SV Darmstadt 1898

    EgonKöhnen schrieb:
    AlexR schrieb:

    Die Sargnägel arbeiten aber bisher ganz ordentlich dort.Und was mir besonders gefällt: Meier ist immer noch der umtriebige authentische fußballerische Straßenköter versehen mit den Ecken und Kanten, die seinen Mythos auch bei uns immer noch am Leben erhalten.


    Schuster hat also Fach und Meier noch selber eingestellt/empfohlen/akquiriert.....
    Was für ein Blödsinn.


    :facepalm:


    Das habe ich nie behauptet oder hier geschrieben. Aber ich glaube mich meintest du auch nicht. --;;)

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.


    In diesem Zusammenhang muss man mal die ganze Geschichte von Darmstadt sehen. Sie hatten sehr viele Abgänge, dazu noch der Trainer, der ein gutes Standing dort hatte. Erst kurz vor Bundesligabeginn stand eine richtige Mannschaft, auch quantitativ. Meier hat nun das beste daraus gemacht, die Defensive gestärkt, um erstmal Ruhe reinzubekommen und irgendwie Punkte zu sammeln. Für so eine chaotische Saisonvorbereitung war das wirklich sehr gut. Immerhin stehen sie erstmal über dem Strich. Und genau dafür wurde meines Erachtens der richtige Mann geholt. Darmstadt hat garnicht die Spieler, um so einen offensiven Fuppes zu spielen, wie Hoppelheim, Red Bull oder Dortmund. Das kann sich nämlich nicht jeder Verein leisten. Ich denke auch nicht, dass der offensive Hurrafußball immer erfolgreicher ist. Köln zum Beispiel hat in München mit einer sehr geordneten Defensive gespielt und auf Konter gesetzt. Das war übrigens eine Glanzleistung des Herrn Stöger. Man sieht auch beim letzten Länderspiel Deutschlands, dass ein offensiver Gegner den Deutschen zumindest gut gelegen hat. Heute mit einer defensiveren Mannschaft kann es auch nur ein ödes 1:0 werden. Man kann Trainer verpflichten wie man will, die Mannschaft muss aber auch für den offensiven Fußball aufgestellt sein. Und das sind die Darmstädter absolut nicht. Wollen sie auch nicht, weil sie anders in der Bundesliga überleben wollen. Meines Erachtens ist das auch der richtige Weg.

    @ DerBenrather


    Gegen eine geordnete Defensive ist ja nichts zu sagen. Aber deshalb muss man keinen mutlosen Kaninchenfussball spielen wie Darmstadt beim 0:6 in Dortmund. Es gibt auch einen Mittelweg - und den hat Schuster in der letzten Saison (wie auch in den Saisons davor) sehr gut hinbekommen. Als Zuschauer kann ich eher damit leben, wenn man mutig agiert und dann trotzdem verliert, als wenn die Spieler sich auf dem Feld Autogramme holen.

    HalloRani schrieb:

    @ DerBenrather


    Gegen eine geordnete Defensive ist ja nichts zu sagen. Aber deshalb muss man keinen mutlosen Kaninchenfussball spielen wie Darmstadt beim 0:6 in Dortmund. Es gibt auch einen Mittelweg - und den hat Schuster in der letzten Saison (wie auch in den Saisons davor) sehr gut hinbekommen. Als Zuschauer kann ich eher damit leben, wenn man mutig agiert und dann trotzdem verliert, als wenn die Spieler sich auf dem Feld Autogramme holen.


    Schau dir bitte mal die Mannschaft der letzten und der hiesigen Saison an. Außer Heller ist vorne eigentlich nicht mehr viel los. Besonders der Weggang von Wagner haut rein. Natürlich schauen wir alle sehr gerne offensiven Fußball. Wenn Darmstadt aber mit dem offensiven Fußball am Ende eine Liga runtergeht oder aber mit defensivem Fußball die klasse hält, da wäre ich als Darmstädter Fan für Option 2.

    Danke Der Benrather . Ich weiss gar nicht, wie man so blind sein kann, die Mannschaft der Darmstädter mit der von letzter Saison vergleichen zu wollen. Nur mal als Beispiel: Von den Spielern, die letzte Saison beim 2:2 in Dortmund in der Startelf standen, sind 6 nicht mehr bei den Lilien. Es ist eben nicht nur Wagner, der gegangen ist, sondern auch Mathenia und Rausch (u.a.) Es ist wohl mehr als Spekulation, dass die Lilien in der Konstellation auch unter Schuster deutlich mehr Probleme bekommen hätten als 15/16.

