Es geht darum, dass Zahlungen, die die deutsche Regierung an den israelischen Staat zur Entschaedigung (obwohl man dies nie entschaedigen kann) Holocaustueberlebender in Israel geleistet hat, niemals angekommen sind. Diesen Sommer war Olmert daher unter gewaltigem Druck. Manch Holocaustueberlebender bekam eine monatliche Zahlung von 400 USD und lebte in bitterer Armut, da die Armutsgrenze bei 600 USD in Israel liegt. Die Regierung Olmert hatte dann 15 Dollar mehr pro Woche anbieten wollen nachdem sie zynisch ein Jahr die Entscheidung herausgezoegert hatte (laut Ha'aretz sterben rund Tausend Ueberlebende pro Jahr in Israel), was zu grossen Protesten innerhalb der israelischen Gesellschaft gefuehrt hat. Letztlich ist man dann wohl doch auf 250 Dollar hochgegangen. Die Mehrkosten will sich die israelische Regierung wohl nun von der Bundesregierung zurueckholen. Es ist eine moralisch sehr schwierige Kiste, denn eigentlich sind wir verpflichtet diese Mehrkosten zu tragen, jedoch sind offensichtlich Mrd EUR irgendwo versandet. Das Geld ist geflossen und fliesst weiterhin. Leider ist es nicht angekommen, sondern wahrscheinlich in den Libanonkrieg, die Mauer und sonstige Dinge investiert worden.
Tja, das ist das Dillemma der deutschen Geschichte. Man kann nicht sehr viel dagegen sagen, denn wir stehen ganz klar in der Pflicht. Jedoch wird diese Pflicht absurderweise auf die Probleme Israels mit seinen Nachbarn ausgeweitet. Und gewisse Politiker stehen dann immer Gewehr bei Fuss, wenn es mal wieder sowas gibt wie den jetzigen Fall. Man kann nur hoffen, dass auch bei uns irgendwann mal eine oeffentliche Debatte stattfindet, wie weit die Solidaritaet mit Israel geht. So wie sie derzeit von Mearsheimer und Walt angestossen wurde, die mit ihrem Buch "Die Israel Lobby" genau den Finger in die Wunde gelegt haben.
Aha! Danke für die Aufklärung!