Beiträge von Bretzelburger

    Ich habe das eben ausführlicher im "Rechtsstreit" Thread geschrieben - das sie Kobiashvili nicht rausschmeißen, liegt meiner Meinung daran, das nicht er, sondern Gegenbauer, Preetz und Rehhagel daran schuld sind. Sie hätten, als deutlich ältere Verantwortliche, die Spieler in den 20 Minuten Spielunterbrechung zur Ruhe vergattern MÜSSEN. Ihnen musste klar sein, das es sehr unwahrscheinlich ist, das sie in 90 Sekunden noch ein Tor schießen und hätten die Spieler darauf vorbereiten müssen. Stattdessen haben sie mit dem Anwalt die ganze Sache noch hoch gepusht, zusätzlich das Adrenalin noch angeheizt - sie hätten nach dem Abpfiff die Spieler vom Feld holen und alles weitere verhindern können. Das kann man von solch erfahrenen Profis erwarten. Sie schützen sich damit, das sie den Spieler nicht rausschmeißen, nur selbst.

    Vielen Dank für den Link - ich hätte die Doku glatt übersehen. Aus meiner Sicht handelt es sich um eine sehr gute Dokumentation und keineswegs um einen Werbefilm für Hoffenheim, denn sie wertet nicht, sondern bildet ab. Jeder hat die Möglichkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden, denn der Film betrachtet die Entwicklung sehr komplex. Sehr gut sind etwa die Bilder vom Stadion und den Getreidefeldern im Kontrast oder wenn das Flutlicht sehr klein wird in der sonstigen Dunkelheit. Auch Hopps Worte, die immer nach Rechtfertigung klingen, sind verräterisch, wenn er etwa betont, das der Neid noch größer sein wird, wenn die Kontrahenten erst einmal feststellen, das ihre Transfers auch wirtschaftlich sind. Man spürt, worum es ihm tatsächlich geht.


    Voraussetzung ist eine hohe Aufmerksamkeit des Betrachters, denn der Film erwähnt z.B. nur in einem Satz, das Hoffenheim in seiner 2.Liga-Saison mehr investierte als alle anderen 2.Liga-Clubs zusammen. Natürlich hätten die Macher diesen Fakt wiederholen oder kritisch betonen können, aber darum geht es nicht, letztlich geht es nicht einmal um Hoffenheim selbst, denn diese stehen hier nur beispielhaft für die Professionalisierung im Fußball und für dessen Planbarkeit, wenn genügend Geldmittel vorhanden sind. Es basiert auf der klassischen Wirtschaftsanalyse, nach der wohlhabende Leute, die sich ein paar Schuhe für 500 Euro kaufen können, letztlich weniger dafür ausgeben, als Diejenigen, die nur 50 dafür ausgeben können, da ihre viel länger halten. Die Investitionen in Spieler wie Ba, Obasi usw. in der 2.Liga waren genau aus diesem Grund richtig - Voraussetzung ist aber, das man unabhängig von den üblichen Einnahmequellen wie TV und Zuschauerzahlen ist.


    Die Strukturen, die die Führungsschicht unter Hopp hier aufbaut, sind durchaus beispielhaft und angesichts der Ereignisse bei Hertha, müsste man Preetz und Co. die Ansicht des Films empfehlen. Hätten diese ihre Wahrscheinlichkeitsanalyse vor ihrem Widerspruch professionell kalkuliert und nicht wie ein Haufen wildgewordener Hunde reagiert, ständen sie heute besser da (gut für Fortuna). Gleichzeitig verbirgt der Film nicht die Tragik, die sich hinter den ganzen Erfolgsmeldungen, Wirtschaftsanalysen und Fanorganisationen verbirgt - die Arbeit der Macher ist im Prinzip abgeschlossen, mehr geht für einen Verein wie Hoffenheim nicht.


