quartier Central" und "Le Flair". Düsseldorfer Klischee - Mehr Schein als Sein. Heinrich Heine wäre es bestimmt wieder wunderlich zu Mute, wenn er sehen könnte, wie seine schöne Stadt nach und nach verschandelt wird.
Aber in 30 Jahren kann man ja alles wieder abreißen...