Fußballerische "Begleiterscheinungen"


  • Man könnte einfach mal mit den Leuten reden. Über Ultras und "sogenannte Fans" wird mehr gesprochen als mit ihnen. Die gute Arbeit von Fanprojekten und Betreuern wird viel zu wenig beachtet. Das ein Gewalteinsatz der Polizei so viel Kaputt macht wie ein Gespräch mit Vereinsvertretern und Ordnungshütern aufbauen kann, sollte man sich vorstellen können. Trotzdem wird wohl häufiger Pfefferspray genutzt als Gespräche.
    Die gemäßigten und vernünftigen in der Fanszene haben Gespräche in zwei Richtungen geführt und viel Überzeugungsarbeit geleistet um die Situation bei Pyro zu verbessern. Aller Einfluss wurde genutzt damit Pyro nicht mehr als Randale-Instrument eingesetzt wird. Durch die Entscheidung von DFB/DFl wurde genau dieser Gruppe aber die Glaubwürdigkeit entzogen und ihre Position geschwächt.
    Um die Chaoten unter Kontrolle zu bringen, brauchen die Vernünftigen gute Argumente, also Erfolge.
    Geldstrafen, Aussperren oder personalisierte Tickets werden das Problem nicht lösen, sondern die Position der Radikalen stärken. Auf beiden Seiten.



    Ich habe mich ja bereits in der Vergangenheit geoutet, dass ich pro Pyro bin. In einem Punkt hat mich aber mein Freund überzeugt (ist Doktor der Mathematik, ehemaliger Dozent an der Uni Bochum ), wir die Pyrobefürworter greifen in die Freiheitsrechte der Leute ein, die keinen Rauch vertragen oder vertragen wollen.


    Genau dieses Argument ging mir neulich auch durch den Kopf. Was ist mit Menschen die Asthma haben und für die es eine Gefährdung darstellt. Und ich kann mir auch fast denken was als Gegenargument kommt. Sollen die sich doch woanders hinstellen. Nur das kann es ja dann auch nicht sein, man selbst will dass die eigenen Anliegen respektiert werden und dann schränkt man im gleichem Atemzug andere ein... Könnte natürlich auch sein das ich mich mit dem Gegenargument getäuscht habe/hätte... Aber das war jetzt eh ein wenig Offtopic von mir...



    Die meisten Stadien sind recht groß. Wenn bekannt ist in welchen Blocken gezündet wird und man selbst damit ein gesundheitliches Problem hat, dann muss man sich eben einen anderen Platz suchen. Wenn die Handfackeln wirklich raucharm wären, wäre auch wieder das Problem kleiner. Aber man hat keinen Einfluss auf das genutzte Material, solange es verboten ist.
    Sowas würd ich als Kompromiss bezeichnen, statt eines vollständiges Verbotes ist es eben nur in bestimmten Bereichen erlaubt, so kann man dem weiterhin aus dem Weg gehen.

  • Erst Dialog, dann Kompromiß und dann dran halten.


    Tim, so sehe ich das auch.


    Obwohl ich das Thema Kompromissbereitschaft und das dann dran halten (Stichwort: Trittbrettfahrer) noch schwerer zu realisieren sehe, als den Dialog.

  • Du bist einfach nur dumm und das beweißt du heute morgen mal wieder in erschreckender Art und Weise. Nochmal, für mich hört der Spaß auf, wenn er sich hier über Leute lustig macht, die in Duisburg von Fackelfunken getroffen wurden und sich deswegen aus dem Stadion bewegen mussten. :thumbup:


    Was soll ich denn jetzt machen? Bin heute morgen beim Überqueren der Corneliusstraße - ich hatte Grün - von einem Spinner mit seinem Auto beinahe getroffen worden. Da wär ich aber mit einem Brandloch nicht davongekommen... Ach, jetzt weiß ich: Ich fordere Autoverbot für die Corneliusstraße!

  • Ich selber zünde keinerlei pyrotechnischen Gegenstände, bin aber grundsätzlich für einen Dialog, da ich den derzeitigen Zustand für nicht tragbar halte und ferner für gefährlicher als er sein müßte. Erst Dialog, dann Kompromiß und dann dran halten.


    So wollte ich das schon immer mal sagen. Ist nämlich im Großen und Ganzen auch meine Meinung. Leider ist es nicht möglich, da es der DFB/DFL mit erhobenem Zeigefinger verbietet. Damit habe ich so dermassen ein Problem.

