Welches Proseminar ist das hier gerade? Philosophie? "Nisches "Sara Durstra"?"
Phänomen Ultras
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DiFoSi zu sein aber auch
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Der spiegel hat sich der Thematik Ultras-Artikel im 11Freunde angenommen:
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Aus 11 Freunde, Ausgabe 85, 25.11.2008 - Der dressierte Fanblock schrieb:
Am sechsten Spieltag der 2.Liga verlor der 1.FC Nürnberg sein Heimspiel gegen den MSV Duisburg sang- und klanglos mit 0:1 und rutschte auf den 14. Tabellenplatz ab. Das Gegentor fiel bereits in der 23. Minute, anschließend ging nicht mehr viel zusammen. Nun hat es in der Vergangenheit bereits Spiele gegeben, in denen Heimmannschaften einen solchen Rückstand noch gedreht haben, mit eigener Leidenschaft und der Unterstützung des Publikums. Nicht so jedoch an diesem Abend in Nürnberg, denn die Ultras in der Nordkurve des Frankenstadions schienen wenig interessiert am Treiben auf dem grünen Rasen. Sie schwiegen zu Spielbeginn zunächst 20 Minuten lang und sangen dann bis zum Abpfiff eine einschläfernde Endlosmelodie – als Protest gegen die Montagsspiele im DSF und fanfeindliche Anstoßzeiten.
Vielleicht nur eine Momentaufnahme. Vielleicht aber auch ein weiterer Beleg für die Vermutung, dass die Fankultur in deutschen Stadien inzwischen ziemlich auf den Hund gekommen ist. Denn der deprimierende Abend in Nürnberg zeigte exemplarisch, wie weit sich der Support in vielen Kurven bereits vom ursprünglichen Sinn und Zweck eines Fanblocks entfernt hat, nämlich die Mannschaft zu unterstützen, der viel beschworene 12. Mann zu sein. Und vielleicht noch schlimmer: Von der Wildheit, der Anarchie, der Spontaneität, die die Fanblöcke über Jahrzehnte hinweg auszeichneten, ist im Herbst 2008 nicht mehr viel übrig geblieben. Stattdessen trifft sich jeden Samstag auf den Stehrängen ein gut gedrillter Männerchor und wartet auf seinen Dirigenten. Staatsoper statt Punkrock.
Natürlich hat diese Entwicklung viele Ursachen. Sie hat zu tun mit den antiseptischen Stadien, in denen Profifußball heutzutage stattfindet. Und auch die Klubs haben dazu beigetragen, weil sie immer noch nicht begreifen wollen, dass Fußball kein Musical ist, kein Starlight Express auf grünem Rasen. Und trotzdem: Schuld an der Misere sind nicht nur der moderne Fußball, der verdammte Polizeistaat und skrupellose Vereine, sondern eben auch jene, die einmal antraten, um die Fankultur zu retten: die Ultras.
Doch der Reihe nach: Es ist noch nicht allzu lange her, da orientierten sich deutsche Anhänger auf der Suche nach Inspiration traditionell nordwestlich, die britische "Terraces" waren das Vorbild hiesiger Fankurven. Bis zur Mitte der 90er Jahre setzten sich Moden, die der "Kop" in Liverpool oder Chelseas "Shed End" vorlebten, mit Verzögerung auch in Hamburg, Düsseldorf und Nürnberg durch. Wie binde ich meinen Schal, welche Lieder singe ich, wie schaue ich Fußball, das das schauten sich die deutschen Kurven seit den 60er Jahren vorwiegend von den englischen Lads ab. Vor allen aber importierten sie das egalitäre Prinzip, dass im Fanblock keine Anführer gewählt werden, alle waren gleichberechtigt und gleichverantwortlich für die Unterstützung des Klubs. Fiel jemandem etwas Witziges ein, rief er es. Wenn er Glück hatte, fanden andere das ebenso lustig und am Ende brüllte es die ganze Kurve. So lief es früher.
Seit 1997 jedoch haben sich die Verhältnisse radikal geändert. Begünstigt durch den langsamen Niedergang der englischen Fankultur, befeuert aber vor allem durch die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs, entdeckten deutsche Anhänger die italienische "Curva" als neues Vorbild. Die Ultras in Rom, Neapel, Livorno hatten mit dem traditionellen Bild der eher statischen deutschen Kurven wenig gemein. Waren die Fanblöcke hierzulande eine bunte Mischung unterschiedlicher Fanklubs und Einzelpersonen, präsentierten sich die italienischen Anhänger schon damals als homogene, hierarchisch organisierte und von sogenannten "Capos" geführte Großgruppen, die im Fanblock nicht nur sangen und klatschten, sondern auch gerne auch mal kollektiv unterhakten und quer durch den Block schunkelten. Und was den deutschen Fans vielleicht noch mehr imponierte: Viele italienische Kurven waren autonom und wurden von den Ultras selbst verwaltet, in Deutschland, dem Land der Fahnenpässe, eine überaus verlockende Vorstellung.
