Beiträge von 1933

    Manchmal ist die Ignoranz hier nicht mehr zum aushalten.

    Was ist mit den zigtausend deutschen Auswanderern nach Australien , Amerika und Südamerika um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts ? Sind die nicht stolz auf ihre Wurzeln ?

    Warum haben deren Urgroßeltern diesem Land den Rücken gekehrt ?

    Von den vielen Millionen deutschstämmigen Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg fange ich besser erst gar nicht an. Jeder kennt die Zusammenkünfte irgendwelcher Landmannschaften zumindest aus den Medien.

    Viele von denen und ihren Nachkommen reißen aber heute den Mund auf wenn es um Integration und Ausländer geht.

    Und die deutschen Auswanderer veranstalten auch Autokonvois und dergleichen, wenn Frau Merkel die Wahlen oder die deutsche Nationalelf ein Spiel gewonnen hat?


    Das den Türken entgegengebrachte Verständnis für deren Nationalstolz, kann ich bei Dir und anderen hier im Forum, wenn es um deutschen Nationalstolz und Nationalismus geht eher nicht erkennen.

    Die heutige Generation der eingewanderten Türken befasst sich immer mehr mit ihren Wurzeln und das politische/wirtschaftliche Erstarken der Türkei führt auch zu einer höheren Identifikation mit ihrem Heimatland. Es ist nicht mehr die schwache Türkei, die den Müttern und Vätern kein Brot und und kein Auskommen bot, es ist eine aufstrebenden Nation, die eine Identifikation ermöglicht. Wer das nicht versteht, sollte sich fragen, warum wir ein Heimatminstererium benötigen?

    Also eine hohe Identifikation mit dem Heimatland war zumindest bei den in Deutschland lebenden Türken stets gegeben. Das ist nun wahrlich nichts Neues.


    Und an dem von Dir angeführten politischen und wirtschaftlichen Erstarken der Türkei haben jene, die dort nicht leben und arbeiten ja nun mal gar keinen Anteil.


    Und was ein deutsches Heimatministerium hiermit zu tun haben soll, erschließt sich mir auch nicht.

    Schon das unter Kunstfreiheit weitestgehend eingeordnete Böhmermann-Gedicht war kontraproduktiv. Wer den türkischen Präsidenten in dieser Form behandelt, erreicht nur eins: Die türkische Bevölkerung wird sich solidarisieren und hinter "ihren" Präsidenten stellen. Dass Du Kritik am Foto und an Erdogan übst, sei Dir natürlich unbenommen, aber von unseren Repräsentanten erwarte ich ein wenig mehr diplomatisches Geschick. Ich glaube, im deutsch-türkischen Verhältnis geht es vorwiegend um Psychologie.

    Ich glaube, dass Du recht hast.


    Aber erkläre mir mal bitte, warum Menschen, die aus ihrem Land abgehauen sind, weil sie dieses Land nicht ernähren konnte, so ungeheuer stolz auf dieses Land und deren Präsidenten sind.


    Das geht einfach in meine deutsche Runzelbirne nicht rein.

    Schwierige Kost hier. Anstatt sich ausschliesslich darüber zu freuen, dass man sich diese pomadige Spielweise von Özil in der Nationalmannschaft nicht mehr antun muss, keift man sich gegenseitig an.


    Wie wäre es eigentlich mal mit einem Blick nach Vorne? Wer muss/sollte noch raus - wer rein? Also Fussball......

    Du hast ja recht.

    Wenn Du im Beitrag # 5940 Alltagsrassismus siehst, macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, sich weiter mit Dir zu unterhalten. Punkt.

    Wessen Leistung soll konkret anerkannt werden? Wofür ist Dankbarkeit angebracht?


    Ich z.B. wohne erst 17 Jahre in Düsseldorf. Wem darf ich danken, dass ich Mitglied bei Fortuna und in diesem Forum sein kann? Im Gegensatz zu Ozils Großeltern wurde ich nicht mal angeworben, weil Arbeitskräfte dringend gebraucht wurden. Bin unaufgefordert zu einheimischen ITlern auf dem Arbeitsmarkt in Konkurrenz getreten, weil es in der alten Heimat keine Perspektive gab.

    Bevor Du Dich neuen Themen widmest, wäre es schön, wenn Du den in #5941 von Dir angesprochenen Alltagsrassismus in diesem Thread belegst.

    Da ist er wieder, der Alltagsrassismus. Der kleine Türke - also Migrant - soll dankbar sein.


    Özil IST KEIN Migrant. In Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen. Muss er sich bedanken, dass er beim Fussi mitspielen durfte?

