1. FC Köln

  • Genau! Gut, dass das Beispiel Duisburg kommt. Hier kann man aber auch beliebig solche Vereine wie Aachen, Offenbach, Wuppertal, Oberhausen und wie diese Traditionsvereine alle heißen aufführen. Sei es jetzt nun der selbstfinanzierte Stadionsbau oder die Stadionsmiete, die spätestens in der Dritten Liga nicht mehr zu finanzieren ist und die dazu führt, dass die Lizenzen für die Dritte oder Vierte Liga verweigert werden. Es hat nun einmal nicht jeder Verein das Glück, dass sie wegen einer WM oder EM oder aus anderen Gründen ein Stadion hingestellt bekommen und/oder keine oder nur abgespeckte Stadionsmiete zahlen müssen.


    Die Kölner haben für die WM und EM ebenfalls ihre Stadien neu gebaut oder renoviert bekommen. Düsseldorf und Cöln trennt da aber mal gar nichts. Einzig hat der EffZeh in den letzten Jahren häufiger in der Bundesliga gespielt, deshalb ist es ja auch normal, dass sie eine höhere Stadionmiete gezahlt haben. Dass der EffZeh jetzt versucht die Miete zu drücken ist vollkommen nachvollziehbar. Aber sie sollen nicht so tun, als ob das Stadion für die finanzielle Krise verantwortlich sei. Die Verantwortlichen haben das schon selbst verbockt durch sehr fragwürdige Transfers. Dennoch sprichst Du zurecht auch ein größeres, strukturelles Problem an.


    Da könnte man auch mal die Vergabe der Fernsehgelder überdenken. Die Bundesliga ist so stark und ausgeglichen besetzt, dass man die Verteilung nach dem Tabellenplatz sicher als ungerecht beurteilen kann. Wieso erhält der Tabellenerste doppelt so hohe Fernsehgelder wie der Tabellenletzte, wenn der Tabellenführer dann auch noch durch die Prämien der CL erhält. Warum die paar Großen immer reicher machen und die vielen ärmeren Vereine an das Existenzminimum bringen.


    Die Diskussionen um die TV-Gelder dauern ja schon ein paar Jahre an. Was haben Rumenigge und Hoeness darüber hergezogen, wie unfair es sei, dass die Bayern so wenig TV-Gelder bekommen... Jetzt gehen sie als ganz klare Gewinner aus der Verteilung von TV-Geldern heraus. Damit ist eine Hegemonialstellung in deutschen Fussball auf Jahre festgezurrt. Die Alternative für Vereine wie Cöln ist dann, dass die Kommune mehr Geld geben soll durch eine indirekte Subvention, um den Verein irgendwie zu retten. Mit EUR 2 Mios kann der Kämmerer jedes Jahr ein Altenheim bauen, Schulen renovieren oder es in den Breitensport stecken. Alles zum Wohle der Bürger. Aber nein, lieber soll der Staat einspringen, um diese groteske Einnahmenverteilung beizubehalten. Wer profitiert dann davon? Ein Franck Ribery, der 12 Mio brutto erhält? Oder ein Pep Guardialo der 10 Mio netto bekommt? Es ist eine sehr gefährliche Entwicklung, die hier Einzug hält. Ähnlich wie in der EU gehen die Kleinen vor die Hunde während die Großen noch reicher werden. Es schreit nach einer Lösung, aber ich fürchte, dass erst Vereine wie der EffZeh vor die Hunde gehen müssen, damit sich was ändert.

  • Das ist von vorgestern... Runjaic wird (wohl) nicht Trainer der *ölner!


    Entweder habe ich da ein Datum von heute und die aktuelle Uhrzeit aus irgendeiner Funktionsleiste herausgefischt und ein alter Artikel wird heute immer noch oder neu aufgelegt. Ich meinte aber auch, dass der Trainer vom MSV den *ölnern abgesagt hat. :thumbup:

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ich verstehe das Angebot so, dass man offensichtlich nicht bereit ist, mit den vorhandenen finanziellen Mitteln auszukommen und dafür die Einnahmebasis der Zukunft schon mal verfrühstückt. Gerade dieses Verhalten führt doch dazu, dass die von dir genannten Stadien leerstehen.


    Hier geht es nicht um Einnahmen oder Ausgaben der Zukunft. Hier geht es um Mietminderung für die abgelaufene Saison! Der FC muss eine Finanzierungslücke von 6 Mio. bis zum 30.6. schließen und da wären 2 Mio ersparte Miete bereits ein großer Schritt.


