Der E-Spocht-Thread

Endspiel schrieb:

Man gebe einer Sache einen tollen Namen und hofft, dass die Kundschaft darauf reinfällt!!

worauf soll die Kundschaft reinfallen?

E-Sports boomt. Da muss niemand in die Irre geführt werden, um zum Konsum angeregt zu werden.

Im Gegenteil sollte der Fussball mit seiner Abgehobenheit und Arroganz aufpassen, dass er nicht immer mehr Fans und Zuschauer der neuen Generationen verliert, denn es gibt auch viele, die abseits ihrer Zuneigung zum eigenen Klub die anhaltende Verarschung durch den Sport und die Verbände und des allgemein des "Fussball-Entertainments" satt haben oder sich erst gar nicht mehr für Fussball interessieren, weil es eben auch zahlreiche Alternativen gibt - wie eben das Thema E-Sports.

Die Bedenken eines Perez (Weniger Spielzeit) oder auch unseres Marketingvorstands Koke kommen nicht von ungefähr. Der Fussball läuft möglicherweise Gefahr in seinen Wolkenschlössern den Kontakt zu neuen Generationen zu verlieren. Nur weiß bislang kaum jemand wirklich eine Antwort auf diese Frage zu geben.

Fortunist schrieb:

Peterpump schrieb:

Wenn man akzeptiert, dass E-Sport Sport ist, dann ist es egal, was gespielt wird. Wenn man das nicht akzeptiert, dann auch.

Wenn E-Sport (tue mich schwer damit, dies als Sport zu bezeichnen) bei einem Fussballverein ne Abteilung wird, dann sollte es sich dort ausschließlich um Fussball und nicht um Ballerspiele drehen. Fortnite und Co sind nix anderes.

Der Fussballclub Schalke 04 Gelsenkirchen e.V. hat neben den Abteilungen für Herren-, Damen- sowie Blindenfussball noch eine Abteilung für:

• Basketball
• Handball
• Leichtathletik
• Skisport
• Tischtennis
• E-Sports

Warum sollte sich angesichts dieser Vielfalt im Fussballclub die E-Sports-Abteilung also einzig auf fussballbasierte Spiele beschränken? Mit der gleichen Begründung könnte man auch die Skisport oder Tischtennisabteilung schließen. Hat schließlich nichts mit einem Fussballclub zu tun

Fortunist schrieb:

Für WAS steht denn der Club Schalke 04 oder auch Fortuna Düsseldorf?

Darum gehts doch überhaupt nicht.

Es geht um die Frage, warum sich eine fussballfremde Abteilung im Verein auf fussballnahe Inhalte beschränken soll, während im Verein andere Abteilungen existieren, die ebenfalls nada mit der Hauptabteilung, dem Fussball, zu tun haben.

Dass in diesen Sportvereinen der Fussball die dominante Rolle besitzt ist doch gar nicht das Thema und ändert auch nichts daran. Müssen sich unsere Läufer und Triathleten oder gar unsere Handballdamen ebenfalls an der Fussballabteilung ausrichten? Wohl eher nicht.

myfreexp schrieb:

Also wird ein Spiel dadurch zum Sport, dass man es an einem Computer spielt? Ist das die Definition...?

Wikipedia fasst es eher so zusammen:

Zitat

Neben der Beherrschung des eigentlichen Computerspiels benötigen die Spieler verschiedene motorische und geistige Fähigkeiten, um im Wettkampf erfolgreich zu sein. Motorisch sind für den Spieler vor allem Hand-Augen-Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit von Bedeutung. Räumliches Orientierungsvermögen, Spielübersicht, Spielverständnis, taktische Ausrichtung, Durchhaltevermögen, vorausschauendes und laterales Denken zählen zu den geistigen Anforderungen.

Fortunist schrieb:

Du fändest also Ballerspiele im Sportverein in Ordnung? Ich finde Ballerspiele aller Art einfach nur plump/blöd, gewaltverherrlichend.

Da fängt es doch schon mit an. Ich finde Ballerspiele nicht schwarz-weiß plump/blöd und gewaltverherrlichend. Warum auch. Findest du BoxEN, Wrestling, MMA etc. plump/blöd oder gewaltverherrlichend? Sind ebenfalls anerkannte Sportarten, wobei letztlich nur im Fokus steht, in einer körperlichen Auseinandersetzung den Sieg davonzutragen. Und das sogar verbunden mit Schlägen gegen den Kopf etc. Das ist nicht nur gewaltverherrlichend, es wird sogar konkret Gewalt ausgeübt.