    Mit dem Verbot ansich hab ich mal gar kein Problem. Unlöschbares, zum Schmieden ausreichend heisses Feuerchen in einer dicht gedrängen Menschenmenge ist einfach ne Scheiss Idee.


    Das Problem hab ich mit der mangelnden Bereitschaft zu akzeptieren, das es irgendwie möglich sein muss, es so zünden zu lassen, das es eben ausserhalb der teilweise unvorbereiteten Menschenmenge einfach nur das tut, was es soll: Geil aussehen!


    Die Bereitschaft dazu ist aber beideitig nicht gegeben. DFB und Liga wollen erst gar nicht drüber reden, obwohl es die aktive Szene gerne hätte, diese Szene ist aber auch in keinster Weise fähig, ein sicheres Abbrennen zu gewährleisten. Egal ob erlaubt oder unerlaubt.


  • Jetzt geht dieses Paranoiagerede weiter. Man hält es im Kopf nicht aus.


    Haben Sie den Artikel eigentlich gelesen, werter Herr Garnichtlinksaussen? Anscheinend nicht. Und dabei habe ich Sie doch immer als jemand auf dem Schirm gehabt, den man mit Fakten/Zahlen zumindest zum Nachdenken bringen kann. Nee, da bin ich aber jetzt in meiner Menschenkenntnis getäuscht worden.

  • Du bist einfach nur dumm und das beweißt du heute morgen mal wieder in erschreckender Art und Weise. Nochmal, für mich hört der Spaß auf, wenn er sich hier über Leute lustig macht, die in Duisburg von Fackelfunken getroffen wurden und sich deswegen aus dem Stadion bewegen mussten. :thumbup:


    Was soll ich denn jetzt machen? Bin heute morgen beim Überqueren der Corneliusstraße - ich hatte Grün - von einem Spinner mit seinem Auto beinahe getroffen worden. Da wär ich aber mit einem Brandloch nicht davongekommen... Ach, jetzt weiß ich: Ich fordere Autoverbot für die Corneliusstraße!


    Noch so ein unglaublich witziger Versuch... Noch einer mit interessanten Anekdoten?

  • Was soll ich denn jetzt machen? Bin heute morgen beim Überqueren der Corneliusstraße - ich hatte Grün - von einem Spinner mit seinem Auto beinahe getroffen worden. Da wär ich aber mit einem Brandloch nicht davongekommen... Ach, jetzt weiß ich: Ich fordere Autoverbot für die Corneliusstraße!


    Noch so ein unglaublich witziger Versuch... Noch einer mit interessanten Anekdoten?


    Nein, das ist nicht witzig, das ist im Zweifel tödlich. Passiert jeden Tag in Düsseldorf: Autos fahren Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahnen um. Das ist für mich Gewalt.


  • Haben Sie den Artikel eigentlich gelesen, werter Herr Garnichtlinksaussen? Anscheinend nicht. Und dabei habe ich Sie doch immer als jemand auf dem Schirm gehabt, den man mit Fakten/Zahlen zumindest zum Nachdenken bringen kann. Nee, da bin ich aber jetzt in meiner Menschenkenntnis getäuscht worden.


    Er hat die Fakten und Zahlen doch garnicht bestritten.


    Gemeint hat er lediglich: ein Problem wird nicht dadurch besser wenn man nur darauf verweist wo es aber noch viel schlimmer ist

  • diese Szene ist aber auch in keinster Weise fähig, ein sicheres Abbrennen zu gewährleisten.


    Nochmal: Doch, ist sie. Hast Du Dir das Konzept mal durchgelesen? Wenn ja: Hast Du Dir mal die Informationen über den "Düsseldorfer Weg" durchgelesen? Wenn ja: Wo ist Dein Problem?

    Ebenfalls nochmal: Dafür. Gut. Stimmig. Passt. Ich GLAUBE IHNEN JEDOCH NICHT. Warum? Weil sie mehrfach bewiesen haben, das sie sich eben nicht an Regeln halten. Selbst schuld, Bärendienst erwiesen.


    Aber gehen wir mal davon aus, das dies so klappt. Und nun gibts aber den einen Vollidioten, der nichtmal der Gruppe angehört oder nahe steht, der aber unbedingt auf sein persönliches Freiheitsrecht pocht, das auch zu wollen. (Beispiele für solches Denken a la "ich will beim Fussball aber...das gehört dazu...war in den 80igern viel schlimmer, also wars gut" gibts auch im Forum hier zu Hauf.) Dem die Gruppe egal ist, die Abmachung egal ist. Den kannst Du nicht verhindern. Es müßte demnach eine Verpflichtung der Szene geben, diesen Typ auszuliefern. Glaubt man dran? Beispiel Böllerwurf und die Aufforderung, den Typ zu stellen letzte Saison?


