wenn ich die sich abzeichnenden Folgen des vergeblichen Putsches in der Türkei sehe, werde ich traurig......( da sagt ein Deutschtürke aus Berlin in eine Kamera des ZDFs, dass die Türkei das einzige Land sei in dem Demokratie herrscht.....deprimierend !)
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wenn ich die sich abzeichnenden Folgen des vergeblichen Putsches in der Türkei sehe, werde ich traurig......( da sagt ein Deutschtürke aus Berlin in eine Kamera des ZDFs, dass die Türkei das einzige Land sei in dem Demokratie herrscht.....deprimierend !)
Da sollte man nicht grämen, es gibt leider sehr unterschiedliche Interpretation über das was eine Demokratie ist oder sein sollte. Was mich beängstigt ist eher wie schnell eine Demokratie in eine Diktatur übergehen kann und dies von fast allen demokratischen Staaten drumherum noch nicht mal ansatzweise kritisiert wird. -
wenn ich die sich abzeichnenden Folgen des vergeblichen Putsches in der Türkei sehe, werde ich traurig......( da sagt ein Deutschtürke aus Berlin in eine Kamera des ZDFs, dass die Türkei das einzige Land sei in dem Demokratie herrscht.....deprimierend !)
Da sollte man nicht grämen, es gibt leider sehr unterschiedliche Interpretation über das was eine Demokratie ist oder sein sollte. Was mich beängstigt ist eher wie schnell eine Demokratie in eine Diktatur übergehen kann und dies von fast allen demokratischen Staaten drumherum noch nicht mal ansatzweise kritisiert wird.
tja, da scheint der Opportunismus aufgrund der Flüchtlingsproblematik eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen.....für mich ein Unding, dass man sich dort vorführen lässt -
wenn ich die sich abzeichnenden Folgen des vergeblichen Putsches in der Türkei sehe, werde ich traurig......( da sagt ein Deutschtürke aus Berlin in eine Kamera des ZDFs, dass die Türkei das einzige Land sei in dem Demokratie herrscht.....deprimierend !)
Da sollte man nicht grämen, es gibt leider sehr unterschiedliche Interpretation über das was eine Demokratie ist oder sein sollte. Was mich beängstigt ist eher wie schnell eine Demokratie in eine Diktatur übergehen kann und dies von fast allen demokratischen Staaten drumherum noch nicht mal ansatzweise kritisiert wird.
Der Erdogan selbst rezitierte einst den Satz "Die Demokratie ist eine Strassenbahn. Sie fährt wohin wir wollen bis wir aussteigen."
Und "Die Demokratie ist ein Vehikel, keine Bestimmung".Das sagte er 1996!
Alleine deshalb war jeder logisch denkende Mensch bei seiner Wahl 2002 misstrauisch und befürchtete einen irgendwann sich vollziehenden Systemwandel in der Türkei. Als sich die Türkei dann wirtschaftlich rasant entwickelte und viele Menschen plötzlich zu Wohlstand gelangten, ihre Kinder eine gute Ausbildung, mittellose Menschen eine Krankenversicherung und alte Menschen eine einigermaßen zumutbare Altersvorsorge bekamen, konnte er viele Menschen überzeugen oder zumindestens besänftigen und zum Schweigen bringen.
Hatte er 2002 noch 34% der Stimmen, waren es bei der Parlamentswahl 2011 49,8%.Um 2013 herum änderte sich aber etwas. Die Zivilbevölkerung wehrte sich nun gegen eine ständig zunehmende Reglementierung ihres Lebens mit Einschnitten im Privatleben, gegen Vetternwirtschaft, Aushebelung der Gewaltenteilung etc.. Andersdenkende wurden durch die Institutionen regelrecht erdrückt.
Das mündete in den Aufstand um den Gezipark. Dieser wurde rücksichtslos extrem gewaltsam niedergeschlagen.
Er überwarf sich zu der Zeit auch mit Gülen, schloß seine Schulen, da ihm diese zu mächtig waren.
Davor wurde noch bekannt, wie korrupt er, seine Familie und seine Parteigenossen sind. Es tauchten sehr belastende Telefonmitschnitte auf. Sofort wurde abwechselnd der Feind im Inneren oder fremde ausländische Mächte, die eine aufstrebende Türkei beschneiden wollen, als Quelle der Unruhen ausfindig gemacht. Das war der Versuch, seine Macht zu festigen. Viele Staatsanwälte, Richter und Polizisten wurden suspendiert.
