DEG, DEL & Eishockey (national)


  • Um den K*lner ausnahmsweise mal zu entlasten: Dein Beitrag befindet sich im DEG-Thread, wenn Du ihn ursprünglich im DEL-Thread gepostet hattest, wird ihn wohl die Moderation .- warum auch immer - hierhin verschoben haben.


    Zum Thema: Daß "in der del der feuchte rbl traum schon lange wahr geworden ist", ist mir etwas zu pauschal, denn Verhältnisse wie bei Rotzbrause Leipzig wirste wohl bestenfalls in München vorfinden (auch wenn ich mich mit deren Strukturen nie näher beschäftigt habe, aber der Verdacht liegt nahe). Und der Umstand, daß die meisten "Vereine" unter seltsamen Tiernamen auftreten (und ich bin heilfroh, daß die DEG dies nicht tut, weil die Marke "DEG" als einzige für sich steht!), sagt noch nicht zwingend was über deren Strukturen und Eigentumsverhältnisse aus.


    Richtig ist allerdings, daß das gesamte Konstrukt der DEL äußerst fragwürdig ist. Und glaub mir, jeder Oldschool-Fan der DEG wünscht sich sehnlich die Duelle mit den bayrischen Rivalen (Bad Tölz, Kaufbeuren, Landshut, Rießersee, Füssen, Rosenheim und Konsorten) zurück, auch die rheinischen (KEV, KEC) sowie notfalls auch den VfL Bad Nauheim und Schwenningen - und den MERC sowieso - würde man akzeptieren. Nur leider muß man mit dem leben, was man bekommt. Wirklich schön findet es wohl kaum jemand, sich nun mit "Freezers", "Thomas Sabo Ice Tigers" u.ä. rumschlagen zu müssen. Ach ja, den ruhmreichen Berliner SC hab ich noch vergessen.


    Solange Eishockey weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und nicht im öffentlich-rechtlichen TV vertreten ist, wird sich nichts daran ändern, daß jeder Club von dem einen oder anderen Geldgeber abhängig ist. Dazu ist die Liga für potente Sponsoren viel zu unattraktiv (Stichwort Reichweite).


    Auch bei der DEG verhält es sich nicht anders: Ziehen die (oder einer der) Investoren den Stecker, sieht's düster aus.

  • Richtig, aber kräftig zahlende Sponsoren und Mäzene (März war eher letzteres) sind nicht gleichbedeutend mit Leipziger Fußball- oder Münchner Eishockey-Verhältnissen. Wo man da Parallelen zum Modell Rotzbrause zu erkennen vermag, erschließt sich mir nicht.


    Danach wäre jeder Club, der seinen Spielbetrieb nicht ausschließlich mit Eintrittsgeldern, Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, des RBL-Tums verdächtig. Also auch Fortuna.

  • Rosenheim war doch in den 80er das "RBL" des Eishockeys. Wenn ich mich recht entsinne, dann hat der Unternehmer März die ganz mächtig mit Geld vollgepumpt.


    ich erinnere mich dunkel an zeiten in den 90ern, in denen die deg mit den epson-trilliarden die liga leergekauft und in türkis gespielt hat. war (natürlich) erfolgreich, aber schon nicht mehr so richtig meins.

  • egal, selbst wenn der liebe eishockeygott bei denen morgen mitspielt, morgen zählt nur eins:
    siegen oder sterben!


    Nix sterben. Ob die DEG nun rausfliegt oder es ins Halbfinale schafft, man kann in dieser Saison von einer Art Auferstehung sprechen. Da wird sie selbst dann, wenn sie in den Urlaub geschickt werden sollte, nicht gleich wieder den Löffel abgeben (wollen).


    Hauptsache die lassen heute mal das Scheiß Feuerzeug werfen in Hamburg.