    Man erkennt doch die allgemeine Entwicklung zu mehr Professionalismus seitdem - nicht zuletzt bei Fortuna. Nur das mit den Traditionen kann Niemand einfach nachmachen. Der Vergleich von Hopp zu Google ist falsch (wie so vieles), denn für Google gibt es kein Vorbild, es ist völlig neu. Wenn man so will, hat Google im Bereich der Suchmaschinen heute schon eine Tradition, die für andere schwer aufholbar sein wird. Das Zukunftsmodell eines Vereins ist eine Kombination aus Professionalität mit echter Tradition. Nur so kann die Seelenlosigkeit und Austauschbarkeit, die der Film ständig deutlich werden lässt - gerade in den Szenen mit Torro, der wie ein Dinosaurier wirkt - auf Dauer verhindert werden. Hoffenheim ist Hopp, denn Niemand wird den Verein mehr fördern, sobald er weg ist.


    Vielleicht gibt es in 10 Jahren eine Doku, die vom Aufstieg und Fall eines Dorfvereins berichtet, der dank viel Geld und wirtschaftlicher Kompetenz einmal groß raus kam, dank fehlender Identifikation letztlich aber scheiterte - es würde mich nicht erstaunen.

    Ja, Lumpi hätte die Strafe vielleicht reduzieren können, aber dank des weinerlichen Getues der Herthaner war es definitiv besser, jeden Verdacht von sich zu weisen, auch so zu reagieren. Mir war klar, das die Strafen reduziert werden - das ist ja meistens so, wenn sich die Beschuldigten reuig zeigen. Und das ewig Unverbesserliche, die sich ihre kleine Welt immer nach ihren Vorstellungen schnitzen, darin Taktik sehen und Kobiaschwili immer noch für unschuldig halten, ist nur deren Problem. Wäre er wirklich unschuldig, würde er bis zur höchsten Instanz gehen, zurecht, denn sein Geständnis brockt ihm auf jeden Fall noch ein ziviles Urteil ein. Und auch, wenn Viele die 7,5 Monate für zu gering halten - nur gestehen, um ein paar Monate zu sparen, wäre doch saudumm, denn eines ist damit jetzt amtlich - Stark hat die Wahrheit gesagt (und zwar in allem, auch Platzsturm) und die Herthaner sind Lügner (auch in allem).

    Entscheidend ist für mich, das die Spieler Geständnisse abgelegt haben - wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die Strafen zu drücken. Angesichts der in Hertha- und Berliner - Foren ständig vorgetragenen Verschwörungstheorien, eine klare Ansage, das Stark von Beginn an die Wahrheit sagte (im Gegensatz zum "Stolper" - Gegenbauer). Ich denke, das nach diesen deutlichen Urteilen nur noch unverbesserliche Idioten weitere Gerichtsaktivitäten von Hertha fordern, denn diese Urteile bestätigen ja den Eindruck, das das mit der "Todesangst" nicht nur nicht stimmte, sondern ein falsches Spiel des Führungsduos plus Rechtsanwalt war. Ich frage mich manchmal, wie die sich immer noch selbstzufrieden im Spiegel ansehen können?

    Ich hielt gestern Abend tendenziell etwas mehr zu Bayern als zu Chelsea, aber wirklich interessiert hat es mich nicht. Ich teile die hier schon geäußerte Meinung, das Chelsea wie erwartet gespielt hat, Bayern dazu aber nichts eingefallen ist - trotzdem waren sie die bessere Mannschaft und hatten definitiv Pech. Was mir aber seit Wochen auf die Nerven ging, war dieses ständige “Dahoam is dahoam“, kombiniert mit “mia san mia“. Zudem halte ich den “historischen Erfolg “, im eigenen Stadion die Champions League zu gewinnen, für typisch hoch geschriebenen medialen Unsinn. Ein bisschen mehr Zurückhaltung hätte den Nerven der Spieler gut getan, ab denen die Bayern letztlich gescheitert sind. Ich denke, der Jogi bekommt das besser hin.

