Fortuna in den Medien

mal ne blöde frage, seit wann ist die stadt eigentlich eigentümer des pjs? und könnte der verein das stadion nicht wieder kaufen, bzw. was würde den verein das kosten? nur aus reinem interesse mal..

Der Vergleich Rheinstadion/LTU-Arena hinkt gewaltig.
Ein alter Betontempel mit schlechter Verkehrsanbindung auf der einen Seite, ein moderner Tempel mit guter Verkehrsstruktur auf der anderen Seite.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Euphorie, sollte Fortuna wieder erstklassig werden.
Wo sich ~ 10000 in Liga 3 einfinden, sollten 40000 bei einem Erstligaspiel durchaus möglich sein.

Peter schrieb:

Und da ich Optimist bin, sage ich, lieber ein paar Jahre ein überdimensioniertes Stadion als im Ernstfall einen Wettbewerbsnachteil zu haben, weil das Stadion nicht taugt. Das war schließlich schon über Jahrzehnte im RS der Fall ...

Das ist genau die alte Fortunakrankheit. Immer an den Ernstfall denken und die Realität aus den Augen verlieren. Hier werden Zahlen aus völlig anderen Zeiten miteinander verglichen und sie sich so hingebogen, dass es einem in den Kram passt. Hier glauben wirklich Difosis die Zuschauerzahlen bei einem möglichen Aufstieg vorhersagen zu können. Keiner macht sich darüber Gedanken, dass dann wahrscheinlich die Ticketpreise ähnlich denen in England wären, weil man endlich das Minus der vergangenen Jahre etwas ausgleichen muss. Die optimistischen Prognosen blenden völlig die Realität aus. Wir haben in Deutschland in den letzten Jahren einen WM-Boom erlebt, der in den letzten 40 Jahren einmalig war. Irgendwann wird dies aufhören und auch die Bayern und Dortmunder werden nicht mehr vor ständig ausverkauften Stadien spielen. Diejenigen in Düsseldorf, die sich diese völlig ausgeartete Enternainmentbranche leisten können, haben entweder durch hohe Arbeitsbelastung wenig Zeit oder seit jeher kaum Interesse am Verein. Diejenigen, die Zeit und Interesse haben, leiden zu häufig unter finanziellen Engpässen, um so etwas mitmachen zu können.

Wenn wir einfach mal von einer recht einfachen Annahme ausgehen, dass in Düsseldorf bei der potentiellen Zielgruppe für Fortuna und DEG im Bereich der günstigsten Kartenpreise das Durchschnittseinkommen pro Jahr in etwa bei 30 TEUR brutto liegen dürfte, dürfte ein Jahresnettoeinkommen bei einem Kind von knapp unter 20 TEUR dabei rauskommen. Wenn ich sehe, dass die günstigste Erwachsenenkarte bei Fortuna und DEG zwischen 13 und 15, 40 EUR kosten, Eishockey mit knapp 50 Spielen pro Saison zu Buche schlägt und Fussball mit ca. 18-20 (bei Pokalteilnahme noch mehr), komme ich alleine für Kartenpreise auf mehr als 1000 EUR, die ein Normalverdiener in die Stadien tragen soll, weil wir doch alle zusammenhalten müssen. Klar, durch Dauerkartenrabatte kriegen wir schnell 20% Abschlag raus, jedoch soll der normale Düsseldorfer zusätzlich noch bei Aramak usw. schön konsumieren, so dass wir bei 2 verzehrten Getränken pro Spiel schnell noch mal 500 EUR Zusatzkosten kommen. Damit sind wir schnell bei ca. einem Monatsgehalt, was der Durchscnittsverdiener alleine für Fortuna und DEG aufbringen soll. Sicherlich kann man meine Beispielrechnung kritisieren, aber ich halte den Schluss von einem Monatsgehalt alleine für die Unterstützung der Düsseldorfer Sportvereine schon für vertretbar. Solche Bedenken hat Herr Erwin immer mit dem Satz weggewischt, dass Düsseldorfer grundsätzlich mehr bezahlen können. Als wäre Düsseldorf eine Art europäisches Singapur oder Dubai. Ich will gar nicht groß Prognosen für die Zukunft abgeben, aber alleine erhöhte Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung seit dem 01.01.09 werden sich auf Dauer in den Geldbörsen der Menschen bemerkbar machen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die nächsten Jahre für den Düsseldorfer Sport sehr, sehr schwierig werden. Der Stadt wird leider kaum etwas anderes übrig bleiben, als die Vereine stärker zu unterstützen mit dem Resultat, dass das Geld an anderer Stelle fehlen wird. Deshalb ist die Forderung von Preuss sehr richtig, dass man schon heute mit Konzepten beginnt, die eine solche Unterstützung so gering wie möglich werden lassen.

