Die wahren Offtopics

  • Format??? Schmidt??? Helmut Schmidt der, nie seinen Treueeid auf seinen Führer Adolf Hitler gebrochen hat.

    Meine Trauer hält sich in Grenzen. Typisch deutsche Karriere im hoffentlich letzten Jahrhundert des tausendjährigen Reiches.




    Ich will hier keine Diskussion über Helmut Schmidt und dessen Rolle bei der Wehrmacht führen. Ich weiß auch nicht, inwiefern er seinen Eid nicht gebrochen haben soll bzw. was man dazu tun muss, er jedoch bewusst unterlassen hat. Ich teile auch nicht seine sämtlichen politischen Positionen.

    Es ist ein Zitat von Begin. Er meint damit wohl den ununterbrochenen Antisemitismus Schmidts, der dem Führer in der Diskreditierung der Juden (diesmal ggü. dem Staat Israel) und der u. a militiärischen Stärkung derer Feinde treu bleibt. Außerdem steht die stets antisowjetische Haltung des Bundeskanzlers Schmidt in fester Verbundenheit zu dem Leutnant Schmidt, der für die Ausrottung der Leningrader Zivilbevölkerung militärische Ehren anstrebte und erhielt.

    Geäußerte Reuebekundungen Schmidts sind nicht überliefert, sondern nur seine vorgebliche Distanz zum NS:

    »Seit 1937 bin ich jedem bewussten NS-Einfluss so gut wie entzogen gewesen.« Schon klar...:facepalm:

    Also einfach nur ein weiterer Opportunist und Karrierist, der immmer genau einzuschätzen wusste, wie die Kräfteverhältnisse sind und wem er zu apportieren hatte. Diese Schrammen ins Denkmal seien der Nachwelt dann doch bitte schön erlaubt.


    Bestimmt war er entscheidungssicher und pflichtbewusst. Dies entspricht allerdings nicht meiner Vorstellung von "Männern (und Frauen) mit Format".

  • Aldilettenmiliz? Das sind harte Hunde die den Märtyrertod ersehnen. Mit denen kämpfst du bis zum letzten Tropfen Blut. Die Wahrscheinlichkeit als afghanischer Soldat bei den Kämpfen zu fallen ist relativ hoch. Zu hoch auf jeden Fall für jeden Menschen der am Leben hängt.


    Die Situation ist extrem verworren. Einige Kommentare triefen nur so vor westlicher Arroganz, die für mich die Grundlage des ständigen Scheiterns in Nah- Mittel Ost und Zentralasien ist.

    Ich meinte natürlich die Unterschiede in der Ausrüstung. Die Taliban laufen nicht gerade wie Soldaten herum.

    Jeder Mensch hängt am Leben, aber als Soldat weiß ich was mich erwarten kann, in der Region sogar wahrscheinlich erwarten wird. Wer dazu nicht bereit ist hat den falschen Job ganz nüchtern betrachtet. Das ist keine Arroganz, schon gar kein westliche, sondern logische Konsequenz.

  • Man hat wohl gedacht, dass mehrheitlich strenggläubige Muslime (Armee/Bevölkerung) gegen strengstgläubige Muslime (Taliban) etwas ausrichten würden. Kann nicht funktionieren. Man ist ja eigentlich auf derselben Seite.

    Die wahren Gründe liegen doch eher woanders, auch wenn es mal wieder ein toller Aufhänger zu sein scheint, sich am Islam abarbeiten zu können.


    Lesenswerter Artikel dazu in der Zeit.


    Ein Mix aus fehlender Motivation in ethnisch zusammengewürfelten Truppen für einen Staat zu kämpfen, an den man angesichts der verbreiten Korruption sowieso nicht glaubt, Desertierungen um sich statt für das Land zu kämpfen doch lieber dem Wohlergehen der eigenen Familie zu widmen (der man eben vor Ort als Hilfe fehlt). Spätestens nach Trumps Abkommen mit den Taliban, welches dann von Biden in die Tat umgesetzt wurde, kam dann noch der fehlende Glaube an die Aufrechterhaltung eines unabhängigen Staates hinzu, wo doch schon der Westen mit den Taliban hinter dem Rücken der Bevölkerung und der Regierung paktiert und das Land mit dem angekündigten Abzug seinem Schicksal überlässt und dabei eine militärische Auseinandersetzung quasi heraufbeschwört. Der gleiche Westen der insbesondere mit seinen Subunternehmen, welche ebenfalls mit abgezogen sind vor Ort enormen Anteil daran hatte, dass das afghanische Militär überhaupt einsatzfähig gehalten werden konnte.


