Die wahren Offtopics

  • Als ich mein Kind damals in der katholischen Grundschule angemeldet habe, wurde mir ganz klar gesagt das

    1. er der als Letzter und nur, wenn noch Plätze frei sind, angenommen wird. Erst die Katholiken, dann die Protestanten , dann die Geschwisterkinder und dann der "Rest".

    War mir aber klar und auch verständlich.

    2. musste ich unterschreiben, das er am katholischen Religionsunterricht teilnehmen muss, in die Kirche gehen muss und jeden Morgen beten und sich bekreuzigen muss.

    Das 2. Kind wurde dann als Geschwisterkind aufgenommen.

    Wir haben zu Hause lange darüber diskutiert und uns letztendlich dann doch dafür entschieden. Wie gesagt, die Schule hatte den besten Ruf, was sich dann beim Übergang zu den weiterführenden Schulen auch bestätigt hat.

    Ich persönlich empfand es auch nicht als besonders schlimm, konnte die Schule dann doch auch etwas über Religion und Gebräuche vermitteln, was wir so nicht gekonnt hätten.

    Ganz klar muss man aber auch sagen, das zum damaligen Zeitpunkt keine muslimischen Kinder auf dieser Schule waren, über Kinder jüdischen Glaubens weiß ich das nicht. Ist aber auch schon fast 30 Jahre her.

  • Eigene Beispiele und Erlebnisse.

    Tochter geht ungetauft in die katholische Grundschule und DARF nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

    Bekam da irgendein Ergänzungszeug, wie alle anderen Ungläubigen auch.


    Kein Dorf - Großstadt

    Oder ein kirchliches Gymnasium, ein Auszug aus den Aufnahmebedingungen:

    Nochmal: Eine katholische Grundschule ist etwas anderes als ein Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft.

    Und wo ist das Problem, wenn ein ungetauftes Kind statt Religionsunterricht anderweitige Förderungen bekommt? Ich dachte eigentlich, dass man eher gar nicht am Religionsunterricht teilnehmen möchte, wenn man nicht getauft ist.

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • Oh man, das wird ja immer heftiger. Der oder die eine darf nicht mehr Indianerhäuptling sagen, andere müssen sich wegen ihrer fehlenden Religionszugehörigkeit in der Schule rechtfertigen.... aber ansonsten gehts noch. Was soll man denn den Kindern erklären, wenn die zu Karneval Indianer werden möchten - nein du wirst Indigener bzw. indigener Häuptling?? Oh man- irgendwie leben wir in einer merkwürdigen Zeit

  • Ja, da kannst Du noch so oft nochmal schreiben.

    100% Staatsfinanzierung erlaubt den Bekenntnisschulen die Ausgrenzung?

    Und wenn Du so denkst, dann kannst Du das einem fünfjährigen Kind ja bestimmt prima vermitteln.

    Dass diese Ausgrenzung bewusst gewählt wird, kommt Dir dabei nicht in den Sinn?

    Arme Kirchen, dass sie ihre Mitglieder so "werben" müssen.

    Und wenn Du meinst, dass "man" eher nicht am Religionsunterricht teilnehmen möchte, wenn man nicht getauft ist, was hast Du denn im Religionsunterricht mitbekommen?

    Geht es um Taufe oder um Religionsunterricht?

  • Und wenn wir jetzt noch sinnieren, dass die Mittelverwendung schlecht nachzuprüfen ist....

    Staatskirchen üben einen nicht unerheblichen Einfluss in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aus, ohne politisch legitimiert zu sein.

    Politik durch die Hintertür.

    Wortspiele verbiete ich mir, insbesondere bei den Katholiken.

  • Staatskirchen üben einen nicht unerheblichen Einfluss in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aus, ohne politisch legitimiert zu sein.

    So wie die Umwelthilfe? Die verdienen sogar noch dran.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Staatskirchen üben einen nicht unerheblichen Einfluss in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aus, ohne politisch legitimiert zu sein.

    Politik durch die Hintertür.