So befremdlich die neue Kultur auf alteingesessene Anhänger wirken mochte, der Siegeszug der Ultras schien zunächst die logische, einzige mögliche Reaktion der Fans auf eine zunehmend kommerzialisierte und restriktive Fußballwelt zu sein. Denn Vereine und Polizei hatten in den Jahren zuvor jede nur erdenkliche Anstrengung unternommen, um die aktiven Fans den Aufenthalt im Stadion gründlich zu verleiden. Lückenlose Überwachung durch unzählige Kameras, willkürliche Stadionverbote, brachiale Dauerbeschallung mit Rummelplatzmusik, die jedes Einsingen vor dem Spiel verhinderte, Fahnenpässe, flächendeckende Verkleinerung der Stehplatzareale, man könnte noch zwei, drei Stunden so fortfahren ohne sich zu wiederholen.
Dagegen setzten die Ultras ein selbstbewusstes Zeichen. Wollten fortan nicht mehr diejenigen sein, die freudig mitsingen, wenn die Stadionregie "I will survive" von der Hermes House Band durchs Stadion dröhnen ließ. Und wollten sich abgrenzen, von jenen, die getrieben in den nächsten Fanshop rennen, wenn der eigene Klub die siebte Away-Kollektion der laufenden Saison herausgebracht hatte. Stattdessen formulierten die Ultras einen Frontalangriff auf die bestehenden Zustände: Wir sind der Verein. Spieler kommen und gehen, Vorstände demissionieren, wir Anhänger jedoch stehen ein Leben lang zum Verein. Das war zwar ziemlich pathetisch formuliert, traf aber den Nerv vieler frustrierter Anhänger. Denn damit gingen die Ultras noch einen Schritt weiter als die Fanzine-Generation, die Anfang der 90er Jahre mit ihrem Kampf gegen Versitzplatzung und den Rassismus auf den Rängen den Diskurs in den Stadien dominiert hatte.
Ausgehend vom Frankfurter Waldstadion, wo sich 1997 mit den "Ultras Frankfurt" die erste ernstzunehmende deutsche Ultragruppe gründete, schossen in den Folgejahren in nahezu allen großen Stadien der Republik Gruppen nach italienischem Vorbild aus dem Boden und übernahmen in Windeseile die Lufthoheit in den meisten Kurven. Manch eher traditionell gesinnte Fanklub beäugte die neue Mode zwar kritisch, die überkommene Kuttenkultur mit ihren Fanklubs hatte dem Korpsgeist, dem Gestaltungswillen und dem Bewegungsdrang der Ultras aber wenig entgegenzusetzen. Wie altmodisch wirkten Jeanskutten und Aufnäher gegen die dynamische und smarte Ultrakultur.
Zumal nun vorher nicht Gesehenes auf den Rängen passierte. Wo es früher oft nicht einmal Haupttribüne und Kurve hinbekamen, den Heimatverein einigermaßen einstimmig anzufeuern, warfen sich plötzlich die Tribünen perfekt getimte Wechselgesänge zu, hüpfte ein ganzer Fanblock im Wiegeschritt und sangen die Fans gar mehrstrophige Lieder, wo der Anhang früher schon beim ersten Relativsatz dezent ins Schwitzen kam. Das war neu und aufregend und die einzige Frage, die sich Anhänger in den ersten Jahren stellten, war folgende: Warum haben wir das eigentlich nicht schon immer so gemacht?
Doch was zunächst daher kam wie ein offenes System, wie ein verlockendes Angebot an die Fans aller Couleur, mehr zu tun als nur zu singen und in die Hände zu klatschen, ist inzwischen weitgehend erstarrt, in strengen Hierarchien, merkwürdigen Ritualen, kindischen Diebstählen und jenem viel beschworenen Kampf "gegen den modernen Fußball", der für so ziemlich alles verantwortlich gemacht wird, was seit Fritz Walter im deutschen Fußball schief gelaufen ist.
Das Elend der Ultra-Kultur versinnbildlicht dabei der Vorsänger. Jener Fan, der auf dem Zaun sitzt, dem Spielfeld den Rücken kehrt und mit Megaphon in der Hand den nächsten Song anstimmt. 90 Minuten lang brüllt er heisere Kommandos ins Sprachrohr, ohne Pause, ohne Unterlass. Man muss den Vorsängern nichts Böses wollen, jeder für sich ist sicher ein integrer Bursche und altgedienter Veteran, um festzustellen, wie fatal dieses Cheerleading vom Zaun herab auf den Fanblock wirkt. Denn es macht aus aktiven Fans willige Vollstrecker. gesungen wird nur noch das, was dem Vorsänger gerade einfällt, spontane Zwischenrufe haben entgegen allen Beteuerungen kaum noch eine Chance, schleichend haben sich so Witz und Anarchie aus den Kurven verabschiedet, die Fanblöcke entmündigen sich selbst. oder wie es das Stuttgarter Commando Cannstatt vielleicht ungewollt totalitär formuliert: "Eine der Grundeinstellungen sollte es sein, dass man seine eigenen Interessen immer hinter die der Kurve und der Gruppe stellt."