    Kurzfristig würde eine Einigung mit der Stadt sicher helfen, um das Liquiditätsloch, in Höhe des eingesparten Betrages zu stopfen. Mittelfristig würde es zumindest beim Aufstieg in die 1. Liga dort wieder neue Löcher reißen, weil ja die Gesamtzahlung über 10 Jahre nicht reduziert werden soll.


    Soweit ich weiß, ist aber auch die Stadt nicht gerade auf Rosen gebettet und auch in *öln gibt es durchaus Menschen, die eine Subventionierung des aktuell nur mäßig erfolgreichen Fußballvereins ablehnen.

  • Das ist von vorgestern... Runjaic wird (wohl) nicht Trainer der *ölner!


    Entweder habe ich da ein Datum von heute und die aktuelle Uhrzeit aus irgendeiner Funktionsleiste herausgefischt und ein alter Artikel wird heute immer noch oder neu aufgelegt. Ich meinte aber auch, dass der Trainer vom MSV den *ölnern abgesagt hat. :thumbup:


    Hat er nicht. Er hat gesagt, dass er noch in Duisburg unter Vertrag steht und abwartet, was dort wird. Gibts die Lizenz nicht, gilt auch sein Vertrag nicht mehr. Das *ölner Problem dabei ist, dass die Angelegenheit noch zwei Wochen dauern kann, deren Training aber am Montag beginnt. Aber explizit abgesagt hat er (noch) nicht.


    Edith sacht: es sei denn, gestern am späten Abend oder heute, ich arbeite noch auf :)

  • Soweit ich weiß, ist aber auch die Stadt nicht gerade auf Rosen gebettet und auch in *öln gibt es durchaus Menschen, die eine Subventionierung des aktuell nur mäßig erfolgreichen Fußballvereins ablehnen.


    So blöd kann doch kein KöIner sein. Die mittelfristige Folge einer solchen Verweigerungshaltung kann doch nur sein, dass die Stadt überhaupt keine Einnahmen mehr aus der Stadionvermietung generieren wird.
    Auch die Fortuna wurde doch unter dieser Prämisse subventioniert. Anders ist ein solcher Vorgang politisch auch gar nicht zu erklären und durchzusetzen.

  • Soweit ich weiß, ist aber auch die Stadt nicht gerade auf Rosen gebettet und auch in *öln gibt es durchaus Menschen, die eine Subventionierung des aktuell nur mäßig erfolgreichen Fußballvereins ablehnen.


    So blöd kann doch kein KöIner sein. Die mittelfristige Folge einer solchen Verweigerungshaltung kann doch nur sein, dass die Stadt überhaupt keine Einnahmen mehr aus der Stadionvermietung generieren wird.
    Auch die Fortuna wurde doch unter dieser Prämisse subventioniert. Anders ist ein solcher Vorgang politisch auch gar nicht zu erklären und durchzusetzen.


    ...doch:

  • So blöd kann doch kein KöIner sein. Die mittelfristige Folge einer solchen Verweigerungshaltung kann doch nur sein, dass die Stadt überhaupt keine Einnahmen mehr aus der Stadionvermietung generieren wird.
    Auch die Fortuna wurde doch unter dieser Prämisse subventioniert. Anders ist ein solcher Vorgang politisch auch gar nicht zu erklären und durchzusetzen.


    Die Argumentation scheint aber nicht aufzugehen für den FC. Die Stadt lässt sich nicht über den Tisch ziehen. Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen: ein Verein mit EUR 32 Mio Schulden, denen ein Etat von circa EUR 30 Mio (darunter EUR 20 Mio für die Lizenzspieler) in der Zweiten Liga gegenüber stehen, verweigert sich der Stadt EUR 3,5 Mio Stadionmiete zu bezahlen. Stattdessen möchte man auf gar keinen Fall mehr als EUR 500.000 für die Nutzung der Spielstätte bezahlen, solange man in der 2. Bundesliga spielt, verspricht aber dann, dass man 8 Jahre lang definitiv EUR 6,8 Mio pro Jahr bezahlt, weil man durch einen Mieterlass von EUR 3 Mio sich natürlich einen Wettbewerbsvorteil erkaufen kann. Die Befürworter nennen diesen Vorschlag eine "Sauerstofftherapie", weil es dem Verein nicht gelingen mag die Kosten für Lizenzspieler runterzudrücken. Stattdessen werden betagte Herren, die einmal in der Bundesliga mitspielen durften, mit einer generösen Alterszulage zum Verein gelockt.


