1923 Rot-Weiss Essen

  • Vorher kommt Metro, Vodafone oder Henkel vorbei.


    Klarer Fall. So oder ähnlich wurde auch schon von 1970 bis 1980 ... oder so geträumt ...


    Nur ... später waren auf einmal alle verschwunden : Die Arags, die Henkels ... und auch die "kleinen", wie die Messe zum Beispiel.


    Dafür kam dann später ein gewisser Herr Sportwelt und erzählte uns, wie man die Karre wohl aus dem Dreck ziehen könnte und wurd dann als Heilsbringer gefeiert, aber nur für kurze Zeit.


    So oder so ähnlich war das übrigens auch in Essen gewesen, ungefähr jedenfalls, vielleicht zeitlich etwas versetzt.


    Natürlich will heute in Düsseldorf kaum noch wer was davon wissen, ist letztlich auch natürlich.


    Heute war übrigens in der Tagespresse zu entnehmen, das auch Fortuna immer noch schlappe 7 Millionen Tacken aus diesem Deal drücken und - viel schlimmer, um aus dem ganzen Dilemma etwas zügiger rauszukommen wären schätzungsweise 15 Mios abzudrücken, damit das Kino Affenbach hier endlich mal vom Tisch käme.


    Dabei ist aber kaum davon auszugehen, das Herr Henkel oder Herr Vodafone diesen Deckel nun bezahlen wollen, geschweige denn werden - und auch Herr Metro will da keinesfalls einspringen.


    Deswegen werden wir weiter von Liebe,Luft und Sonnenschein leben und von grossen Zeiten in der Bundesliga oder der Champignons League träumen.


    Weil, sowas wie in Essen passiert hier ja nicht.




    Oder doch ?

  • Ich muß voranschicken, dass ich befangen bin. In Düsseldorf wird man das nicht mit bekommen haben. In der Woche nachdem Rüttgers und (konsorten)seine Partei gewählt war wurde das Vorhaben O- Vision in Oberhausen gekippt. Da waren vorher 120 Millionen € an Landesgeldern zugesagt. Die wurden von einem auf den anderen Tag gekippt. Alles was die Stadt O. inzwischen an Planungskosten und Investitionen in die
    Infrastruktur investiert hatte war für die Katz.
    "Die besondere Förderung des Ruhrgebiets" sei nicht mehr nötig, hörte ich von Rüttgers kurze Zeit später. Ab dann würde nur noch nach Projekten, nicht nach Regionen gefördert.

    Nicht zu vergessen sind auch die Sanktionen aus Düsseldorf gegen die hochverschuldeten Städte im Ruhrgebiet wie zum Beispiel das die Stadt nicht mehr Ausbilden darf. Wobei hier ja pünktlich zum Wahlkampfbeginn stark zurückgerudert wurde .

    "Wer Fortuna-Fan ist, braucht das Leben nicht zu fürchten" - Dieter Nuhr

  • Ich muß voranschicken, dass ich befangen bin. In Düsseldorf wird man das nicht mit bekommen haben. In der Woche nachdem Rüttgers und (konsorten)seine Partei gewählt war wurde das Vorhaben O- Vision in Oberhausen gekippt. Da waren vorher 120 Millionen € an Landesgeldern zugesagt. Die wurden von einem auf den anderen Tag gekippt. Alles was die Stadt O. inzwischen an Planungskosten und Investitionen in die
    Infrastruktur investiert hatte war für die Katz.
    "Die besondere Förderung des Ruhrgebiets" sei nicht mehr nötig, hörte ich von Rüttgers kurze Zeit später. Ab dann würde nur noch nach Projekten, nicht nach Regionen gefördert.

    Nicht zu vergessen sind auch die Sanktionen aus Düsseldorf gegen die hochverschuldeten Städte im Ruhrgebiet wie zum Beispiel das die Stadt nicht mehr Ausbilden darf. Wobei hier ja pünktlich zum Wahlkampfbeginn stark zurückgerudert wurde .