    Eine regelung kann maximal die daran teilnehmenden Gruppen umfassen, was bei 30000+ im Stadion niemals alle Besucher einschliessen wird. Es sei denn, es gibt eine Selbstreinigung der Szene. Und die sehe ich weder bei Fortuna, noch sonst irgendwo. Dafür ist nirgends "die Szene" homogen genug.


    Ich hätte benfalls gerne ine Lösung und Pyro im Stadion. Ich halte es nur für nicht machbar, alle 35000 Leute nüchtern, vernünftig und einsichtig genug zu halten, um wirklich alle Gefahren auszuschliessen.


    Beispiel Silvester. Ich liebe Silvesterfeuerwerk. Aber wie toll die Leute mit den (dann legalen!!!!) Raketen und Böllern umgehen, sieht man ja jedes Jahr aufs Neue. Nicht, das da hunderte Verletzte und Tote entstehen - aber wieviel Brandlöcher ich shcon in Klamotten hatte und wie oft ich vor einfach los geworfenen Böllern weggesprungen bin, kann ich gar nicht zählen.


    Schlicht: Mir fehlt der Glaube an genug Hirn bei allen im Stadion Anwesenden, um dauerhaft unfallfreie Pyroshows zu gewährleisten. Stichwort "Ey geil. Will ich auch, pack ma aus. Wenn die dürfen, darf ich auch"


    und ebenfalls nochmal: Ne wirklich gescheite Lösung hab ich auch nicht. Mein Fazit aus Obigen ist eben leider: Ich fänd Pyro geil, finde das Konzept gut, fände eine Legalisierung im Rahmen dessen gut, denke aber trotzdem noch, das die Dinger in den Menschenmengen und bei den Deppen, die teilweise rumlaufen, im Stadion zu gefährlich sind.


  • Es wird nicht lustiger... Was willst Du sagen??


    Hier wird von Leuten, die noch nie in einem Stadion lebensgefährdend bedroht wurden, über Gewalt rumparanoisiert, während da draußen in der Echtwelt sich ein Krieg abspielt. Es geht um die Verhältnismäßigkeit der Aufregung. Wie von mir schon berichtet: Zwischen ca. 1976 und 1986 hab ich mehrfach von eigenen Leuten im Rheinstadion aufs Maul gekriegt. Seitdem ich regelmäßig Heim- und Auswärtsspiele besuche (immer im Stehblock), ist mir noch nie was passiert - weder von den Cops, noch von Fremdfans oder eigenen Leuten. Das "Problem" wird von interessierten Stellen methodisch dramatisiert, um die Schrauben anzuziehen und das Fußball-Entertainment-Business familientauglicher zu machen.

  • Es wird nicht lustiger... Was willst Du sagen??


    Hier wird von Leuten, die noch nie in einem Stadion lebensgefährdend bedroht wurden, über Gewalt rumparanoisiert, während da draußen in der Echtwelt sich ein Krieg abspielt. Es geht um die Verhältnismäßigkeit der Aufregung. Wie von mir schon berichtet: Zwischen ca. 1976 und 1986 hab ich mehrfach von eigenen Leuten im Rheinstadion aufs Maul gekriegt. Seitdem ich regelmäßig Heim- und Auswärtsspiele besuche (immer im Stehblock), ist mir noch nie was passiert - weder von den Cops, noch von Fremdfans oder eigenen Leuten. Das "Problem" wird von interessierten Stellen methodisch dramatisiert, um die Schrauben anzuziehen und das Fußball-Entertainment-Business familientauglicher zu machen.


    :thumbup:

  • Besagte Deppen kann man niemals ausschließen. Aber: Jeder im Stadion darf Getränke mit in den Innenraum nehmen. Einige, wenige werfen die Becher. Wie willst Du das verhindert? Bist Du auch gegen Getränke auf der Tribüne?


    Nächstes Beispiel: 35.000 Leute, davon (statistisch) ca. 13.000 Raucher, die alle Feuerzeuge dabei haben. Manche werfen diese auf den Schiedsrichter. Wie willst du das verhindert? Bis Du auch gegen Rauchen auf der Tribüne?