Und:" Die Wege der Gruppe sind auch die eigenen Wege."Nun gibt es ja durchaus ein paar plausible Argumente für die Animateure auf dem Zaun. Zum Beispiel, dass sich ein tausendköpfiger Block durch einen Vorsänger leichter dazu bringen lässt, zur gleichen Zeit ein Lied anzustimmen anstatt an vier Stellen gleichzeitig ganz unterschiedliche Songs. Der Preis bleibt dennoch deutlich zu hoch: Denn der Support ist zweifellos lauter geworden und optisch beeindruckender, zugleich aber auch ausrechenbarer und mitunter entsetzlich langweilig.
Was auch daran liegt, dass viele Ultras kaum noch aufs Spielfeld schauen, weil es au den Rängen viel zu viel zu tun gibt. Hüpfen, klatschen, unterhaken, ein schweißtreibender Vollzeitjob. Nun ist gegen den Support mit Händen und Füßen prinzipiell nichts einzuwenden, nur haben sich die Anhänger stillschweigend vom einstigen Selbstverständnis jedes Fanblocks verabschiedet, ein teil des Spiels sein zu wollen. Nicht selten spulen Ultras gänzlich unabhängig vom Spielverlauf ihr Programm herunter und lassen sich, polemisch formuliert, nur ausnahmsweise und höchst ungern von Toren unterbrechen.
Anschließend geht es möglichst fix weiter im eigenen Programm. Sie hecheln dabei einem merkwürdigen ideal hinterher, nämlich dem des 90-minütgien Dauersupports, der vermeintlich maximalen Unterstützung des Teams, die bei Licht besehen allerdings genau das Gegenteil ist. Denn woran erkennt man ein gutes Publikum? Muss es tatsächlich zwanghaft 90 Minuten lang lärmen, völlig wurscht, ob das eigene Team gerade stürmt oder an der Mittellinie Rasenschach aufführt= Nein, ein gutes Publikum ist fachkundig und leidenschaftlich, es honoriert Einsatz, Kampfesmut und Spielwitz, es bejubelt Tore und leidet mit, wenn auf dem Rasen nichts zusammenläuft. Ein gutes Publikum darf sich auch die Seele aus dem Leib pfeifen, wenn die Spieler lustlos übers Feld schleichen.
Stattdessen aber kultivieren viele Ultras einen merkwürdigen Leistungsgedanken. Das beginnt bei den Choreografien vor dem Spiel, die inzwischen längst zu uninspirierten Materialschlachten verkommen sind. Wenn wieder einmal das halbe Stadion Papptafeln hochhalten muss, während die Kurve ein martialisches Spruchband präsentiert, ist das auch nicht viel kreativer als eine nordkoreanische Aufführung anlässlich des Geburtstags des großen Führers Kim Jong Il. Was viele Ultras nicht zu stören scheint, denn kaum etwas findet solche Resonanz in der Szene wie die immer gleichen Bilder von Papptafeln, Doppelhaltern und bunten Girlanden. Kaum einem Ultra-Aktivisten fällt dabei auf, wie die Jagd nach immer bombastischeren Aufführungen die Kritik am Showbusiness Fußball konterkariert. So wortmächtig man nämlich gegen die klebrige Inszenierung des Profifußballs als bonbonfarbenes Event für zahlungskräftige Mittelstandsfamilien wettert, so leidenschaftlich produziert man selbst die atmosphärischen Bilder für die Anmoderation der Premierekonferenz. Schon Frankfurt-Ultra Adorno wusste. Das richtige Leben im falschen ist manchmal nicht so einfach.
Ähnlich verhält es sich mit dem Liedgut. Auch hier jagen viele Ultra-Szenen nach immer neuen, immer komplexeren Songs, die Eindruck bei den Gegnern schinden sollen. Kurven, die nicht alle zwei, drei Monate ihr Repertoire grundlegend überarbeiten, gelten schnell als rettungslos altmodisch. Manisch wird deshalb das Archiv der Plattform "Youtube" nach neuen Melodien ausländischer Szenen durchforstet . Als etwa die Ultras aus Pisa im Frühling den guten, alten Kaoma-Hit "Lambada" für die Kurve adaptierten, starteten die deutschen Szenen ein regelrechtes Rennen um die Erstveröffentlichung im deutschsprachigen Raum. Inzwischen wird das Stringtanga-Lied in Frankfurt, Hannover, Wien und Karlsruhe gesungen. Dass ständig neue, immer komplexere Lieder gesungen werden müssen, hat allerdings den unschönen Effekt, dass oftmals nur der harte Kern der Szene, der die Lieder zuvor gelernt hat, auch wirklich mitsingt (wobei allerdings mindestens die Hälfte des harten Kerns damit beschäftigt ist, die andere Hälfte des harten Kerns mit Fotohandy abzufilmen). Bis jedoch auch andere Anhänger text und Melodiefolge so weit verinnerlicht haben, dass sie ohne zu zögern einstimmen, ist das Lied oft schon längst wieder aus der Mode. Das faszinierende Schauspiel, wenn ein Choral der Fankurve auf das ganze Stadion übergreift, so dass die Opas mit Gehhilfe auf der Haupttribüne und die Jungspunde aus dem Fanblock das Gleiche brüllen und das Gleiche fühlen, wird so immer seltener und kommt eigentlich nur noch vor, wenn die Fankurve einen Gesang der Kategorie "Oldschool" anstimmt, auch wenn der weder vierstrophig noch in Deutschland einzigartig ist.