  • Richtig ist allerdings, daß das gesamte Konstrukt der DEL äußerst fragwürdig ist. Und glaub mir, jeder Oldschool-Fan der DEG wünscht sich sehnlich die Duelle mit den bayrischen Rivalen (Bad Tölz, Kaufbeuren, Landshut, Rießersee, Füssen, Rosenheim und Konsorten) zurück, auch die rheinischen (KEV, KEC) sowie notfalls auch den VfL Bad Nauheim und Schwenningen - und den MERC sowieso - würde man akzeptieren. Nur leider muß man mit dem leben, was man bekommt. Wirklich schön findet es wohl kaum jemand, sich nun mit "Freezers", "Thomas Sabo Ice Tigers" u.ä. rumschlagen zu müssen. Ach ja, den ruhmreichen Berliner SC hab ich noch vergessen.


    Solange Eishockey weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und nicht im öffentlich-rechtlichen TV vertreten ist, wird sich nichts daran ändern, daß jeder Club von dem einen oder anderen Geldgeber abhängig ist. Dazu ist die Liga für potente Sponsoren viel zu unattraktiv (Stichwort Reichweite).


    Auch bei der DEG verhält es sich nicht anders: Ziehen die (oder einer der) Investoren den Stecker, sieht's düster aus.


    Wobei die Frage ist, was an der DEL genau fragwürdig ist? Ich finde es fragwürdiger und schlimmer für den Sport, wenn ein Finalist wie Rosenheim nach dem letztem Finalspiel sich in die zweite Liga zurückziehen muss. Und dass es keinen Aufstieg gibt, liegt ja auch darin begründet, dass es zwar immer wieder sportlich einen Aufsteiger gab, aber die Meister der 2.Liga letztendlich nicht in der DEL antreten wollten/konnten. Die Pleiten in der Folge waren ja nicht wegen der DEL, sondern weil bereits in der Bundesliga im großen Stile Misswirtschaft bestand.

  • Wobei die Frage ist, was an der DEL genau fragwürdig ist? Ich finde es fragwürdiger und schlimmer für den Sport, wenn ein Finalist wie Rosenheim nach dem letztem Finalspiel sich in die zweite Liga zurückziehen muss. Und dass es keinen Aufstieg gibt, liegt ja auch darin begründet, dass es zwar immer wieder sportlich einen Aufsteiger gab, aber die Meister der 2.Liga letztendlich nicht in der DEL antreten wollten/konnten. Die Pleiten in der Folge waren ja nicht wegen der DEL, sondern weil bereits in der Bundesliga im großen Stile Misswirtschaft bestand.


    ich ziehe das mal hier rüber, weil es eher eishockey allgemein betrifft als die deg speziell.


    du hast recht, und die alten zeiten werden nicht wieder aufleben können. leider. aber die beträge, die nötig sind, um passabel mitzuspielen, lassen sich in käffern wie rosenheim, kaufbeuren und landshut schlichtweg nicht generieren - schon gar nicht in allen dreien gleichzeitig. insofern ist eine liga mit großstadtteams wohl leider der einzige weg, auch wenn dadurch zwangsläufig retortenteams wie münchen und hamburg entstehen.


    eine oldschool-liga mit den von myfreexp genannten teams hätte natürlich ungeheuren charme, wäre aber sportlich nur weit unterhalb der del denkbar und daher zum scheitern verurteilt und/oder die teams würden sich wiederum bis über die ohren verschulden, und alles geht von vorne los. wieder: leider.


    im moment wird man daher mit der del leben müssen. und vielleicht bringt der süden mit gemeinsamer anstrengung ja doch noch mal einen traditionsdorfclub nach oben. in iserlohn klappt das ja auch. da steht allerdings auch, glaube ich, so ziemlich der komplette sauerländische mittelstand dahinter.

  • Rosenheim war doch in den 80er das "RBL" des Eishockeys. Wenn ich mich recht entsinne, dann hat der Unternehmer März die ganz mächtig mit Geld vollgepumpt.


    ich erinnere mich dunkel an zeiten in den 90ern, in denen die deg mit den epson-trilliarden die liga leergekauft und in türkis gespielt hat. war (natürlich) erfolgreich, aber schon nicht mehr so richtig meins.

