Rund um den Nachwuchsfussball

  • Von den Bambini bis zur C-Jugend gab und gibt es keine quantitativen Themen im Jugendfußball. Ab der C-Jugend wird es dann aber schon viel dünner. Manche Vereine können nicht mal mehr eine A-Jugend melden, obwohl die Mannschaftszahlen über viele Jahre im unteren Bereich sehr hoch sind. Vielleicht sollt man ab B-Jugend eher Freitags 18Uhr als Regelanstosszeit einführen, damit das Wochenendvergnügen nicht Sonntag vormittags abrupt enden muss und zu einigen Abmeldungen führt.

  • Es kommen natürlich normale Teeniefaktoren hinzu: Party, Mädchen, Schulstress, Chillen, Zocken.

    Und was viele Kinder vergrämt: schlechte Trainer, v.a. die ihren Erfolg am wichtigsten finden.

    Das ist auch ein Aspekt. Genauos wie "übermotivierte" Väter/Mütter. Was ich teilweise am Spielfeldrand bei Spielen meines Sohnes erlebe - meistens von gegnerischen Trainern - ist echt erschreckend. Beleidigungen, Bedrohungen und Beschimpfungen der eigenen Kids. Fairerweise muss man aber sagen, dass sich der Großteil der Trainer und Eltern gesittet verhält. Die Ausnahmen sind dafür aber umso krasser. Mein Sohn und ich haben das Glück, sich in einem sehr sympathischen und entspannten Eltern- und Trainerkreis zu bewegen.

  • Heute war ein Bericht in der Lokalzeit über den großen Andrang von Kindern, die in Düsseldorfer Vereinen Fußball spielen wollen. Die Vereine haben alle lange Wartelisten und haben Schwierigkeiten, die große Nachfrage zu bedienen. Als jemand ohne Kinder war mir das gar nicht so bewusst.


    Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es, die Nachfrage ginge zurück und die Kinder würden sich mehr für andere Sportarten wie Basketball oder ähnliche Trendsportarten interessieren. Von daher finde ich das erstmal eine gute Nachricht, auch wenn das für den ein oder anderen Betroffenen natürlich schade ist, eventuell lange auf einen Platz warten zu müssen.


    Ab Minute 10:08.

    Wohne nun seit 18 Jahren östlich von der schönsten Stadt am Rhein und da ist es ähnlich. Habe selber jahrelang ehrenamtlich als Trainer gearbeitet. Nun bin im erweiterten Vorstand und verwalte die Mitglieder.


    Leider ist es ein Gesellschaftsproblem...

    Hätte gerne als Trainer weiter gemacht, aber zum größten Teil durch die Ansprüche / Erwartungen der Eltern wurde ich nach und nach mürbe. So geht es vielen Trainern aus meinem Bekanntenkreis.

    Des Weiteren ist es ein Kapazitätsproblem. Trainingszeiten Bambini oder F-Jugend gerne schon ab 16:00h, spätestens um 17:00h muss begonnen werden. Wer hat schon die Möglichkeit mindestens 2 x die Woche so früh mit dem Training zu beginnen? Zwei Trainer für eine Mannschaft ist ja schon Luxus.


    Anspruch und Wirklichkeit driften immer weiter auseinander. Da hilft das gut gemeinte Konzept des DFB leider nicht weiter. Anschaffung von Mini-Toren für die Bambini, alle sind Sieger, 6+1 ab F-Jugend, D-Jugend 8+1 und erst ab C-Jugend wird "normal" gespielt. Wie soll das funktionieren?

    Ab C-Jugend beginnen die Probleme eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Eltern fahren nicht mehr regelmäßig zu den Auswärtsspielen mit ect.

    Viele Vereine haben keine B-Jugend und schon gar keine A-Jugend mehr.


    Viele Talente verlieren wir unterwegs...


    Die Entwicklung ist schon sehr schade!

    Zitate:
    Jeder sollte an etwas glauben, und wenn es an Fortuna Düsseldorf ist. --,)s

  • Ja, das Problem ist vielschichtig.

    Und auch bei uns fahren immer die gleichen Eltern. 10 Min vor Treffen kommen dann die Meldungen" wer kann xy mitnehmen"? Jedes Mal. Nervt total.

    Wenn diese Eltern dann alle 8 Spiele mal da sind, reissen sie gegen den Trainer die Fresse auf. Keine Entwicklung, falsche Taktik, warum spielt xy statt zz schon wieder und vor allem: warum speilt mein Messi wieder nicht?

