Gerade in südlichen Ländern gibt es zur (heißen) Mittagszeit zum Teil ausgedehnte Siesta-Zeiten. In der EU gibt es aber Bestrebungen, auch diese Zeiten zu regulieren, etwa für Apotheken. Oder die geplante Regulierung von Kerzen, die für viele kleine Hersteller das aus bedeuten wird. Das meine ich mit kutureller Vermischung, also die erzwungene Aufgabe zum Teil Jahrhunderte alter Traditionen oder traditioneller Herstellungsweisen, die nach neuen Vorgaben nicht mehr vor Ort umzusetzen sind und vor allem kleine Familienbetriebe zerstören werden.
Du kommst mit dem großen Hammer (Verlust der kulturellen Identität) und fürchtest kulturelle Vermischungen wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Als Beispiele für Deine steilen Thesen führst Du die "Siesta" und die Kerzenproduktion in Familienbetrieben an. Das erscheint mir ein wenig herbeigeholt zu sein und kann mich kaum davon überzeugen, der europäischen Idee abzuschwören. Erschwerend kommt hinzu, dass sich in Spanien selber Widerstand gegen die Siesta regt. Anbei zwei Artikel, die sich mit dem Thema befassen:
Sei es wie es sei, ich werde Dich nicht überzeugen können, zumal Du ein unerschöpflicher Quell krudester und abseitigster Beispiele bist.
Zu der von Dir gefürchteten Vermischung der Kulturen aber noch eine abschließende Frage. Berufen sich nicht die europäischen Staaten auf ihr gemeinsames griechisch-römisches Erbe? Haben nicht unsere Klassiker Goethe, Schiller, Wieland und Herder in ihren Werken Bezug auf die Dichtung der Antike genommen? Beweist das nicht, dass schon immer eine Vermischung der Kulturen stattfand und diese sehr produktiv und innovativ ist?