Die Schuld an der daraus resultierenden Spaltung der Fanblöcke in trällernde Ultras un den schweigenden Rest geben die aktiven Fans oft voreilig den Umstehenden, exemplarisch formuliert von den Ultras Wuppertal:" Leute, die ihr Maul nicht aufkriegen und nur dumm rumstehen, können auf der Nord bleiben!"
Ultras sind im Gegenzug für die Entwicklung der letzten Jahre schon häufiger hart angegangen worden. Kaum ein Vereinsforum, in dem nicht schon mehrfach und sehr engagiert über die Rolle der Ultra-Szene, die Vorsänger und das Liedgut gestritten wurde. So kritisierte etwa ein Gladbacher nach dem rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln die eigenen Ultras:" Die meisten der neueren Liedchen singen wir in einer Tonlage, als wären sie eigens für Loriots Hund "Wum" aus "Der große Preis" kreiert worden. Lautstärke? Null!" Nicht ganz zu Unrecht beklagen sich Ultras allerdings, dass solche Kritik nur anonym in Fanforen gepostet wird, selten sprechen Ultras und eher traditionelle Anhänger so intensiv wie gerade in Mönchengladbach. "Bei uns ist insbesondere die noch immer starke Kuttenszene und die aufkommende kleine Ultraszene sehr eng miteinander verwoben und besonders an Spieltagen ständig miteinander im Austausch", sagt Fanbetreuer Thomas Weinmann. In der Regel wird in solchen Diskussionen aber ohnehin konsequent übersehen, dass es letztendlich um etwas viel Grundsätzlicheres geht als um den mauen Support am letzten Samstag, nämlich um das Selbstverständnis der Fans.
Nun ist es ja so, dass der heutige Profifußball für jeden Fan, ganz egal ob Kuttenträger, Normalo oder Ultra, mitunter nur sehr schwer zu ertragen ist. All die falschen Emotionen auf dem Platz, der Super-Sonntag im DSF, wenn doch nur Wolfsburg gegen Bochum kickt, Reinhold Beckmann, horrende Eintrittspreise, die absurden Gehälter der Spieler und bis zur Unkenntlichkeit zerpflückte Spielpläne - eigentlich ist es fast ein Wunder, dass immer noch so viele Leute zum Fußball gehen. Nur, wie kann ein Fan auf all das reagieren? Viele traditionelle Anhänger haben sich angepasst, sitzen brav auf ihren Schalensitzen, schwenken Gratisfähnchen und halten es für den Gipfel der Ekstase, wenn die Welle durchs Stadion schwappt. Andere Fans ertragen den Event im Stadion, die debilen Maskottchen, bizarre Gewinnspiele und das Karachometer mit einer Mischung aus Ohnmacht und der grimmigen Zuversicht, dass der Fußball in seinem Innersten unzerstörbar ist. Was bleibt ihnen auch übrig? Die Alternative heißt, daheim zu bleiben oder auf die Verbandsliga auszuweichen.
Die Ultras hingegen haben aus der Kommerzialisierung und Entfremdung zwischen Spielern und Anhängern eine weitaus radikalere Konsequenz gezogen. Wenn der Verein nicht dafür sorgt, so die weit verbreitete Auffassung, dann sind wir fortan die Gralshüter von Tradition, Ruhm und Identität des Klubs. Das war zunächst prinzipiell kein verkehrter Ansatz, waren doch viele Vereine in der Vergangenheit bereit dazu, auch noch das letzte Tafelsilber aus den Vereinsvitrinen zu verhökern, wenn es nur genügend Profit versprach.
Nichts schien sakrosankt, nicht die Wappen, nicht die Namen, nicht die Vereinsfarben, nicht die Stadien. Und es ist nur dem entschiedenen gemeinschaftlichen Kampf der Anhänger zu verdanken, dass es in Deutschland im Gegensatz etwa zur englischen Premiere League noch große Stehplatzareale zumindest für die Heimfans gibt, dass es trotz mancher Preiserhöhung immer noch erschwingliche Tickets gibt und dass sich die meisten Klubs nicht trauen würden, verkokste Designer an den Vereinswappen herumfummeln zu lassen.
Mehr und mehr allerdings haben sich viele Ultras in den letzten Jahren davon verabschiedet, in der Fanszene nach gemeinsamen Positionen aller Gruppen zu suchen und sich stattdessen in eine bisweilen schwer nachzuvollziehende Orthodoxie zurückgezogen. Im gebetsmühlenartig vorgetragenen Allgemeinplatz "Gegen den modernen Fußball" wird seither all das vermengt, was nur bedingt zusammengehört: die Geldgier vieler Vereine, die oft willkürlichen Stadionverbote und Schikanen der Polizei, aber eben auch die unverhohlene Abneigung gegen die Zuschauer auf den anderen Tribünen, die mit dem Ultra-Gedanken eher wenig anfangen können und damit aus der Perspektive vieler aktiver Fans zwangsläufig nur charakterschwache Erfolgsfans sein können. Die eigentlich ziemlich banale Erkenntnis, dass es seit jeher ganz unterschiedliche Formen des Fußballguckens gibt, wird ausgeblendet.