    Offenbar sind wir mittlerweile so weit, dass wir auch Dominik Kaiser zujubeln würden

    @ Brezel


    Genau in SO einer Situation zeigt sich aber erst die Qualität eines Trainers. In gemachte Nester kann sich jeder setzen.
    Was war denn in Darmstadt los, als Schuster damals da anfing?
    Tuchel hat damals Mainz auch am 4.8.2009 übernommen und dann am 8.8.2009 erstmal ein 2:2 gegen Leverkusen geholt.
    Freiburg hatte damals fünf Punkte Rückstand auf den direkten Nichtabstiegsplatz bevor Streich kam. Die waren mausetot und er hat Leute
    wie Ginter hervorgekramt. In solchen Situationen sieht man erst, ob ein Trainer gut ist oder halt nur biederes Mittelmaß.

    Es steht ausser Frage, dass Dirk Schuster, der die Mannschaft 2012 in der 3,Liga übernommen hat, diese Mannschaft von 15/16 auch entwickelt hat. Nur ist diese eben bis auf 2 Leistungsträger (Heller und Suluc) komplett auseinandergefallen. Kann man sich jetzt auch die Frage stellen, ob Schuster einem erneuten Neuaufbau aus dem Wege gehen oder mit Augsburg einen nächsten Schritt machen wollte.


    Meier hat sich also alles andere als ins gemachte Nest gesetzt. Er hätte ja auch in seinem selbstgemachten Nest Bielefeld bleiben können. Stattdessen ist er dieses Risiko eingegangen, einen erneuten Neuaufbau zu starten und das in einem Umfeld, das mit Sicherheit alles andere als 1.Liga tauglich ist. Was soll er also erstmal anderes tun, als auf höchste Sicherheitsstufe spielen zu lassen? Mit jeder anderen Spielweise würde er jedem anderen der 17 Bundesligisten ins offene Messer laufen. Dass das auch mal komplett in die Hose geht wie in Dortmund ist absolut vorhersehbar und ist im Übrigen auch unter Schuster letzte Saison passiert (zB beim 0:4 zu Hause gegen Hertha).

    Offenbar sind wir mittlerweile so weit, dass wir auch Dominik Kaiser zujubeln würden

    Wie Darmstadt in Dortmund oder Bayern spielt, ist doch vollkommen wurscht. Um mit der Mannschaft dort etwas zu holen, müssen halbe Wunder geschehen. Die Punkte müssen sie gegen ganz andere holen. Ein 1:0 zu hause gegen Frankfurt z.B. das sind die ganz wichtigen Punkte. Zu hause gegen Ingolstadt, Freiburg usw., da entscheidet sich ob man absteigt oder nicht. Auswärts nehmen sie aber auch ab und an was mit, so ist das ja nicht. Aber ob sie in Dortmund 2:0 oder 6:0 verlieren...scheißegal.

    Wir sind damals auch nicht wegen dem 0-5 gegen Bayern abgestiegen, das waren Spiele gegen direkte Konkurrenten wie Hoffenheim, Nürnberg und Hannover die uns den Rest gegeben haben...

    JTM schrieb:

    Wie Darmstadt in Dortmund oder Bayern spielt, ist doch vollkommen wurscht. Um mit der Mannschaft dort etwas zu holen, müssen halbe Wunder geschehen. Die Punkte müssen sie gegen ganz andere holen. Ein 1:0 zu hause gegen Frankfurt z.B. das sind die ganz wichtigen Punkte. Zu hause gegen Ingolstadt, Freiburg usw., da entscheidet sich ob man absteigt oder nicht. Auswärts nehmen sie aber auch ab und an was mit, so ist das ja nicht. Aber ob sie in Dortmund 2:0 oder 6:0 verlieren...scheißegal.

    Das kann man so nicht sagen. Darmstadt wäre letzte Saison ohne die Siege in Leverkusen und ohne das Unentschieden in Dortmund in arge Bedrängnis geraten. Hoffenheim wäre ohne den Sieg gegen Dortmund damals abgestiegen. Fortuna hat dort ein Unentschieden geholt - und es war zu wenig. Hamburg hat vor etwa zwei Jahren vier Punkte gegen Dortmund geholt und trotzdem nur die Relegation erreicht. Von daher ist es die komplett falsche Einstellung, wenn man sagt, dass es "wurscht" ist, wie man da spielt.
    Mich hat schon beim Bundesligaabstieg von Fortuna genervt, dass da immer von "Bonuspartien" gesprochen wurde.

