Gesundheit & Corona

  • Sehe ich komplett anders. Ich und auch viele anderen hätten auch sicher "vor Corona" gesagt, wenn es eine Pandemie geben sollte, wäre ich bereit, Masken zu tragen und ein paar Einschränkungen hinzunehmen, wenn es der Pandemiebekämpfung und dem Schutz gefährdeter Menschen dient (wobei ich natürlich aktuell auch die ein oder andere Idee oder Einschränkung für fragwürdig halte, deshalb gehe ich aber bestimmt nicht auf Demos, wo Kalbitz, NPD-Leute und Elsässer rumlaufen). Was die aktuellen Demos angeht, so ist jedenfalls häufig klar, wer sie veranstaltet und/oder wer massivst dazu aufruft. Und ein Ballweg streitet ja nicht mal ab, sich mit krassesten Rechtsaußen zu treffen, Rechtsoffene oder Rechte stehen und standen da auch auf der Bühne und nicht nur im Publikum.



    Es geht ja auch um den Tenor und die Stoßrichtung dieser Demos. Ist halt schon ein Unterschied, wenn bei vielen Zehntausenden Friedensbewegten mit vielen Friedenstaube-Fahnen ein paar RAF-Leute, vermutlich auch von den meisten unerkannt, mitmarschieren, oder wenn bei einer Demo auf großen Plakaten Merkel, Drosten und Co. in Häftlingskleidung zu sehen sind, man umgeben ist von COMPACT-Plakaten, Reichsfahnen - und Typen von Die Rechte mit Megaphon in der ersten Reihe stehen, vorher im Netz zum (womöglich gewaltsamen) Sturz der Regierung und Reichstagssturm aufgerufen wurde, auch Nichtrechte auf diesen Demos durch wirrste Parolen und Ideen auffallen, die Querdenker sich vielleicht vordergründig hie und da mal ein wenig von Rechtsaußen distanzieren, dann aber dennoch oftmals ziemlich ähnliche Ideen propagieren (wobei der dezidiert rechte Anteil am Mittwoch in Berlin für viele vielleicht etwas weniger auffällig/direkt erkennbar war als bei einigen anderen Demos der Vergangenheit, mag evtl. sein).


    Im Übrigen kann man auch über die Friedensmärsche diskutieren, da war/ist gewiss auch nicht alles Gold, was glänzt(e). Weiß jetzt eh nicht so genau, was du konkret meinst. Meinhof bspw. ging ja erst nach ihrer Teilnahme an den Ostermärschen in den bewaffneten Widerstand, bin da aber auch nicht mehr so im Thema drin, lange her. Ich jedenfalls halte weder was von RAFlern auf Friedensmärschen (und würde da bestimmt auch nicht mitlaufen, so ich wüsste, dass da Terroristen dabei sind) noch von Nazis/Reichsbürgern und deren De-facto-Kollaborateuren auf Querdenker-Demos. Zeugen Jehovas kann ich übrigens auch nicht viel abgewinnen ...

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  • Die Zahl der rechten Esoteriker steht aber in keinem Verhältnis zu den Demozahlen.

    Große Schnittmenge? Anzahl Leute oder Schnittmenge an sich?

    Woher kommt diese Einschätzung?

    Der Begriff Esoterik wird eh unterschiedlichst ausgelegt. Was soll diese Endlos-Diskussion also bringen? Wie schon mal erwähnt - auch Platon und Pythagoras werden/wurden als Esoteriker bezeichnet. Ist doch im Grunde egal, ob wir und/oder diese Leute sich selbst als Esoteriker sehen. In der Regel führen so ziemlich alle, die an diesen Demos teilnehmen, ob nun Esoteriker, dezidierte Rechte oder wer auch immer, nichts Gutes, jedenfalls nichts Gewinnbringendes im Schilde. Fast alle Leute, ja, fast alle, die ich je in den Medien oder auch auf ihren eigenen Kanälen gekürzt oder auch ungeschnitten gesehen habe, die sich auf diesen Demos oder über diese Demos äußern, labern in weiten Teilen naiven, weltfremden oder gar völlig irren, teilweise aber auch richtiggehend gefährlichen Bullshit. Es gibt allerdings auch andere Demos, etwa von Künstlern, da würde ich bestimmt nicht so weitgehend pauschal urteilen, ganz im Gegenteil ... Insofern - worauf zielt dein Nachhaken eigentlich konkret ab? Dass Esoteriker nicht per se Nazis sind und umgekehrt, dass Demos nicht per se zu verurteilen sind, dagegen sagt doch keiner was. Es geht um die Zusammensetzung, die Stoßrichtung und die Art und Weise dieser Demos, auf denen selbsternannte "Querdenker" und/oder Rechte in hoher Zahl vertreten sind.


    Selbst Hippie- und Esoteriker-Ikone Rainer Langhans meinte übrigens, dass der Nationalsozialismus als eine fehlgeleitete „Gottsuche“ der Deutschen zu verstehen sei, Hitler sei ein verhinderter Spiritueller. Rechten Blättern gab Langhans auch gerne Interviews ... Oder Christian Anders - der meinte, Bush sei schlimmer als Hitler, textete auf seiner Website die "Protokolle der Weisen von Zion" um. Und, und, und ...

