Das Ende
Mit fümmenneunzich Jahren ging
weils Leben noch am Faden hing
ich schon gebeugt zum Stadion.
Und freute mich. Am Mikrophon
empfing mich voller Überschwang
der Stadion-DJ. Alles sang.
Man hoffte ja auf einen Dreier
um zu der besond'ren Feier
eine Freude mir zu machen.
Da musst' ich schon ein wenig lachen.
Und es wurde unzensiert
die Geschichte präsentiert.
"Mister 95 ! Alt wie sein Bier !
Feiert mit uns heute hier !"
Da ich auch 95 Kilo wog
so daß sich jeder Balken bog
Hausnummer 95 wohnte
so daß jeder Besuch sich lohnte
da war doch immer etwas los -
UND 1895 mm groß
kam man um mich da nicht herum.
Das Stadion ward seltsam stumm
als der Legenden ich gedachte
die ich gesehen. Und ich lachte
voller Glück der guten Zeit.
Da ward der Himmel mir so weit.
Und irgendwie schwand mir der Sinn
es zog mich wie von fern dahin.
Mir ward so leicht, gleich wie ein
Schweben
fühlte zwar noch das Stadionbeben
doch rief es mich nach oben, leicht
die Zielmarke hatt' ich erreicht.
Vom Rasengrün emporzuschweben
verließ ich dieses alte Leben
mein Körper zwar, der sank dahin
in der Arena, mittendrin.
Doch dieses Ich, das ich gewesen
hob sich empor zu jenem Wesen
das in Rot-Weiß stets bei mir war
ich sah Fortuna. Sternenklar.
Unten fiel für uns ein Tor.
Doch weiter schwebte ich ... empor ...