    Ja, wo genau ist er denn wieder, der Alltagsrassismus? Ich hab ihn gesucht, aber nicht gefunden.

    Hätte sich Lothar Matthäus zu aktiven Zeiten mit einem Diktator ablichten lassen, hätte er auch Probleme bekommen. Jetzt juckt es keinen mehr. Lothar ist Privatier...


    Welche offensichtlichen Kriterien für einen deutschen Staatsbürger erfüllt denn Deiner Meinung nach Mesut Özil?

    Er hat 2007 seine türkische Staatsbürgerschaft abgelegt, damit er dt. Staatsbürger sein kann, nebenbei noch in Gelsenkirchen geboren. Also in den meisten Regionen Europas reicht das völlig. Per Gesetz auch in Deutschland. Das ist auch gut so.

    Wenn ich mir das Verhalten von Özil so anschaue, habe ich so meine Zweifel, ob es richtig war ihm die deutsche Staatsbürgerschaft zu verleihen.

    Mit einem Stück Papier ist es schließlich nicht getan.


    Auch als Türke wäre ich nicht begeistert, denn er hat doch ganz offensichtlich aus egoistischen Motiven heraus (deutsche Nationalmannschaft ist besser als türkische Nationalmannschaft) die Nationalität gewechselt.

    Hätte sich Lothar Matthäus zu aktiven Zeiten mit einem Diktator ablichten lassen, hätte er auch Probleme bekommen. Jetzt juckt es keinen mehr. Lothar ist Privatier...


    Welche offensichtlichen Kriterien für einen deutschen Staatsbürger erfüllt denn Deiner Meinung nach Mesut Özil?

    Wann ist man bei Dir ein sehr verdienter Spieler Deutschlands?

    Wenn man gut spielen kann oder gibt es noch weitere Verdienste um unser Land?

    Welches Land soll das denn sein: "unser" Land? Für viele inzwischen offenbar das alte Gau-Land, das die AFD "zurückholen" möchte.


    Für so ein Land würde ich auch kein Trikot tragen.

    Ich nehme an, dass Du EU-Bürger bist. Somit hast Du die Möglichkeit im Rahmen der Freizügigkeit auszuwandern. Vielleicht findest Du dann ein Land, dessen Nationaltrikot Deiner würdig ist.

    Zitat

    Letztenendes hat sich aber jeder an den Werten und Gesetzen des Landes in dem er lebt zu orientieren.

    Und das macht Özil nicht? Welche Werte und Gesetze meinst Du denn genau?

    Findest Du es entspricht den Werten der Bundesrepublik Deutschland sich als öffentliche Person mit einem Diktator ablichten zu lassen? Oder warum gab es den ganzen Wirbel überhaupt? Nichts von mitbekommen?

    Auch, wenn ich jetzt wahrscheinlich viele Dislikes bekomme (und diese Meinung muss natürlich nicht jeder teilen) äußere ich mich jetzt mal dazu.

    Ich sage direkt vorher, dass ich persönlich dieses Foto auch nicht gemacht hätte, aber ich versuche mich mal in Özil hineinzuversetzen.

    Da kommt also die Einladung vom Präsidenten meines Heimatlandes, auf das ich auch stolz bin, das muss ja nicht auf die Politik zutreffen, aber ich nehme Özil das ab, dass er sagt, er hat das einfach aus Respekt getan. Ich denke, bei vielen Ausländern, gerade aus dem arabischen Raum, hat Respekt auch nochmal eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Natürlich würde ich mich nicht mit Gauland (nur ein Beispiel für Politik, die ich nicht vertrete) ablichten lassen, aber ich bin nicht Özil und vertrete auch nicht seine Werte. Ein anderer Grund ist, dass er das auch aus Respekt VIELLEICHT vor seinen Großeltern oder anderen Verwandten gemacht hat.

    Es fordern alle immer Toleranz, aber wenn es mal Situationen gibt, die gegen das Establishment sprechen, dann ist das Geschrei wieder groß und eine Hetzjagd beginnt.. Hat natürlich auch wieder was mit den Medien und Geldmacherei zu tun, ist ja klar. Aber das heißt natürlich nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss.

    Aber wie gesagt, ich respektiere auch andere Meinungen und meine muss natürlich nicht jeder teilen.

    Auch wenn ich vieles in Deinem Beitrag vor allem hinsichtlich der Situation in der sich ein türkischstämmiger Bürger befindet teile.

    Sicherlich befinden sich diese in einem Dilemma, welches wir Deutschstämmigen einfach nicht haben.


    Letztenendes hat sich aber jeder an den Werten und Gesetzen des Landes in dem er lebt zu orientieren.


    Das muss die Erwartungshaltung sein.

    Warum antwortest Du?