    Nachfolgend, hierzu ein Zitat aus meinem vorherigen Beitrag No # 2905 (siehe auch dort ...)


    (...)
    Und in der deutschen Eishockyeszene läuft diese Sache schon seit ewigen Zeiten etwas anders.


    Ohne privatwirtschaftliche Idealisten (teilweise auch Hasadeure), die IHREN Club finanzieren,


    liefe in diesem Land nicht sehr viel. Das war auch schon vor 40 Jahren in Düsseldorf so.


    Aber solange diese Geldgeber, dieses aus Liebe oder Tradition für ihren


    lokalen Eishockeyverein tun, ist dagegen in dieser Sportart nicht viel zu sagen.
    (...)


    Ich wollte damit sagen, dass es im Eishockey auch früher schon fast überall so war,
    dass reiche private Gönner oder auch mttelständliche Unternehmen ihren örtlichen Vereinen
    finanziell verbunden waren. Auch bei der DEG wäre ohne ZAMEK, KLÜH und heutige
    eishockeybegeisterte Finanziers und Mittelständlern nicht viel gelaufen
    und der Verein wäre mitlerweile schon mehrfach Konkurs.


    Früher haben diese Sponsoren & Familienunternehmer in ganz Eishockeydeutschland
    solches in erster Linie aus Liebe zum örtlichen Hockey gemacht.


    Bei der DEG hat die METRO Gruppe erst später, als Sponsor,
    meines Wissens nach, darauf bestanden, dass die damalige
    "DEG Eishockey GmbH" auch ihren Namen in "DEG Metrostars" umwandelte.


    Natürlich gab es neben Klüh in den 90ern auch den großen Sponsor "Epson".
    Dieser hat aber nicht endlos große Summen in die DEG investiert, sondern war einer der
    damaligen Geldgeber.


    Richtig ist: Angesichts dieses "Großsponsors" spielte die DEG
    auch in türkis - weissen Trikots, was aber auch damals
    schon zu großer Kritik führte ("Wir wollen rot - gelbe Trikots").


    Auch Rosenheim war KEINESWEGS das "RBL" der 80er Jahre. Auch hier hat sich der
    Mittelständler "März" für seinen örtlichen Verein engagiert und so dafür gesorgt, dass der
    "DJK Sportbund Rosenheim" eine gewisse Zeit lang weiter konkurenzfähig bleiben konnte.


    Neben Eishockey hatte der "DJK Sportbund Rosenheim", genau wie die DEG (Eiskunstlauf)
    auch noch andere Sportarten im Verein integriert.


    Bitte daher solche "klassischen Vereine" mit Mitgliedern,Vorstand und Präsidenten nicht mit
    dem heutigen, völlig undemokratisch und nicht vereinsrechtlich gesteuerten
    "Drecks- Brause - Kunst - Konstrukt" im Osten vergleichen.

    Geburtsort: Düsseldorf Exil: Rheinberg, in der Nähe der gemeinen Streifen-Esel.:asskick:

    FOR - TU - NA !!!! --,)s

    Keep football out of politics

    but never keep politics out of football.





  • im moment wird man daher mit der del leben müssen.


    Und ich gehe so langsam davon aus, dass man in jeder Sportart damit leben muss und in der nächsten Fan-Generation damit leben wird, dass Großunternehmen nach und nach den Fußball, Handball, Basketball, das Eishockey bestimmen werden. Unternehmen zahlen Geld und bestimmen die Möglichkeiten der Vereine. Egal, ob sie sich dann im Hintergrund halten, als Mäzen auftreten oder den Mantel eines Nonamevereins kaufen und diesen im Profisport etablieren. Da kann sich der Oldschoolfan noch und noch aufregen.


    Dieser Wandel ist schon lange im Gange, in einigen Sportbereichen schon mehr oder weniger abgeschlossen und überhaupt nicht mehr aufzuhalten. Siehe Leipzig - wer hätte denen denn einen Zuschauerschnitt von 25.000 Zuschauern zugestanden?


