Beiträge von Nonchalant 73

    Immer, wenn ich hier 'Unschuldsvermutung' lese, muss ich fast kotzen - gerade weil ich sie für ein hohes Gut unseres Rechtssystems halte. Aber eben nicht für einen Joker, mit dem man sich der Strafverfolgung entziehen kann. Wer den Artikel aufmerksam liest, wird feststellen, dass an keiner Stelle (außer im Titel, der zugegebenermaßen nicht ganz unwichtig ist, aber auch nicht ausdrücklich den Gesuchten bezeichnet) gegen die Unschuldsvermutung verstoßen wird. Das hat Fortuna Power ja durch Exzerpte unfreiwillig bestätigt.

    Ich muss mich nun doch noch ein wenig outen. Ich habe viele Freunde in München – mehrheitlich Zugezogene wie mein bester Kollege hier aus dem Westen – und habe dort häufig sehr schöne und mehr als feuchtfröhliche Abende verbracht. Ganz besonders Mitte der 2000er Jahre, als ich in Karlsruhe (okay, nicht gerade um die Ecke, aber im Vergleich zu hier) gearbeitet und halb gewohnt habe.
    Ab und an war ich im Wildparkstadion. Und da haben die Löwen irgendwann 2005, also kurz nach dem Abstieg aus der 1. Liga, damals locker 2:1 ( vom Spielverlauf her) gewonnen und waren, glaube ich, sogar Tabellenführer. Das war so ein Sommertag. Und der kam für für die 60er nie wieder. Von Jahr zu Jahr weniger --- ergebnistechnisch. Und von Jahr zu Jahr lauter --- vom Anspruch her. Bis 1860, wie ich kürzlich las, zum längsten Zweitligamitglied geworden war. Nie mehr in der Nähe des Aufstiegs zur 1. Liga, sondern zunächst im Mittelfeld, dann im unteren Mittelfeld, dann schließlich in der Relegation. Dann noch einmal knapp, und jetzt weg. Aber immer mit Blick nach oben.
    Ich weiß, dass die sich zwischenzeitlich verkauft haben und so weiter und dass der TSV 1860 von heute nichts mehr mit dem von damals zu tun hat. ABER: Dieser Verein, ob verkauft oder nicht, ist an dem Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit und dem ganzen unruhigen Umfeld und an der Münchner Medienlandschaft und seinen ganzen verschissenen Traditionsvereins-Krankheiten in Verbindung mit Plastikblut vor die Hunde gegangen. Und ich wünsche mir, dass uns das nicht passiert.
    Und Zitat aus den mittleren 2000er Jahren im Glockenbachviertel (als das noch etwas ‚off’ war) bei der Beobachtung eines 60-Spiels, als ich mit einem Gast ins Gespräch kam und ich ihm sagte, dass ich 60-Symphatisant, aber eigentlich Fortune sei: „Des is joa noach schlimma! Du bis holt a Masochist!" Bitte, jetzt, Ende Mai 2017, lass das nie wieder wahr werden... ;--)F


    Da man den Beiträgen ja immer nur ein einziges Mal beipflichten kann, auf diesem Weg noch einmal vielen Dank für das meiner Meinung nach fußballerisch und gesellschaftspolitisch absolut zutreffende Posting!!! Die Gemeinschaft darf sich nicht immer an ihren asozialsten Elementen ausrichten.

    Ich denke, dass das Ergebnis so in Ordnung geht und die 60er nach einer sehr durchwachsenen 1. Halbzeit (mit viel Nervosität und Stress auch auf der Beziehungsebene) gegen zunehmend müde Regensburger deutlich dominiert haben. Der Elfer war am Rande des Geschenks. Ich bin, zugegeben, aufgrund vieler Freunde in München mehr oder weniger Fan der alten Löwen (die mit den jetzigen kaum mehr was zu tun haben) und denke, dass man dann am Ende trotz allem sehen muss, was auf dem Platz stattfindet. Und da hat Regensburg meiner Meinung nach über 90 Minuten nicht unter Beweis stellen können, dass sie eher als 1860 in die Liga gehören. Die Messe ist noch nicht gelesen, aber es würde mich wundern, wenn der (natürlich finanziell begünstigte) sportliche Qualitätsunterschied am Ende nicht den Zweitligisten in seiner Liga lassen würde. Und das hat, bis jetzt, rein gar nichts mit DFB und Schiedsrichtern zu tun. Warten wirs ab...

    Nein.
    (was die Kultur betrifft)


    Dein unkommentiertes "Nein" läßt mich dann doch etwas ratlos zurück.


    Darf ich Dich so verstehen, dass Du Dich für eine öffentliche Millionensubventionierung von Oper und Schauspielhaus aussprichst und im Gegensatz dazu Investitionen in öffentliche Sportstätten nicht als förderungswürdig durch die Stadt Düsseldorf ansiehst, um hierdurch in der Arena die Teilnahme am bedeutendsten europäischen Sportevent der populärsten Breitensportart zu ermöglichen ?


    Die EM hat mit öffentlichen Sportstätten überhaupt gar nichts zu tun und auch andere, eben kulturelle (oder: anders kulturelle) Veranstaltungen haben ihre Daseinsberechtigung. Und dass der Fußball für ein Gesamtgefüge wichtiger als Kunst, Schauspiel und Musik sein soll, möchte ich dann auch bezweifeln. Fußball holt halt leider oft auch das Hässlichste aus dem Menschen heraus... Abgesehen davon sehe ich keinen Grund, warum der Steuerzahler dem milliardenschweren, vollkommen durchkommerzialisierten Fußballzirkus Geld zur Verfügung stellen sollte, während jeder durchschnittliche Orchestermusiker und Theaterschauspieler und Künstler weniger als ein Drittliga-Kicker verdient. Nein, wirklich nicht.

