Partizan23,
Deine Ausführungen zu Haider ändern aber nichts daran, daß er ein Mensch mit Familie und Freunden war. Man muß nicht trauern oder auch nur betroffen sein, aber sich über den Tod eines Politikers freuen, der trotz seiner abzulehnenden Grundhaltung von Diktatoren meilenweit entfernt war, ist nichts anderes als menschenverachtend. Und was haben die Eltern damit zu tun? Gibt es eine Kollektivschuld?
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Ich stehe Kuba und Castro nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Tatsache ist aber, daß den Bürgern grundlegende Menschenrechte nicht gewährt werden, wie etwa die Meinungsfreiheit oder vor allem auch das freie Reiserecht. Auch wird die Opposition in Kuba nach wie vor unterdrückt. Ich stimme Dir zu, daß es den Leuten in Kuba in vielen Bereichen besser geht als in anderen Ländern des südamerikanischen Kontinents. Dennoch kann man von Kuba nun wirklich nicht als einer Demokratie sprechen!
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@ Wolfgang:
Punkt 1 ist Geschmackssache. Wenn Du fast jeden Menschen der tot ist achten willst, ist das völlig okay. Ich sehe das halt anders. Ich bin nicht dafür durch die Welt zu spazieren und alle Rechtsextremen umzubringen. Fährt aber einer davon, zudem noch mit Macht ausgestattet selber besoffen vor nen Pfeiler und entleibt sich selbst, dann denk ich mir halt "recht so !". Und für mich ist der Mann auch kein "Politiker". Das so ein geistiger Brandstifter überhaupt in hohe politische Ämter kommt zeigt einfach nur, das unser System nicht stimmen kann und das es in Mitteleuropa einen Haufen tendenziell Rechtsextremer gibt. Und Freunde und Verwandte hat nun mal fast jedes Arschloch auf der Welt, meist sind die allerdings auch nicht viel besser, "gleich und gleich gesellt sich gern."
@ Wolfgang und Sascha Dücker:
Zu Punkt 2: Kuba versteht sich nicht als "westliche Demokratie" , sondern als eine "sozialistische Republik". Dort läuft halt Mitbestimmung etwas anders als alle paar Jahre ein Kreuzchen machen und ansonsten alle Entscheidungen ein paar von Lobbyisten eingesetzten Berufs"politikern" , der Industrie und den Banken zu überlassen. Wenn Du was auf Kuba ändern wilsst, dann musst Du in die Partei eintreten, Funktionär werden und Dich einbringen. Steht jedem Kubaner offen dieser Weg. Mirt persönlich gefällt das besser als unser System der westlichen "Demokratie" wo auf jeden Wähler, der sich Gedanken macht und Informationen sammelt mindestens 10 Stumpfköpfe kommen, die sich von Bild & Co. erzählen lassen was sie zu wählen haben und was nicht.
Das Freiheits- und Ausreiserechte bessser sein könnten, wird auf Kuba niemand bestreiten.
Es bleibt aber immer zu beachten, das dem Staat seit Jahrzehnten ein kalter Krieg aus den USA aufgezwungen wird und das eine radikale Abwehr des nördlichen imperialistischen Nachbarn Grundvoraussetzung für die Existenz dieser sozialistischen Republik ist. Das Projekt Kuba ist permanent bedroht und muss reagieren, es gibt nicht wenige Gesellschaftstheoretiker die sagen, das Sozialismus und Kommunismus ohnehin nur funktionieren können wenn sie nicht von aussen von der Konterrevolution bedroht werden. Deshalb werden auch in Südamerika westlich finazierte Propagandasender und Zeitungen (völlig zurecht) behindert oder gleich geschlossen. Erst wenn das sozialistische System stabil ist und keine äußeren Feinde mehr fürchten muss, kann es sich erlauben mehr individuelle Freiheit zuzulassen. Macht aber der kapitalistische Westen nicht anders, will ja wohl niemand behaupten das sozialistische Ideen in irgendeiner Form objektiv diskutiert werden, zudem die berühmten Berufsverbote, Verfassungsschutzbespitzelung oder gar Hexenjagd mit Mord und Totschlag wie in der McCarthy Ära in den USA. Wer sich wundert warum es ausgerechnet im gesellschaftsasozialen Nordamerika keine wahrnehmbare Linke gibt, der soll sich die Geschichte deren Ausrottung nach dem Weltkrieg II mal zu Gemüte führen.