Die Nationalmannschaft & der Verband

  • Ich finde die Art seines Suizides sehr martialisch.Man unterscheidet ja "harte" und "weiche" Suizide und oftmals soll auch die Art des Aktes den Zurückgebliebenen etwas sagen.Der Jong muss elendig gelitten haben..




    Was will mir denn die Art des Aktes sagen????
    Nach 8 Jahren habe ich das immer noch nicht herausgefunden.
    Gehe auch mal davon aus des es egal ist,ob derjenige Tabletten nimmt,von Haus springt oder gegen den Zug prallt.
    Mir sagt es nur einzig und alleine,das derjenige nicht mehr Leben wollte,weil seine seelischen Schmerzen so unerträglich waren,nicht mehr und nicht weniger.
    Für die Hinterbliebenen bleibt trotz allem die Frage,des "WARUMS" ,der Wut und des einfach allein gelassen sein.

  • Ich hoffe doch,das das Nachdenken nicht bald schon wieder nachlässt!


    Diese Gefahr besteht natürlich , allerdings glaube ich, daß zumindest der DFB sensibilisiert worden ist, sich diesem Thema zu stellen und entsprechende Maßnahmen zur Hilfestellung ergreift. Es wäre zumindest dann ein Anfang.

  • Ich hoffe doch,das das Nachdenken nicht bald schon wieder nachlässt!


    Diese Gefahr besteht natürlich , allerdings glaube ich, daß zumindest der DFB sensibilisiert worden ist, sich diesem Thema zu stellen und entsprechende Maßnahmen zur Hilfestellung ergreift. Es wäre zumindest dann ein Anfang.

    Ich befürchte ,das alles nur eine Momentaufnahme ist,und sich in der Hinsicht nichts ändern wird --;(

  • Salve,


    @ Cymru


    Natürlich ging es nur um das öffentliche Bild von ihm. Und nochmal: Da hat er sich sehr positiv von vielen abgehoben. Das macht ihn sympathisch und somit lässt sich die Betroffenheit erklären. Nicht mehr und nicht weniger.


    So long, 8)

  • Für die Hinterbliebenen bleibt trotz allem die Frage,des "WARUMS" ,der Wut und des einfach allein gelassen sein.


    Du hast wahrscheinlich Recht.In der Relation ist das nicht entscheident,da sind andere Dinge wesentlich schicksalshafter..




    Das liegt immer im Auge des Betrachters.Ich empfand es einen geliebten Menschen am Suizid zu verlieren,schwieriger zu verkraften,als einen anderen an Krebs.
    Aber das heisst ja nicht,das es anderen auch so geht.
    Um Robert Müller(Nationaltorhüter vom Eishockey-Team),der am Krebs gestorben ist und bis zuletzt gekämpft hat,wurde nicht soviel Tam Tam drum gemacht.
    Das heisst nicht,das ich die Trauerfeier und soweiter schlecht fand,aber halt einen Ticken zuviel Aufsehen.
    Ich hätte nicht in der Haut der Frau und der Familie stecken mögen,ewig die Kamera auf einem und man kann nicht seinen Gefühlen so freien Lauf lassen,wie man das sonst im Normalfall tuen würde.
    Hoffen wir mal für Robert,das bald Ruhe einkehrt,damit er in Frieden ruhen kann.

  • Natürlich ging es nur um das öffentliche Bild von ihm. Und nochmal: Da hat er sich sehr positiv von vielen abgehoben. Das macht ihn sympathisch und somit lässt sich die Betroffenheit erklären. Nicht mehr und nicht weniger.


    Stimmt- er war für viele ein Sympathieträger- wie hätte die Nation bei einem Selbstmord von Herrn Lehmann reagiert - genau so ?

  • 'musste in den letzten Tagen aus gegebenem Anlaß auch oft an Willi Pesch denken.


    R.I.P. Robert Enke!

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

  • Es ist sicherlich entscheidend aus welchen Gründen dieser Freitod geschehen ist.


    Depressionen ist eine Volkskrankheit, doch wer hat schon den Mut in unserer Gesellschaft, in der nur Leistung und Erfolg zählen, dazu zu stehen?


    Das ganze Tamborium, wie es hier viele bezeichen, hilft vielleicht dazu bei die Akzeptanz dieser Krankheit zu fördern

  • Das ganze Tamborium, wie es hier viele bezeichen, hilft vielleicht dazu bei die Akzeptanz dieser Krankheit zu fördern


    Schön wärs.


