Videospiele und Spielekonsolen

Anders als der Name es verrät gibt es den xbox game pass auch für den PC. Ist halt nur der Name des Abo-Angebots von Microsoft analog zu Ubisoft/Uplay Plus von Ubisoft und EA Play von Electronic Arts.

CK gibt es soweit ich weiß gar nicht für Konsole. Von den GSGs ist es glaube ich nur Stellaris.

Microsoft damit immer weiter auf dem Weg zur Monopolstellung in der Gamingbranche. Um den Gamepass von Microsoft kommt inzwischen kaum noch ein Entwickler und auch andere Publisher herum. Selbst ein Big-Player wie Ubisoft bietet die eigenen Spiele nun auch via Microsoft im Gamepass an. Ob das gut oder schlecht ist für die Gamingbranche wird sich zeigen. Eines der größten Probleme der letzten Jahre ist, dass immer mehr Entwicklerstudios zum Teil auf Druck des eigenen Publishers unfertige Spiele auf den Markt werfen und sich zum Teil erst danach, wenn das Produkt bereits verrissen wurde, die Zeit nehmen, es auf ein annehmbares Level aufzubessern. Kurzfristige Verkaufszahlen und damit einhergehende Dividenden sind eben wichtiger als langfristige Unternehmensentwicklung durch ein gutes Produkt mit hoher Kundenzufriedenheit. Ein Gamepass wie von Microsoft verspricht den Entwicklern da hingegen regelmäßige Einnahmen.

Ansonsten hoffe ich Microsoft stellt den Konzern Activision Blizzard jetzt endlich mal auf den Kopf. Die Marke Call of Duty als der größte Casual-Shooter auf dem Spielemarkt verkauft sich zwar immer noch wie geschnitten Brot, aber abseits von Gelddruckmaschinen wie WOW und CandyCrush im mobilegaming-Sektor hat AB in den letzten Jahren auch qualitativ ziemlich abgebaut. Aber da steht AB nicht alleine da. Viel wichtiger ist aber noch, dass im Unternehmen selbst mal aufgeräumt wird: hinsichtlich der Mitarbeiter und Personalpolitik gab es bei AB wohl äußerst bedenkliche Vorfälle (sexuelle Belästigung, Diskriminierung, allgemeine toxische Arbeitsbedingungen).

Microsoft hat hingegen aus dem großen Fehler bei Release der XBox-One Ende 2013 gelernt, als diese der PS4 technisch zwar überlegen war, aber dennoch mit der PS4 verkaufsmäßig nicht mithalten konnte: Software verkauft Hardware! Und Sony hat es schon immer verstanden neben der eigenen Konsole auch gute Spiele auf den Markt zu bringen um damit den Verkauf der eigenen Konsole anzukurbeln. Diese Qualität hat Microsoft derart bis heute nicht - dafür kauft man sich dann jetzt eben die Studios mitsamt der Publisher. Man darf gespannt sein, was das letztlich für Auswirkung für PS4/PS5-Spieler haben wird was die Konsolenexklusivität der AB-Spiele angeht.

Ordnassac schrieb:

Verstehe ich richtig, dass ich ggf. neben meinem Steam-Account noch was brauchen werde, falls ich ein Spiel von ihnen kaufe?

Nein. Du kannst weiterhin die von Microsoft oder AB ím Steam-Store angebotenen Spiele kaufen, ohne irgendein Abo eingehen zu müssen. Microsoft selbst will aber zunehmend weg von dieser Art des Spieleverkaufs und die Spielebranche genau wie die FIlm-und Serienbranche auf ein Abo-Modell a la Netflix, Disney etc. umstellen. Deshalb kauft man sich die Publisher und damit auch deren Spiele und bindet sie zum einen in die eigene Abo-Produktpalette ein und nimmt sie gleichzeitig für andere vom Markt.

Steam ist hingegen genauso ein Onlineportal mit Store wie Ubisoft-Connect, EA-Play/Origin, der Rockstar Games Launcher oder der Epic-Game Store. Wie man an den Namen erkennen kann, werden diese Stores in der Regel von Publishern betrieben, die dort ihre eigenen Spiele verkaufen. Steam ist ein Sonderfall und hat sich als Vorreiter dieses Prinzips in der Spielebranche - und cleveren/teils aber auch ausbeuterischen Vertragsgestaltungen - quasi zum Marktführer der Onlinestores gemacht. Seit Jahren vereinzelt, zuletzt aber immer mehr, gehen die Publisher auch dazu über, die Spiele ihrer eigenen Studios auf anderen Plattformen - insbesondere Steam - zu verkaufen und schließen entsprechende Verträge ab. So bietet Microsoft beispielsweise Spiele bei Steam an oder auch Ubisoft. Seit kurzer Zeit hat nun auch Sony angefangen Spiele auf Steam anzubieten. Vor ein paar Tagen ist zum Beispiel das legendäre God of War für den PC auf Steam erschienen. Vor 2-3 Jahren noch undenkbar, dass PS-exklusive Spiele von Sony selbst jemals auf den PC kommen.

