Er war aber nur Verwalter, kein Grundbesitzer. Kommt daher evtl. der Spruch "alter Verwalter"?
›Alter Verwalter‹ und ›Alter Schwede‹
Erwartungsgemäß gibt es auch dazu einen kleinen Hinweis:
›Alter Verwalter‹, ›alter Falter‹, ›alter Lachs‹ ... oder ›Altobelli‹ sind umgangssprachliche Ausrufe des Erstaunens von zeitlich begrenzter Verwendung – eben (Sprach-)Moden unterworfen, wie sich zum Beispiel an den heute altbacken wirkenden Entsprechungen ›mein lieber Herr Gesangverein‹ oder ›Donnerlittchen‹ zeigt.
Der ›alte Verwalter‹ ist vermutlich eine Abwandlung des schon länger geläufigen ›alten Schweden‹, zu dem es eine historische Erklärung gibt:
»Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688), der überzeugt war, sich nur behaupten zu können, wenn er über ein einsatzbereites Heer verfüge, arbeitete besonders nach dem Westfälischen Frieden an der Aufstellung eines stehenden Heeres. Um seine Rekruten gut zu drillen, veranlaßte er, altgediente schwedische Soldaten als Unteroffiziere in seinen Dienst treten zu lassen. Diese Soldaten wurden ›alte Schweden‹ genannt.«
[Diese Erklärung gab jedenfalls der preußische Historiker HEINRICH VON TREITSCHKE im Sommer 1879 in seiner Vorlesung über die Geschichte Preußens an der Berliner Universität.]
Der Ausdruck ›alter Schwede‹ ist folglich von Berlin aus in andere Regionalsprachgebiete gelangt – dort ebenfalls als »gemütliche und scherzhafte Anrede verwendet für einen guten Bekannten, der zu leben versteht, seinen Vorteil wahrnimmt und sich überall mit Witz und Pfiffigkeit durchsetzen kann«, wie in LUTZ RÖHRICHs einschlägigem Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten nachzulesen ist.