    Und wie das so gehen kann, wenn ein Geldgeber den Verein unterstützt, ihn zum Meister macht, ihn fast zur Insolvenz bringt, dass haben gerade die Düsseldorfer Eishockeyfans erleben können.

    Fortuna D9*chen: Sterne, die nie leuchten funkeln werden!





  • den letzten Satz hätteste dir sparen können :facepalm:


    aber ich grenze da Fussball so ein bisschen vom Eiskockey/Handball/Basketball ab, da sich
    diese drei Sportarten früher oder später wahrscheinlich professionell nicht gehalten hätten.


    Fussball schon !

    Tradition ist das Weitergeben des Feuers

    und nicht das Verwahren der Asche !!!!

  • Und ich gehe so langsam davon aus, dass man in jeder Sportart damit leben muss und in der nächsten Fan-Generation damit leben wird, dass Großunternehmen nach und nach den Fußball, Handball, Basketball, das Eishockey bestimmen werden. Unternehmen zahlen Geld und bestimmen die Möglichkeiten der Vereine. Egal, ob sie sich dann im Hintergrund halten, als Mäzen auftreten oder den Mantel eines Nonamevereins kaufen und diesen im Profisport etablieren. Da kann sich der Oldschoolfan noch und noch aufregen.


    Dieser Wandel ist schon lange im Gange, in einigen Sportbereichen schon mehr oder weniger abgeschlossen und überhaupt nicht mehr aufzuhalten. Siehe Leipzig - wer hätte denen denn einen Zuschauerschnitt von 25.000 Zuschauern zugestanden?


    Und wie das so gehen kann, wenn ein Geldgeber den Verein unterstützt, ihn zum Meister macht, ihn fast zur Insolvenz bringt, dass haben gerade die Düsseldorfer Eishockeyfans erleben können.


    Ob man damit Leben muss ist die eine Frage, ob man alles mitmachen muss, ist eine andere. Mag sein, dass der Trend momentan dahin geht, aber jeder Trend erzeugt auch einen Gegentrend und die Unternehmen werden auch nur solange in diesem Maße in Fußball investieren, solange es auch einen entsprechenden Gegenwert gibt.

  • Ob man damit Leben muss ist die eine Frage, ob man alles mitmachen muss, ist eine andere. Mag sein, dass der Trend momentan dahin geht, aber jeder Trend erzeugt auch einen Gegentrend und die Unternehmen werden auch nur solange in diesem Maße in Fußball investieren, solange es auch einen entsprechenden Gegenwert gibt.


    Worin wird der Gegenwert bestehen? Doch nur im Werbewert, oder? Das wird so lange sichergestellt, so lange Fußball im Fernsehen übertragen wird. Und jetzt kann ich mir für Europa keine andere Sportart vorstellen, die den Fußball überflügeln wird. Und legen wir mal das Argument "RB macht anderen Tradionsverein platt" beiseite. Unternehmen und das Fernsehen bringen den Fußballvereinen das große Geld. Und ich kann im Augenblick die unterschiedlichen Methoden, wie Unternehmen sich in Fußballvereinen einbringen, nicht in "gut" oder "böse" einteilen. Ob jetzt RB einen klitzekleinen, unbedeutenden Verein an den Traditionsverein Lokomotive/VfB Leipzig vorbeiziehgen lässt oder ADIDAS/Telekom/Audi den FC Bayern eine deutsche Vormachtsstellung beschafft. Geld bestimmt den Erfolg, kauft Mannschaften, kauft Meisterschaften.


    Und Erfolge und Meisterschaften beeindruckt die Leute und sorgt dafür, dass sie in die Stadien laufen. Siehe gerade den Zuschauerzuwachs bei der DEG. Es ist doch nicht der Modus, die langen Anfahrwege, die Finanzierung anderer Vereine durch Unternehmen. Es ist der Erfolg. Läuft gerade sehr gut bei der DEG und schon wieder sind knapp 11.000 Zuschauer im Dome.

    Fortuna D9*chen: Sterne, die nie leuchten funkeln werden!