Ich möchte nahelegen, sich die gestrige Markus-Lanz-Sendung anzusehen, und dort insbesondere dem Agrarökonom Matin Qaim zuzuhören. Da werden Zusammenhänge offenbart, die zumindest mir so noch nicht (und nicht in diesem Umfang) bewusst waren.
Offenbar verfeuern wir ungeheure Mengen von Agrarprodukten (Mais, Palmöl) dafür, um Biosprit und Biodiesel in die Tanks von unseren Autos zu packen und uns damit nicht nur ein ökologisch "reines" Gewissen zu verschaffen, sondern bekommen das im Rahmen der nationalen CO2-Budgetierung sogar noch positiv angerechnet, während die produzierenden Länder wie Indonesien dafür bestraft werden, weil für die Produktion von Palmöl tropische Regenwälder abgeholzt werden. Ökologisch also total kontraproduktiv, beruht aber letzlich auf politischen Entscheidungen vor 20 Jahren, als zwingende Beimischungsquoten "zum Schutz der Umwelt" erlassen wurden, Hauptsache irgendwas mit "Bio"...
Der helle Wahnsinn. Da darf ich mich ja im Nachhinein fast schon als Umweltschützer fühlen, wenn ich seit jeher ausschließlich Ultimate 102 von Aral tanke, das keinerlei Bioethanol enthält (obwohl das zugegeben nicht der Grund war, aber jetzt könnte ich es zusätzlich als einen solchen anführen).
Auch zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft darf man mal zuhören und darüber nachdenken. Auch so eine heilige Kuh in Europa.
Wäre schön, wenn jetzt nicht die üblichen Verdächtigen mit Platitüden á la "Man kann ja auch Rad fahren oder den ÖPNV nutzen" um die Ecke kämen. Beiträge zum eigentlichen Thema hingegen erwünscht.