Warum soll ich es kommentieren, wenn du einen Satz von Habeck völlig aus dem Kontext gerissen kommentierst? Warum gehst du auf die seit Jahrzehnten diskutierten Probleme mit der Erzeugung von Atomstrom in Deutschland in keiner Weise ein, wenn du schon anfängst den deutschen Atomausstieg zu kritisieren?
Die Ukraine ist gerade in einer sehr besonderen Situation. Kann man mit Deutschland wenig vergleichen.
Ich stehe zum Glück nicht ganz alleine auf weiter Flur. Vielleicht ist die heutige plusminus Sendung ein Denkanstoß für Atomstromaustrittsbefürworter.
Aber wie beantwortest DU die offenen Fragen zur Nutzung der Atomenergie?
Wohin mit dem Müll? Woher kann der Brennstoff nachhaltig beschafft werden? Wie löst man das Problem, dass für zentralistisch angelegte Stromerzeugung immer auch irgendwo Standorte gefunden werden müssen, aber in Deutschland grundsätzlich alle Bürger*innen nur für irgendwas sein können, solange es weit genug weg von ihrem Zuhause stattfindet? Wie bewertet man das Risiko, wo zwar die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen erheblichen Störfall einerseits gering ist, andererseits die Folgen eines Solchen vernichtend sein können?
Und dann haben wir natürlich bzgl. der gerade ganz aktuellen Diskussion zum Ausstieg in den nächsten Tagen ganz konkrete Begebenheiten, um die Ausstiegsausstiegsbefürworter einfach nicht herumkönnen, ohne objektive Tatsachen zu leugnen. Die drei noch aktiven Kraftwerke können nicht einfach erheblich länger in Betrieb bleiben, weil jetzt die Brennstäbe dafür in den Reaktoren nicht vorhanden sind und bis Samstag auch nicht beschafft werden können. Aufgrund des geplanten Ausstiegs haben die Kraftwerksbetreiber auch nicht das Personal für den Weiterbetrieb. Die ganze Diskussion wie sie aktuell in den Medien breit geführt wird, ist also eine rein politisch motivierte Scheindebatte.
Will man als Gesellschaft eine ernsthafte Debatte um die Nutzung der Kernenergie führen, kann es dabei m.E. nicht um kurzfristige Lösung aktueller Probleme gehen. Beschaffung von Brennstäben, Investition in die Sicherheit bestehender Reaktoren oder gar der Bau neuer Kraftwerke ist eher eine Fragestellung langfristigen Strategie.