Die Nationalmannschaft & der Verband

  • Schlimmer noch, der Deisler wurde sogar von seinen Teamkollegen "Deislerine" genannt! Das zeigt ja welch Akzeptanz man in Fussballerkreisen mit so einer Krankheit hat. Vor genau sowas hat Enke wahrscheinlich auch tierisch Angst gehabt.

  • ...alle 56 Min.suizidiert sich jemand in Deutschland.Jeder 4.kennt mind, einen Menschen der an einer psy.Erkrankung leidet.Die Ursachen sind mannigfaltig.Definitiv ist jeder Verstorbene einer zu viel.Tatsache ist,dass selbst in diesem sensiblen Bereich die Kosten extrem zurückgefahren werden-mit fatalen Folgen für uns alle..

  • Ich musste auch direkt an das Thema "Deislerin" denken. Sowas macht es nicht leicht darüber zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass er das verfolgt hat.
    Hoffentlich ändert sich hier nun endlich etwas in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Das ist das einzig positive was dieser Fall bewirken könnte. Traurig, dass es sowas wohl braucht.


    Ruhe in Frieden Robert!

  • Täusche ich mich da, aber vor, sagen wir mal, 20 Jahren war das doch noch gar kein Thema?


    Diese Krankheiten gab es schon immer,nur wurden die Betroffenen nicht therapiert sondern weggeschlossen.


    Viele Menschen haben sich von Betroffenen distanziert und viele Betroffene sehen ihre Krankheit noch nicht einmal.


    Ich arbeite seit fast 27 Jahren in der Krankenpflege unter anderem auch in der psychiatrischen.......und wenn sich unter Gesundheitssystem nicht drastisch ändert, werden Menschen bald nur noch menschenunwürdig behandelt werden können.


  • Täusche ich mich da, aber vor, sagen wir mal, 20 Jahren war das doch noch gar kein Thema?



    Also Bitte...


    Vor 20 Jahren war vieles kein Thema. Nur weil es kein Thema war, bedeutet es nicht dass
    es diese Probleme damals nicht gab. Damals gab es auch keine Schwule im Fußball. Heute
    "könnte" es immerhin sein...

  • Die Zustände seinerzeit waren verherrend,Sodom und Gomorrha.Da wurde mit den skurrilsten Mitteln behandelt.In den '70 wurde dann von der damaligen SPD Regierung die sogenannte Psychiatrie Enquete gegründet,die diverse Missstände aufgedeckte und eine grosse Veränderung in diesem Bereich einleitetet..

  • [quote='montana',index.php?page=Thread&postID=518011#post518011]enkes alternative wäre doch gewesen dem fussball tschüss zu sagen,möchte mir nicht ausdenken was passiert wäre wenn er in die öffentlichkeit gegangen wäre und über seine depressionen gesprochen hätte und in therapie ist ich möchte nicht wissen wieviele "fans" der gegnerischen mannschaft hinter seinem tor gestanden hätten und skandierten"enke du hast die hosen voll" ?([/quote] Bei Sebastian Deisler hat alles wunderbar geklappt und ich glaube, dass es ihm heute gut geht.( lebt glaube ich in Konstanz)

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Mein Beileid gilt der Familie und Freunden von Robert, allerdings auch den Rettungskräften und dem Lokführer.


    RIP Robert ;--)h ,


    alles Gute für die am "Unfall" beteiligten Menschen.


    Sich vor einen Zug zu schmeissen bereitet auch für Rettungskräfte, Reisende, Zugführer u.s.w. erhebliche Probleme, den Zeitdruck der Reisenden ganz weit aussen vor, aber in der Haut des Zugführers möchte ich nicht stecken.


    Gruss aus Wuppertal...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von F95-Freak Wuppertal ()

  • Bei Sebastian Deisler hat alles wunderbar geklappt und ich glaube, dass es ihm heute gut geht


    das meine ich ja,enke hätte nicht mehr fussball spielen dürfen und hätte sich in therapie begeben müssen,muss man ja deisler im nachhinein mentale stärke bescheinigen

  • [quote='Woomble',index.php?page=Thread&postID=518033#post518033]Die Zustände seinerzeit waren verherrend,Sodom und Gomorrha.Da wurde mit den skurrilsten Mitteln behandelt.In den '70 wurde dann von der damaligen SPD Regierung die sogenannte Psychiatrie Enquete gegründet,die diverse Missstände aufgedeckte und eine grosse Veränderung in diesem Bereich einleitetet..[/quote] Nicht zu vergessen, dass Einrichtungen für psychisch Kranke mit wesentlich weniger Geld auskommen müssen als somatische Kliniken. Das ist immer noch eine Ungerechtigkeit aus den Nazizeiten, deren Korrektur sich bis heute kein Politiker so richtig traut.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Bei Sebastian Deisler hat alles wunderbar geklappt und ich glaube, dass es ihm heute gut geht


    das meine ich ja,enke hätte nicht mehr fussball spielen dürfen und hätte sich in therapie begeben müssen,muss man ja deisler im nachhinein mentale stärke bescheinigen

    Ich denke der Fußball war für ihn ein ziemlich wichtiger Halt. Zumindest seit er das Vertrauen der Trainer hatte. So sagten es ja nun die, die ihn kannten. Soetwas aufzugeben wäre sicher im höchsten Maße kontraproduktiv. Das einzige Problem dabei ist, dass es halt eine stationäre Behandlung eher schwierig macht.

