Das aktuelle Wortstudio

  • Wenn ich eine Gästin eingeladen habe, habe ich dann gästikuliert?

    Wenn du Pech hast, ist sie auch noch eine Bösewichtin.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Abenteuerliche Wortkreationen aus dem Wörterbuch der Grimms, 19. Jahrhundert (kein Einzelfall)


    Und wenn ich das hier schreiben würde:


    Rosamunde Pilcher ist einer der wichtigsten Schriftsteller.

    bekäme ich wegen der Wahl des Geschlechts im zweiten Satz bestimmt einen noch größeren Lacher als wegen der inhaltlichen Aussage.

  • Nach Grimm wäre dann die Gästin bei Wackinho gästig und nächtigte in der Gastkammer...

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Die Bösewichtin taucht bei Grimm übrigens auch schon auf. Solche schlecht recherchierten Artikel sind einfach ein Ärgernis. Man sollte als Zeitung vielleicht doch mal jemanden diese DPA-Artikel überprüfen lassen. Der komplett identische Artikel nicht nur bei Spiegel-Online, sondern jetzt auch bei WZ-Online.

  • Naja, so einiges, was zu Grimms Zeiten schon selten war, ist ja im Laufe der Zeit aus dem Duden geflogen und wird jetzt im Zuge der Neo-Genderisierung wieder ausgegraben.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Neo-Genderisierung? Was ist das denn?

    Habe ich eben erfunden, weil es bei Grimm offensichtlich schon üblich war.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ich selbst wollte letzten schon aus der "gesellschaftlichen Verunsicherung" "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder" schreiben ...


    Exakt diesen Lapsus hatte sich Fortuna in der ursprünglichen Fassung des CSR-Reports geleistet. Ist dann korrigiert worden, nachdem ich Sven Mühlenbeck per Mail darauf hingewiesen hatte (zumal es sich um einen Doppelfehler handelte, weil an der Stelle ohnehin nicht Mitglieder, sondern Mitarbeiter gemeint waren).


    Aber wie kommt man in Kenntnis des Umstandes, dass es "das Mitglied" heißt, überhaupt darauf, den Begriff gendern zu wollen?

  • Ich halte ja, wie ich hier schon schrieb, wenig von der Veränderung unserer Sprache durch künstlich geschaffene genderneutrale Scheib- und Sprechweisen. Heute bin ich bei ttt (ab 1:42) auf einen neuen negativen Auswuchs gestoßen. Eine Schriftstellerin sagte: "I am interested in black british people". Die Dolmetscherin in dem Beitrag übersetzte das in "dabei interessiere ich mich hauptsächlich für schwarze Engländer*innen".


    Abgesehen von dem Unterschied zwischen Britannien und England ist diese Übersetzung Ausdruck von ideologischem Dogmatismus. Ich könnte es ja noch nachvollziehen, dass man dort gendert, wo die Ursprungsformulierung männlich ist und man das dadurch genderneutral machen will. Die Usprungsformulierung "people" ist aber schon genderneutral und lässt sich genderrneutral mit "Menschen" übersetzen. Die Dolmetscherin will hier aber offensichtlich bewusst einen gendeneutralen Kunstbegriff platzieren, um diesen salonfähig zu machen.

  • Installiermensch

    Lehrmensch

    Schulmensch

    Kirchausübmennsch

    Heilerziehungsmensch

    Krankenpflegmensch

    Backmensch

    Verkaufsmensch


    Kriegt man sowas auch auf Englisch hin? Oder ist da der Begriff "people" als Mehrzahl zu verstehen.
    The people of Birmingham.

    Oder wäre der Begriff "person" sinnvoller?

    Salesperson, Healthperson, Bakingperson.


    Warum nicht einfach der Genderisierung entgehen und auf Gleichschaltung des menschlichen Geschlechts setzen, vielleicht wäre das ausreichend, damit jeder versteht, das es doch im Grunde unerheblich ist und endlich nur noch relevant ist, ob der Mensch vor mir ein A*loch ist oder nicht?



    P.s.: entschleunigen, entgendern

    ;-)
    Löwenzahn


    "Heute ist die gute alte Zeit von morgen." Karl Valentin

  • Ich halte ja, wie ich hier schon schrieb, wenig von der Veränderung unserer Sprache durch künstlich geschaffene genderneutrale Scheib- und Sprechweisen. Heute bin ich bei ttt (ab 1:42) auf einen neuen negativen Auswuchs gestoßen. Eine Schriftstellerin sagte: "I am interested in black british people". Die Dolmetscherin in dem Beitrag übersetzte das in "dabei interessiere ich mich hauptsächlich für schwarze Engländer*innen".


    Abgesehen von dem Unterschied zwischen Britannien und England ist diese Übersetzung Ausdruck von ideologischem Dogmatismus. Ich könnte es ja noch nachvollziehen, dass man dort gendert, wo die Ursprungsformulierung männlich ist und man das dadurch genderneutral machen will. Die Usprungsformulierung "people" ist aber schon genderneutral und lässt sich genderrneutral mit "Menschen" übersetzen. Die Dolmetscherin will hier aber offensichtlich bewusst einen gendeneutralen Kunstbegriff platzieren, um diesen salonfähig zu machen.

    Verstehe dein Problem nicht, wenn ich ehrlich bin.

    "Engländer" wäre EINE der möglichen Standardübersetzungen für "english people" und "Engländer*innen" somit folgerichtig die genderneutrale Übersetzung.

    Dahingegen halte ich "englische Menschen" nicht für üblich als Übersetzung.


    War das denn gedolmetscht oder nachübersetzt? An das Echtzeit-Dolmetschen kann man m.E. sowieso nicht die gleiche Messlatte anlegen wie z.B. eine Literaturübersetzung.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • "Engländer" wäre EINE der möglichen Standardübersetzungen für "english people" und "Engländer*innen" somit folgerichtig die genderneutrale Übersetzung.

    Dahingegen halte ich "englische Menschen" nicht für üblich als Übersetzung.


    "people" kann man auf vielfältige Weise übersetzen, auch mit "Menschen". In diesem Kontext würde ich den Satz "I am interested in black british people" aber am ehesten übersetzen mit "Mich interessiert die schwarze britische Bevölkerung", damit entgeht man auch der Genderisierung.


    Um Engländer ging es gar nicht, und "Brit:innen" wäre grammatikalisch falsch.

  • Um Engländer ging es gar nicht, und "Brit:innen" wäre grammatikalisch falsch.

    Das kannst du gerne noch 100000 Mal behaupten, das sei falsch. Das im Original von british people die Rede war, hat keiner bestritten.


    Das "behaupten" noch ganz andere. Dass Du Dich starrsinnig weigerst, das einzusehen, ist bekannt.


    Und "british people" kann man so oder so weder mit "Engländer" noch mit "Engländer:innen" übersetzen.


    BTW: https://www.das-dass.de/