    Wortspiele verbiete ich mir, insbesondere bei den Katholiken.


    Deutschland hat keine Staatskirche (Art. 140 GG).

  • Staatskirchen üben einen nicht unerheblichen Einfluss in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aus, ohne politisch legitimiert zu sein.

    So wie die Umwelthilfe? Die verdienen sogar noch dran.

    Hat die Umwelthilfe ein eigenes Recht? Gibt es Sonderregeln, die extra für die Umwelthilfe gemacht sind? Kenne keine.

    Die Umwelthilfe verdient, weil Unternehmen und Städte Gesetze nicht einhalten.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • So wie die Umwelthilfe? Die verdienen sogar noch dran.

    Hat die Umwelthilfe ein eigenes Recht? Gibt es Sonderregeln, die extra für die Umwelthilfe gemacht sind? Kenne keine.

    Die Umwelthilfe verdient, weil Unternehmen und Städte Gesetze nicht einhalten.

    Wenn du es ok findest, dass eine private Organisation Geld am Fehlverhalten des Staates verdient... Meiner Auffassung nach ist das Aufgabe der Judikative.


    Ich rufe morgen bei Jenoptik an und bestell mir ne Radarfalle, weil die Stadt es nicht schafft, Tempo 30 vor meiner Haustür durchzusetzen.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Warum so aggressiv?

    Ich arbeite übrigens an einer von diesen schlimmen Bekenntnisschulen und bei uns wird niemand ausgegrenzt. Wäre auch schwierig bei über 50% Schülern mit Migrationshintergrund. Wer am Religionsunterricht teilnehmen möchte, kann das tun, verpflichtet dazu wird aber niemand einer anderen bzw. ohne Konfession. Das einzige, woran man merkt, dass es sich um eine katholische Bekenntnisschule handelt, ist, dass es nur katholischen Religionsunterricht gibt und keinen einer anderen Konfession (abgesehen von nicht ganz so regelmäßig stattfindenden evangelischen Begegnungsstunden).

    Darüber, ob eine Grundschule ein Bekenntnis hat oder nicht, entscheiden übrigens nicht die Kirchen oder der Staat, sondern die Eltern. Eine Änderung muss von mindestens 10% der Eltern beantragt werden. Daraufhin erfolgt eine Abstimmung. Dem Antrag wird stattgegeben, wenn mehr als 50% der Eltern dafür stimmen.

    "Ich werde nie von einem Verein oder einem Präsidenten abhängen - ich glaub', in Österreich haben Präsidenten von österreichischen Fußballclubs mehr Sponsoren verjagt als jeder andere. Nicht einen Euro, wenn wir nicht die Kontrolle, die Verantwortung und die Geradlinigkeit innehaben." (Dietrich Mateschitz, angeblich nur ein normaler Sponsor...)

  • 2. musste ich unterschreiben, das er am katholischen Religionsunterricht teilnehmen muss, in die Kirche gehen muss und jeden Morgen beten und sich bekreuzigen muss.


    Krank. Und hat er das auch gemacht - als Nicht-Katholik?


    Ich dachte eigentlich, dass man eher gar nicht am Religionsunterricht teilnehmen möchte, wenn man nicht getauft ist.


    Die Frage, ob man getauft ist oder nicht, hat ja zunächst mal nichts mit der Frage zu tun, ob man gläubig ist oder nicht. Ich war getauft und konfirmiert, aber dennoch nicht gläubig (und das gibt's sicher auch umgekehrt). Trotzdem habe ich am Religionsunterricht teilgenommen, Religion war sogar eins meiner Abiturfächer. Religionsuntericht heißt ja nicht Bibelverse, Gebete und Kirchenlieder auswendig zu lernen, sondern sich mit Religion zu beschäftigen und - auch kritisch - auseinanderzusetzen (war jedenfalls bei uns so). Und das halte ich für durchaus wichtig, sinnvoll und fruchtbar.

