DIe durch die britischen Bürger getroffene Entscheidung ist für die Briten nur durch die rosa Brexit-Brille gesehen toll.
Die Briten leben zwar auf einer Insel, aber dennoch sind sie ja in einer globalisierten Welt nicht isoliert. Sie werden also weiterhin mit anderen EU-Staaten Handel treiben wollen. Überspitzt ausgedrückt, wenn man beklagt, dass die EU-Banane eine ganz bestimmte Krümmung haben muss, dann werden sie auch weiterhin an den Regelungen der EU hängen, weil sie auf den Handel angewiesen sind. Dazu kommt dann, dass da noch ordentlich Kosten in Form von Zoll und Verwaltungsausgaben oben drauf kommen. (Andersrum dann natürlich für uns auch)
Der europäische Finanzstandort London wird sich pulverisieren, weil nicht mehr wirklich europäisch, obwohl in Europa gelegen. Frankfurt wird da sicherlich profitieren.
Überhaupt war dieses Referendum mMn an Dummheit kaum zu überbieten. Das mächtigste Argument bei den britischen Erpressungsversuchen, ich meine Verhandlungen war immer der Austritt GB als Geberland aus der EU. Egal wie man es wendet, selbst wenn die Brexit-Gegner das Referendum gewonnen hätten, wäre das Argument No. 1 bei den Verhandlungen dann nichtig geworden, weil das britische Volk anders entschieden hat. Der Versuch den EU-Gegnern in der eigenen Partei mit einem Referendum den Wind aus den Segeln zu nehmen war ein Ritt auf der Rasierklinge, der auf jeden Fall für GB nach hinten losgegangen wäre. Europäisch gesehen ist das jetzt allerdings schon ein echt fettes Problem.
In Brüssel war die Stimmung dank Griechenlandpleite und Flüchtlingsverteilung eh schon richtig schlecht. Mit dem Referendum wurde das auch nicht besser, auch wenn es anfangs gut für die Brexit-Gegner aussah. Jetzt ist die Stimmung sowas von am Arsch, dass viele mit vorgehaltener Hand das Ende der EU in den nächsten 10 Jahren orakeln.