Und so haben sich die Ultra-Szenen in vielen Stadien zu geschlossenen Systemen entwickelt, mit Probezeit und Gewissensprüfung. Oder eben so:" Man beschloss, die Aktivposten der Untergruppe mit in die Hauptgruppe zu integrieren und den Rest der Untergruppe zunächst unorganisiert zu lassen, mit der Perspektive, bei entsprechendem Engagement aufgenommen zu werden." Kein Strategiepapier einer Geheimloge, sondern verfasst von den Ultras Regensburg, die damit nur besonders bürokratisch das elitäre Bewusstsein vieler Ultra-Gruppen formulierten. Optisch auffälligstes Zeichen dieses Rückzugs aus den offenen Strukturen des Fanblocks ist der Autonomen-Chic, der derzeit in den Szenen grassiert. Nur ein Beispiel unter vielen: Als Ende Oktober der 1. FC Kaiserslautern bei Rot-Weiß Oberhausen gastierte, sprangen reihenweise ganz in schwarz gekleidete junge Herren aus den Zügen und marschierten geschlossen durch den Bahnhofstunnel zu den Bussen, der schwarze Block am Niederrhein.
"Es fällt auf, dass sich allenthalber Aussehen und Auftreten der Ultras immer ähnlicher werden", schreiben aktive Fans des TSV 1860 München. Und mehr noch: "Neue Ideen scheine rar gesät; und was als Epigone einer fremdartigen Fankultur ins Leben trat, lebt zwangsläufig von bloßer Nachahmung anderer. Dass regionale Unterschiede mehr und mehr verblassen, ist ein Vorgang, den man bedauern sollte."
Stellt sich also die Frage nach der Perspektive der Ultra-Kultur in den deutschen Kurven. Natürlich gibt es kein Zurück mehr zum statischen Support der 80er Jahre. Aber wenn die Ultras mehr sein wollen als eine elitäre Gruppe, die sich jeden Samstag vergeblich darum bemüht, die umstehenden Anhänger im Fanblock für den Support zu begeistern, dann werden sie verstehen müssen, dass eine lebendige Fankultur nicht durch straffe Organisation entsteht, sondern durch die Kreativität jedes Einzelnen. Sie werden begreifen müssen, dass das wahre leben nicht auf Youtube stattfindet, sondern im Stadion. Und dass ein Fanblock keine Dirigenten braucht, um gemeinsam zu singen. Er kommt sehr gut alleine zurecht.
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Ich habe seit langer Zeit diesen Artikel in den Händen und hätte ihn schon oft hier posten wollen. Allerdings war ich mir nie sicher, ob das ganze konstruktiv aufgenommen und bearbeitet würde oder ob das in eine Schlammschlacht mündet, die die Trennung der Kurve forciert. Viele der Posts nach dem Frankfurt-Spiel jedoch haben es meiner Meinung nach nötig gemacht, diesen richtig guten Artikel mal anzuführen.
Von vornerein: Ich schätze die Arbeit der Ultras und bin mir ihrer Leistungen bewusst. Leider aber auch ihrer Verfehlungen. Damit aus dieser Endlosdiskussion eine gemeinsame homogene, im Dialog stehende, Kurve entstehen kann, müssen allerdings ein paar Fakten auf den Tisch.
Immer wieder bewundernswert: Jene Leute, die bei jeder Gelegenheit den Kommerz im Fussball als Untergang darstellen und mit arbeitsaufwändigen Choreos auf diesen Missstand aufmerksam machen und Kritik üben wollen, tragen in Block 42 von den Ultras vermarktete "Block 42 Fanartikel", wie z. B. T-Shirts...
Ein Umstand, der mir z. B. erhebliche Probleme bei der Handhabung von UD bereitet...
Aber liest selbst und macht euch euer eigenes Bild!
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Immer wieder bewundernswert: Jene Leute, die bei jeder Gelegenheit den Kommerz im Fussball als Untergang darstellen und mit arbeitsaufwändigen Choreos auf diesen Missstand aufmerksam machen und Kritik üben wollen, tragen in Block 42 von den Ultras vermarktete "Block 42 Fanartikel", wie z. B. T-Shirts...
Ein Umstand, der mir z. B. erhebliche Probleme bei der Handhabung von UD bereitet...
Wo siehst du denn da nen Widerspruch?
