Also mir ist das schon neu und ehrlich gesagt auch zu pauschal, also das mit der Schnittmenge zwischen Esoterikern/Hippies auf der einen und Rechtsextremen/Nazis auf der andern Seite. Gibt genug Esoteriker/Hippies die mal absolut gar nix mit Nazis am Hut haben. Das es darunter sicher auch den ein oder andern Nazi geben wird ist auch klar, aber die gibts auch unter Juristen, Bankern, Bäckern, Floristen usw .. wird aber eher die Ausnahme sein. Pauschalisieren ist für doofe. Das Thema hatten wir hier doch bereits durchgekaut.
Von den Dokus die ich zu dem Thema bislang sah, glaube ich nach wie vor das es grösstenteils einfach Spinner sind denen es viel zu gut zu gehen scheint. Die demonstrieren für die Freiheit und gegen die Corona Auflagen. Viele von denen haben anfangs nicht geschnallt, dass da auch Nazis mitmachen und haben sich inzwischen bereits von diesen Veranstaltungen distanziert. Deswegen wurden die Demos auch immer kleiner. Habe es bereits gesagt, aber wiederhole mich gerne: Diese Leute sollen froh sein hier demokratisch in Freiheit leben und überhaupt demonstrieren zu können. Davon können Nordkoreaner oder Syrer nur träumen. Und dafür kann man der Gesundheit und dem Rest der Gesellschaft zuliebe einige zeitlang mal ne Maske tragen an den Orten wo es halt nötig ist. Steht manchen auch besser als das Gesicht hinter der Maske
Ich sehe jedenfalls keine pauschalen Zusammenhänge zwischen irgendwelchen spirituellen Einhorn- und Engelsfigurensammlern auf der einen und Nazis auf der andern Seite. Eine mehr als waghalsige These die da aufgestellt wird. Das einzige was beide Gruppierungen eint ist das beide einen an der Waffel haben, weil sie ziemlich scheuklappenartig an ihre Figuren/Ideologien glauben. Das macht einen freiheitsliebenden Hippie/Esoteriker aber erstmal noch lang nicht zum Nazi. Erschließt sich mir wie gesagt nicht diese pauschalisierende These in diesem Ruhrpott Blog.
So und jetzt können die Hater hier wieder auf mich eindreschen... viel Spaß damit
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Natürlich ist nicht jeder Esoteriker ein Nazi und natürlich geht auch nicht jeder Esoteriker auf sone Demo. Und natürlich ist auch nicht jeder Esoteriker und nicht einmal jeder Rechte auf soner Demo ein Nazi im eigentlichen Sinne. Was sie aber fast alle eint, ist der - teilweise ins Militante und Hardcore-Diffamierende abgleitende - Kampf gegen die Regierung, "das System" - und dies dann meist nicht nur gegen gewisse Maßnahmen, sondern im wesentlich tiefgreifenderen Sinne. Und wenn du sagst, die würden für die Freiheit demonstrieren - dann setz das Wort Freiheit doch bitte in Anführungszeichen. Was sollte das für eine Freiheit sein? Von vielleicht ganz wenigen Ausnahmen abgesehen doch mindestens eine, in der sich alle ohne Masken und Mindestabstand bewegen sollen - und somit de facto anstecken können oder sollen. Andere wünschen sich eine "Freiheit" unter Putin, Trump, Orban, Höcke oder gleich unter einem neuen Adolf. Im Grunde ist es doch nicht so entscheidend, ob das alles Rechte und Nazis sind, oder "nur" Rechte, Nazis und auch andere Wahnsinnige - eigentlich macht Letzteres die "Bewegung" doch nur gefährlicher, weil schwerer einzuordnen und auch für breitere Massen attraktiv. So können sich alle auf den Standpunkt "Wir sind doch nicht alle Nazis, Rechtsextreme und Reichsbürger" zurückziehen, sogar einige Ultrarechte selbst argumentieren so.
Fazit: Es stimmt, es sind zuweilen "nur" Leute, die bewusst und von mir aus in sehr, sehr wenigen Ausnahmefällen auch unbewusst mit diesen Nazis, Reichsbürgern, AfDlern, Querfrontlern gemeinsame Sache machen. Das ist aber weder ein Grund, die ganze Sache als weniger gefährlich einzustufen - noch einer, diese angeblichen oder tatsächlichen Nicht-Rechten/Nicht-Nazis großartig in Schutz zu nehmen. In der Weimarer Republik haben bspw. Kommunisten auch zuweilen direkt gemeinsame Sache mit den Nazis gemacht, man denke an den Berliner Verkehrsarbeiterstreik - zuweilen auch indirekt. Und Kommunisten sind halt auch keine Nazis. Sie haben dennoch gemeinsam und mit noch anderen Mitstreitern und Naivlingen die Republik zugrunde gerichtet, einige nahmen wie heute die Dinge nicht so ernst, guckten weg, argumentierten mit "nicht unnötig aufwerten" - und von all jenen Kollaborateuren, Mitstreitern, Wegguckern, Naiven mussten dann viele selbst sehr, sehr bitter für ihre Naivität bzw. ihr fahrlässiges Tun bezahlen.