Beiträge von Joxer

    Die meisten von uns dürften die 70er Jahre im Kinder- oder Jugendalter erlebt haben. Eine Zeit im Leben, die einem in der Rückschau generell vergleichsweise sorgenfrei erscheint.


    So richtig los mit den Sorgen ging es in meinem Leben eh erst in den frühen 90ern, als ich mich in Fortuna Düsseldorf schockverliebte. ^^

    Es soll nur bitte keiner auf die Idee kommen, bei Aufstieg den Selke für einen für uns interessanten Spieler zu halten.

    Die Lindenstraße. Mein Karma wollte es so, dass ich immer an Frauen geriet, die sie regelmäßig schauten.


    Ist hier jemand noch firm genug, um mir zu sagen, welche Figur Herrn Lösch konsequent Schöll nannte? Ich weiß es wirklich nicht mehr.


    Drei andere Szenen sind mir dafür im Gedächtnis geblieben. Was es zu bedeuten hat, dass alle mit Mutter Beimer zu tun haben, möchte ich gar nicht wissen.

    • In einer frühen Folge versucht Mutter Beimer ihren Klausi vom Teddy zu entwöhnen. Mit den zunächst zuckersüßen Worten: "Dein Teddy macht jetzt eine schöne Reise." Um dann mit Grabesstimme zu ergänzen: "Mit den Müllmännern!"
    • Mutter Beimer will besonders höflich zum neuen Au Pair-Mädchen aus Frankreich sein, bemüht ihre paar rudimentären Brocken Französisch und begrüßt sie bei ihrer Ankunft mit den Worten "Au revoir!"
    • Die Kinder der Lindenstraße sprühen an eine Hauswand "Frau Beimer spielt Triller auf Herrn Schiller sein Piller".

    Inhaltlich bin ich vollkommen bei Dir. Das 'Steigerlied' aus 60.000 zahnlosen Mündern gesungen ist schon Gänsehaut, 'Eisern Union' ebenfalls, 'You'll never walk alone' in LIverpool sowieso. 'Paderborn, erhebe dich und lauf' eher nicht. Dennoch würde ich Köln niemals um irgendetwas beneiden, ebensowenig wie ich plötzlich Leverkusen-Sympathisant sein könnte, nur weil sie gerade mal zugegebenermaßen fantastischen Fußball spielen. Es bleibt trotzdem ein langweiliger Scheißverein. Anerkennung ja, Neid oder Sympathie nein.


    Hat allerdings alles eher wenig mit dem gestrigen Spiel zu tun...

    Werner Lungwitz , ich muss zugeben, ein Problem mit dem in Deiner Signatur verlinkten YouTube-Video zu haben. Nicht wegen des Liedes, nicht wegen des Videos, auch nicht wegen des Heimatbegriffes. Alles in der Form nicht so mein Ding, alles aber tolerabel. Mein Problem ist der Ersteller des Videos. Nazi-Wehrmachts-Zeitung als Nickname, Nazi-Symbol als Avatar, offener NPD-Anhänger. Dazu die vor Deutschtümelei triefenden Kommentare, teils einfältig, teils explizit, aber jeder einzelne so, dass sich mir der Magen umdreht. Natürlich alles gerade so noch legal, aber eben auch eindeutig.


    Da ich davon ausgehe, dass Dir diese Dinge nicht entgangen sind und Du das Video bewusst verlinkt hast, frage ich mich (und Dich), wieso ausgerechnet dieses. Ich hätte es lieber nicht angeklickt.

    Ich bat meinen Enkel, mir die Tageszeitung zu reichen. Er forderte mich auf, doch bitte endlich mit der Zeit zu gehen und reichte mir sein IPad.

    Nun denn, die Fliege ist jetzt tot...

    Mein betagter Vater ist mal auf meinen Laptop gestiegen, weil er ihn für die Waage hielt. Er wog 799 Euro.

