Ich finde die Genesung von ML auch sehr erfreulich,auch wenn ich die medienwirksame Inszenierung des Seniorensenders etwas fade fand (aber das ist meine persönliche Meinung).ML sollte ein Synonym für einen bewußteren Umgang miteinander sein,weitab von einer leistungsorientierten Welt in der nur noch die oberflächlichen Belange des einzelnen zählen.Etwas mehr Achtsamkeit und Rücksicht,Aufmerksamkeit und Nachsicht gegenüber benachteiligten oder eingeschränkten Menschen.Das kann auch die Seniorin im gleichen Haus sein,der man den Kasten Wasser vom Discounter mitbringt..
Die Chance hat man nach dem Enketod verpasst. In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Menschen, die nicht Leistung bringen. Depressionen, Krankheit oder eine Behinderung, das ist doch schlecht. Man müsste mehr das Miteinander pflegen, den Umgang miteinander. Aber die verlogene Schmierpresse a la BILD ist daran garnicht interessiert. Es zählt nur Quote und Verkauf.
Das markierte Wort könnte man auch durch "Medien" ersetzen. Reißerische Schlagzeilen verkaufen sich einfach besser. Eine Tagesschau, in der über den 110. Geburtstag einer rüstigen Rentnerin berichtet wird oder das in einem Jugendzentrum neue Spiele bzw. Inventar angeschafft und eingeweiht wurden - sowas will doch keiner sehen. Stattdessen Mord und Totschlag im nahen Osten. Zugunglück in Russland oder ein auf einer Bergstraße in Peru abgestürzter Reisebus. Das wollen die Menschen doch sehen. Alltag ist langweilig, also müssen Sensationen her. Es kennt doch jeder das Bild, wenn auf der Autobahn ein riesen Unfall ist und alle fahren im Schritttempo vorbei, um ja einen kurzen Blick zu erhaschen. Die Medien werden daher ihre Art der Arbeit nicht ändern. Hatten wir doch die Tage erst beim Berliner Derby und der bz, die gegen Union's Torwart gepöbelt haben.