Gesundheit & Corona

  • Über was willst du denn diskutieren? Die Homöopathie hat KEINE Wirkung, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Worüber will man also diskutieren, wenn Homöopathen über ihre Wundermittel fabulieren? Vielleicht sollte man die Diskussion aber auch aufsplitten. Mir geht es insbesondere um eine von den Homöopathen verlangte Gleichstellung von Homöopathie mit Schulmedizin. Hier sind homöopathische Lobbyverbände auch sehr redselig und aktiv, wenn die eigenen Wundermittel gepriesen werden. Will man mit ihnen hingegen über den wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit sprechen kehrt auf einmal eine auffällige Zurückhaltung ein. Das Informationsnetzwerk Homöopathie hat vor ein paar Jahren 50.000 Euro Belohnung ausgeschrieben für denjenigen, der auch nur im Ansatz einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit der Homöopathie erbringen konnte. Bekommen hat das Geld wohl niemand...


    Muss man sich halt auch mal logisch vorstellen: Ein Mittel wirkt stärker, je mehr man es verdünnt. Die Mittel werden dabei größtenteils derart verdünnt, dass der ursprüngliche Wirkstoff nicht mal mehr chemisch nachweisbar ist. Aber die Mittel wirken trotzdem, weil durch das Schütteln die "geistartige Kraft" des Wassers in Verbindung mit dem Wirkstoff erweckt wird, das Wasser also quasi eine "Erinnerung ausbildet. Da fragt man sich doch glatt, woran mein Trinkwasser aus dem Wasserhahn sich so erinnert, nachdem es aus der Kläranlage kommt.


    Diskutieren über eine Gleichstellung kann man, sobald ein wissenschaftlicher Beweis über die Wirksamkeit erbracht ist. Dieser Aufforderung verweigern sich Homöopathen aber stets. Solange ist und bleibt es eine Pseudomedizin, wissenschaftlicher Schwachsinn und für mich persönlich ist es ein Skandal, dass einerseits Kassenbeiträge erhöht werden und andererseits dem Oberstudienrat aus schwäbisch Hall so ein Schwachsinn von der Kasse erstattet wird, weil die Lobby zu groß ist und zu viele Leute daran verdienen. Und wie unethisch das ist, sieht man allein daran, dass nicht selten Schwerkranke Menschen mit unwirksamen homöopathischen Präparaten abgespeist werden, die eine schulmedizinische Therapie ersetzen sollen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Ich diskutiere mit Menschen die Angst haben, die zum Teil sehr schlimme Krankheiten haben, die Angst vor dem Tod haben und versuche ihnen Hoffnung zu machen, auch wenn sie die nur aus der Homöpathie ziehen können, weil die Medizin ihnen gesagt hat, dass sie ihnen nichts mehr anbieten kann. Ich behaupte nicht, dass Homöopathie auch für sie nur Humbug ist. Ich lasse ihnen den Glauben an Besserung durch solche alternativen Therapieangebote und zerstöre nicht ihre Hoffnungen. Und genau das will ich diskutieren, anhören, zur Kenntnis nehmen, bereden mit Menschen in Not. Diskutieren mit Betroffenen und ihre Hoffnungen erhalten, obwohl ich es besser weiß. Das will ich diskutieren und ich will nicht recht haben. Auch wenn ich es besser weiß gilt der Satz "wer heilt hat recht".

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Dann reden wir aber von unterschiedlichen Leuten. Ich rede nicht von den Patienten, die diesen Quacksalbern in ihrem professionellen und vertrauenswürdigem Auftreten auf den Leim gehen. (Wobei man bei rein logischer Betrachtung auch schnell dahinter kommen sollte, dass das Konzept von Homöopathie absoluter quatsch ist, wenn die Probleme nicht gerade tiefer liegen und man daher unbedingt an die Wirksamkeit glauben will)


    Mir geht es um Diskussionen mit Homöopathen und Homöopathieverfechtern selbst. Denjenigen, die eine Gleichsetzung mit der Schulmedizin begehren und zugleich jeglichen Nachweis einer Wirksamkeit schuldig bleiben, dabei aber gleichzeitig Privilegien genießen in der Herstellung und Zulassung ihrer Präparate, denen wirklich wirksame Medikamente (zum Glück) nicht unterliegen. Und die mit ihrer unwirksamen Pseudomedizin bewusst das Klientel der Verunsicherten aufgreifen und ihnen mittels ihrer wirkungslosen Präparate Heilung versprechen und das ganze am Besten auch noch finanziert durch die Gemeinschaft.


    Die Menschen, die die Menschen, mit denen du sprichst benutzen und ausnutzen, um eine Menge Kohle damit zu verdienen. Die Menschen, die Patienten durch ihr auftreten als "Heilpraktiker" in falsche Sicherheit wiegen und in der Bevölkerung zunehmend Zweifel an der Wissenschaft und Schulmedizin schüren. Hierzulande bekommen solche Leute aber ja sogar das Bundesverdienstkreuz...