Ego-Shooter gehören im Gegenteil sogar zu einer der Vorzeigedisziplinen des E-Sports, da es je nach Spiel darum geht durch eigenes Können und eigene Fähigkeiten im Zusammenspiel unter Einsatz von Strategien das gegnerische Team auszuschalten. Mit plumpen und stumpfen Geballer hat das in den entsprechenden im E-Sport verbreiteten Spielen wie Counter Strike oder Rainbow Six recht wenig zu tun.

myfreexp schrieb:

Fortunanovesia schrieb:

Da fängt es doch schon mit an. Ich finde Ballerspiele nicht schwarz-weiß plump/blöd und gewaltverherrlichend. Warum auch. Findest du BoxEN, Wrestling, MMA etc. plump/blöd oder gewaltverherrlichend?

Äh... Ja.

sind aber anerkannte Sportarten. Also scheint die Gewaltverherrlichung oder die Beschreibung "plump/blöd" letztlich kein ausschlaggebendes Kriterium zu sein. Wobei die entsprechenden Sportler vermutlich auch dazu ne vollkommen andere Einschätzung haben.

Fortunist schrieb:

Unterschied Boxen/Wrestling zum Egoshooter ist? Kampf (in der Regel) ohne Tod am Ende bei Erstgenannten. Es ist Sport. Jemanden zu töten nicht. Auch im Virtuellen. Da kommen wir nicht zusammen. Kannste soviel argumentieren wie Du willst.

Mag sein - Nur dass du mit deiner Ansicht in Abrede stellst, dass andere einen Sport ausüben. Viele andere Länder sind da zum Glück schon weiter was das Thema E-Sports angeht und auch Deutschland wird irgendwann folgen. Alleine wenn man begreift, welchen Markt man durch dieses zwanghafte Leugnen ausblendet und wie viel Kohle sich dadurch verdienen lässt.

der metty schrieb:

Gib es auf.

Es ist ein Generationenkonflikt den du nicht mehr umkehren wirst nur weil du dir hier die Finger wund tippst.

wo du gerade hier bist, du bist eigentlich perfekt für ein weiteres Beispiel geeignet:

Vor rund 100 Jahren haben sich die Leute auf ihre mit Rädern ausgestatteten Dampfmaschinen gesetzt um von A nach B zu kommen.

Was die Leute wohl damals gesagt hätten, wenn man ihnen gesagt hätte, dass daraus mal eine Sportart entsteht. Leute, die mit ihrem platten Hintern in nem Auto sitzen und außer nem Lenkrad und Pedalen rein physisch nichts bewegen. Und das soll nun Sport sein? Schaut man sich dann im Detail an, was die Spitzenrennfahrer im Rahmen dieser Rennen füt Belastungen ausgesetzt sind und was daneben noch hinsichtlich Auffassungsgabe, Reaktionsschnelligkeit etc. abverlangt wird. Je nach Rennlänge 1-2 Stunden maximale Konzentration oder noch länger. Autofahren selbst mag kein Sport sein, aber ich würde mich hüten das bei den professionellen Rennfahrern in Abrede zu stellen. Das lässt sich auch schon damit begründen, welche körperliche Fitness vorausgesetzt wird um wirklich gut zu werden.

Aber wie dieser Tage hier schon geschrieben: E-Sportler, dass sind die Cola und Chips in sich reinschaufelnden Kinder und Jugendlichen/jungen Erwachsenen, die sonst nichts tun, als den ganzen Tag vor der Glotze zu hängen.

Wie du schon sagst: Ein Generationenkonflikt. Letztlich gilt hier auch mal wieder Leben und Leben lassen. Nur sind es in der Regel die mit dem veralteten Weltbild, die den anderen das "Recht zu leben" absprechen.

Hägar schrieb:

Dass damit auch Ballerspiele usw zu zählen wusste ich nicht.

"Ballerspiele" (Der Begriff sagt eigentlich mehr über die Nutzer des Begriffs als über die Spiele selbst aus) gehören neben den Echtzeitstrategiespielen (Insbesondere MOBAs) und Sportsimulationen zu den größten/meistverbreitesten und beliebtesten "Disziplinen" im E-Sport.