Das alles klappte aber nur bedingt. Seine Macht fing an zu bröckeln.
Er bekam das beim Grubenunglück von Soma zu spüren.Die Bevölkerung griff ihn an, etwas womit er garnicht gerechnet hatte. Der Zorn auf der Strasse richtete sich dagegen, dass die Grube von Menschen betrieben wurde, die der AKP sehr nah standen. Sie hatten immer gegen Sicherheitsauflagen verstoßen und wurden von den Behörden nie belangt, die immer mit wohlwollen über diese Umstände hinweggesehen hatten. 301 Bergleute starbenvöllig überflüssig.
Eine Journalistin, die genau diesen Satz in ihrem Artikel schrieb, wurde übrigens von Erdogan während einer Rede als Landesverräterin bezeichnet und quasi als Vogelfrei tituliert. Sie sah sich sofort Morddrohungen ausgesetzt.
Zu der Zeit ging es dann auch vielen ausländischen Journalisten an den Kragen. Die meisten wurden ausgewiesen oder bekammen keine Akkreditierung mehr.
Ich schreibe das nur, um zu zeigen, wie es dieser Mensch mit andersdenkenden hält. Er kennt nämlich nur 2 Gruppen von Menschen. Jene, die mit ihm sind und jene, die gegen ihn sind.Bei den Parlamentswahlen im Jun 2015 hatte die AKP dann als Konsequenz die absolute Mehrheit verfehlt. Sie kam nur noch auf 40%.
Die 3 Oppositionsparteien schafften es jedoch nicht, eine Koalition gegen die AKP zustande zu bringen.
Die MHP, eine Partei von faschistoiden Ultranationalisten,
die CHP, eine ehemalige sozialdemokratische Partei, die in den letzten 20 Jahren immer weiter nach rechts gedriftet ist und
die HDP, eine linke Partei bestehend aus kurden, linken und vielen Protestwählern
Zu weit lagen ihre Positionen auseinander.Erdogan spielte in diesem Moment die nationalistische Karte aus.
Die Armee ging einen Tag nach den Wahlen gegen die PKK vor. Die seit einigen Jahren bestehende Waffenruhe wurde aufgelöst.
Innerhalb weniger Wochen bis zur 2. Parlamentswahl im November starben durch die PKK hunderte Soldaten, Polizisten und Zivilisten.
Die Zahl der Opfer auf der Seite der PKK soll damaligen Angaben zufolge im 4 stelligen Bereich gelegen haben.Erdogan spielt seit 12 Jahren ein geschicktes Spiel von Lügen, Intrigen und Einschüchterung um sich immer in ein scheinbar gutes Licht zu rücken.
Er war es, der die Regeln der Demokratie aussetzte, sich despotisch verhält und gegen alles agitiert, was ihm nicht nützt.
Deshalb überkam mich gestern im ersten Augenblick ein Anflug eines Glücksgefühls, als ich die Nachricht vom Putsch in der Türkei vernommen hatte.
Denn er hatte es zu weit getrieben und die Demokratie unehrenhaft beschmutzt und versuchte diese auszulöschen.
(hätte man sich nicht über einen erfolgreichen Putsch durch die Wehrmacht 1939 gefreut?)Eine Nacht darüber geschlafen denke ich natürlich, dass eine legitim gewählte Regierung nie mit Gewalt abgesetzt werden sollte.
Das muss die Zivilgesellschaft in der Türkei trotz massiver Wahlfälschung, Propaganda und ungleichen Wahlmitteln irgendwie selbst auf demokratische Weise regeln.
Sie braucht dafür allerdings auch die Unterstützung aus dem Westen.
Der türkischen Regierung müssen die Grenzen aufgezeigt werden. Es gibt in einer Demokratie auch No-Gos! (Das selbe denke ich übrigens auch zu Polen und Ungarn).
Und das sollte ganz offen und ehrlich geschehen und nicht auf der Ebene "die Türkei gehört eh nicht zu Europa". Ich bin mir nämlich sicher, dass es der Erdogan eh auf ein Scheitern der Annäherung zu Europa anlegen wird.
Für mich gehört die Türkei aber sowas von zu Europa (nicht zu verwechseln mit der EU). Es herrscht halt aktuell in der Türkei ein Ringen der Weltanschauungen.Umso ärgerlicher fand ich es, dass Erdogan im Zuge des Flüchtlingsstroms plötzlich als unentbehrlicher Partner von einigen Politikern in Europa hofiert wurde.