Beim Eishockey ist es schon soweit, dass die Zuschauer massiv wegbleiben. Auch wenn Schmellenkamp seine Äußerung später wieder widerrufen hat, macht mir die Entwicklung Sorgen.

Cymru schrieb:

Sicherlich kann man meine Beispielrechnung kritisieren, aber ich halte den Schluss von einem Monatsgehalt alleine für die Unterstützung der Düsseldorfer Sportvereine schon für vertretbar.

Deine Rechnung stimmt absolut.
Da ist nichts geschönt oder verharmlost, deine Rechnung geht auf.

Kay Cee schrieb:

F95Hilden schrieb:

Der Vergleich Rheinstadion/LTU-Arena hinkt gewaltig.
Ein alter Betontempel mit schlechter Verkehrsanbindung auf der einen Seite, ein moderner Tempel mit guter Verkehrsstruktur auf der anderen Seite.

Die Verkehrsanbindung im alten Rheinstadion war nicht schlechter. Als Gesamtpaket war die Verkehrsanbindung sogar besser als jetzt bei der Arena. (Stichwort Rheinuferstraße mehrspurig flexibel geschaltet für Fortuna Spiele) Europaplatz entzerrte An-und Abfahrt der ÖPNV Zuschauerströme. etc.

Die A44 gab es seinerzeit nicht, es ging alles über die Rheinuferstrasse. Gäste aus dem Bereich NE, MG hatten es schwerer als jetzt.
Was die Strassenbahnhaltestelle am Europaplatz angeht, da stand ich ewig um eine Bahn zu bekommen.
Ich war sowohl mit der Bahn als auch mit dem PKW im Rheinstadion, als auch in der LTU Arena.
Mein Eindruck ist, dass ich jetzt bedeutend schneller hin als auch wieder zurück komme.

Globus95 schrieb:

Verscheissert du uns alle??

Was hast du denn jetzt für ein Problem mit meinem persönlichen Eindruck?

Mit dem Auto brauche ich 20 Minuten von der Haustüre bis auf den Parkplatz.
Zurück, je nach Schnarchnase der nicht vom Parkplatz fahren will, etwas länger.
Und mit der U78 hatte ich auch nie Probleme, weil ich mich immer nach ganz vorne orientiere und in aller Regel die erste einfahrende Bahn, maximal aber die zweite bekomme.

Globus95 schrieb:

Ich spreche dir das Herzblut ab und halte dich für ne Rechenmaschine

Das ist eine Unverschämtheit. Natürlich ist Dein Herzblut nur in aller höchsten Tönen zu loben und sowas ist mehr als bewundernswert. Aber letztlich bist Du damit in der Minderheit. Wir brauchen ja genau die Düsseldorfer Fans, die früher noch zu den meisten Spielen gekommen sind. Wie willst Du einem Familienvater erklären, dass er verdammt nochmal mehr Herzblut aufbringen soll, wenn zu Hause die Waschmaschine kaputt geht und seine Frau vielleicht lieber einmal in Urlaub fahren will, als dass er sein Geld in den Sport steckt??? Solche Fragen sollten sich die Macher bei Fortuna und der Stadt einfach mal stellen! Deshalb führt kein Weg an einem Sozialticket für die Düsseldorfer Sportvereine vorbei. Gerade in der unteren bis mittleren Preiskategorie sollte der Steuerzahler Familien und sozial schwache unterstützen. Nur kann das nicht auf Dauer so gehen. Gleichzeitig hoffe ich, dass im Fussball und Eishockey die immer noch überzogenen Gehälter der Spieler in den nächsten 2 Jahren deutlich sinken. Noch ist das aber Träumerei nur kann es bis zu einem solchen logischen Schritt sein, dass z.B. die DEG schon Insolvenz anmelden muss. Wenn sie nicht in den Playoffs deutlich mehr Zuschauer kriegen, kannst Du davon ausgehen, dass sie in der nächsten Saison kurz vor der Insolvenz stehen werden. Bei Fortuna finde ich es auch ziemlich erschreckend, dass wir gegen Burghausen nur 9200 Zuschauer kriegen. Gerade wo doch die Lust auf Fussball nach der Winterpause groß sein sollte. In den vergangenen Jahren waren die ersten Spiele im Vergleich dazu bombastisch besucht.