Genauso hat auch Microsoft einen Store, geht aber seit ein paar Jahren zunehmend dazu über, das eigene Verkaufsmodell auf ein Abo-Modell wie bei Netflix umzustellen. Das machen inzwischen viele Publisher auf ihren Portalen so. So gibt es auch ein Abo-Modell bei Ubisoft und EA-Play/Origin. Microsoft kauft aber in den letzten Jahren vermehrt große Studios und Publisher auf und integriert deren Angebot in den eigenen Gamepass, was natürlich das eigene Angebot umso reizvoller macht. Mit der Spielepalette von Microsofts Gamepass kann kein anderes Abo-Modell derzeit annähernd mithalten und spätestens jetzt dürften sie eine derartige Marktstellung erreichen, wie sie Netflix vor ein paar Jahren hatte und immer noch hat was das Film- und Serienangebot angeht. Statt auf Eigenproduktionen wie Netflix setzt Microsoft insbesondere auf den Kauf von anderen Publishern.

Für dich als Steam-Nutzer ändert sich erstmal nicht viel. Die neueren Call of Duty und anderen Spiele von AB wurden ja ohnehin nicht mehr über Steam verkauft sondern über den - ziemlich schlechten - Store/Launcher von AB selbst. Diese dürften aber jetzt vollständig in den XBox-Gamepass integriert werden womit Microsoft damit nach dem Kauf von Bethesda nun weiter die Stellung als Marktführer verfestigt. Ehemals "große" Publisher wie EA und Ubisoft erscheinen inzwischen wie Zwerge und bieten inzwischen selbst eigene Spiele über Microsoft in XBox-Gamepass an.

Die Frage ist, was Microsoft jetzt aus der eigenen Stellung macht. Durch das AB-Spielesortiment wird der Gamepass natürlich nochmal deutlich attraktiver. Angesichts der Summe die für AB bezahlt wurde, dürfte der Gamepass demnächst auch preislich wieder etwas teurer werden - Diese Preissteigerung kann man sich aber nur gut erlauben, wenn man die Konkurrenz zunehmend vom Markt nimmt und die eigene Monopolstellung weiter ausbaut. Stichwort: Steigere die Nachfrage und erhöhe den Preis. Kurzfristig sollte sich aber erstmal nichts ändern, Plattformen wie Steam, Origin und Ubisoft Connect werden aber zunehmend Spieler an den XBox-Gamepass verlieren und insofern wird deren Entwicklung in den nächsten Jahren spannender zu beobachten sein als die von Microsoft.

Ich selber "besitze" meine Spiele auch lieber gern selbst, insbesondere wenn man über den Kauf des Spiels noch weiteres "Echtgeld" in das Spiel investiert. So bin ich auch jederzeit unabhängig und kann ohne weiteres Geld zahlen zu müssen "meine" Spiele jederzeit spielen. Ich kann aber auch verstehen, wenn das manchen Leuten egal ist und die einfach für nen Pauschalbetrag von 15-20 Euro im Monat alles Spielen wollen, was das Sortiment hergibt - und da hat Microsoft heute eifrig nachgelegt.

Wer Gamer ist und in diesen Tagen was gutes tun will, dem sei das bemerkenswerte Spiel "This war of mine" ans Herz gelegt. Es handelt sich um ein Kriegsspiel - Nur aus der Perspektive der Zivilisten. Als solche versucht man zu überleben in einer vom Krieg zerbombten statt, in der auch immer noch Gefechte toben, sodass man sich nur in der Nacht auf die Straße trauen kann, um lebensnotwendige Sachen wie Nahrungsmittel oder Medikamente zu besorgen.

Etwas gutes tun deshalb, weil sich die Entwickler dazu entschlossen haben, sämtliche Einnahmen durch das Spiel der kommenden Woche an das rote Kreuz der Ukraine zu spenden um den Menschen in der Ukraine zu helfen.