    Meine lukullischen Höhepunkte des Fußball-Verbands Niederrhein waren bisher in wahlloser Reihenfolge die Bärlauchwurst bei SuS Kalkar, die Currywurst beim SV Emmerich-Vrasselt, die Köfte beim SV Genç Osman Duisburg sowie die Würzpommes beim GSV Moers. Beim Mülheimer FC 97 schenken sie hervorragenden türkischen Mokka und Tee aus. Das war aber auch nötig bei gefühlten minus 40 Grad.


    Nicht immer kann im Amateurbereich das fußballerische Niveau mit dem kulinarischen mithalten. Umgekehrt ist es mir allerdings doch lieber.

    Das ist mir klar, deswegen habe ich den ja im Zitat nochmal markierten Satz vorgeschoben. Um das ganze ökonomisch etwas plastischer zu machen, habe ich hier jeweils Extrembeispiele verwendet, die so in der Realität natürlich in aller Regel nicht vollständig umgesetzt werden (können)*. Sollte dann umso deutlicher sein, wie utopisch der Wunsch nach "vollständigem" Einstreichen aller möglichen Gewinne letztlich ist.


    *Nachtrag: Wenn ich drüber nachdenke, habe ich durchaus schon Kreisligaspiele mit 100% gespendetem Wareneinsatz gesehen, das Catering ging dann halt über die gespendeten Kuchen nicht hinaus, Getränkeverkauf und Grill gab es nicht.

    Ein kleiner Exkurs zu meinen persönlichen kulinarischen Erfahrungen in Kreis-, Bezirks- und Landesliga:


    Kaltgetränke, Kaffee und Bockwurst gibt es an eigentlich jedem Sportplatz. Bei Exotischem wie Kakao oder Tee wird es bisweilen schon eng. Gegrillt wird in der Regel abhängig vom Wetter und der Anzahl der zu erwartenden Zuschauer. Faustformel: Je Derby desto Bratwurst. Einige Vereine haben professionell ausgestattete Grillbuden inklusive Pommesfriteuse und diversen Fleischspezialitäten, bei anderen wird der provisorische handelsübliche Haushaltsgrill aufgebaut und ganz gediegen mit Bratwurst und Krakauer bestückt. Bei den Bedienern dieser Grills kann man zum Teil Abenteuerliches erleben, was aber okay ist. Hier zählen schließlich Engagement und Ehrenamt.


    Verpflegungstechnisch ganz vorne dabei sind Vereine, deren Vereinsheime bewirtschaftet werden. Hier gibt es grundsätzlich alles. Einige dieser unterschätzten Gatroperlen verströmen den angestaubten Charme der jungen Bundesrepublik, inklusive der seit dieser Zeit am Tresen festgeschraubten Gäste, andere stehen hippen Szenelokalen in nichts nach. Erwähnenswert sind hierbei die türkisch geprägten Vereine des Ruhrgebiets. Zwar wird dort auf den Ausschank bzw. Verkauf von alkoholischen Getränken, selbst einem Grundnahrungmittel wie Bier, in aller Regel verzichtet, dafür habe ich schon in Sortiment und Qualität deutlich schlechtere türkische Innenstadtimbisse besucht.


    Der klassische von Mutti selbstgebackene Sonntagskuchen allerdings ist bedauerlicherweise immer mehr auf dem Rückzug.

    Rein logisch gibt es ja nur vier unterschiedliche Szenarien (die man ggf. auch gemischt zur Anwendung bringen kann):