    Ganz ehrlich: Was erwartet ihr eigentlich? Ich finde es vollkommen korrekt, dass hochverschuldete Städte von der Bezirksregierung "Sanktionen" auferlegt bekommen - schließlich sind deren Politiker ja nicht in der Lage, einigermaßen vernünftig zu wirtschaften und die Städte würden bei eine möglichen Überschuldung andere Komunen oder gar das gesamte Land übermäßig stark belasten! Eine Stadt kann man nicht einfach wie ein Unternehmen abwickeln, da fließen dann Milliarden aus anderen Kommunen - und das nur, weil mehr als unfähige Kommunalpolitiker mehr wollten, als die Stadtkassen hergaben. Ich kenne den genauen Wortlaut von Rüttgers nicht, sollte er es aber exakt so gesagt haben, wie @regenbogen es hier geschrieben hat, finde ich diese Aussage vollkommen legitim! Das wichtige ist doch für was das Landesgeld ausgegeben wird, nicht für wen. Wenn im Ruhrgebiet sinnvolle Projekte finanziert werden sollen, dann sollte nach dieser Aussage dafür auch Geld fließen. Für irgendwelche Hirngespinste der Kommunalpolitiker sollte - auch im Ruhrgebiet - zu Recht kein Geld das sein!
    Trotzdem ist ein Ausbildngsverbot für Städte der total falsche Weg un im Endeffekt ein Schuss ins eigene Knie, da gibt es natürlich nix zu diskutieren :cursing: Vielleicht sollte lieber an Sitzunsgeldern, statt an AUsbildungsgehältern gespart werden, damit wäre der gesamten Gemeinschaft geholfen!


  • Ganz ehrlich: Was erwartet ihr eigentlich?


    Zumindest, dass man endlich aufhört, alles was Land und Regierungsbezirk entscheiden, immer mit 'Düsseldorf' zu bezeichnen. Rüttgers ist Kölner, der Regierungspräsident ist bei der SPD, und dass die Landesregierung bei uns ihren Sitz hat, freut mich zwar, hat uns als 'Düsseldorf' aber auch eher selten geholfen. Stichwort Finanzausgleich oder damals kommunale Neustrukturierung. Also mal das ganze nicht so städtebezogen sehen und dann ich bin in vielen Dingen bei unseren Kumpels aus'm Revier bei.


    War übrigens heute noch im Ruhrmuseum in Essen. War bestimmt auch umsonst... ,-)

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844


  • Zumindest, dass man endlich aufhört, alles was Land und Regierungsbezirk entscheiden, immer mit 'Düsseldorf' zu bezeichnen. Rüttgers ist Kölner, der Regierungspräsident ist bei der SPD, und dass die Landesregierung bei uns ihren Sitz hat, freut mich zwar, hat uns als 'Düsseldorf' aber auch eher selten geholfen. Stichwort Finanzausgleich oder damals kommunale Neustrukturierung. Also mal das ganze nicht so städtebezogen sehen und dann ich bin in vielen Dingen bei unseren Kumpels aus'm Revier bei.


    Ach, darauf habe ich die "Pöttler" hier schon in Post 1207 hingewiesen. Die werden diese Verbindung von Stadt D und Bezirksregierung (auch wenn sie eigentlich sehr wohl differenzieren können) nicht aufgeben. Dies wäre ja ein Grund weniger, um deren "Benachteiligung" zu erklären: "Die arroganten Düsseldorfer sind schuld, die haben uns erst in die Krise getrieben und nun knallen die uns mit Sanktionen zu" --;;)

  • In den 50er Jahren wuchs Düsseldorf zum "Schreibtisch des Ruhrgebietes" an.
    D.h. hier hatten/haben die großen Unternehmen des Ruhrgebietes ihre Konzernzentralen.
    Es ist davon auszugehen, dass der daraus resultierende steuerliche Vorteil im Wettbewerb der Kommunen nicht unerheblich ist/war.



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  • In den 50er Jahren wuchs Düsseldorf zum "Schreibtisch des Ruhrgebietes" an.
    D.h. hier hatten/haben die großen Unternehmen des Ruhrgebietes ihre Konzernzentralen.
    Es ist davon auszugehen, dass der daraus resultierende steuerliche Vorteil im Wettbewerb der Kommunen nicht unerheblich ist/war.


    Stimmt. Deswegen zieht ThyssenKrupp ja alles aus Düsseldorf ab und geht nach Essen....


    PS den weissen Punkt habe ich absichtlich aus dem Quote entfernt. Fand ich schon immer albern. Oder war das ein verstecktes Osterei?