    Was glaubst Du aber, wieviele Lokführer seit Enkes Freitod schon wieder in die Gesichter von Menschen blicken mussten, die ihrem Leben auf diese grausame Weise ein Ende setzen.


    Darüber spricht kein Mensch.


    Die ganze Sache ist zum medialen Großereignis hochstilisiert worden und - wenn die Beschreibung so auf Robert Enke zutrifft - wohl kaum in dessen Sinn gewesen wird.


    Wobei ich die Trauerfeier im Niedersachsen Stadion in diesem Rahmen durchweg für würdig und angemessen halte, wenn ich mir überhaupt diesbezüglich ein Urteil erlauben darf - bedenkt man, das Enke vor wenigen Tagen dort noch im Tor gestanden hat.


    Was ich nicht verstehe ist z.B. das ein Oliver Pocher an den Trauerfeierlichkeiten teilnimmt, sein Sender aber nicht das Fingerspitzen-Gefühl hat und die gleichzeitig laufende Comedy Show verlegt, bin aber sicher, das man auch dafür Erklärungen hat.


    Nächste Woche redet kein Schwein mehr in diesem Rahmen von Depressionen, höchstens noch von der Schweinegrippe - und auch nur solange sich daran noch leute anstecken.


    Danach wird über Robert Enke öffentlich noch einmal zur Jahreswende bei Menschen 2009 bundesweit berichtet werden ehe es auf zur nächsten Tragödie geht, die medial
    ausgeschlachtet werden kann.


    Um nicht falsch verstanden zu werden :


    Robert Enkes Freitod hat mich sehr betroffen gemacht, schon deswegen, weil er den Fussball genau so geliebt hat, wie wir alle.


    Das verbindet.

  • @ der Hildener:


    Schöne Worte, die wohltuend mehr Niveau besitzen, wie viele andere hier in diesem Thread.



    Möge jeder sich seinen Teil denken, aber nicht äussern.

  • [quote='Woomble',index.php?page=Thread&postID=519698#post519698]Ich finde die Art seines Suizides sehr martialisch[/quote] Ich finde es klug, dass Du von Suizid redest, während im Forum durchweg im Sprachgebrauch der Begriff Selbstmord mit Freitod wechselnd genannt wird.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • [quote='Füchschen',index.php?page=Thread&postID=519660#post519660]Robert Enke war materiell privilegiert , er war ideell privilegiert, indem er sein Hobby zum Beruf machen konnte. Es gibt sehr viele Psychotherapeuten als neutrale Stelle, die HIlfe leisten können. Und wenn er den Druck eine öffentliche Person zu sein nicht aushält, hätte er sich auch niederklassig ins Tor stellen können. Damit hatte er zumindest eine souveräneren Ausgangspunkt in seiner Krankheit als z.B. ein depressiver Schichtarbeiter und allemal einen größeren Handlungsspielraum als die krebskranken Kinder. [/quote] Gar nicht so falsch. Enke hatte aus seinem soziologischen Dasein in der Gesellschaft ein anderes Humankapital und damit viel mehr Lösungsmöglichkeiten als ein Mensch mit wesentlich weniger Chancen in unserer Gesellschaft.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Enke hatte aus seinem soziologischen Dasein in der Gesellschaft ein anderes Humankapital und damit viel mehr Lösungsmöglichkeiten als ein Mensch mit wesentlich weniger Chancen in unserer Gesellschaft.


    Aber ist der dir in dieser Phase oder Situation auch bewusst und möchtest du das nutzten?! :S

  • Robert Enke war materiell privilegiert , er war ideell privilegiert, indem er sein Hobby zum Beruf machen konnte. Es gibt sehr viele Psychotherapeuten als neutrale Stelle, die HIlfe leisten können. Und wenn er den Druck eine öffentliche Person zu sein nicht aushält, hätte er sich auch niederklassig ins Tor stellen können.
    Damit hatte er zumindest eine souveräneren Ausgangspunkt in seiner Krankheit als z.B. ein depressiver Schichtarbeiter und allemal einen größeren Handlungsspielraum als die krebskranken Kinder.