  • Enkes Frau sagte heute ja, dass er im Fussball seine Bestimmung hatte bzw. die Nähe zum Team immer brauchte und gesucht hat und bei Verletzungspausen depressiv wurde. Aufhören mit Fussball, wie bei Deisler, war bestimmt nicht das was er vor hatte, aber um seine Krankheit zu bekämpfen, hätte er vielleicht genau das machen müssen.


    Vielleicht hat das seine Verzweifelung noch verstärkt.

  • Lieber Robert Enke, ich hoffe, du hast deinen Seelenfrieden gefunden!



    Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu diesem tragischen Ereignis melden soll. Die Thematik Depression hat mich aber seit gestern Abend nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Bis vor ungefähr einem Jahr hatte ich von dieser Krankheit (und das ist wirklich eine) keine Ahnung. Und dann passierte etwas total überraschendes: Ein Arbeitskollegge von mir meldete sich krank. Noch nie auffällig gewesen, verheiratet, Vater von zwei Kindern, stolz auf seinen Nachwuchs. Dieser Kollege hat einen Scharfsinn, eine schrirftliche und mündliche Ausdrucksweise, mit der ich mich nicht messen kann, das sage ich völlig ohne Neid. Keiner hier hat auch nur im Ansatz vermuten können, dass er gravierende Probleme haben könnte. Es vergingen rund 4 Wochen, wir wußten nichts, seine Frau hat auf telefonische Nachfrage Magen-Darm-Geschichten erzählt, war gelogen, kann ich aber nachvollziehen. Und dann kommt dieser Kerl, obwohl noch krankgeschrieben in Begleitung seines behandelnden Arztes, trommelt uns alle zusammen und gibt sinngemäß folgendes Statement ab: Leute, ich leide an massiven Depressionen, befinde mich zurzeit in stationärer Behandlung, werde wohl so schnell nicht mehr bei euch sein, kann mir das auch alles nicht erklären, wollte aber einfach nicht mehr lügen müssen. Das hat damals echt gesessen. Mittlerweile macht es zumindest den Anschein, als ob er diese Sache verarbeiten kann, meine Hand ins Feuer würde ich dafür nicht mehr so leichtfertig legen, weil es wohl auch zu Rückfällen kommen kann.



    Mit diesem Kollegen, der mittlerweile fast zum Freund geworden ist, habe ich mich heute über den Fall Robert Enke unterhalten. Und was er mir gesagt hat, hat mich unglaublich nachdenklich gemacht und ist an alle hier gerichtet, die dem Robert Enke Verantwortungslosigkeit gegenüber seiner Familie, seinen sonstigen Angehörigen, Freunden und Bekannten vorhalten. Also, er hätte durchaus selber an Suizid gedacht und sei auch einmal kurz vor dem Sprung von einer Autobahnbrücke gewesen. Zu meiner Frage hinsichtlich der Familie im Falle eines tatsächlich praktizierten Selbstmordes hat er dann geäußert: "Thomas, ich liebe meine Familie über alles, aber in diesen dunklen Momenten meines Lebens waren sie mental einfach ausgeblendet, da habe ich niemanden mehr wahrgenommen".



    Vielleicht hat es eines prominenten Opfers bedurft, um diese nicht zu unterschätzende Krankheit in das Bewusstsein der Menschen zu rufen. Ich habe mich jedenfalls aufgrund meiner geschilderten Erfahrung geändert, spreche mittlerweile gezielt Leute an, wenn ich den Eindruck habe, dass da etwas im Argen liegt. Bitte nicht falsch verstehen, fühle mich nicht wie St. Martin, der seinen Mantel mit einem teilt, aber eine tiefe Nachdenklich- und Betroffenheit bekomme ich die nächsten Tage nicht mehr aus meinem Schädel!



    LG



    Euer Moselfortune

  • Gestern sagte eine Psychologin auf N24, dass sich Depressive oft zwei, drei Tage vor der Tat für den Suizid entscheiden und dann sehr gelöst und fröhlich werden. Sie hätten dann eine Entscheidung getroffen und alle Last der Krankheit fällt von ihnen ab. Das heißt, man trifft die Entscheidung, Frau und Tochter hier zurückzulassen und lebt damit noch ein paar Tage und belügt sie auf dem Weg dorthin!? Für einen gesunden Menschen wirklich unvorstellbar, was diese Krankheit auslöst und wie man sich damit fühlt... :(

    Für viele ist es nur ein Flirt, für einige andere die große Liebe...

  • Da hätten die Herren sich gestern mal ein Beispiel an Herrn Jauch nehmen sollen.
    Ich finde Stern TV hat das Thema Depression gut umgesetzt.

    Wer Fortuna Fan ist braucht das Leben nicht zu fürchten!
    (Frei nach Dieter Nuhr)

  • an die hobbymöchtegernpsycholgen... schonmal ne Panikattacke gehabt? Dann denkt man an gar ncihts mehr, man agiert nur noch und das ohne jeglichen Verstand - da is einem ALLES egal ! Aber man kanns null verstehen wenn man sowas nicht mitgemacht hat!!!


    Sehr gut beschrieben. :thumbup:

  • an die hobbymöchtegernpsycholgen... schonmal ne Panikattacke gehabt? Dann denkt man an gar ncihts mehr, man agiert nur noch und das ohne jeglichen Verstand - da is einem ALLES egal ! Aber man kanns null verstehen wenn man sowas nicht mitgemacht hat!!!


    :thumbup:

    Düsseldorf united!!!


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  • Bei mir war es ebenfalls so das ich erleichtert war als der Entschluss zum Suizid feststand.
    Hätten die Gedanken an meine Tochter nicht im letzten Moment dazu bewogen in ne Klinik zu gehen würd ich hier bestimmt nicht mehr schreiben.

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