Der lupenreine Demokrat.
Angela Merkel hatte ihm einen Bärendienst erwiesen, als sie ihn während des Wahlkampfs in der Türkei besucht hatte.Ich hoffe nach dem gestrigen Tag wenigstens, dass es zu einem positiven Einfluß für die Zivilgesellschaft kommt, diese erstarkt und merkt, dass sie etwas bewirken kann, wenn sie auf die Strasse geht und dass dieser Weg nur über eine freiheitlich demokratische Grundordnung mit einer gesunden Gewaltenteilung geht.
EDIT:
Sorry, irgendwie warich nun in einem Schreibfluss mit lauter ungeordneten Gedanken zu der Situation in der Türkei. -
Danke für diesen sehr informativen Post.
PS: Es wäre 1939 auch nicht zu einem erfolgreichen Militärputsch in Deutschland gekommen.
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mein Ansatz auch im Hinblick auf die politische Entwicklung in der Türkei ist Bildung......( bestimmte Entwicklungen erscheinen mir unmöglich, wenn die wahlberechtigte Bevölkerung politische Entwicklungen jenseits des Populismus beurteilen kann und dies setzt nun mal ein Mindestmaß an Bildung voraus ).....Religion/Glaube allein kann nicht Maßstab des Handelns sein
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......( bestimmte Entwicklungen erscheinen mir unmöglich, wenn die wahlberechtigte Bevölkerung politische Entwicklungen jenseits des Populismus beurteilen kann und dies setzt nun mal ein Mindestmaß an Bildung voraus ).....
Das hätte man den Briten vor der Entscheidung über den Brexit mal erklären können -
Nun ja, in Deutschland wäre etwas bessere Bildung universell auch angebracht. Siehe afd.
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Liegt die AFD schon über 50%?
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Das wollen wir mal nicht hoffen. Nein.
Aber all das gefällt mir gar nicht und passt zu dem wachsenden Nationalismus, der scheinbar überall um sich greift.
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abgelehnt.
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Man kann diesen Putsch zweierlei mit zwei histroischen Ereignissen verbinden (wenn auch nicht jeweils ganz):
Das wäre zum einen der Reichstagsbrand 1933, wo mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Nazis einen angeblichen bevorstehenden Putsch durch die Kommunisten inszeniert haben, um schließlich die SPD-Abgeordneten zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes zu zwingen.
Der Röhm-Putsch, wo Hitlers Führungsriege einen angeblichen Putsch der SA gegen die "Regierung" inseznierte um seinen "zu nahe stehenden" ehem. MItstreiter Ernst Röhm zu liquidieren. Seltsamerweise wurde in der "Nacht der langen Messer" auch Personen wie der letzte Kanzler Kurt von Schleicher ermordert. Auch hier nutzte man die Schatten des großen Ereignisses um seine politischen Gegner zu liquidieren.
Und genau der angebliche Putsch gestern hat sehr viele Parallelen damit.
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Wir dürfen nicht hoffen, dass politische Bildung in der Türkei dazu führen kann Erdogan irgendwann auf demokratischem Weg wieder los zu werden. Falsche demokratische Entscheidungen hat es schon in anderen, vermeintlich politisch gebildeten, Länder gegeben (s. Brexit)
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Schade das die Wiedererrichtung einer Demokratie die Politik und Religion trennt gescheitert ist.
Was mich richtig anpisst ist das Rumkrakelen und hysterische Flagge zeigen in unseren Städten, Berlin, Stuttgart, Essen in Duisburg ist ein RP Journalist derart
bedroht worden das er nur unter Polizeischutz seiner Arbeit nachgehen konnte. Eine Frechheit deren innenpolitische Unruhen auf unsre Strassen zu tragen. Darum
könnten sich unsere Volksvertreter z.B. auch mal kümmern in Richtung Versammlungsverbot.Ich bin mal sehr gespannt ob dieser Egowahn demnächst wieder eine Wahlkampfveranstaltung seiner AKP in der *ölnArena bzw. im Müngerstorfer Stadion abhalten darf.
Nicht zu fassen was wir uns alles bieten lassen.Abzug unserer Truppen aus Incirlik und Überprüfung ob man mit solchen unsicheren Kandidaten
überhaupt noch diplomatische Beziehungen aufrecht erhalten möchte. -
Wie meinst du das denn, nicht auf demokratischen Weg Erdogan los zu werden?