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Die sind so blöde die lassen sich die Tribüne unterm Arsch klauen ;--)b


    edit: ...wenn die noch eine haben -)weg

  • In den 50er Jahren wuchs Düsseldorf zum "Schreibtisch des Ruhrgebietes" an.
    D.h. hier hatten/haben die großen Unternehmen des Ruhrgebietes ihre Konzernzentralen.
    Es ist davon auszugehen, dass der daraus resultierende steuerliche Vorteil im Wettbewerb der Kommunen nicht unerheblich ist/war.


    Stimmt. Deswegen zieht ThyssenKrupp ja alles aus Düsseldorf ab und geht nach Essen....


    PS den weissen Punkt habe ich absichtlich aus dem Quote entfernt. Fand ich schon immer albern. Oder war das ein verstecktes Osterei?



    Danke für den, wie immer, Zielführenden und sachlichen Beitrag.
    M.E. fehlt nur der Hinweis darauf, dass sich diese Maßnahme erst in der Zukunft bemerkbar machen wird. Die aktuelle Situation der Ruhrgebietskommunen, auch im Vergleich zu Dsseldorf, wird hiervon nicht tangiert.


    Grüsse ins Armenhaus der Republik.


    . Nur für dich.



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  • In den 50er Jahren wuchs Düsseldorf zum "Schreibtisch des Ruhrgebietes" an.
    D.h. hier hatten/haben die großen Unternehmen des Ruhrgebietes ihre Konzernzentralen.
    Es ist davon auszugehen, dass der daraus resultierende steuerliche Vorteil im Wettbewerb der Kommunen nicht unerheblich ist/war.


    Und was hat dies mit dem nicht berücksichtigten Unterschied zwischen der Stadt D un der Bezirksregierung/Landesregierung zu tun? Mir geht es darum, dass die Stadt nichts, aber auch gar nichts für die teilweise präkere Lage der Städte im Ruhrgebiet kann und diesen auch keine Sanktionen auferlegt!


    Mir ist es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob die Menschen im Revier uns nicht leiden können und ob unsere Stadt Vorteile gegenüber den Städten des Ruhrgebiets hatte. Erstens wollten die Konzernchefs wohl nicht selbst in dem von ihren Unternehmen verursachten Dreck arbeiten (die Entscheidung düber den Unternehmenssitz treffen immernoch die EIgentümer/Gründer und nicht die Stadt D) und zweitens haben wir als Verein dieser Stadt - trotz unserer vielen, vielen, vielen - HVs von Ruhrgebietsunternehmen aktuell scheinbar keine Vorteile gegenüber den Vereinen im Ruhrgebiet. Die Metro (als neuer Bandensponsor bspw.) war schon immer in Düsseldorf, ebenso wie systaic oder damals die LTU oder unsere Stadtsparkasse. Auch ARAG, Frankenheim, Henkel oder die Messe hatten niemals eine unternehmensspezifische Bindung zum Ruhrgebiet. Drittens gibt es gar nicht so viele HVs von im Ruhrgebiet produzierenden Unternehmen in D! Henkel hat schon immer hier produziert, Mannesmann damals/heute auch, Stahlwerke von Thysen standen auch in Oberbilk etc.

  • Ich empfehle dazu mal den (auch wenn er auf Kultur in D bezogen ist) Beitrag von Prof. Kaiser am Samstag in der RP. Leider nur in der Printausgabe, soweit ich das bisher sehe.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

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  • Und was hat dies mit dem nicht berücksichtigten Unterschied zwischen der Stadt D un der Bezirksregierung/Landesregierung zu tun? Mir geht es darum, dass die Stadt nichts, aber auch gar nichts für die teilweise präkere Lage der Städte im Ruhrgebiet kann und diesen auch keine Sanktionen auferlegt.


    Das sehe ich doch genau so. Was die Bezirksregierung beschließt, hat nun wirklich nichts mit der Stadt Düsseldorf zu tun. Allerdings wundert mich das Verhalten der Ruhrgebietler auch nicht. Vor nicht all zu langer Zeit hatten wir einen OB, der mit seinen Äußerungen in deren Richtung doch hartnäckig für solche Ansichten über Düsseldorf gearbeitet hat.


    Ich wollte nur einen zweiten Aspekt in die Diskussion einbringen. Während das Ruhrgebiet mit dem Strukturwandel zu kämpfen hatte und enorme kommunale Mittel für soziale Unterstützung aufgebracht werden mussten, wurden von den dort produzierenden Unternehmen immer noch Steuermittel generiert.
    Und das am Firmensitz. Daran trifft die Stadt Düsseldorf nun wirklich keine Schuld.


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