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  • Mir geht es darum dass Nazis immer mehr Demos ( auch die wo keine Spinner rumrennen) für sich einnehmen und die ursprünglichen Ziele verwischen. Aber immer mehr kommt im Volk die braune Schublade und fertig. Auch hier fällt das auf. Von wegen da sagt keiner was.



    Zum anderen nimmt die Zahl der Wutbürger zu. Leider zumeist total falsch kanalisierend. (Die Energie die für diese Coronascheisse drauf geht würde ich mir woanders wünschen.)

    Für mich ist das eine Entwicklung die Sorge bereiten muss. Die AfD profitiert auch immens aus dieser Grundstimmung.

    Die Menschen werden nicht mitgenommen sagen zahlreiche Soziologen. Mit den Verschwörungsheinis macht diskutieren keinen Sinn, ok. Aber das Ist die Minderheit. Und der Rest??


    Dieses s-w Denken stört mich, davon muss man endlich wieder weg. Weil es verschärft statt entspannt. Man erreicht das Gegenteil von dem was man möchte.

  • Ich habe an Schwarz-Weiß-Denken auch wenig Interesse und sicher wird oftmals rasch in die rechte Ecke gestellt, wenn es nicht unbedingt angebracht ist, das sehe ich doch ähnlich. Aber hier geht es nunmal um diese speziellen, auf Coronamaßnahmen bezogenen Demos in Leipzig, Berlin und anderswo, wo man augenscheinlich in den meisten Fällen seitens der Veranstalter und auch des Großteils der Demonstranten kein wirkliches Interesse hat, sich selbst von krassesten Typen abzugrenzen, die Meinungsfreiheit steht halt vorgeblich über allem, der Austausch mit jeder wahnsinnigen Figur, die Diskussion über jede noch so krude Kacke - vermutlich so lange, bis die Meinungsfreiheit genau von einigen genau dieser Leute komplett abgeschafft wurde.


    Und diese Demos waren halt auch schon in der Anfangszeit inhaltlich und personell fragwürdig bis bedenklich. Von dem Scheißen auf Pandemieregeln mal ganz abgesehen ... Ist ja auch nicht so, dass diese Querdenker-Verantwortlichen mal einlenken würden, nein, sie quatschen weiter mit Hildmann, Volkslehrer und Co. Sie scheinen eher radikaler denn abgrenzender gegenüber AfD und noch krasseren Figuren zu werden. Einige sagen ja ganz offen, dass sie selbst mit Kinderschändern und Gewalttätern oder Hooligans zusammenarbeiten wollen. Buhrufe, Pfiffe, Haut-ab-Rufe? Seltenst bis gar nicht.

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  • Natürlich sind wir inhaltlich recht nahe. Aber wir haben verschiedene Ansichten der Mehrheiten.

    Ich bin fest davon überzeugt dass selbst die Spinner in der Minderheit sind, von den Braunen ganz zu schweigen.

    Mir geht es um die Coronaleugner am Rande, ich meine prinzipielle Dinge.

    Ist mir aber zu umständlich bzw viel Geschreibe hier, evtl mal auf einem Difo Treffen oder so.

  • Natürlich sind wir inhaltlich recht nahe. Aber wir haben verschiedene Ansichten der Mehrheiten.

    Ich bin fest davon überzeugt dass selbst die Spinner in der Minderheit sind, von den Braunen ganz zu schweigen.

    Mir geht es um die Coronaleugner am Rande, ich meine prinzipielle Dinge.

    Ist mir aber zu umständlich bzw viel Geschreibe hier, evtl mal auf einem Difo Treffen oder so.

    Was die Querdenker-Demos und Demos, wo viele Rechte rumlaufen, angeht, so bin ich in der Tat der Meinung, dass diese sich fast ausschließlich aus Durchgeknallten oder zumindest relativ Skrupel- und Rücksichtslosen verschiedenster Couleur zusammensetzen, tut mir leid. Wie gesagt, es gibt auch andere Demos ganz anderer Couleur, etwa "Alarmstufe Rot", da wurden "Querdenker" übrigens rausgeworfen. Solche Demos waren aber hier ja aktuell nicht das Thema.

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  • Bingo. Genau diese s/w Denke störte mich in diesem Ruhrpott Blog der hier verlinkt wurde.


    Von dieser Schnittmengentheorie der Regierungskritiker und Systemuntreuen zwischen Nazis und Hippies/Esoterikern darauf zu schließen das deswegen das Gros der Hippies/Esoteriker unter den Demonstranten auch Nazis sein müssen ist sowas von hanebüchener Unsinn. Dafür waren es anfangs viel zu viele Demonstranten. Und in der SWR Doku sind da m.E längst nicht alles Nazis. Weiß auch nicht wieso immer alles in einen Topf geworfen wird. Schubladendenken etc. Diese Leute machen es sich wirklich sehr einfach.