Wenn ich mich nicht irre, werden die "Block 42 Fanartikel" nicht verkauft, um großen Profit daraus zu schlagen, sondern vielmehr um einerseits coolere Sachen unter´s Volk zu bringen und andererseits Dinge zu finanzieren, der "Kurve" nutzen (Subventionierte Auswärtsbusse für Schüler, Choreomaterialien, usw...). Durch die dort vertriebenen Waren wird zudem niemand in seiner Art und Weise Fortuna zu unterstützen negativ beeinflusst. Bei den bekämpften "Kommerz im Fußball" jedoch, werden Leute in ihrem Fansein eingeschränkt (Anstosszeiten, Zaunfahnenplätze müssen für Werbebanden weichen, immer mehr Einschränkungen der eigenen Freiheit, um einem werbewirksameren Publikum platz zu machen, u.v.m....).
Ergo --> Kein Widerspruch. Wer jedoch ein paar Haare in der Suppe finden möchte (So wie 11 Freunde z.B. schon des öfteren), der wird auch jedesmal fündig werden. Jenny wird immer etwas sexistisches finden, Aladin immer etwas nationalsozialistisches und Stach immer etwas... naja... etwas findet der immer.
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Bei den bekämpften "Kommerz im Fußball" jedoch, werden Leute in ihrem Fansein eingeschränkt (Anstosszeiten, Zaunfahnenplätze müssen für Werbebanden weichen, immer mehr Einschränkungen der eigenen Freiheit, um einem werbewirksameren Publikum platz zu machen, u.v.m....).
Das sind die Grundgedanken, eines jeden Fußballfans. Um diese Ansicht zu haben, muss man kein Ultra sein. Und neue Fanoutfits und Winterkollektionen im Fanshop finden die Ultras dann seit heute toll und laufen auch nur noch in "Meine Stadt, Mein Verein"-Klamotten rum?
Wenn ich mich nicht irre, werden die "Block 42 Fanartikel" nicht verkauft, um großen Profit daraus zu schlagen, sondern vielmehr um einerseits coolere Sachen unter´s Volk zu bringen und andererseits Dinge zu finanzieren, der "Kurve" nutzen
Und Fortuna verkauft Fanartikel, Werbebanden und Fernsehrechte damit Frymuth & Co jedes Jahr eine ordentliche Weihnachtsfeier machen können? Tut mir leid, aber die Motive sind für mich die gleichen.
Selbst die Ultras kommen nicht mehr ohne Merchandising aus. Wie soll es dann ein Fussballclub?
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Die in Fanshop verkauften Merchandising-Artikel werden nur immer unkreativer, hässliger und voallem dingen teurer. Gibt einen schönen Text dazu im letzten Ultra Info (). Es gibt so unnützes Zeug im Fanshop.Beispielsweise ein pinker Schal, was hat das noch mit Fortuna zu tun? Das ist alles nur um Geld zumachen, die Sachen irgendwie an den Mann zubringen, egal wie hässlig oder unnütz die Dinger sind.
Und eins kann man unseren Ultras nun wirklich nicht vorwerfen, sie würden sich während des Spiels zu viel mit Texten gegen den modernen Fußball,Stadionverbote oder ähnliches befassen. Selbst Lieder gegen den Gegner kommen oft zu kurz. Die Ultras bemühen sich 90 Minuten lang ihr Team zu unterstützen,kreativ, laut und vorallem anders als normale Fans. Und deshalb stehen unsere Ultras im Block42.Nicht in mitten der Südtribüne. Wo sie jetzt stehen stören sie keinen, jeder kann sein Ding durchziehen auf der Süd. Und genau das haben viele noch nicht verstanden. -
Sehr interessanter Artikel.
Bei den Diskussionen (z.B. Stimmung gegen Frankfurt) ist mir eines nicht ganz klar: Warum wird nicht jeder in seinem Support ernstgenommen, denn der fängt mit dem Stadionbesuch an.
Die Ultras fühlen sich scheinbar narzistisch gekränkt, wenn ihre Lieder nicht übernommen werden, die Süd möchte mehr offenbar mehr Oldschool und situationsbezogenen Support. Und manche Leute sitzen gerne in der Arena und trinken in Ruhe ihr Bier. Völlig in Ordnung ist die Kritik, das sie das nicht unbedingt im Fanbereicht /Süd machen sollten, steht ausser Frage. -
Die in Fanshop verkauften Merchandising-Artikel werden nur immer unkreativer, hässliger und voallem dingen teurer.
Achso, also ist Kommerzialisierung okay, solange mehr als 75 % der Fangemeinde diese Artikel in Umfragen für "schön und preiswert" befinden?
Es gibt so unnützes Zeug im Fanshop.Beispielsweise ein pinker Schal, was hat das noch mit Fortuna zu tun?
Gegenfrage: Ein schwarzes Shirt, auf dem eine große 42 drauf ist. Was hat das mit Fortuna zu tun?
Und eins kann man unseren Ultras nun wirklich nicht vorwerfen, sie würden sich während des Spiels zu viel mit Texten gegen den modernen Fußball,Stadionverbote oder ähnliches befassen. Selbst Lieder gegen den Gegner kommen oft zu kurz. Die Ultras bemühen sich 90 Minuten lang ihr Team zu unterstützen,kreativ, laut und vorallem anders als normale Fans. Und deshalb stehen unsere Ultras im Block42.Nicht in mitten der Südtribüne. Wo sie jetzt stehen stören sie keinen, jeder kann sein Ding durchziehen auf der Süd. Und genau das haben viele noch nicht verstanden.
