Morgen, Sonntag soll es denn sein. Alles ist bereits gesagt. Ich fasse kurz zusammen:
Die Statistik, dieser „Zahlenfriedhof“, wie das jemand treffenderweise formuliert hat, spricht sowieso gegen uns- man braucht sich eigentlich keine Gedanken mehr zu machen.
Der Ort des Geschehens ist zwar noch nicht offiziell ausgekegelt worden, aber ob es zu Hause oder ein Ascheplatz bei Candlelight im Nachbarort, ein stillgelegtes Bergwerk oder gar eine Wiese auf der sich, wenn nicht grade Europapokalspiele stattfinden, Huftiere sinnlos verpaaren, wird, stellt für den reisefreudigen Fortunen eh kein Problem dar – Hauptsache es ist genug Bier da und die Fettpeitsche kommt vom Kohlegrill.
Wir werden Losglück haben – die anderen auch. Also kommen beide weiter? Nein, denn so richtig weiter kommt nur derjenige, der abends am Spieltag die guten Sendeplätze belegen darf – bspw. ein Verein aus einem nicht näher bezeichneten Freistaat oder mit eigener Saftpresse. Wir, die am wenigsten gehandelten, müssen (wahrscheinlich) kurz nach dem Mittagessen die Stiefel schnüren und während des Suppenkomas das gegnerische Tor suchen. Das ist auch gut so, und der eine oder andere, der ansonsten in der Woche eh nichts Nützliches zu tun weiß, wird sicherlich den Weg zum Spiel finden, um unser Team entsprechend zu huldigen und um die Aussicht der Schaulustigen mit ständigem Fähnchengewedel zu behindern.
Dann gibt es bestimmt irgendwo noch einen dieser Ex-Fortunen beim Gegner - und das ist sehr schlimm. Diese Ballzauberer, die der Fortuna einst den Rücken kehrten, um voller Hoffnung auf mehr Zaster in See stachen, um dann an den palmengesäumten Sandstränden der Republik aufzuschlagen und um fortan bei einem sagenumwobenen Kickerverein ihren heiligen Gral zu finden, werden uns am Kampftag mit in ihre Haarpracht eingeknotete Knochen nebst blutroter Schminke versehen, Kannibalen gleich, gegenüberstehen um Angst und Schrecken zu verbreiten, auf dass wir bereits vor Anpfiff mit 1:0 zurück liegen oder die ersten bunten Kartons einsacken.
Und dann kommt da noch hier im Forum die eierlose Heulsuse um die Ecke geeiert und bittet heulend darum, im Pokal ausscheiden zu dürfen, damit man im Tausch dazu wenigstens die Kraft für die Klassenzugehörigkeit, oder für wichtigeres in der Liga spart. Ein Klassiker der Arithmetik.
Den mangelnden Respekt, den ich bei der letzten Berichterstattung im TV wahrgenommen habe – lieber reichlich die medienwichtigen Schlochvereine zu zeigen – sollten wir insofern für uns nutzen, um auch weiterhin unterm Radar zu fliegen.
Und falls dann am Montag irgend so ein dahergelaufener Pferdemetzger vom Niederrhein nicht so recht artig ist, so fragt doch mal nach, wer denn deren nächster Pokalgegner ist oder wie deren WE so war.