Die Polizei versteht die Ultras nicht und bei den Ultras habe ich zunehmend das Gefühl das sie sich vom Fussball entfernen bzw. vergessen warum sie ins Stadion gehen.
Warum lädt nicht mal ne Hundertschaft der Polizei eine komplette Ultragruppe bei Kaffee und Kuchen zu einem Treffen ein? Ganz unabhängig von Vorfällen aus der Vergangenheit. Nur mal so zum Austausch. Fänd ich großartig.
Ich verstehe den Gedanken dahinter. Aber dazu wird es aus mehreren Gründen nicht kommen. Das liegt daran, dass die Hundertschaften an sich reine Befehlsempfänger sind. Die können einzelne Entscheidungen teils selbst nicht nachvollziehen. Für einige (nicht alle!) ist es aber ebenfalls eine, nicht ganz unwillkommende, Art den Alltagsstress abzubauen und sich den Kick zu holen. Böse Zungen würden jetzt von staatlich gefördertem Hooliganismus sprechen. Das ist so die Quintessenz aus privaten Gesprächen, die ich mit Mitgliedern von Hundertschaften geführt habe. Also abseits vom Fußball beim Bierchen an der Theke.
Zum Anderen wirst du wohl kaum Ultras (oder andere aktive Szenemitglieder) finden, die dazu bereit wären. Die Gräben sind zu tief. Und ich kann es nachvollziehen. Nach Datenspeicherungen in Dateien wie es sie sonst nur für Terroristen und die organisierte Kriminalität gibt, Hausdurchsuchungen mit lächerlichen Begründungen wie die Beschlagnahmung einer Fahne (keine geklaute wohlgemerkt), Telefonüberwachungen, die wöchentliche Gängelung auf Anfahrtswegen, dem Einschleusen von V-Leuten etc., etc., etc..
Wie das wieder zu kitten sein soll weiß ich nicht. Ich denke da muss von allen Seiten etwas kommen. Von Szene, Verband und Politik. Halte ich aber in der aktuellen Situation für Utopie.