Ich mache mich jetzt mal unbeliebt: viele Leute wollen, dass sich einfach gar nichts ändert (zumindest was die eigene, fast schon sakralisierte Lebensführung anbelangt). Zwar erkennen viele, das was gemacht werden muss, tun sollen dafür aber die anderen, das auch bitte schön zügig. Dazu noch ein paar gutgemeinte Moralaposteleien aller Couleur als Geschenk (teilweise mit einer verdeckten Kulturobrigkeit untermalt).
Oft hat man das Gefühl hier außerhalb der deutschen Staatsgrenzen, dass die jeweiligen deutschen Regierungen zwar gerne versuchen würden, was zu machen, der eigene Wähler stellt sich (zum unterschiedlich großen Teil) aber stur. Wehe es macht irgendwer anderes aber nicht so oder stellt in Frage, ob das nur anderswo relevant ist, dann bekommt man eine lange Litanei, wie moralisch schlecht man ist. Ausnahme: eine Änderung würde deutsche Wirtschaftsinteressen schaden. Die deutschen Autofabrikanten in Ungarn z. B. senden schöne Grüße. Das war übrigens vor allem unter Angela Merkel so (nicht von ungefähr waren sie und Orbán doch lange Verbündete auf europäischer Ebene).
Wieso ich das schreibe? Weil ich gewisse Paralelen zu meinem Land erkenne. Wozu es geführt hat, kann man ja sehen...