    Das ist alles in hohem Maße unseriös. Es ist ganz klar, dass Stadionmieten zu hoch sein mögen. Im Falle von Duisburg war es definitiv so. EUR 3,5 Mio pro Jahr für ein Stadion zu bezahlen, was bei ausverkauftem Haus circa EUR 1 Mio Bruttoeinnahmen generieren dürfte, ist nicht sonderlich hoch. Man muss auch als Fan jetzt schauen, was fair ist und was nicht. Irgendwo muss der Fussball auch Grenzen kennenlernen. Es ist wie bei vielen Dingen keine Frage des Mangels an finanziellen Möglichkeiten. Es ist die miserable Allokation der Gelder.


    Man stelle sich nur einmal vor, wenn der FC auf Kosten des Steuerzahlers drei Mio Euro einsparen darf, dafür Spieler einkauft, deren Berater sich schon heute die Hände reiben. Es landet dann in den Taschen von Leuten wie Thomas Strunz oder Andreas Müller. Gleichzeitig wird der Umbau einer Hauptschule in Kalk nicht umgesetzt bzw verschoben und Kulturprojekte werden nicht umgesetzt, d.h. es wird Menschen geben, die ihren Job verlieren. Und der Tünn und der Karnevalsprinz im Vorstand lassen sich feiern.


    Widerlich, wirklich widerlich.

  • Widerlich, wirklich widerlich.


    Solche Stimmen hat es in Düsseldorf auch gegeben. Das ganze wurde seinerzeit jedoch dadurch abgemildert, dass der Verein nicht öffentlich auf die Stadt zugegangen ist. Der Vorgang wurde hinter verschlossenen Türen behandelt (Erwin führte ein Selbstgespräch o.ä.) und nur das Ergebnis wurde der staunenden Öffentlichkeit verkündet.


    Wie hoch war denn die Stadionmiete der Fortuna in den letzten vier Jahren?

  • Solche Stimmen hat es in Düsseldorf auch gegeben. Das ganze wurde seinerzeit jedoch dadurch abgemildert, dass der Verein nicht öffentlich auf die Stadt zugegangen ist. Der Vorgang wurde hinter verschlossenen Türen behandelt (Erwin führte ein Selbstgespräch o.ä.) und nur das Ergebnis wurde der staunenden Öffentlichkeit verkündet.


    Wie hoch war denn die Stadionmiete der Fortuna in den letzten vier Jahren?


    Moment einmal, die Düsseldorfer Arena wurde aber im Gegensatz zum Kölner Stadion NICHT für den Fussballverein gebaut. In Düsseldorf galt es als sicher, dass selbst eine Mikadoveranstaltung zu einem kostendeckenden Betrieb reichen würde. Genauso war es ganz klar, dass Rheinfire (kennt die eigentlich noch jemand??), die Olympischen Spiele und Konzerte das Stadion füllen würden. Damit war der Grund des Baus benannt worden. Erwin hat also letztlich nur seine eigene Haut gerettet, indem er Fortuna subventioniert hatte. Fortuna war zu diesem Zeitpunkt aber auch alles andere als ein Wirtschaftsunternehmen wie der 1.FC *öln. Zwar ähnlich heruntergewirtschaftet, aber die Bespaßungen von Spielern, Trainern und Spielervermittlern hielten sich in Grenzen.


    Das Geld, was die Stadt Düsseldorf in Fortuna investiert hatte, hat sie mit Rücksicht auf eine gescheiterte Strategie des OBs bei der Stadionneubaufrage bezahlt. Nicht um den Verein zu retten. Eine vollkommen unterschiedliche Motivation.

  • Wie war das doch gleich?


    "Wenn aus Hass Mitleid wird"


    So weit bin ich aber noch lange nicht!


    Wie war das noch: Mitleid gibts umsonst,Neid muss man sich verdienen! Die bekommen aber niemals von mir im Leben, a) Mitleid b) Neid (auf was soll man bei denen jemals überhaupt neidisch werden? ) und c) Hass! Hassen kannst Du nur jemanden,den Du mal geliebt hast.Ich habe für den Äffzeh Nullkommanull übrig,außer Verachtung!Die hat man,wenn man jemand als Feind ansieht. Hass ist viel zu lieb! Die sind Scheiße,waren Scheiße und werden Scheiße bleiben! Baut Euch das "Paradies" (Schumacher ,Du bist so lächerlich),so wie es Euch gefällt.Sieht dann bestimmt auch Scheiße aus!

  • Da könnte man auch mal die Vergabe der Fernsehgelder überdenken. Die Bundesliga ist so stark und ausgeglichen besetzt, dass man die Verteilung nach dem Tabellenplatz sicher als ungerecht beurteilen kann. Wieso erhält der Tabellenerste doppelt so hohe Fernsehgelder wie der Tabellenletzte, wenn der Tabellenführer dann auch noch durch die Prämien der CL erhält. Warum die paar Großen immer reicher machen und die vielen ärmeren Vereine an das Existenzminimum bringen.