    Unverschämt. Jetzt ist schon ein antisemitischer Reichsbürger verdächtig Nazi zu sein. Dabei hat sich bloß die Hirse weichgekifft und so seinen Weg zur Vollverblödung leichtgemacht...


    Dann zitier ihn mal mit einer Aussage in diese Richtung. Am liebsten im Video. Via pn. Danke.


    btt


    Nur zwei Beiträge des linksextremistischen Propagandablattes FAZ:


    Und nein: XN hat nicht gesagt: "Ich bin ein Reichsbürger und ein Nazi."


    Deswegen kann er es dann wohl auch nicht sein. Hast Du doch Recht, am Ende.


    Dann erlös Dich doch endlich und gib einfach zu, dass Du rechtsoffen bist. Ist doch nicht so schlimm, wie Du und Deine Freunde denken. Gibt doch auch Linksextreme und so weiter und so fort. Steh zu Deiner Meinung wie eine 88 auf dem Kübelwagen :noti:


    Das ist durchaus heikel und verdeutlicht vielleicht auch, welche Herausforderungen die sogenannten "fußballerischen Begleiterscheinungen" an den Rechtsstaat stellen. Natürlich ist es unüblich, dass der Richter das beantragte Strafmaß (hier eben keines) des Staatsanwaltes überschreitet - noch dazu, wenn Zeugenaussagen im Verlauf der Verhandlung zurückgezogen werden. Andersherum kann sich der geneigte Beobachter sicherlich sehr gut vorstellen, warum der Zeuge sich plötzlich nicht mehr so sicher ist. Und dass der Angeklagte an der ihm vorgeworfenen Tat und ähnlichen Vergehen beteiligt war, scheint - vorsichtig formuliert - auch nicht gänzlich aus der Welt gegriffen. Schließlich ist immer gerne und vorwurfsvoll und häufig auch nachvollziehbar die Rede von der willkürlichen DFB-Gerichtsbarkeit. Andererseits ist aber alles im Umfeld des Fußballs eben auch kein rechtsfreier Raum, in dem man die männerbündlerischen Regeln seiner Parallelwelt ungestraft ausleben darf. Ich empfinde das Urteil in dieser Form - und unter Berücksichtigung der vorliegenden Informationen - als moralisch nachvollziehbar, aber rechtlich bedenklich. Also sicherlich kein schöner Tag für den Rechtsstaat...

    Wird bestimmt ein kuscheliger Abend für die OL Fans jetzt in Istanbul....


    Waren keine vor Ort und die Istanbuler Fans von Besiktas haben sich von einer sehr fairen und sympathischen Seite gezeigt - anders als der Ghetto-Abschaum aus Berlin/Deutschland letzte Woche in Lyon

    . Wenn man sich mit der Nationalfinale in der Hand und Schaum vorm Mund wie ein Asi benimmt, ist das wohl nicht mehr "einfach nur Fußball".


    Da sind wir einer Meinung, aber das ist kein problem einer bestimmten, sondern aller Nationalitäten.


    Aber auch da gibt es strukturelle Befindlichkeiten und konjunkturelle Auswüchse. Erstere betonst du (mit aller Berechtigung), von letzteren rede ich. Jetzt ist aber auch gut damit... Für mich. ;))shake


    Guck dir die Fähnchen im entsprechenden Block an und vergleich die mit den Reisepässen der Schwenker und denk mal scharf nach...


    Warum soll ich mir irgendwelche Reisepässe ansehen? Bin ich die Stasi? Ist das nicht völlig egal, welche Nationalität jemand hat ?


    Mir (eigentlich) schon. Aber um dich und mich geht es hier nicht. Wenn man sich mit der Nationalfahne in der Hand und Schaum vorm Mund wie ein Asi benimmt, ist das wohl nicht mehr "einfach nur Fußball".


    Nein, nicht unbedingt. Wahrscheinlich hast du Recht, da ein Drittel der Besiktas-Chaoten in Lyon einen deutschen Pass hat. Deutsche in Lyon - da war doch mal was... Aber die hatten andere Vornamen ;(


    Und was hat das immer noch mit Nationalitäten zu tun? ;(


    Guck dir die Fähnchen im entsprechenden Block an und vergleich die mit den Reisepässen der Schwenker und denk mal scharf nach... über Nationalismus und so.

    In Lyon geht es vor dem Spiel schon recht ordentlich zur Sache - 15000 Besiktas-Fans sind da und prollen seit dem Mittag in der Stadt rum. Werden jetzt aber vor dem Stadion von verschiedenen Lyoner Hool-Gruppen und ortsansässigen Armeniern (um das Stadion herum lebt die zweitgrößte Armenier-Kolonie in Frankreich) übelst in die Mangel genommen. Sicher ein entspanntes Spielchen...Da waren die Bilder aus Dortmund trotz allem etwas anders. Egal - allez l'Ol!

    Hachja die Dönerverkäufer.
    Eigentlich ein Battle zwischen den Dynamos und den *ölner. Döner Horde
    Die Kölner haben auf die Gesänge mit einer Choreo aus Dönerverpackungen und Spruchbänder "Steht der Ronny kurz vorm Hungertot, in der Not hilft Fladenbrot. Lamm oder Hühnchen?" geantwortet. Choreo



    Hatten die lieben Nachbarn auch mal einen lichten Moment ;--)d