Inhaltlich hat Löwe natürlich völlig recht. Das Pensum ist zu viel gewesen und die ganzen Rotationen kann kein Verein, der seine Ziele erreichen will, so durchstehen. Man tut sich aber keinen gefallen damit, jetzt mal wieder die "Ostkarte" zu spielen. Dass man also benachteiligt wurde, nur weil man aus den "unliebsamen, neuen Bundesländern" stammt. Zum Glück stellt Löwe es ja am Ende nochmal klar, egal ob Dynamo oder HSV, dass kann im Grunde kein Verein wegstecken.
Gleichzeitig ist Dynamo aber ebenso Bestandteil des Gremiums, dass die Entscheidung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs beschlossen hat. Genauso wie alle anderen Vereine der ersten und zweiten Liga auch. Das ganze wurde also nicht einfach nur von oben beschlossen, sondern von den Vereinen selbst, die doch im Grunde alle daran interessiert waren, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen und die Saison zu Ende zu bringen. Und wozu das ganze? Nicht zuletzt um eben Leuten wie einem Chris Löwe weiterhin das vertraglich zugesicherte Gehalt zahlen zu können. Und damit schließt sich der Kreis.
Angesichts von Dynamos coronabedingten Pensums kann ich das Klagen von Löwe verstehen. Dann hätte man sich aber als Liga dazu entschließen müssen, eben nicht weiterzuspielen oder das ganze über einen noch längeren Zeitraum zu strecken, mit entsprechenden Folgeproblem (Stichwort Vertragslaufzeiten). Das wollte man aber nicht, insbesondere aus Gründen, die auch ein Herr Löwe jeden Monat auf seinen Kontoauszügen erblicken kann.
Insoweit ist mal wieder alles nicht nur schwarz und weiß.