    Wenn dem so wäre, könnte man auch im Umkehrschluss darauf kommen das die grölende Antifamenge auf so Veranstaltungen, die wohl auch eher als regierungskritisch und kein großer Freund des „Systems“ einzustufen ist, dann auch irgendwo Nazis müssen: weil da gibts ja diese Schnittmenge ! :verwirrt: Nee is klar...

  • 1. Dass das ALLES Nazis oder Rechte wären, behauptet aber außer Rollo Fuhrmann und ein paar anderen Leuten eigentlich auch keiner. Weder hier im Forum noch in den Medien. Fuhrmann hat sich doch genau deswegen beschwert, dass die Medien die Rechten kaum erwähnen würden.

    2. Die Antifa grenzt sich in der Regel räumlich, personell und inhaltlich klar von diesen Querdenker-Leuten ab. Und hält sich auch, wie man sehen kann, in der Regel an die Pandemie-Regeln. Wobei ich an manchen Antifagruppen auch einiges problematisch finde - aber das ist ein völlig anderes Thema.

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  • Ich habe es bewusst einmal überspitzt formuliert. Alles in allem sind das für mich alles Spinner auf diesen Veranstaltungen. Die Leugner, die religiösen, die Rechten, die linken, egal. Die schlimmsten sind natürlich die Nazis. Mir ging es in erster Linie um diese s/w Denke. Ich habe alles dazu gesagt und bin mit diesem Thema jetzt auch fertig. Du weißt ja jetzt sowieso was gemeint war. In diesem Sinne bis die Tage. Brauche eine OT Pause

  • AP (Alt Pempelfort) hieß das Teil auf der Adlerstr.. Zwischen AP und der Jägerklause auf der Oststr. gab's noch den Hexenkessel (Carlo Werner-Kneipe) auf der Tußmannstr. als "Fan-Club Kaschemm" bzw. Bustreff.

    Alle nicht mehr da *schnüff*

    Das Kneipensterben haben wir alle selbst zu verantworten.


    Welcher Familienvater traut sich denn noch unter der Woche in der Kneipe zu sitzen?

    Da war die Generation unserer Väter doch anders drauf.

  • Laut einem Bericht in der WZ sind alle elf Betten in der Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses in Mettmann belegt. Zwei durch Covid-19 erkrankte und der Rest durch andere Notfälle. Die Lage ist ernst und man sollte schleunigst handeln. Kein Link da ich es in der Papier Version gelesen habe.

  • AP (Alt Pempelfort) hieß das Teil auf der Adlerstr.. Zwischen AP und der Jägerklause auf der Oststr. gab's noch den Hexenkessel (Carlo Werner-Kneipe) auf der Tußmannstr. als "Fan-Club Kaschemm" bzw. Bustreff.

    Alle nicht mehr da *schnüff*

    Das Kneipensterben haben wir alle selbst zu verantworten.


    Welcher Familienvater traut sich denn noch unter der Woche in der Kneipe zu sitzen?

    Warum trauen die sich das nicht mehr?

    Wegen uns, die das selbst zu verantworten haben?

  • Es hat sehr viel mit der veränderten Rolle des Mannes zu tun. Fortuna-Fans bilden da grundsätzlich keine Ausnahme.

  • Das Kneipensterben haben wir alle selbst zu verantworten.


    Welcher Familienvater traut sich denn noch unter der Woche in der Kneipe zu sitzen?

    Da war die Generation unserer Väter doch anders drauf.

    Ich mache mal hier weiter:

    Was ist das eigentlich für eine Denke ? Kein Kind findet es toll, wenn der Vater abends besoffen aus der Kneipe kommt. Da lobe ich mir die heutigen Väter, die lieber was mit ihren Kindern unternehmen.

    Außerdem kann sich das doch eh keiner mehr leisten.

  • Was für eine Denke?

    Ich habe lediglich nur festgestellt.


    Und zum Thema leisten:

    Das Bier ist heute unter Berücksichtigung der Inflation nicht (wesentlich) teurer als früher. Der Unterschied ist aber, dass heute aufgrund von Urlaub, zweitem Auto und manch anderen freiwilligen Ausgaben, die es früher (so gut wie) nicht gab. weniger Geld zur Verfügung steht.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fortuna-Freddy ()

  • Von nix kütt nix.


    Mir geht es nur darum, dass vielfach über das Kneipensterben gejammert wird, aber gleichzeitig wenig bis nichts dafür getan wird, dass Kneipen überleben.

  • Zeiten ändern sich. Wir fahren ja auch nicht mehr mit der Kutsche. Ganz ehrlich: Wenn ich mit bald 50 immer noch so um die Häuser ziehen würde wie früher, dann lief etwas verkehrt. Mach ich immer noch (gut, derzeit wird man ja ausgebremst), aber nicht mehr in der Häufigkeit. Wenn aber, dann richtig.


    Das es viele Läden nicht mehr gibt, hat wohl auch mit den Generationen zu tun und der Entwicklung. War früher die normale Eckkneipe ein Treffpunkt, so hat sich das alles heute verlagert. Da machste nix...