Es ist eine Schande, dass ein solcher Tag aller Dresdner mehr und mehr zum politischen Schaulaufen für diverse Grüppchen verkommt!
Wer auch nur ein kleines bissel davon mitbekommen hat, welche tiefen Spuren der Feuersturm 1945 in den Köpfen der alten Dresdner hinterlassen hat, muss aus Respekt davor die politischen Spielchen beiseite lassen. Wer einmal erlebt hat, welche Angstattacken das Motorengeräusch einer touristisch genutzten und über Dresden kreisenden JU-52 bei alten Menschen heute noch auslösen kann, der wird anders sensibilisiert für diesen Tag.
Leider wird in der Öffentlichkeit ein Spektaktel der gegenseitigen Hoch- und Runterrechnerei von Opferzahlen aufgeführt. Die einen wollen den Tag als Opfer-Mythos aufbauen, die anderen die Opferzahlen kleinrechnen, damit die anderen ja keinen Mythos daraus ableiten können. Ein abartiges Schauspiel, an dem die Politik und die Medien den Hauptanteil tragen, das aber völlig an den Gefühlen der alten Dresdner vorbeigeht. Quasi symbolisch für die Polit-Landschaft in Dresden/Sachsen ...
Nur wer von diesen tiefen Spuren in den Köpfen überhaupt nichts weiß (oder viell. auch nicht wissen will) wird diesen Tag zu einem "ich habe aber Recht"- oder "Meine Meinung ist politisch korrekter" - Fasching verkommen lassen.
Ein Armutzeugnis für die politische Landschaft in Dresden, aber genauso für das (Dresdner?) Bürgertum.