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Habe ich das geschrieben? Bitte genau lesen - auch wenn es spät (oder früh) ist
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Ok, wir sollten nicht darauf hoffen, daß sich demokratisch bezüglich Erdogan etwas ändert. Vergleich Referendum zum Brexit.
Das glaube ich auch.
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mein Ansatz auch im Hinblick auf die politische Entwicklung in der Türkei ist Bildung......( bestimmte Entwicklungen erscheinen mir unmöglich, wenn die wahlberechtigte Bevölkerung politische Entwicklungen jenseits des Populismus beurteilen kann und dies setzt nun mal ein Mindestmaß an Bildung voraus ).....Religion/Glaube allein kann nicht Maßstab des Handelns sein
Sicherlich kann die Religion allein nicht Maßstab des Handelns sein.
Sie lässt sich aber dennoch gut instrumentalisieren. Das hat sich z.B. eindrucksvoll bei Egemen Bagis, dem ehemaligen Europaminister, gezeigt.
Auch er wurde im Rahmen des Korruptionsskandals von 2013 abgehört. Er hatte sich bei einem Telefonat über den Islam lustig gemacht und seinem Gesprächspartner zu verstehen gegeben, dass er bei seinen Reden einwenig frömmeln würde um bei den Leuten gut anzukommen.Und zweifelsfrei ist Bildung wichtig. Ohne sie erlangt der Mensch keine Einsicht und Reflektionsfähigkeit.
Da muss aber noch mehr sein. Die AKP-Kader haben gut ausgebildete Menschen in ihren Reihen (Außer Erdogan, der hat ein hochwahrscheinlich gefälschtes Diplom, zumindestens wurde es an einem Datum ausgestellt, an dem die Universität noch nicht existiert haben soll).
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Nur zu meinem besseren Verständnis und um Missverständnisse zu vermeiden, fällt der Putschversuch und die aktuelle Situation in der Türkei nicht unter "Politik" ?
Ist nicht eine der Forumsregeln, dass eben politische Diskussionen im Forum nicht toleriert werden?
Ich frage das nur, damit nicht irgendein diesbezügliches Posting zu irgendwelchen Sperrungen oder ähnlichem führt... -
Für eine echte Inszenierung finde ich aber den Zeitpunkt sehr unpassend gewählt. Zum einen steht er aktuell eh nicht unter Druck, sondern hat die Zügel fest in der Hand und die Mehrheit des Volkes hinter sich, "braucht" also diesen Putsch erst gar nicht zwingend und dann wird mitten in der Hochsaison noch der Rest des Tourismus für dieses Jahr pulverisiert, was für die ganze Türkei, aber vor allem die zahlreichen rein touristischen Regionen des Landes eine Katastrophe bedeutet. Und sollte auch nur ein kleines Fetzchen Information ins Land gespült werden das Erdogan da auch nur ansatzweise was mit zu tun hat ist das sofort sein politisches Ende.
Es hat noch nie einen besseren Zeitpunkt gegeben.
Europäische Staatschefs sind, dadurch dass es (oh Wunder!) keine Anzeichen für einen Putsch seiner Gegner gegeben hat, so geschockt gewesen dass Sie sich jetzt mit Aussagen wie "wir sind froh dass die Demokratie in der Türkei gerettet wurde" überschlagen. Da kann er jetzt völlig ohne Gegenwind aus der EU sogar laut über die Todesstrafe nachdenken.
Die immer mehr aufkommende Kritik im eigenen Land ist jetzt restlos tot, da spielen jetzt Skandale um Vetternwirtschaft auch keine Rolle mehr.
Dass die Einnahmen aus dem Tourismus einbrechen, wird Erdogan selbst mittelfristig nicht einen Cent kosten. Andererseits gibt ihm das die schöne Gelegenheit sich ohne Gesichtsverlust näher an Russland anszuschmiegen und sich dadurch noch besser zu positionieren, um die EU weiter zu erpressen.Ich wette Tanklaster werden jetzt auch wieder häufiger ungestört in die Türkei gelangen.
Die vierstellige LIste der suspendierten Richter dürfte direkt am nächsten Tag auch nicht vom Himmel gefallen sein. Die waren schon lange fällig, jetzt hat man die Gelegenheit geschaffen diese "gefährliche" Gruppe auf einen Schlag loszuwerden.
