Alles anzeigenFazit: So sehr mir Ronzheimer zuweilen auch auf den Sack geht und auch wenn er sich inszenieren mag, hie und da sehr einseitig unterwegs ist - er gibt dem ukrainischen Volk jedenfalls eine sehr lautstarke Stimme, derer es aktuell wohl auch bedarf. Und das muss man dann schon sagen - an Mut mangelt es ihm bestimmt nicht, man denke nur an seinen Auftritt 2019 bei der PK des iranischen Außenministers, vor so etwas habe ich für sich genommen einfach Hochachtung.
ist alles richtig was du schreibst, aber ich denke du hast in meinen Beitrag etwas zu viel reingelesen. Mir ging es nicht grundsätzlich um Ronzheimers journalistische Tätigkeit in der Ukraine oder anderen Krisengebieten. Dafür habe ich im Gegenteil absoluten Respekt bis hin zur Hochachtung wie du schon schreibst. Aber das habe ich gegenüber allen Journalisten etc. die solche Gefahren auf sich nehmen. Was mir persönlich aber an seiner Art der Berichterstattung immer extrem negativ auffällt ist seine Selbstdarstellung und dass er sich selbst auch immer sehr gerne zum Teil der Story macht. Und dabei geht es mir gar nicht mal um die Inhalte. Was die Inhalte indes angeht hast du ja auch schon alles gesagt, auch er lässt sich gerne zur reißerischen Berichterstattung hinreißen und egal wo er ist, es ist im Grunde immer Action. Hab in den 1. Tagen des Krieges auch mal in die Berichterstattung der Blöd geschaut, dort stand er auf einer Brücke über einer Autobahn in Kiew, wo gerade eine kilometerlange Schlange versuchte aus der Stadt zu gelangen, während er panische Kommentare von sich gab, als würden gerade die Granaten und Bomben auf diese Schlange regnen.
Dass Ronzheimer anders berichtet als die meisten seiner Kollegen, dass merkst du alleine daran, dass Ronzheimer inzwischen bekannt ist wie ein bunter Hund, während kaum einer auch nur einen Namen eines anderen (deutschen) Journalisten kennt, der aus entsprechenden Krisenherden berichtet. Er hat nicht umsonst den Beinamen Sturmhelm-Paule.
Dass Ronzheimer homosexuell ist wusste ich nicht mal, geht mich aber auch nichts an und interessiert mich auch nicht. Ich habe Respekt vor dem was er tut, sich für eine entsprechende Berichterstattung in Gefahr zu begeben und auch aus Krisenregionen dieser Erde zu berichten. Nur mir missfällt dabei extrem seine Selbstdarstellung, seine eigene Berichterstattung auch als Plattform für sich selbst zu benutzen.
Auf den Punkt unserer Diskussion: 50 Minütige Bild-Doku aus der Ukraine und Paule ist das Thema: "Ronzheimer. Im Krieg"
Gibt die letzten Tage übrigens einige sehenswerte Dokumentationen und Reportagen aus der Ukraine. Wesentlich interessanter, als die immergleichen Diskussionen hierzulande.
ZDF (Kathrin Eigendorf und Jenifer Girke): "Auslands-Journal: Leben im Krieg"
ARD/WDR (Vassili Golod): "Krieg im Leben"
Am Themenabend im Ersten gab es ohnehin ein paar sehenswerte Berichte und Reportagen. Zum Beispiel über die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen (auch begangen seitens ukrainischer Täter) oder auch ein interessanter Vergleich zwischen Putin und Selenskyj