    Gar nicht so falsch. Enke hatte aus seinem soziologischen Dasein in der Gesellschaft ein anderes Humankapital und damit viel mehr Lösungsmöglichkeiten als ein Mensch mit wesentlich weniger Chancen in unserer Gesellschaft.


    Meine Worte solltest du lieber nicht Füchschen in den Mund legen. :rolleyes:

  • Das, was in der vergangenen Woche rund um den Selbstmord von Robert Enke geschehen ist, hat genau den Nerv unserer Gesellschaft getroffen.


    Dass es als Nachteil gilt, seine Schwäche zu zeigen, macht vielen zu schaffen. Viele gehen mit schlechtem Gefühl zur Arbeit, weil dort alles kälter geworden ist, weil der Druck größer wird. Und nicht zuletzt die Angst zunimmt, den Job und damit weitaus mehr zu verlieren. Viele haben das schon hinter sich – und kommen aus der Hartz-IV-Mühle nicht mehr raus, stehen am Rand.
    In solchen Situationen wissen viele nicht mehr zu unterscheiden, ob es ihnen nur mies geht. Oder ob sie an Depressionen leiden.
    Robert Enke ist nun ein prominenter Fall, dem es richtig mies ging, der krank war. Obwohl er Millionen, einen Traumberuf und eine liebe Frau hatte. Tragik, die (fast) jeden in ihren Bann zieht.
    Auf Robert Enke können sich nun die Ängste von Vielen sammeln. Noch mehr: Es gibt eine kollektive Trauer, ein Zusammenrücken, so was wie Wärme und Zusammengehörigkeitsgefühl. Etwas, das sehr selten geworden ist.
    Gerade der Fußball ist sowieso der Hort, wo Menschen miteinander jubeln oder miteinander leiden können. Dieses Miteinander zeigte sich – in einem extrem positiven Fall – auch während der (teilweise übertriebenen) Feierei während WM und EM. Menschen, die Außenseiter sind und normalerweise nicht angeschaut werden, werden hier umarmt – nur weil sie das gleiche Trikot tragen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Letzteres ist gut so.
    Wer einen Beweis für den Zusammenhang zwischen Fußball und dem Gefühl nach „Gemeinsam-durch-Dick-und-Dünn“ sucht, der muss sich nur mal den Text der 96-Hymne durchlesen, die heute während der Trauerfeier gesungen worden ist. Diesen Text in Zusammenhang mit dem Geschehen um Enke gesetzt – da läuft es einem eiskalt den Rücken runter (und die Hymnen anderer Vereine sind ähnlich).


    Fußball, Trauer, Angst – in diesem Moment hat sich alles vereint. Natürlich haben die Medien ihren Teil dazu beigetragen. Aber die Medien transportieren genau das, was die Zuschauer/Leser haben wollen. Die Menschen hatten jetzt ein Bedürfnis zu trauern. Und das, obwohl die meisten Enke nicht persönlich gekannt haben. Aber sein Schicksal, die Umstände machen betroffen.


    Ich kann das Geschwafel um den Druck eines Fußballers nicht mehr hören. ALLE haben Druck, egal, in welchen Berufen sie arbeiten. Und der Druck wird immer größer. Der Tod des Prominenten führt hoffentlich dazu, dass etwas Druck vom Kessel genommen wird; dass das Hamsterrad etwas gebremst wird. Dass wieder mehr miteinander gesprochen wird. Dass man sich mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge nimmt bzw. nehmen kann. Ich fürchte aber, dass nach wenigen Tagen/Wochen wieder die Ellenbogen regieren. Und dass Herren wie Oliver Kahn zu einem Mitspieler, der sich öffentlich bekannt hat, wieder „Deislerin“ sagen werden.


    Denn der Platz für Schwache wird immer geringer. Das Wissen darum war meines Erachtens ein wichtiger Grund für die in einigen Punkten vielleicht übertriebene, aber angebrachte und überwältigende Anteilnahme im tragischen Fall von R.E. Ganz abgesehen davon, dass er - nach allem, was man hört und weiß - ein sehr netter Mensch gewesen ist.


    R.I.P. Robert Enke

    1) Das Alphabet durchnummerieren A=1, B=2, C=3…

    2) Zuteilen: F=6, O=15, R=18, T=20, U=21, N=14, A=1

    3) Zahlen addieren. Es kann nur eine Lösung geben.

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