  • Seitdem ich regelmäßig Heim- und Auswärtsspiele besuche (immer im Stehblock), ist mir noch nie was passiert - weder von den Cops, noch von Fremdfans oder eigenen Leuten. Das "Problem" wird von interessierten Stellen methodisch dramatisiert, um die Schrauben anzuziehen und das Fußball-Entertainment-Business familientauglicher zu machen.


    :thumbup:


    Genauso sieht es aus. Ich gehe seit Mitte der 70er Jahre regelmäßig zu Fussballspielen, fast immer Stehplatz. Mir ist auch noch nie irgend etwas passiert und ich hatte auch fast noch nie Angst, dass etwas passieren könnte (lediglich in Velbert war es etwas zu eng im Block. Wären damals nicht die seitlichen Zäune eingedrückt worden, dann hätte das auch in einer Katastrophe wie in Sheffield enden können. Schuld daran war aber zum Großteil mangelnde Organisation des Veranstalters).

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

  • Besagte Deppen kann man niemals ausschließen. Aber: Jeder im Stadion darf Getränke mit in den Innenraum nehmen. Einige, wenige werfen die Becher. Wie willst Du das verhindert? Bist Du auch gegen Getränke auf der Tribüne?


    Nächstes Beispiel: 35.000 Leute, davon (statistisch) ca. 13.000 Raucher, die alle Feuerzeuge dabei haben. Manche werfen diese auf den Schiedsrichter. Wie willst du das verhindert? Bis Du auch gegen Rauchen auf der Tribüne?

    Becher und Feuerzeug geben ne Platzwunde. 3500 grad lebenslange Entstellungen - bestenfalls. ja, auch überzogen gesprochen und ja, wenn das feuerzeug genau das Auge trifft...usw.


    Becher, feuerzeug: Alltagsgegenstand. Bengalo: Hab ich nicht im Keller. Ich würde übrigens meine zitierte Selbstreinugung durchaus auf Becherwerfer ausweiten. Hat mit denunzieren nix zu tun, sondern mit Schutz des eigenen Vereins, der eigenen Bewegungsfreiheit beim nächsten Spiel und auch der eigenen Gesundheit, wenn der Depp nächstes Mal ne Karte 10 Reihen über mir hat.


    Ohne wie erwähnt ne wirkliche Lösung zu haben: Pyrozonen. Umsetzung wie im Konzept. gegenzug: Auslieferung von Wildzündern,Becherwerfern etc.


    Wirds aber nicht geben, denn: DFB will Familienstadien. Ultras und Pyrofans haben sich selbst die Glaubwürdigkeit durch Verletzung bestehender Regeln genommen. Auslieferung wie oben wird von entsprechenden Stellen als Denunziantentum abgelehnt werden. Im Zweifel war es wiedr niemand und es wird entsprechende Stellungnahmen auf entsprechenden Internetseiten geben "das war niemand unserer Gruppe und wir distanzieren uns"... Alle diese Punkte sind aber eben leider ursächlich in mangelnder Kompromissbereitschaft und Änderungswillen. beidseitig. Ergo: Ich sehe noch Jahre eine Pyrodiskussion, DFB Tendenzen Richtung Hoffnheimpublikum, dem eigenen Verein schadenden Zahlungsverursachern und mangels regelung auch irgendwann Verletzte durch Funken und geworfene bengalen. Schade.

  • Becher und Feuerzeug geben ne Platzwunde. 3500 grad lebenslange Entstellungen - bestenfalls. ja, auch überzogen gesprochen und ja, wenn das feuerzeug genau das Auge trifft...usw.

    Hast Du Beispiele, wo so etwas in Deutschland auch schon mal passiert ist? Und ich Rede nicht von Silvester sondern von Spielen in einer der Deutschen Fußball-Ligen.

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.


  • Freut mich, auch mir ist noch nie was passiert, war erst in den 90ern im Stadion, habe somit die wilde Zeit nicht miterlebt. Will ich auch gar nicht, halte mich da raus.


    Aber rechtfertigt das die Leute zu veralbern, die sagen, dass sie in Duisburg Angst gehabt haben als direkt über deren Schädel dutzende Fackeln gezündet wurden, Funken flogen und sogar die ein oder andere Stange wenige Meter neben ihnen gelandet ist?? Und das wird dann begründet damit, dass ja in den 70/80er Jahren alles viel schlimmer war und sich nur auf die Fresse gehauen wurde und heute ja eigentlich alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.