Tun sie das denn nicht? Was machen denn die Lufthansa und/oder Germanwings?
Bieten finanzielle Hilfe an und kümmern sich um die Angehörigen.
Das Prozedere ist doch immer das Gleiche: In den ersten Tagen wird unbürokratische Hilfe angeboten, die erfolgt dann auch, indem kleinere Beträge gezahlt werden. Wer sich damit allerdings nicht abspeisen lassen möchte, führt danach jahrelange Gerichtsprozesse. So unkompliziert geht es halt meistens dann doch nicht, weil ja letztendlich die Versicherung zahlen soll.
Der Luftfrachtführer hat nach Warschauer Abkommen verschuldensunabhängig bis zu einer Haftungsbegrenzung von 100.000 SZR (aktuell 1 SZR = 1,27 EUR) zu leisten. Ist zwar schön und gut, dass sich das Unternehmen Germanwings damit brüstet, sie hätten schnelle und unkomplizierte Hilfen geleistet, letztendlich hätten sie, bzw. die dahinterstehende Versicherung - bei einer ganzen Airline mehrere Versicherer (führender Versicherer Allianz) - es sowieso zahlen müssen. Auch Vorauszahlungen sind laut Warschauer Abkommen verpflichtend. Erst wenn auch ein Verschulden vorliegt, bspw. Verschulden des Piloten, muss auch über die Haftungsbegrenzung geleistet werden. Hierüber wird gerne gestritten, da i.d.R. nicht immer ein Verschulden vorliegt, was du eben als "nicht abspeisen betitelst".
In Falle der Germanwingsmaschine ist unzweifelhaft ein Verschulden vorhanden. Weiterhin interessant ist jedoch auch, muss die Versicherung überhaupt zahlen, da Policen i.d.R. keinen Vorsatz decken? Ein vorsätzlicher Absturz könnte hierunter fallen. Viele Policen beinhalten allerdings Repräsentantenklauseln. Also nur Vorsatz und somit nur dann keine Deckung, wenn ein Repräsentant des Unternehmens vorsätzlich handelt. Das ist im Falle eines Co-Piloten logischerweise zu verneinen.
Könnte man sicherlich weiter ausführen, jetzt geht es allerdings in den Feierabend!
ps. Ich verstehe allerdings auch alle Unternehmen, die in der Krise logischerweise versuchen ihren Ruf zu wahren. Gerne schlecht geredete Versicherung, ohne die unser System so nicht funktionieren würde und solche Krisen finanziell schwer aufzufangen wären und ich habe großen Respekt vor jeden Einzelnen, der seine Solidarität sei es finanziell oder nur verbal bekundet! Nicht das dies falsch rüberkommt.