... auf der ich bspw. Ein in deutschland nicht vertriebenes spiel wie "hatred" downloaden könnte ...
Heute geht das natürlich dank Internet noch viel einfacher, an indizierte Spiele heranzukommen. Aber ich erinnere mich, dass es schon vor ca. 30 Jahren ein Spiel namens "Castle Wolfenstein".gab. Das war vor allem wegen der darin vorkommenden Nazisymbolik auf dem Index. Das bekam man aber unter der Hand auf dem Schulhof und das hatte fast jeder für seinen Homecomputer zu Hause. Aber meistens weniger deshalb, weil das Spiel so toll war, sondern vielmehr, weil es eine Faszination ausübte, etwas Verbotenes zu besitzen. Von daher bewirken Verbote oft das Gegenteil von dem, was damit eigentlich erreicht werden soll.
Ich habe zwischen 1996 und 2000 bei Data Becker auf der Merowinger Str. im Verkauf gearbeitet. Wir haben dort alles an Spielen verkauft, was legal im Handel zu beziehen war. Natürlich auch Castle Wolfenstein. Das lief bei uns im Ladenlokal sogar auf unserem Demo-PC und konnte von jedem ausprobiert werden, der in den Laden kam. Der Ehrlichkeit halber muss ich aber auch sagen, dass dies nach einigen Tagen durch die Geschäftsführung untersagt wurde.
Jeden Montag morgen bekamen wir ein Schreiben der Prüfstelle, in dem diejenigen Spiele, CDs und DVDs (auch Bücher und Zeitschriften) aufgelistet waren, die auf dem Index gelandet waren und nur noch unter Ladentheke mit Altersnachweis oder auch gar nicht mehr verkauft werden durften. Daran wurde sich zu 100% gehalten und wir Verkäufer mussten die betroffene Ware umgehend aus den Regalen nehmen.
Meiner Meinung nach hat dies schon etwas gebracht, denn so ein Verbot bildet schon eine Hemmschwelle für den Interessenten. Aber selbstverständlich gab es für jemanden, der unbedingt wollte, auch schon damals Mittel und Wege das Gewünschte zu besorgen. Und dies war noch die Zeit vor Downloadportalen und Highspeed Internet. Trotzdem stellt ein offizielles Verbot imo schon eine moralische Barriere dar und führt zu einer eingeschränkten Verbreitung ungewünschter Medien.