    Und um damit auch wieder den Bogen zurück zum Thema Corona zu schlagen: An der Impfübersicht mit entsprechenden Impfquoten konnte man wunderbar ablesen, dass es sich im Süden und insbesondere Südwesten Deutschlands um eine Hochburg der Homöopathie handelt.

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  • Beitrag von BMW M3 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei homöopathischen Mitteln der Ursprungswirkstoff in etwa eine Verdünnung hat wie Ein Liter Cola im Bodensee.

    Vielleicht in den niedrig-potenz-Mitteln. Beim wirklich guten Zeug siehts dann nochmal krasser aus:


    Zitat

    Ein Beispiel: Ein Mittel der Potenz D 23 (Verhältnis eins zu 100 Trilliarden) entspricht einem Tropfen der Urtinktur im Mittelmeer. Die Potenz D 78 entspricht eins zu einer Tredezillion – ein Tropfen im Universum. In Deutschland werden Mittel bis zu einer Potenz von D 1000 hergestellt. Hier streikt jedoch die Vorstellungskraft.

    Aber auch wenn der Wirkstoff nicht mehr chemisch nachweisbar ist, so kommt es doch auf die energetische Wirkung des Wassers an, dass durch das Schütteln in Symbiose mit dem Wirkstoff eine Erinnerung ausbildet. Eine energetische Verbindung. So wie Ying und Yang, Dick und Doof, Dieter Bohlen und Thomas Anders.


    Wie gesagt, wer an diesen Schwachsinn glaubt, der sollte besser nicht an die Kläranlage denken, wenn er das nächste mal nen Schluck aus dem Wasserhahn nimmt.

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  • Beitrag von BMW M3 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Nicht zu vergessen die Prämisse, das Wasser ein Gedächtnis hat und selbst kleine Informationen wie die eines Salkornes im Bodensee gelöst weitergeben kann. Da setzt sogar mein Restverstand, den ich im Alter noch habe, aus.

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  • Na ja, ambitionierte Laien ticken anders als Wissenschaftler. Ist aber doch normal. Oder? Solange keine Falsifizierer unterwegs sind kann ich gut damit leben.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Ich habe bisher während der Pandemie weitgehend darauf verzichtet, Pseudoexperten mit komischen Ansichten oder deren Jüngern und ihrem Wirken zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Aber das, was ich gerade gefunden habe, ist so absurd und so komisch, das muss ich einfach teilen:


    Dr. Wodarg: meint, Affenpocken sind eigentlich keine Affenpocken, sondern eine Gürtelrose und eine Nebenwirkung der Coronaimpfung. :D

  • dosti63 :


    Ich habe es mittlerweile aufgegeben, Leuten wie dir zu erklären, dass man auch als Laie in dem jeweiligen Fachgebiet die unterschiedlichen Qualitäten der Aussagen von Wissenschaftlern beurteilen kann. Indem man abklopft, ob sie ihre Thesen auch begründen können, ob die Begründungen plausibel sind und ob das in den Gesamtkontext an Äußerungen von anderen Experten zu dem Thema passt.


    Aber dass du schon getriggert wirst, wenn ich einen für jeden offensichtlich völlig Fehlgeleiteten, der groben Unfug erzählt als einen völlig Fehlgeleiteten, der groben Unfug erzählt, bezeichne, finde ich erstaunlich. Wenn bspw. ein ehemaliger Physik-Lehrer mit Doktortitel, der früher mal ein politisches Amt im Bereich Wissenschaft innehatte, heute erzählen würde, dass die Erde eine Scheibe ist, dann brauche ich auch kein Experte in Astro-Physik zu sein, um beurteilen zu können, dass der Mann im Irrflug ist und komische Sachen sagt.


    Ich hatte eigentlich gehofft, dass deine Forumspause deine Dummfragerei und Penetranz vielleicht etwas abschwächt. Das ist offensichtlich nicht der Fall. Willkommen zurück auf meiner Ignoreliste.

  • Und ich hatte gehofft, daß du nicht weiter den angelesenen Experten raushängen läßt, der du nun wahrlich nicht bist. Und was du oben anführst, ist nichts anderes als vermeintliches Wissen. Du willst also allen Ernstes in der Lage sein, unterschiedliche Qualitäten von Aussagen von Wissenschaftlern zu beurteilen, indem du versuchst

    abklopfen zu können, ob sie ihre Thesen auch begründen können, ob die Begründungen plausibel sind und ob das in den Gesamtkontext an Äußerungen von anderen Experten zu dem Thema passt. Ich sag ja, Einbildung ist auch eine Art von Bildung.