Beiträge von Libero

    Ganz ehrlich. Ich möchte auch und gerade jetzt in keinem anderen Land der Welt sein. Ich finde herausragend, dass sich hier grds. jeder behandeln lassen kann, dass mein Lohn im Krankheitsfall weitergezahlt wird, dass man sich bei Grundrechtseingriffen schwer tut - anstatt aus einem Präsidialamt den Notstand auszurufen -, sich auf Experten verlässt und gleichzeitig erlaubt, dass jeder deren Ideen hinterfragt und das auch öffentlich äußert. Diskussionen um die Schwere von Eingriffen in die persönliche Freiheit führen wir doch außerdem nur, weil Deutschland bezogen auf die Grundrechte seiner Bürger beispiellos gut dasteht und wir derartige Restriktionen gottseidank in normalen Zeiten gar nicht kennen.

    Natürlich gibt es kein wertigeres Leben. Hast meinen Post ja auch sicher richtig verstanden. Zum Zitieren an sich: Es ist nie besonders hilfreich, aus einer längeren Aussage einen kleinen Schnipsel isoliert zu zitieren. So arbeiten bedauerlicherweise vor allem die BILD, aber auch die angeblich seriösen Formate wie die Anne Wills, Plasbergs, Kerners dieser Welt. Dient der Skandalisierung nach dem Motto: "Sie haben ja bekanntlich gesagt ...". Egal, was man dann erwidert ("Das haben Sie aus dem Zusammenhang gerissen"): Beim Publikum bleibt hängen, was der Moderator gefragt hat - und der Befragte ist stigmatisiert.

    beschäftigt euch schonmal mit dem Begriff der Triage.... Ganz harte Nummer.

    Will ich eigentlich gar nicht. Der Begriff kommt aus den französischen Feldlazaretten und betrifft die grausamste Entscheidung, die ein Arzt treffen muss: Wenn ich jetzt nur einen von zweien oder gar vielen Todkranken/Schwerstverletzten retten kann, wen rette ich dann? Und dann kommt die humanistische Nagelprobe: Gibt es wertigeres Leben?

    Naja so easy ist es dann auch nicht. Einfach nur anzuzeigen: "hier ist ein mangel!" Reicht dann auch nicht, um die verjährung zu hemmen.


    Wenn er aber bereits einen Termin zur Reparatur abgestimmt hat (um den Mangel zu beseitigen), dann wird je nach konkretet Umstände entweder eine Hemmung durch Verhandlung nach 203 BGB oder eine Unterbrechung der Verjährung durch Anerkenntnis vorliegen, 212 BGB. Dahingehend ist der Kläger aber in der Beweispflicht. Also er muss die Verhandlungen bzw. Das Anerkenntnis nachweisen (genauso wie nach so einer langen Zeit natürlich auch den Mangel. Die 6-monatige Beweislastumkehr im Verhältnis Unternehmer-Verbraucher nach Verbraucherschutzrecht ist ja bereits lange abgelaufen)

    Danke! Ich will dieses Forum auch nicht für Rechtsberatung missbrauchen, aber das wurde mir nach einiger Googelei auch nicht so ganz klar wie die Lage hier nun ist. Ich habe beim Händler per Mail einen Termin zur Inspektion angefragt und darum gebeten, in diesem Zusammenhang einen hakenden Türkantenschutz zu reparieren. Der Termin erfolgte ca. 2 Wochen nach meiner Mail. Jetzt erzählt mir der Händler die Gewährleistung sei abgelaufen. Meine Mail schrieb ich ihm 3 Tage vor Ablauf der Frist und ich habe wirklich keine Ahnung wer nun Recht hat.

    Das wird mit Gewährleistung vermutlich gar nix zu tun haben, sondern mit Verschleiß. Andernfalls müsste der Türkantenschutz ja schon bei Übergabe des Wagens vor zwei Jahren defekt gewesen sein. Vielleicht hast du aber eine Haltbarkeitsgarantie des Herstellers bekommen. Deren Bedingungen solltest du dir einmal anschauen (wenn du die findest), da müsste auch geregelt sein, wie du den Garantiefall geltend machst.

    Na, ob Vetter als Strafverteidiger da so berufen ist...

    Ganz allgemein nur soviel:

    Die Infektionsschutzgesetze liefern die gesetzliche Grundlage für die Eingriffe und ermächtigen zum Erlass von Rechtsverordnungen. Das ist auch wichtig. Müssten Eingriffe nämlich jeweils ein vollständiges Gesetzgebungsverfahren durchlaufen, kämen sie gerade in Krisenzeiten viel zu spät. Wichtig und beruhigend ist bei uns Folgendes: Der Gesetzgeber kann gottseidank nicht einfach aufgrund eines beliebigen Gesetzes in Grundrechte eingreifen ("heute beschränken wir mal die Pressefreiheit").