Was bisher anscheinend noch keiner verstanden hat: Ich wettere hier keineswegs gegen UD. Die Kurve wäre ohne UD bei weitem nicht das, was sie ist. Extreme Gruppierungen, wie UD nunmal eine ist, tragen zu einem Diskurs und damit einer Verbesserung der Kurve erheblich bei.
Mein Anliegen für diesen Thread ist die mittlerweile eingetretene Entfremdung des Ultra-Gedanken. Wie schon in dem Artikel geschrieben: Angetreten um die Fankultur zu retten, tauchte nun gestern ein Video der Frankfurter Ultras auf. Vor jedem Block im Fanbereich stehen Boxen. Ist das KULTUR, wenn einer bestimmt, was alle machen, und die Leute vor den Boxen wie hypnotisierte Äffchen alles machen, was die Stimme aus den Boxen befiehlt?
Ist es FANKULTUR, wenn man auf der einen Seite gegen das "Event Fussball", mit Halbzeitspielen, Gewinnspielen und Musikeinspielungen ist, andererseits aber ein möglichst ausgewogenes, Kreatives Liedgut mit der aufwändigsten größten Choreo bieten will? Entweder man nimmt damit an einem "Ultra internen" Support- und Choreowettbewerb teil oder man ist selbst mittlerweile ein Programmpunkt, der den Zuschauern auf der Haupttribüne das Stadionfeeling vermitteln soll. Mit dem Fussball, dem Spiel und vorallem der Mannschaft, hat das definitiv nichts mehr zu tun.
Glaubt Ihr, dass ein Spieler, während er mit letzter Puste einem Gegner den Ball vom Fuß grätscht, denkt: "Och menno, dieses Lied haben die Fans heute doch schonmal gesungen. Man sind die öde und langweilig."?
Ich will hier keinen an den Pranger stellen, es würde mir reichen, wenn mir jemand, vielleicht sogar von den Ultras, diese Sachen mal erklärt! Denn ich sehe die Differenzen von gestern, diesen immer größer werdenden Konkurrenzkampf um die Liedguthoheit auf der Süd. Und ohne einen offenen Diskurs, in dem beide Seiten mal miteinander Tacheless reden, wird die Kurve gespalten.
Alternative B: Alle halten einfach die Klappe, lassen sich Boxen vor die Nase stellen und halten sich strikt an die Anweisungen aus dem Lautsprecher!
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Die Ultras fühlen sich scheinbar narzistisch gekränkt, wenn ihre Lieder nicht übernommen werden,
Hmm, echt? Fühlen sie sich so? Mir kommt das eher so vor, dass der Rest der Kurve hier ziemlich angepisst ist, wenn Niko es wagt mal ein
Lied nicht zu übernehmen...Siehe folgendes Zitat aus dem "Nach dem Spiel" Thread:
werden
einmal Anfeuerungen aus anderen Blöcken angestimmt, so werden diese
ignoriert, anstatt mit eingestimmt, nur aus dem einen Grund anders zu
sein und sich auf Teufel-komm-raus vom Normalo-Fan abzugrenzen, wie es
mir langsam vorkommt. -
so viel schwachsinn hier
ultras narzistisch veranlagt.. jo, sagen die die was anstimmen, was aber nicht übernommen wird weils scheiße oder extrem leise ist und dann rumheulen und mal wieder singen "ohne nike seid ihr nix" oder so.. jaja
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@ dreunkenmunkey - dein erstes post war aussagekräftiger ..!!
und ist es es so? sind es 95% ?? und wie hast du die ermittelt?
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Eins ist mal wieder "schön": Uns geht es sportlich wieder so gut das wir anfangen können uns selbst zu zerfleischen (zumindest in der virtuellen Welt). Sei es hier oder sei es in dem ich bin mal weg Tread!
Wen der Ultra Support stört - bitte, ganz einfache Alternative - lauter singen als die Ultras!
Und ich glaube nicht das sich die Ultras mit Ihren selbst hergestellten T-Shirts bereichern wollen. Sie überings auch keine neue Erfindung, fast jeder Fan-Club oder auch die sportlich orintierte Fraktion hat eigene Shirts.
Langsam nervt es wirklich das einige Leute nichts besseres zu tun haben als virtuell die Keule rauszuholen. Der tolle Artikel von Elf Freunde war hier schon mal Thema. Und ist dann genauso wie hoffentlich dieser Tread schnell in der Versenkung verschwunden!
