Der 1. FC Magdeburg (aktuell 12. Platz mit 19 Punkten) erreichte das Achtelfinale im DFB-Pokal durch einen 2:1 Auswärtssieg gegen Jahn Regensburg und siegte in einer dramatischen Partie bei Holstein Kiel mit 7:6 nach Elfmeterschießen (3:3 n.V.). Sie haben genau wie wir mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Ihr Topstürmer Luca Schuler verletzte sich am vergangenen Samstag schwer. Am Samstag sah ich ein starkes Magdeburg, vor allem in der zweiten Halbzeit. Aus den letzten drei Spielen haben sie 6 Punkte und 7:3 Tore erzielt.
Der 1. FC Magdeburg gehört zu den traditionsreichen Vereinen des deutschen Fußballs. Sie gewannen dreimal die DDR Meisterschaft, sie wurden siebenmal DDR Pokalsieger und siegten 1974 im Europapokal der Pokalsieger durch einen 2:0 Sieg im Finale gegen den AC Mailand. Insofern gehört Magdeburg zu den Champions in der Geschichte des deutschen Fußballs. Sehr gute Spieler kamen aus diesem Verein, wie z.B. Martin Hoffmann, Joachim Streich, Jürgen Sparwasser und Dirk Heyne.
Was erwartet uns in Magdeburg ?
Ich glaube, dass sie in ihrem 3-4-3 System bzw. 3-4-1-2 System spielen werden. Damit haben sie auch zuletzt wieder erfolgreich agiert. Ihr Trainer Christian Titz hat ihre Defensive im Vergleich zur letzten Saison verbessert.
Es wird die Frage sein, ob Magdeburg eher breit oder tief stehen wird. Eventuell muss darauf während des Spiels sofort reagiert werden. Wir können wohl davon ausgehen, dass bei ihnen mehrere Reihen gestaffelt hintereinander stehen werden. Also ein eher tiefer stehendes Mittelfeld. Aus ihrer Sicht wissen sie, dass sie uns keine Räume und Halbräume geben dürfen. Es wird interessant sein, das zu beobachten, denn wir müssen diese Räume finden durch unser Spiel.
Da sie annehmen werden, dass wir unsere Außenpositionen gut besetzen werden, werden sie ihre Reihe im Mittelfeld eher flach aufstellen, um die Außenpositionen gut zu schließen. Ihre Viererkette im Mittelfeld ermöglicht ein gutes Verschieben, wenn es zu Pressing Situationen kommt. Dabei werden wir sehen, wie sich ihre Außenspieler verhalten werden. Andere Varianten mit einer Raute oder einem Quadrat sind ebenfalls möglich.
Ihre drei Angreifer (auch ohne Luca Schuler) vorne werden unsere Spieler normalerweise hoch anlaufen, um unseren Spielaufbau zu stören. Davon bin ich sicher überzeugt. Sie werden versuchen, unsere Defensive unter einen großen Druck zu setzen. Darauf müssen wir gut reagieren.
In der Spielweise von Magdeburg verstärken die Außenspieler das Mittelfeld, wenn sie sich zurückfallen lassen. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass dadurch die Flügel geöffnet werden. Das müssen wir möglichst erkennen und nutzen, wenn sie so spielen bzw. wenn diese Situationen auftreten. Unsere Spieler brauchen wieder eine hohe Aufmerksamkeit im zentralen Bereich des Spiels.
Ihre Außenspieler spielen eine sehr wichtige Rolle in ihrer Art zu spielen. Wenn wir sie in den Griff bekommen, dann haben wir gute Chancen, in Magdeburg zu gewinnen.
Wir müssen ihre Nahtstellen zwischen Offensive und Defensive entscheidend stören. Dazu sollten unsere Spieler ihre latenten Probleme im defensiven Verhalten nutzen. Unsere Spieler müssen immer wieder in diese Schnittstellen zwischen ihrer Dreierkette und ihrem Mittelfeld hinein. Dazu ist unser Flügelspiel eigentlich bestens geeignet.
Ich denke, dass es morgen Abend ein echter Pokalfight wird, den wir durchaus gewinnen können.