    Zitat

    Die große Streitmacht mit mehr als 300.000 Mann erwies sich am Ende als ein Riese auf tönernen Füßen, der an den praktischen Problemen scheiterte – vor allem aber an der fehlenden Motivation. "Die waren einfach demoralisiert", sagte ein Bundeswehroffizier, der das Ende des deutschen Einsatzes miterlebte. Dass die Regierung in Kabul, solange sie noch existierte, auch als korrupt und in interne Grabenkämpfe verstrickt galt, steigerte die Kampfbereitschaft ebenfalls nicht. In Interviews mit der New York Times äußerten viele Soldaten ihre Verzweiflung und das Gefühl, von der Regierung im Stich gelassen zu sein. Warum sein Leben für jemanden opfern, der es nicht schafft, sich um grundsätzliche Dinge wie Munition und Nahrung zu kümmern?


    Und hier zeigt sich eben, wo der Westen in den knapp 20 Jahren in Afghanistan versagt hat. Profiteure werden Staaten wie Russland, die Türkei und insbesondere China sein, die ihren autoritären Einflussbereich deutlich erweitern werden - zumindest wenn der Westen seine Freiheitswerte nicht verraten will und wider erwarten doch mit den Taliban paktiert. Afghanistan war dem Westen nach dessen Einmarsch und der Vertreibung der Taliban immer nur lästig. Ein Klotz am Bein, der nicht nur lästig ist und Geld verschlungen hat sondern auch in der Bevölkerung extrem unpopulär gewesen ist. Wird unsere Freiheit und Sicherheit wirklich am Hindukusch verteidigt, wie es so schön hieß? Es zeigt sich jedenfalls, dass ein (einigermaßen) freiheitlich-demokratischer afghanische Staat durch eine halbherzige Intervention des Westens in Freiheit und Demokratie nicht aufrechterhalten werden konnte.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • So einfach kanns halt gehen, wenn der Westen meint, er könne die Leute nach 20 Jahren halbherziger Unterstützung und Abhängigkeit im Stich lassen - Die Bild mit einer Zusammenfassung aus der washington post:


    "Sie wurden oft als „Waffenstillstände“ beschrieben, waren aber in Wahrheit erkaufte Kapitulationen, wie eine Analyse aus der „Washington Post“ erklärt. Die US-Zeitung hat mit Dutzenden afghanischen Soldaten und Polizisten gesprochen, die alle sagten: Die Taliban haben die lokalen Führer nach und nach einfach gekauft."


    Trump bereitet es vor und Biden setzt es um.


    Und die EU kommt als Zuschauer spätestens jetzt zur Erkenntnis, dass sie auf den Krisenherden dieser Welt als Alleinunterhalter ohne die Vereinigten Staaten nichts zu bieten hat. Hat Merkel ja dieser Tage auch bereits schon eingeräumt und ist auch irgendwo an dieser Evakuierung wieder deutlich geworden: Während hierzulande noch diskutiert wurde, hatten die Amerikaner bereits die Kontrolle über den Flughafen übernommen und erste Maschinen ausgeflogen.


    Wobei sich wie man ja aus der Rede Bidens herausgehört auch die Vorstellungen der Mission in Afghanistan nie identisch waren. Die einen wollten nur den Terror bekämpfen, die anderen ein Land aufbauen - ob das eine ohne das andere geht? Offenbar nicht.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Aldilettenmiliz? Das sind harte Hunde die den Märtyrertod ersehnen. Mit denen kämpfst du bis zum letzten Tropfen Blut. Die Wahrscheinlichkeit als afghanischer Soldat bei den Kämpfen zu fallen ist relativ hoch. Zu hoch auf jeden Fall für jeden Menschen der am Leben hängt.