  • Hat die Umwelthilfe ein eigenes Recht? Gibt es Sonderregeln, die extra für die Umwelthilfe gemacht sind? Kenne keine.

    Die Umwelthilfe verdient, weil Unternehmen und Städte Gesetze nicht einhalten.

    Wenn du es ok findest, dass eine private Organisation Geld am Fehlverhalten des Staates verdient... Meiner Auffassung nach ist das Aufgabe der Judikative.


    Ich rufe morgen bei Jenoptik an und bestell mir ne Radarfalle, weil die Stadt es nicht schafft, Tempo 30 vor meiner Haustür durchzusetzen.

    Also eng ausgelegt verdient die DUH - um die geht es doch? - überhaupt nicht als gemeinnütziger Verein ohne Gewinnerzielung. Einnahmen fließen in die Finanzierung des Vereinszwecks. Mag sein, dass es Bezahlung von Amtsträgern des Vereins auch Mittelverwendung gibt, die kritikwürdig wäre. Darüber weiß ich nichts.


    Wenn Verwaltungsakte von Bund, Ländern, Kommunen gegen geltendes Recht verstoßen, wird die Judikative aufgrund von Klagen tätig. U. a. weil der Klageweg für einzelne Betroffene schwer ist, wurde das Verbandsklagerecht eingeführt. Diese Klagemöglichkeit finde ich richtig.


    Dann ist die DUH noch bekannt dafür, Unternehmen kostenpflichtig abzumahnen. Das Recht dazu finde ich ebenfalls richtig. Viele behandelte Fälle wären im Übrigen auch durch Konkurrenten nach dem Wettbewerbsrecht abmahnbar.

    Falsch finde ich hier allerdings, wenn Abmahnungen überhaupt mit Gewinnerzielung möglich sind. Eigentlich sollen nur Kosten der Abmahnung geltend gemacht werden.

    ( Das Thema Abmahnunwesen ging vor Jahren viel durch die Medien. Es gab Absichtserklärungen, dem Einhalt gebieten zu wollen. Habe das aber nicht so konsequent mitverfolgt.)


    Mein eigentlicher Punkt war aber, dass das Agieren der Umwelthilfe mit den Privilegien der Kirchen nichts gemeinsam hat.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von rotation2013 ()

  • Mein eigentlicher Punkt war aber, dass das Agieren der Umwelthilfe mit den Privilegien der Kirchen nichts gemeinsam hat.

    Sie ist aber genausowenig demokratisch legitimiert, begreift sich aber so. Darum ging es mir.


    Sie nimmt z.B. Klagen zurück, wenn sich demokratische Gremien beugen. Für mich ein NoGo.


    Dann ist die DUH noch bekannt dafür, Unternehmen kostenpflichtig abzumahnen.

    Kostenpflichtige Abmahnungen sind ein Krebsgeschwür in unserem Rechtssystem. Wenn, dann sollten diese Kosten an den Staat gehen und nicht an den Abmahnenden.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Mein eigentlicher Punkt war aber, dass das Agieren der Umwelthilfe mit den Privilegien der Kirchen nichts gemeinsam hat.

    Sie ist aber genausowenig demokratisch legitimiert, begreift sich aber so. Darum ging es mir.


    Sie nimmt z.B. Klagen zurück, wenn sich demokratische Gremien beugen. Für mich ein NoGo.

    Das ist doch normal, eine Klage nicht mehr zu verfolgen, wenn das Klageziel erreicht ist. Findet beliebig oft statt. Und das beileibe nicht nur unter Beteiligung der Umwelthilfe.

    Bei den Klagen gegen Kommunen und Bundesländer liegt eigentlich immer zugrunde, dass geltendes Recht nicht umgesetzt wird oder Verwaltungsakte dagegen verstoßen.


    Was hälst du denn von Abmahnungen und Klagen der Verbraucherzentrale. Die Klagen werden auch oft fallengelassen, wenn beklagte Unternehmen z. B. sich vor einem Urteil verpflichten bestimmte AGB-Klauseln nicht mehr zu verwenden.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!