    Da hätte ich als Trainer auch keinen Bock drauf.

  • Heute war ein Bericht in der Lokalzeit über den großen Andrang von Kindern, die in Düsseldorfer Vereinen Fußball spielen wollen. Die Vereine haben alle lange Wartelisten und haben Schwierigkeiten, die große Nachfrage zu bedienen. Als jemand ohne Kinder war mir das gar nicht so bewusst.


    Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es, die Nachfrage ginge zurück und die Kinder würden sich mehr für andere Sportarten wie Basketball oder ähnliche Trendsportarten interessieren. Von daher finde ich das erstmal eine gute Nachricht, auch wenn das für den ein oder anderen Betroffenen natürlich schade ist, eventuell lange auf einen Platz warten zu müssen.


    Ab Minute 10:08.

    Vor allem bei jüngeren Kindern ist ein riesiger Andrang. Das Problem ist eher, dass dann mit 12-13 meist Schluss ist da: YouTube, Instagram, PlayStation etc. interessanter sind. Plus dann später Dating und Saufen. Aber das gab es auch schon früher.


    Alle die dann nicht wirklich motiviert sind, fallen weg. Das gleiche passiert auch im Amateur-Seniorenfußball. Dort hat man kaum noch Leute über 28, außer paar Ex-Höherklassige Spieler die eng Vereinsverbunden oder paar € bekommen.

    So war es beispielsweise bei mir. Mit 30 freiwillig in die Alte Herren und Hobbyliga gewechselt, da man beruflich kaum noch Zeit hat 3x die Woche Training plus Sonntags 4 Stunden mit dem Verein zu verbringen. Dann lieber flexibler auf schwächeren Niveau.


    Bei Jugendlichen ist das nicht groß anders. Meist geht die Schule heute bis 16 Uhr oder länger, daheim hat man noch andere Unterhaltung plus Hausaufgaben. Wenn dann noch die Liebe dazu kommt…

  • Ja, das Problem ist vielschichtig.

    Und auch bei uns fahren immer die gleichen Eltern. 10 Min vor Treffen kommen dann die Meldungen" wer kann xy mitnehmen"? Jedes Mal. Nervt total.

    Wenn diese Eltern dann alle 8 Spiele mal da sind, reissen sie gegen den Trainer die Fresse auf. Keine Entwicklung, falsche Taktik, warum spielt xy statt zz schon wieder und vor allem: warum speilt mein Messi wieder nicht?

    Da hätte ich als Trainer auch keinen Bock drauf.

    Das war schon immer so.


    Wenn Auswärtsspiele waren, fuhren meist immer dieselben Väter.


    Diese Söhne haben immer gespielt... --;)ir

  • Mitnichten. Alles richtig, aber nicht vollständig.

    Im jungen Alter dient der Verein auch oft als erweiterte Kinderbetreuung. Kind kommt alleine zum Training oder wird mit quitschenden Reifen auf dem Parkplatz rausgerotzt.

    Das Kind ist weitere 2 Stunden geparkt. Daher auch (fast immer) die Anfragen wer Kind xy mitnehmen kann, wenn das Spiel mal 2 Haltestellen weiter ausgetragen wird.

    Ein gesellschaftliches Problem.


    Wird das Kind älter kann es sich alleine beaufsichtigen oder verliert tatsächlich das Interesse am Sport, oder muss sich für eine Sportart entscheiden.
    Denn wenn es bspw. im Leistungssport, ab ca. 10/11 Jahren weitergehen soll, reden wir schon von bis zu 5x die Woche Training. Wobei Trainer höherer Ebenen oft verlangen eine weitere Sportart auszuüben für Kondition oder Koordination. Wird schwer bei nur vorhandenen 7 Tagen und mit Augenmerk auf schulische Leistungen. Letztere werden vom Verein auch überwacht, für eventuelle Freistellungen.

    Sehr vielschichtig alles. Steht und fällt oft mit der Bereitschaft der Eltern.


    Der 2. Absatz ist auch auf andere Sportarten anzuwenden.

  • Der Hauptgrund warum sich viele ab der C-Jugend abmelden ist, dass dann der Kinderfußball vorbei ist - dann wird das Spiel viel härter und schneller - es gibt was auf die Socken. Da haben viele keinen Bock mehr drauf. Dazu kommen Leistungsdruck und Kondition bolzen.