    Die Situation ist extrem verworren. Einige Kommentare triefen nur so vor westlicher Arroganz, die für mich die Grundlage des ständigen Scheiterns in Nah- Mittel Ost und Zentralasien ist.

    Ich meinte natürlich die Unterschiede in der Ausrüstung. Die Taliban laufen nicht gerade wie Soldaten herum.

    Jeder Mensch hängt am Leben, aber als Soldat weiß ich was mich erwarten kann, in der Region sogar wahrscheinlich erwarten wird. Wer dazu nicht bereit ist hat den falschen Job ganz nüchtern betrachtet. Das ist keine Arroganz, schon gar kein westliche, sondern logische Konsequenz.

    Das ist ein Himmelfahrtskommando. Die Taliban ziehen sich wenn es eng wird in die Berge zurück, destabilisieren durch Terroranschläge, packtieren mit lokalen Warlords und greifen wieder an nachdem sie Wunden geleckt haben. Die Stabilität im Land wäre langfristig nur schwer darstellbar gewesen…


    Ich will unsere Bundeswehr sehen, wenn Sie in den Häuserkampf gegen Fanatiker muss. Da fallen einige um. Das ist was anderes als vollgepanzert und technisch haushoch überlegen durch Masar-I-Sharif zu patrouillieren - ohne die Gefahr hier verharmlosen zu wollen (ich würde mir selbst dabei ins Hemd machen)….

  • Ich meinte natürlich die Unterschiede in der Ausrüstung. Die Taliban laufen nicht gerade wie Soldaten herum.

    Jeder Mensch hängt am Leben, aber als Soldat weiß ich was mich erwarten kann, in der Region sogar wahrscheinlich erwarten wird. Wer dazu nicht bereit ist hat den falschen Job ganz nüchtern betrachtet. Das ist keine Arroganz, schon gar kein westliche, sondern logische Konsequenz.

    Das ist ein Himmelfahrtskommando. Die Taliban ziehen sich wenn es eng wird in die Berge zurück, destabilisieren durch Terroranschläge, packtieren mit lokalen Warlords und greifen wieder an nachdem sie Wunden geleckt haben. Die Stabilität im Land wäre langfristig nur schwer darstellbar gewesen…


    Ich will unsere Bundeswehr sehen, wenn Sie in den Häuserkampf gegen Fanatiker muss. Da fallen einige um. Das ist was anderes als vollgepanzert und technisch haushoch überlegen durch Masar-I-Sharif zu patrouillieren - ohne die Gefahr hier verharmlosen zu wollen (ich würde mir selbst dabei ins Hemd machen)….

    Dann ist das jetzt halt einfach unausweichliches Schicksal und die Afghaninnen und Afghanen müssen lernen mit der Scharia zu leben? --- Jedenfalls werden die Chancen auf eine einigermaßen freiheitliche Zivilgesellschaft in den nächsten Jahrzehnten dort wohl nie mehr so groß sein wie gerade eben noch - egal, wie klein sie tatsächlich oder vermeintlich waren. Aber unter Umständen gibt es dafür ja sowieso keine Mehrheit. Nur schade für die Nicht-Wendehälse und Nicht-Opportunisten, die dran geglaubt haben. Darunter insbesondere Frauen und Mädchen. Und vielleicht ja auch der ein oder andere Soldat?

  • Beitrag von BMW M3 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Sehr viel Spannungen vor der Bundestagswahl, (Flutkatastrophe, Neue Flüchtlingskrise, Rückzug aus Afghanistan...) das hat sich die derzeitige Regierung bestimmt alles entspannter vorgestellt.


    Wir brauchen wieder mehr Praktiker in der Regierung, die mit anpacken und die Realität nicht vor den Augen verloren haben und auch mal unbequeme Sachen anspricht und hinterfragt...

    ...und am Besten vor dem Anpacken auch noch Nachdenken...ich seh da wenige..im Moment....persönlich wirds eine echt mulmige Entscheidung weniger für als vielmehr gegen etwas...nicht gut



    ...zu Afghanistan bin ich immer noch zu geschockt um was halbwegs Vernünftiges zu posten.....besonders angep**st bin ich von der Tatsache dass sich dieser feige Hund von "Präsident" mit einem Hubschrauber und 4 Limousinen vollgepackt mit Geld aus dem Staub gemacht hat...wer gibt diesem Abschaum Unterschlupf ?


    noch mehr angewidert bin ich von der Anwanzerei an die "Taliban", seitens der Türkei, China...das ist schon schlimm, aber das die deutsche Caritas sich da mit abgeben will ist in meinen Augen ein Skandal; wahrscheinlich sehen die ihre munter sprudelnden Spenden und die damit verbundenen Provisonen in Gefahr....