    Hierzu gibt es nichts hinzuzufügen ... treffender kann man das nicht ausdrücken ...
    Danke dafür ....

  • Da könnte man auch mal die Vergabe der Fernsehgelder überdenken. Die Bundesliga ist so stark und ausgeglichen besetzt, dass man die Verteilung nach dem Tabellenplatz sicher als ungerecht beurteilen kann. Wieso erhält der Tabellenerste doppelt so hohe Fernsehgelder wie der Tabellenletzte, wenn der Tabellenführer dann auch noch durch die Prämien der CL erhält. Warum die paar Großen immer reicher machen und die vielen ärmeren Vereine an das Existenzminimum bringen.


    Hierzu gibt es nichts hinzuzufügen ... treffender kann man das nicht ausdrücken ...
    Danke dafür ....


    Die Bundesliga ist nicht ausgeglichen besetzt. Es haben sich auch Medial zwei Verein deutlich abgesetzt. Dies natürlich auch durch die CL.

  • Die Kapitalismus Debatte ist müßig, bevor ich die Rettung des FC durch irgendwelchen Finanz Jongleurismus in Frage stelle, muss ich mir überlegen, ob die Fähigkeit besonders gut gegen einen Ball zu treten überhaupt soviel Geld wert ist.

  • Die Kapitalismus Debatte ist müßig, bevor ich die Rettung des FC durch irgendwelchen Finanz Jongleurismus in Frage stelle, muss ich mir überlegen, ob die Fähigkeit besonders gut gegen einen Ball zu treten überhaupt soviel Geld wert ist.


    Starke Gedanken!

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Die Kapitalismus Debatte ist müßig, bevor ich die Rettung des FC durch irgendwelchen Finanz Jongleurismus in Frage stelle, muss ich mir überlegen, ob die Fähigkeit besonders gut gegen einen Ball zu treten überhaupt soviel Geld wert ist.


    Danke für die Tautologie. Was heißt Kapitalismuskritik? Und warum ist sie müßig? Jeder Vordenker des Kapitalismus würde sich massiv gegen staatliche Subventionen für Fussballvereine wehren. Zumal im Fussball ein dreckiges Spiel gespielt wird. Man mobilisiert zwar eine Menge von Menschen, die sich durch ihre Kehlen und manchmal auch Fäuste bemerkbar machen und schließt daraus, dass die Subventionen gerechtfertigt sind. Wobei der Profifussball schon ohnehin durch kostenlose Polizeieinsätze subventioniert wird.


    Richtig unverschämt wird es dann, wenn die DFL den DFB auffordert sich auf die EM 2024 zu bewerben. Kernargument lautet: die Stadien müssen dann modernisiert werden. Aha, und wer soll es bezahlen? Der Staat, gell? Und die Vereine nutzen dann die Infrastruktur, können aber nicht zahlen, weil die Spieler zu teuer sind. Adam Smith würde sich im Grab herumdrehen...

  • Die Kapitalismus Debatte ist müßig, bevor ich die Rettung des FC durch irgendwelchen Finanz Jongleurismus in Frage stelle, muss ich mir überlegen, ob die Fähigkeit besonders gut gegen einen Ball zu treten überhaupt soviel Geld wert ist.


    Danke für die Tautologie. Was heißt Kapitalismuskritik? Und warum ist sie müßig? Jeder Vordenker des Kapitalismus würde sich massiv gegen staatliche Subventionen für Fussballvereine wehren. Zumal im Fussball ein dreckiges Spiel gespielt wird. Man mobilisiert zwar eine Menge von Menschen, die sich durch ihre Kehlen und manchmal auch Fäuste bemerkbar machen und schließt daraus, dass die Subventionen gerechtfertigt sind. Wobei der Profifussball schon ohnehin durch kostenlose Polizeieinsätze subventioniert wird.


    Richtig unverschämt wird es dann, wenn die DFL den DFB auffordert sich auf die EM 2024 zu bewerben. Kernargument lautet: die Stadien müssen dann modernisiert werden. Aha, und wer soll es bezahlen? Der Staat, gell? Und die Vereine nutzen dann die Infrastruktur, können aber nicht zahlen, weil die Spieler zu teuer sind. Adam Smith würde sich im Grab herumdrehen...

    Nun, wahrscheinlich das ist ja das Problem. Herrn Smith war der Begriff "Ethik" noch bekannt...