    Ohne jetzt eine Lanze für Norbert Meier brechen zu wollen, ich stehe ihm nämlich ziemlich neutral gegenüber (ich weiß was er für Fortuna geleistet / und am Ende leider nicht mehr so geleistet hat), aber wer sich mal die Spiele der Lilien in der letzten Saison angesehen hat und ich habe viele mir angeschaut, der kommt zu 2 elementaren Fakten:


    1. Darmstadt wurde eine ganze Saison von der Euphorie der letzten Jahre getragen. Hat man bei Fortuna 12/13 auch von riesen Euphorie gesprochen, die sich ja in der Hinrunde bewahrheitete, so hat das in Darmstadt sicherlich nochmal ein ganz anderes Ausmaß gehabt. Nur mal zum Verständnis: Viele hier, aber sicherlich nicht alle, wissen das. Darmstadt ist in der Saison 12/13 sportlich in die Viertklassigkeit abgestiegen. Da aber u. a. Kickers Offenbach keine neue Lizenz erhielt, bekam Darmstadt nachträglich den Klassenerhalt zugesprochen. Was danach geschah, gleicht einem Märchen. Direkter Aufstieg in die 2. Liga, und dann sofort der Durchmarsch in die Bundesliga. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, da denkst Du im Frühsommer 2013, Du spielst bald gegen Elversberg, Trier und Salmrohr und 2 Jahre später planst Du gegen Bayern, Bremen, Dortmund und Frankfurt. In Darmstadt hat man letzte Saison mit überhaupt nichts gerechnet. Da wurde jedes Ballwegschlagen auf die Tribüne gefeiert. Es war natürlich eine riesen Leistung von Dirk Schuster, diese Mannschaft in der Liga zu halten, aber er hatte wohl auch den geringsten Trainerdruck seit Jahren in der Bundesliga.


    2. Die absolute Stärke der Darmstädter waren die Standards. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Tore sie dadurch erzielt haben. Gefühlt waren es über 80%. Sehr häufig schon zu Beginn eines Spiels. Eckball-/Freistoss ... Kopfball Sulu .... und schon führte man 1:0. Solche frühen Führungen, die natürlich eine Kunst sind, so herauszuholen, erleichtert die Spielweise gehörig. Aus einer kompakten Abwehr konnte man, je länger das Spiel dauerte, auch den ein oder anderen Konter fahren. Das führte dazu, dass der neutrale Zuschauer im nachhinein oft den Eindruck hatte, Darmstadt hätte offensiv mitgespielt, da sich eben zum Ende des Spiels Platz für Konter anboten.


    Jetzt ist es aber so, der Verein spielt in seiner zweiten BL-Saison, die Erwartungen sind gestiegen. Auch wenn das nicht öffentlich kundgetan wird, aber nach dem Motto: "Wir spielen mal wieder eine Runde mit und schauen, was passiert....!", so wie letzte Saison, wird es wohl nicht mehr sein. Ich bin wirklich mal gespannt, wie das Umfeld reagiert, wenn Darmstadt bspw. am 26. Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz stehen sollte. Ob man da dem Trainer Meier weiterhin das Vertrauen schenkt?


    Daher ist es, meiner Meinung nach, nur logisch, dass Meier das begrenzte Potential aus dem Kader herauskitzelt und das kann doch wirklich nur sein, erstmal hinten die 0 stehen zu haben. Das bringt immerhin 1 Punkte pro Spiel und wenn man dann noch ab und an durch Konter oder Standard das eigene Tor schießt, dann holt man seine Punkte zum Klassenerhalt.


    Übrigens ist es nicht nur mir aufgefallen, dass Norbert Meier z. B. in unserer BL-Rückrunde ein Stück weit vom defensiven Spiel abrückte und Fortuna plötzlich ins Verderben lief. Wenn man mal an die Spiele auf Schalke, in Hamburg oder sich auch daheim gegen Bremen zurückerinnert, da stand man nirgends wie das Kanninchen vor der Schlange.


    Zudem sollte auch mal erwähnt werden, dass Meier bislang mit Duisburg und Fortuna als jeweiliger Aufsteiger, sowie Darmstadt als großer Aussenseiter, bislang immer nur Bundesligisten trainierte, die nicht wirklich große Ansprüche an die Saison stellten oder stellen.

    Da hast Du recht, das hatte ich nicht mehr im Gedächtnis