    ...was ist das nur für eine Zeit ?...wenn ALLE solidarisch diese Terrorbande boykottieren würden gäbe es keine Chance für ein Islamistisch-faschistisches "Emirat"...

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  • Beitrag von BMW M3 ()

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  • Format??? Schmidt??? Helmut Schmidt der, nie seinen Treueeid auf seinen Führer Adolf Hitler gebrochen hat.

    Meine Trauer hält sich in Grenzen. Typisch deutsche Karriere im hoffentlich letzten Jahrhundert des tausendjährigen Reiches.

    Ziemlich arschige Aussage. Mit Eid hast Du anscheinend noch nie zu tun gehabt.

    Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von HHausD ()

  • Format??? Schmidt??? Helmut Schmidt der, nie seinen Treueeid auf seinen Führer Adolf Hitler gebrochen hat.

    Meine Trauer hält sich in Grenzen. Typisch deutsche Karriere im hoffentlich letzten Jahrhundert des tausendjährigen Reiches.

    Ziemlich arschige Aussage. Mit Eid hast Du anscheinend noch nie zu tun gehabt.

    Eid ist nicht so meins, stimmt. Und für Volk, Führer und Vaterland schon mal gar nicht. Meine Sache.

    Und welche Aussage genau ist arschig?

  • Helmut Schmidt das Format abzusprechen ist arschig. Und da Eid nicht so Deins ist, solltest Du Dich auch mit dem bewerten der Leute zurückhalten, die eben einen solchen geleistet haben. Ein paar von denen sind übrigens grade in Kabul und halten ihren Arsch hin.

    Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen.

  • Es war wohl etwas blauäugig von den Amis und anderen Westlichen, zu glauben, dass es reicht, sich zwanzig Jahre vor Dörfern und Schulen zu stellen, aber die Wurzeln des Übels nicht auszureissen.

    Es kann mir doch keiner erzählen, mit dem ganzen Hightech Zeug und Drohnen usw kann man die Steinzeitkämpfer in zwanzig Jahren nicht ausrotten.


    Dass, was jetzt in Afghanistan passiert, habe ich exakt genau so vorhergesagt, als der Truppenabzug beschlossen wurde.

    EINMAL FORTUNA - IMMER FORTUNA !!!!!!



    --,)s

  • Helmut Schmidts Belagerung von Leningrad zu unterschlagen und ihm gleichzeitig ein gewisses Format zu bescheinigen, ist auch arschig. Und nu?


    Und ganz sicher halte ich mich nicht mit der Bewertung seiner "Eid-Genossen" zurück , die sich ebenfalls instrumentalisieren ließen und jetzt um das zumindest weiter unten noch funktionierende Körperteil bangen.

  • Ich bin mir nicht sicher ob die Bezeichnung Steinzeitkämpfer, Adilettenarmee o.ä. so richtig ist.
    Wir bekommen das so zu sehen.

    Die Waffen sehen und sahen nie nach Zwillen aus. Zumal diese leicht abgerockten Gestalten ohne Nachtsichtgeräte von Anzugträgern in klimatisierten Räumen gelenkt werden.

    Unterschätzung ist immer aller Übel Anfang.

  • Interessant, wie man sich bei einem Thema "Spinnefeind" sein kann, und bei einem anderen recht nah zusammen liegt ;-) .
    "" Früher gingen wir auf die Straße und haben gegen den Afghanistan-Feldzug der Amerikaner demonstriert.""

    Da gab es noch eine Friedenspartei, oder zumindest eine von der man das glauben durfte.
    Die gibt es nicht mehr.
    Kann sein das ich mich irre, aber ich meine, früher waren die Jungen Menschen ( Studenten ) etc. Wesentlich aufsässiger und Politischer.

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

  • Beitrag von HHausD ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().