Das aktuelle Wortstudio

  • Im Der Herzlichen Glückwunsch-Thread lese ich gerade etwas vom ungarischen Nationalfeiertag. Daher auch hier, extra für unseren Ungarn Ordnassac : Das einzige Lehnwort aus dem Ungarischen, das ich kenne:


    Am 25. April 2008 wurde „xxx“ im Wettbewerb „Wörter mit Migrationshintergrund. Das beste eingewanderte Wort“ des Goethe-Instituts mit dem ersten Platz ausgezeichnet


    Passt wunderbar hier rein; wurde bei der letzten Rechtschreibreform behandelt, kann man nicht gendern und wurde volksetymologisch umgedeutet. Für jeden was dabei. :)

  • Bei einem dritten Lehnwort ist es wiederum eindeutig: Den ‚Wagen aus Kocs‘, einem bei Komàrom gelegenen Dorf, kennen wir auch in der deutschen Sprache.


    Die Wagenbauer von Kocs, einer Station für den Pferdewechsel des seit dem 15. Jahrhundert zwischen Wien und Budapest bestehenden Reisewagendienstes, verwendeten für die von Pferden gezogenen Reisewagen als erste eine Karosseriefederung mit Lederriemen.


    Erfindung und Bezeichnung verbreiteten sich. So wurde im Deutschen bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunächst von Cotschien Wägnen oder Gutschenwagen gesprochen. Wenig später hießen sie Gotschiwagen, Gotzig Wegen oder Kutzschwagen, dazu die Verkürzungen Gutsche, Gotzi, Kotsche und Kutze - und bald schon ergibt sich daraus die uns heute bekannte Kutsche.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • Im Der Herzlichen Glückwunsch-Thread lese ich gerade etwas vom ungarischen Nationalfeiertag. Daher auch hier, extra für unseren Ungarn Ordnassac : Das einzige Lehnwort aus dem Ungarischen, das ich kenne:


    Am 25. April 2008 wurde „xxx“ im Wettbewerb „Wörter mit Migrationshintergrund. Das beste eingewanderte Wort“ des Goethe-Instituts mit dem ersten Platz ausgezeichnet


    Passt wunderbar hier rein; wurde bei der letzten Rechtschreibreform behandelt, kann man nicht gendern und wurde volksetymologisch umgedeutet. Für jeden was dabei. :)


    Und ich hätte nicht mal gewusst, dass man das mittlerweile so schreibt. Da fehlt mir im Wikipedia-Artikl der Hinweis auf die richtige ;) Rechtschreibung.

  • Angesichts der Formulierung ist mir gerade ne Frage in den Kopf gestiegen.


    Nehmen wir mal als Beispiel die Schule. Was ist eigentlich richtig/korrekt?


    Das Kind ist an der Schule aufgenommen worden oder das Kind ist in die Schule aufgenommen worden?

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Schule = an, Klinik = in.


    Sag ich mal so aus dem Bauch, Begründung (wenn's stimmt) müsste Egon18Geye95Allofs nachtragen. ;)

  • Zitat

    [...] Was ist eigentlich richtig/korrekt? Das Kind ist an der Schule aufgenommen worden oder das Kind ist in die Schule aufgenommen worden?





    an /auf / in


    Die eine ist Lehrerin und unterrichtet an einer öffentlichen Schule, der andere ist Schüler und in einer privaten Schule, die dritte Person geht in/auf die höhere Schule. Beide Schüler wurden einst an der Schule aufgenommen. Ein verunfallter Schüler wird im Krankenhaus aufgenommen. Die Schwiegertochter wird in meine Familie aufgenommen (enge Bindung). Der Feriengast wird in deiner Familie aufgenommen (weniger enge Bindung).


    Hier haben wir es mit Präpositionen zu tun, die sich auf einen Ort oder eine Bewegung beziehen (lokale Präpositionen). Sie führen zu Antworten auf die Fragen ›wo?‹ und ›wohin?‹.


    Die Unterscheidung ist zunächst für die Wahl des richtigen Falles von Belang: Für die Frage nach der Lage ist der Dativ kennzeichnend (Ich stehe [wo?] an der Tür), für die Frage nach der Richtung ist es der Akkusativ (Ich gehe [wohin?] an die Tür).


    [Kleiner Einschub für Rheinländer: Die Frage »Wo kommst du her – und wo gehst du hin?« lautet unter Anwendern der Standardsprache »Woher kommst du und wohin gehst du?«. Zu umständlich? Vielleicht, doch da kann ich nun wirklich nichts für.]


    Die hier betrachteten lokalen Präpositionen können wechseln, wie wir allein schon bei Straßennamen sehen:

    # Er wohnt in der X-Straße, seine Freundin in der Y-Gasse, beider Bekannte in der Z-Allee.

    # Ein Berliner Kollege wohnt am Kürfürstendamm, und er darf auch auf dem Kurfürstendamm wohnen.

    # Sein Geschäft befindet sich am -A-Platz.


    Tritt nun die konkrete Vorstellung vom Ort hinter die eher allgemeine Ortsangabe zurück, sind sogar oft mehrere Präpositionen richtig:

    # Zur Frage des Unterrichts an / auf / in der Hauptschule ...

    # Sie arbeitet zurzeit auf dem / im / beim Kulturamt.



    So wird also ein Erkrankter im Krankenhaus (allgemeine Ortsangabe) aufgenommen. Weil wir uns nun aber im Zusammenhang mit der Unterbringung in einem Krankenhaus an diese Präposition gewöhnt haben, wenden wir sie auch bei der deutlich konkreteren Bezeichnung eines bestimmten Krankenhauses an: ›Der möglicherweise vergiftete Kremlkritiker Alexej Nawalny wurde in der Berliner Charité aufgenommen‹ – und ihm sei auch auf diesem Wege eine gute Genesung gewünscht.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

  • Ich habe immer auf der Gerhardstrasse gewohnt....meine Frau meint, ich wohne in einnem Haus auf der Gerhardstraße.