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Das ist eben der Eindruck, der bei mir, über einen längeren Zeitraum entstanden ist. Ich weiss auch, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt. Und ich bin auch nicht angepisst, wenn die Ultras ein Lied der restlichen Tribüne nicht übernehmen. Sondern eher darüber, dass die Ultras sich "beschweren", dass neue Lieder nicht mirgesungen werden, es andersherum selbst nicht praktizieren, an anderen Gesängen zu partizipieren. Sicher, jede Medaille hat zwei Seiten, aber geht es nicht darum, die Mannschaft zu unterstützen, anstatt sich zu bekriegen selbst zu verwirklichen, zu beweihräuchern (à la: ich bin der bessere Fan als du, weil ich gerade mitsinge! aber ich bin der bessere Fan als du, weil ich nen Trikot anhab und du nur nen schwarzen Sweater)? Damit sind jetzt nicht nur die Ultras, sondern ALLE Leute auf der Tribüne gemeint. Es geht um die Mannschaft unten auf dem Feld und somit um FUSSBALL! Und nicht um einen Gesangeswettstreit auf der Tribüne. Die Hauptsache findet da unten statt und die Fans sollen dazu da sein, die Mannschaft so gut es geht anzufeuern, anzuszacheln und nach vorne zu peitschen und nicht sich selbst zu verwirklichen.
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Die Ultras fühlen sich scheinbar narzistisch gekränkt, wenn ihre Lieder nicht übernommen werden,
Hmm, echt? Fühlen sie sich so? Mir kommt das eher so vor, dass der Rest der Kurve hier ziemlich angepisst ist, wenn Niko es wagt mal ein
Lied nicht zu übernehmen...Siehe folgendes Zitat aus dem "Nach dem Spiel" Thread:
werden
einmal Anfeuerungen aus anderen Blöcken angestimmt, so werden diese
ignoriert, anstatt mit eingestimmt, nur aus dem einen Grund anders zu
sein und sich auf Teufel-komm-raus vom Normalo-Fan abzugrenzen, wie es
mir langsam vorkommt.Ist meine Wahrnehmung, muss aber nicht der Realität entsprechen.
Mein Beitrag ist im übrigen wertfrei. Die Leute mit denen ich zum Fussball gehe, gehören weder den Ultras an, noch stehen sie in der Süd. Wir tragen auch keine Vereinsdevotionalien und gehen "nur" zum Spiel um guten Fussball zu sehen und habe trotzdem das Gefühl hinter den Jungs auf dem Rasen zu stehen.
Narzistisch gekränkt zu sein ist auch ein, häufiger Normalzustand bei Männern und sollte keineswegs beleidigend sein. -
Das sind die Grundgedanken, eines .... Wie soll es dann ein Fussballclub?
Wirf doch nicht alles durcheinander.
Wie kommst du darauf, dass Merchendising Fortunas generell mit dem bösen Totalkommerz gleichzusetzen ist bzw. als solcher angeprangert wird? Konstruiere dir doch bitte keine falsche Situation, nur um einen Widerspruch zu finden. Mit Sicherheit gibt es hie und da auch (in meinen Augen berechtigte) Kritik an rosa farbenen Schals und Mützen, aber Merch wird doch nicht generell angeprangert. Es werden die Dinge bekämpft, die du als "Grundgedanken eines jeden Fußballfans" ansiehst. Und natürlich verlangt niemand und hat auch noch nie jemand verlangt, dass man dazu ein Ultra sein muss, um solche Gedanken/Gefühle/Neigungen zu haben. Was ist deine Intention sowas zu schreiben?
Willst du es nicht verstehen oder kannst du es nicht verstehen? Ich hatte dir den Unterschied zwischen dem "bekämpften Kommerz" und Merchverkauf erklärt. Wieso reagierst du dann mit:
ZitatTut mir leid, aber die Motive sind für mich die gleichen.
Selbst die Ultras kommen nicht mehr ohne Merchandising aus. Wie soll es dann ein Fussballclub?
Die Kommerzialisierung wird auch weniger vom Verein betrieben, als vielmehr von der DFL, die ihr Produkt halt möglichst profitabel vermarktet haben möchte. Die dadurch entstehenden Ungemütlichkeiten sind das, gegen das gewettert wird und das hat nichts damit zu tun, dass die Ultras oder sonstwer Szene T-Shirts für nen Zehner verkloppen. Zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe sozusagen. Außer für diejenigen, die es nicht anders sehen wollen.
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Zumindest für unsere Ultra-Gruppierung bleibt festzustellen: OHNE Niko sind unsere Ultra einfach nur nicht vorhanden, AUS DENEN heraus entsteht wenig, wenn nicht sogar gar nix. Allerdings bleibt dann eben auch festzustellen, daß ohne Stimmung von UD der Rest des Stadions doch eher einem Friedhof gleicht. Vielleicht, weil sie es verlernt haben?
Ich für meinen Teil bin ein Fan unser Ultra, da sich die Stimmung überwiegend, im Gegensatz zu früher, doch konstant verbessert hat, die Lieder einfach mehr Niveau und Rhythmus haben und eben konstant dargeboten werden. Das hier immer wieder Kritik an eine gewisse Abhängigkeit der anderen an diese, wie manche es formulieren, Tra la la Gesänge vorherrscht, kann ich nur sehr, sehr bedingt verstehen. Wird doch schliesslich niemand daran gehindert, eine andere Richtung einzuschlagen.
Summa sumarum kann man durchaus sagen: UD bereichert unser Fandasein und auswärts, ja auswärts ist sowie so alles anders