Beiträge von ephedrino

    Il Fenomeno hat sich nach ersten Untersuchungen im Ligaspiel gegen Livorno heute Abend wohl wieder einen Sehnenabriss im Knie zugezogen. Könnte das Ende seiner Karriere bedeuten.


    Zitat

    "Ronaldo ko, carriera a rischio" Gazzetta dello Sport

    Jo, schon klar. Aber mit Zahlen kann man immer manipulieren. So könnte mir auch keiner das Gegenteil beweisen, wenn ich behaupte statt der Millionen gibt es nur einige Zehntausende wahrer Profiteure im Kapitalismus. Auf der anderen Seite kann man deine Schlussrechung in Bezug auf Fußballvereine auch anders aufziehen. Zwei Sieger, Millionen Verlierer, nämlich Fans, denen die jeweiligen Vereine etwas bedeuten. Dann ist die Quote schon wieder nicht mehr so gut.


    Edit: Will damit sagen, es gibt eine rein geschäftliche Sicht der Dinge und eine emotionale. Der Blickwinkel hat dabei entscheidenden Einfluss auf das Resultat der Rechnung.

    ich hatte (vor eben jenem Post) schon geschrieben, dass das zu o.t. sein wird - bin dann aber nochmal auf @Partizans Kapitalismus"Kritik" eingegangen. ich bin nur äusserst allergisch, wenn der Kapitalismus als das Übel einseitig dargestellt wird, aber die Greuel des anderen Systems verherrlicht (weil verschwiegen) werden!

    Negative Auswüchse des Kommunismus sollten natürlich nicht unter den Teppich gekehrt werden (würde mich auch nicht als Kommunist bezeichnen [ich weiß, dass ich gar nicht angesprochen war], eher als romantischer Antikapitalist ;-) ) Letztlich scheitern beide Systeme am Fehler des Menschen, nur auf den eigenen Vorteil aus zu sein. Beim Kapitalismus profitieren wenige, beim Kommunismus ganz wenige, in der Regel Diktatoren und ihre engsten Vertrauten.


    Und um die Verbindung zum Topic herzustellen, ich halte die Pläne der PL für ein schönes, anschauliches Beispiel für die negative Seite des Kapitalismus. Ein paar Geschäftsleute, die weder von dem der Show zu Grunde liegenden Sport eine Ahnung haben noch jemals eine persönlichen, emotionalen Bezug zum Verein, den sie übernehmen, aufbauen konnten, oft schon aus geographischen Gründen, kaufen sich in ein Geschäft ein und suchen rücksichtslos nach neuen Einnahmequellen. Dabei ist es ihnen scheinbar völlig egal, was die Mehrzahl der Kunden darüber denkt und in letzter Konsequenz, was aus dem Geschäft auf lange Sicht wird. Bis dahin haben sie ihre Anteile schon mit Gewinn verkauft und sich eine neue Spielwiese gesucht. Sie folgen nur der Maxime, dass es dumm sei, eine sich bietende Möglichkeit des Geldverdienens nicht wahrzunehmen. Wie Cymru sagt, ist das alles sehr kurzsichtig.


    Aber der Zeitpunkt wird kommen, da die ganze Konstruktion in sich zusammenbricht, weil nicht mehr genügend Leute mitmachen, wenn die europäischen Fans von ihren Clubs entfremdet wurden. Der nun eingeschlagene Weg endet wahrscheinlich in Fußballspielen, die wie Wrestling inszeniert werden. Reine Showkämpfe mit den größten Stars der Szene, bei denen am besten ein Dramaturg vorher festlegt, wer gewinnt, wer gut ist, wer böse. Daran werden sich europäische Fußballfans aber hoffentlich nie gewöhnen können.

    Die Ursache war ja recht klar ersichtlich. Einer der Sanis wollte den "verletzten" Song auf etwas grobe Weise hochzerren, um nicht zu viel Zeit zu vergeuden. Bei ähnlichen Szenen - wenn ein Gegenspieler dem am Boden liegenden Akteur in der Nachspielzeit "aufhelfen" will - kam es ja schon häufig zu Rudelbildung. Das entschuldigt natürlich Bikeys Amoklauf nicht wirklich.

    SO, nun sind wir in einer Diskussion, die o.t. nicht sein könnte!

    Du meinst mit o.t. off topic? Dann finde ich das ganz und gar nicht. Wie jede Erscheinung sind auch die jüngsten Pläne der PL ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der wir zurzeit leben. Deshalb finde ich, dass man genau darüber diskutieren muss, wenn man Hintergründe und mögliche Auswirkungen des modernen Fußballgeschäfts beleuchten möchte.


    Weiter so. ;)

    Für mich ist das jetzt aber schon eine neue Dimension. Bisher wurden die Geschäftsmodelle der Clubeigner zwar auch schon auf Kosten der wahren Fans durchgesetzt, aber wenigstens wurde der Schein gewahrt, dass es sich um einen fairen Wettbewerb handelt. Dass es jetzt aber auch noch unterschiedlich schwere Spielpläne gibt und dabei die großen Clubs auch noch die bessere Chance auf einen leichteren Gegner bekommen, raubt der Veranstaltung doch die Existenzgrundlage (die klassisch sportliche). Warum sie dafür den Ligabetrieb so entwerten wollen, bleibt mir schleiehaft. Sie können doch den Carling Cup abschaffen bzw. neu aufziehen und ab dem Viertelfinale diese Spiele an neutralem Ort gegen Meistbietend verscheuern.

    Was man seit gestern aus England hört, finde ich ehrlich unfassbar. Man will also einen 39. Spieltag austragen, der ganz normal zur Abschlusstabelle zählt. Die 10 Spiele sollen an 5 Orten weltweit stattfinden. Jede Metropole kann sich um die Austragung eines solchen Doppelpacks bewerben. Die Paarungen sollen vermutlich ausgelost werden, wobei durch eine Setzliste natürlich vermieden wird, dass die großen 4 (oder 5) gegeneinander spielen müssen.


    Es ist also durchaus denkbar, dass ein Verein um den Klassenerhalt kämpft und bei der Auslosung ManU zum Gegner erhält, während der direkte Konkurrent im Absteigskampf gegen Bolton spielen darf. Gleiche Voraussetzungen und faire Austragungsmodi sind für mich unabdingbare Grundprinzipien einer jeden sportlichen Veranstaltung. Diese Selbstverständlichkeiten aufzugeben, nur um noch mehr Millionen zu scheffeln, ist für mich das allerletzte. Mit Sport und Leidenschaft hat die PL dann wirklich rein gar nichts mehr zu tun. Es ist ausschließlich ein Geschäft geworden. Ein ziemlich dreckiges noch dazu, wie ich finde. Sowas kotzt mich an.


    Spiele gegen Saudi-Arabien, Kamerun, Paraguay, USA und Südkorea wurden früher doch fast im Vorbeigehen gewonnen.

    Das ist auch so eine Legende. Auch früher haben sich deutsche Nationalmannschaften gegen die Kleinen bei großen Turnieren schon schwer getan (1970 "nur" 2-1 gg Marokko, 1974 "nur" 1-0 gg Chile, gg DDR verloren, 1978 gg Tunesien 0-0, gg Ö verloren, 1982 gg Algerien verloren etc.). Es liest sich immer so, als hätten wir es unter 3 Toren Differenz früher nie gemacht.


    Ich stimme dir aber zu, dass 2002 im gesamten Turnierverlauf viel Glück im Spiel war. Mindestens so viel wie dann im Finale Pech im Spiel war.