    Das Traurige ist, dass solch ein bevölkerungsreiches Land, deren Jugend ich in der Kindheit/Jugend als so viel dynamischer, rebellischer empfand, keine anderen Gegenfiguren als - bei allem Respekt - Opas und Omas wie Biden, Clinton oder Sanders hervorbringt.

    Ja, allerdings. Die Mittelschichtsverdummung im Konsum ist in keinem wohlhabenden westlichen Land größer als in den USA. Und dennoch gibt es eine 'andere' USA. Ich hab meinen Geburtstag 2004 als Teilnehmer einer Konferenz an der Northwestern University (Großraum Chicago) verbracht und war vollkommen überrascht, wie stark da gegen G.W. Bush agitiert und wie (zu) positiv da alles in Europa gesehen wurde. Damals durfte man in den Kneipen in Evanston sogar noch rauchen... Gleichzeitig hat sich ein Großteil des ehemals (links-)liberalen universitären Milieus dort von nahezu jedem offenen politischen Diskurs verabschiedet und in ziemliche Fundamentalismen verstiegen, die in der Regel nicht mehr Gegenstand von Wahlkämpfen sein können. --- Kurz: Dort fehlt nahezu vollkommen und flächendeckend die breite Öffentlichkeit, die nicht in Konsumenten aufgeht.


    Das sieht in vielen Ländern Westeuropas - trotz aller Verwerfungen - sicherlich besser aus. Hoffe ich.;--)h

    Das hoffe ich auch. Leider nehmen aber auch bei uns die Regionen stetig zu, die sich abgehängt fühlen und in denen merkwürdige Gestalten gewählt werden, die düstere Gedanken verbreiten. Bei den Amerikanern mag wegen der Überzeugung von der eigenen Großartigkeit, der "winner takes it all"-Mentalität, der medialen Dauerberieselung, einer merkwürdigen Gottesgläubigkeit und dem immer noch grenzenlosen Nationalstolz bei einem Niedergang wie etwa im "rust belt" der Hang zum Fundamentalismus und der Ruf nach fast autokratischen Führern noch stärker ausgeprägt sein. Mir läuft es aber trotzdem kalt den Rücken runter, wenn ich sehe, welch kruder Nationalismus in weiten Teilen Westeuropas salonfähig ist (Niederlande: Wilders; Frankreich: Le Pen; Nichtmehrganzsogroßbritannien: Farage; Osterreich: Haider und seine Nachfolger usw.)- oder gar in Regierungsverantwortung war bzw. ist.

    Wow. Eine bedrückende Aussicht. Zitat aus Wikipedia.de:


    "Eine dystopische Gesellschaft ist in der Regel charakterisiert durch eine diktatorische Herrschaftsform oder eine Form repressiver sozialer Kontrolle. Typische Charakteristika einer Dystopie: Dem Individuum ist durch mechanisierte Superstaaten jegliche Freiheit genommen, die Kommunikation der Menschen untereinander ist eingeschränkt oder anderweitig gestört und das Bewusstsein der eigenen Geschichte und/oder eigener Werte gekappt."

    Wenn er nicht wiedergewählt wird, wird er es auf die Chinesen schieben, er spricht ja eh nur noch vom China-Virus... :facepalm:

    Ihn zu sehen und hören, ist immer wieder gleichermaßen anstrengend, empörend und deprimierend. Jede Äußerung in diesem Kindergarten-Englisch und mit diesen albernen Wiederholungen und Verstärkungen ist gleich gestrickt: Ich bin sehr sehr sehr großartig, irgendjemand anders ist sehr sehr sehr böse. Dabei müssen Sätze extrem gedehnt und mit einer Miene vorgetragen werden, die wohl Entschlossenheit und brutale Willenskraft zum Ausdruck bringen soll. Selbst bei sinnvollen Aktionen (wir tun jetzt irgendwas gegen dieses Virus), muss immer erwähnt werden, dass irgendjemand anders zuvor furchtbar gehandelt hat (EU, China, Russland, Demokraten, Reihenfolge beliebig und austauschbar). Schlimm auch diese um ihn herum Platzierten, die bei jedem Wort auch körperlich in Ehrfurcht erstarren.


    Dumm nur: Je einfacher die Botschaft, desto weniger muss man über deren Sinn nachdenken. Findet man den toll, ist die Welt recht einfach: Es gibt nur sehr gut, diese Seite hat immer Recht, und sehr schlecht, diese Seite nie.