    Uli Hoeneß haut mal wieder einen raus. Für mich absolut berechtigt!

    Zitat

    Was mich jetzt wieder gewundert hat: Dortmund wird deutscher Meister, fliegt in der Champions League in hohem Bogen raus - wird aber Mannschaft des Jahres. Ein Jahr vorher wurden wir deutscher Meister, Pokalsieger, waren im Champions-League-Finale, wurden aber nicht Mannschaft des Jahres. Also da wundert man sich manchmal schon. Die Relation ist manchmal schon komisch

    Ich halte es für Blödsinn, dass Hoeneß diesen Vergleich herzieht, aber für eine nachvollziehbare Taktik. Genauso gut hätte er auch fragen können, warum Vettel nicht wieder "Sportler des Jahres" wurde, obwohl dessen überlegene Titelverteidigung, zudem auch wieder als jüngster Rennfahrer, objektiv die höher zu wertende Leistung war. Aber da gibt es eben noch einen Dirk Nowitzki, dem im vergangenen Jahr etwas Einmaliges gelang - die Vorgeschichte und besondere emotionale Momente spielen eben immer eine Rolle, nicht zuletzt auch die Sympathie.


    Im Grunde bläst Hoeneß nur wieder ins gleiche Horn wie schon vor ein paar Jahren, als Werder Bremen alle Sympathien galten, denn ihm ist bewusst, dass seine Bayern in diesem Punkt stark hinterher hinken. Das hat auch nichts mit Kuschel-Media-Hype zu tun, denn die Medien greifen nur das auf, was irgendwo auch im Raum steht, auch wenn sie es oft bis zur Unkenntlichkeit aufblähen. Machen wir uns nichts vor - auch Fortuna profitiert davon, denn die aktuelle Berichterstattung entsteht ja auch daraus, das ein alter Traditionsverein wieder aus der Versenkung auftaucht.


    Ich denke, Hoeneß hat längst erkannt, dass der große Erfolg, besonders die riesige Mitgliedzahl, auch ihre Schattenseite hat, denn eine echte Fanbegeisterung ist doch bei diesem technokratisch geführten Verein gar nicht mehr zu erkennen. Mag sein, dass Bayern auch viele echte, Fans hat, aber da ich mich nur selten in Bayern aufhalte, begegne ich nur Erfolgsfans, die ihr Bayernemblem oder ihre Mitgliedschaft vor sich hertragen, wie sonst übliche Insignien eines "Gewinners". Wahrscheinlich bin ich völlig vorurteilsbeladen, aber Jemand, der sich mir gegenüber als Bayern-Fan outet, fängt schon mal ganz schlecht an, während ich sofort Sympathien für jeden echten Fan eines Clubs habe, der gerade nicht zur speziell geförderten Kult-Gruppe (finde ich viel künstlicher als die Berichterstattung über die Nationalelf) gehört.


    Letztlich ist bei Bayern doch nur Hoeneß, dem man seine Liebe zum Verein wirklich abnimmt, alle Anderen sind doch nur professionelle Mitarbeiter, auch die Jüngeren, die jetzt langsam den Verein übernehmen. Ich bin gespannt, wie sich Bayern entwickelt, wenn Hoeneß mal weg ist. Wer hält dann den Laden zusammen, wenn es mal schlecht läuft?

    Stimmt, das ging mir genauso - Fortuna war auf den 10. Platz zurückgefallen, aber eigentlich begann unmittelbar nach diesem Spiel die bis heute anhaltende Erfolgsstory, denn schon der Rest der Saison wurde dann souverän zu Ende gebracht. Darauf wäre ich damals keine Wette eingegangen...

    Angesichts des abgeschlagenen Tabellenletzten RW Ahlen, habe ich mir gerade noch den 26.04.2008 ins Gedächtnis zurück gerufen, ein extrem frustrierender Samstag, an dem Fortuna 5:1 in Ahlen verlor. Das ist tatsächlich erst dreieinhalb Jahre her, unglaublich!