    1. Veranstalter und Caterer sind rechtlich komplett unabhängig voneinander. Profite gehen komplett an den Caterer und werden höchstens indirekt an den Veranstalter weitergegeben, z.B. durch Spenden oder die generelle Aufwertung einer Veranstaltung durch die Anwesenheit der entsprechenden Caterer (zahlende Besucher würden nicht kommen, wenn es kein Catering gäbe).
    2. Der Caterer ist ein vom Verein vertraglich beauftragtes Unternehmen. Der Verein spart sich viel Aufwand, kann aber natürlich nicht den kompletten Profit abgreifen.
    3. Der Caterer ist ein Subunternehmen des Veranstalters, also z.B. irgendeine Fortuna Matchday Food GmbH. Das muss natürlich erstmal aufgebaut werden, inkl. der nötigen Angestellten. Nichtsdestotrotz zahlt die entsprechende GmbH natürlich Löhne und Sozialabgaben an und für Mitarbeiter, die darüber grundsätzlich verfügen können wie sie wollen, auch wenn sie damit eine Mitgliedschaft beim Effzeh finanzieren. Darüber hinaus braucht die GmbH auch einen Einkauf, Speis und Trank fallen ja nicht vom Himmel. Teile der Gewinne gehen also dann an die Herstellerbetriebe und Mitarbeiter, "100% Profit" ist das so auch nicht, wenn man pedantisch sein möchte.
    4. Das Modell Kreisliga: Das Catering wird komplett von Ehrenamtlern gestemmt, der Wareneinsatz erfolgt komplett aus Spenden - Bäcker Meier stiftet jeden Spieltag die Appeltaart und vom Metzger Schmitt kommt 'ne Ladung Grillgut. Das Bier ist noch vom letzten Geburtstag im Vereinsheim übrig. Herzlichen Glückwunsch, wir haben 100% Profit für den Verein erreicht.

    Inwiefern es jetzt realistisch ist, ein Catering für 50'000+ Menschen mit Modell 4 auf die Beine zu stellen, sei dem denkenden Organ des Lesers überlassen.

    Mein denkendes Organ fragt sich, wie Du darauf kommst, dass in der Kreisliga der Wareneinsatz komplett aus Spenden erfolgt. Klar, das Catering wird wie Du richtig schreibst von Ehrenamtlern gestemmt, oft backen die Spielermütter und -frauen auch Kuchen und spenden diesen. Getränke und Grillgut werden in aller Regel jedoch einge- und mit kleinem Gewinn verkauft. Eine nicht unbedeutende Einnahmequelle in den Amateurklassen, in der Regel jedoch nicht mit 100 % Gewinn.

    Im TV klang es wirklich lahm vom Support. Auch nach den Schweigeminuten hat es ja nie gescheppert. Was ist da los?

    Was mir in dem Zusammenhang aufgefallen ist: Unmittelbar nach den Schweigeminuten - Respekt und Dank an den Gast, dass er sich beteiligt hat - waren die Braunschweiger direkt lautstark da. UD hingegen hat erst mal in aller Ruhe sämtliche Fahnen ausgerollt und der Capo hat eine kleine Ansprache darüber gehalten, wie viele Spiele noch vor uns liegen und was noch alles möglich ist. Danach dann das übliche Schwenken und Wedeln. Kann man sicher auf beide Arten machen, beeindruckender war hier jedoch leider die Gegenseite.


    Zum Spiel: Ordentliche bis souveräne Leistung unserer Fortuna mit einem gerechten Endergebnis.

    Die vierte Liga wird dem MSV helfen. Erst danach wird es wieder nach oben gehen.

    So wie jetzt, womöglich eine Rettung durch Zufallspunkte, kann es nicht weitergehen.


    Runter, Farbe runter, neu tünchen und wieder los.

    Man hört es ja immer wieder: Absteigen, konsolidieren, wieder aufsteigen. Klingt nach einem guten Plan, ist es aber nicht. Jeder Abstieg ist unberechenbar und kann mit dem endgültigen Verschwinden in den Niederungen des Amateurfußballs enden, wenn es schlecht läuft. Im Falle des MSV Duisburgs als Lokalrivalen und Traditionsverein würde ich das bedauern.


    Was bin ich froh, dass wir zu einer Zeit so gerade noch die Kurve gekriegt haben, als die Schere innerhalb der und zwischen den Ligen noch nicht so hoffnungslos weit auseinanderging.