    Beim Wohnen an sich sind wir uns aber einig.


    Ich kann mich erinnern, das ich an der höheren Schule angenommen wurde. Nur weil man da oder dort hin wollte, war das erst nach einer Art Befragung in feucht-trockenen Tüchern (anschliessend gabs noch die schulmedinizinische Untersuchung).

    ;-)
    Löwenzahn


    "Heute ist die gute alte Zeit von morgen." Karl Valentin

  • Und wie lange hattest Du da Vertrag?

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ich habe immer auf der Gerhardstrasse gewohnt....meine Frau meint, ich wohne in einnem Haus auf der Gerhardstraße.

    Beim Wohnen an sich sind wir uns aber einig.


    Ich kann mich erinnern, das ich an der höheren Schule angenommen wurde. Nur weil man da oder dort hin wollte, war das erst nach einer Art Befragung in feucht-trockenen Tüchern (anschliessend gabs noch die schulmedinizinische Untersuchung).

    Mit "...jetzt huste mal.." ?^^

    Alles was ich schreibe beruht auf Fakten oder Hörensagen oder weil ich es mir so denke.
    Manchmal rate ich auch nur.
    Auf jeden Fall ist es meine Meinung oder die von jemand anderen die ich zu meiner gemacht habe.

  • Nicht so phantasielos - Schreiberlingerin

    Nach der derzeit grassierenden Mode Schreibende.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • und irgend so ein mieser Schreiberling

    In dem Fall stammt der Artikel ja von Julia Schindler. Wie wäre denn die weibliche Form von Schreiberling? Schreiberlina?

    Der Schreiberling ist unabhängig vom tatsächlichen Geschlecht maskulin, wie auch der Schmetterling. Anders ist dies bei den Spinnen oder den Plaudertaschen. Die sind alle feminin, auch die männlichen.


    Schön finde ich auch, dass es immer Die Mannschaft heißt, egal, ob da Frauen oder Männer mitspielen - oder gar beides. Aber dann wiederum Das Doppel (sowohl Männer, als auch Frauen oder das gemischte solche).


    Logisch ist das alles nicht. Zeigt aber, dass gendern im deutschen unmöglich ist.

  • -ling


    In der deutschen Sprache gibt es einige Wortendungen, bei denen die Nachsilbe [Suffix] eine Abwertung [Pejoration] ausdrücken kann. Diese Nachsilben führen mal zu neutralen oder auch positiven Bewertungen, mal auch zu negativen Begleitvorstellungen [Konnotationen].


    Beispiele für solche Pejorationssuffixe sind:

    # -ei => Rederei (die mit nur einem ›e‹ in der ersten Silbe), Lauferei

    # -aster => Kritikaster

    # und eben die abwertenden Personencharakterisierungen mit ›-ling‹ => Blässling, Schönling, Schwächling, Widerling


    Zur Entstehung: Das Suffix ›-ing‹ drückt eine Zugehörigkeit aus. Im Althochdeutschen wurde es mit der Verkleinerungsendungl‹ verschmolzen zu ›-ling‹. Es tritt stets im Maskulinum auf und kann zur Benennung von Personen dienen (Lehrling), von Tieren (Frischling), von Pflanzen (Keimling), von Pilzen (Pfifferling) oder von Gegenständlichem (Drilling). Hieran zeigt sich bereits, dass ›-ling‹ oft genug neutral verwendet wird, wie zum Beispiel auch bei Prüfling oder Zögling.


    Da sich nun in abwertender Absicht eine Vielzahl solcher Bezeichnung mit der Nachsilbe ›-ing‹ bilden lassen, wie es uns Kabarettisten und Satiriker zuweilen demonstrieren, wird diese Nachsilbe zunehmend und nicht immer korrekt auch in anderen Zusammenhängen als pejorative Benennung (miss-)verstanden. Das beweist uns zum Beispiel die Diskussion über den an sich neutralen Begriff Flüchtling, den manche gesellschaftspolitisch bewegten Sprachbeeinflusser lieber als Geflüchteten bezeichnen und sich damit allerdings andere sprachliche Schwierigkeiten einhandeln.


    Doch was ist nun mit dem ›Schreiberling‹?


    Da haben die an geschlechtergerechter Schreibung Interessierten nach meiner Wahrnehmung und zu meinem Wohlgefallen bislang noch von einer zeitgeistig opportunen Sexusdifferenzierung abgesehen, die dann etwa ›Schreiberlingin‹, Plural ›Schreiberlinglinnen‹, lauten könnte. Warten wir's ab.

    "Initiation bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden [...] in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönlichen Seinszustand ..." | [Quelle: wikipedia, abgerufen am 24.05.2013] Regionalliga West, Saison 1967/68, 15. Spieltag, 12.11.1967 | Fortuna 95 - Westfalia Herne 4:0

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