Gesundheit & Corona

  • Schweden ist ein riesiges Flächenland mit wenigen größeren Städten und insgesamt gerade mal 8 Mio. Einwohnern und einem sehr guten Gesundheitssystem - da kann man das vielleicht riskieren (wie auch in der Antarktis). Mit einem so dicht besiedeltes Land wie NRW schlicht nicht vergleichbar...

    Ich glaube nicht das in Norwegen oder Finnland die Voraussetzungen anders sind und trotzdem gehen die einen anderen Weg. Ob das Gesundheitssystem besser kann ich nicht beurteilen. Man wird sehen.

  • Wer sich für seine Gesundheit keine Zeit nimmt, für seine Krankheit muss er sich die Zeit nehmen.


    Ein Wunder passiert nicht gegen die Natur, sondern gegen unser Wissen von der Natur.
    (Aurelius Augustinus)


    Wer zuletzt lacht, stirbt wenigstens fröhlich. :D

  • In Schweden hat man nach meiner Kenntnis das Prinzip der Bildung von Horden Immunität als nicht hilfreich gerade abgeschafft. Da müssen jetzt neue Maßnahmen her.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • In Schweden hat man nach meiner Kenntnis das Prinzip der Bildung von Horden Immunität als nicht hilfreich gerade abgeschafft. Da müssen jetzt neue Maßnahmen her.

    Quelle?

    Fernsehen gestern und vorgestern. Kanäle kann man kaum noch auseinander halten, Infos überschlagen sich. Fernsehen heute: man will in Schweden doch machen wie bisher, weiter so mit leichteren Einschränkungen. Bleibt spannend mal anzuwarten wie sich das entwickelt.


    https://www.heise.de/tp/featur…he-Sonderweg-4686504.html

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Quelle?

    Fernsehen gestern und vorgestern. Kanäle kann man kaum noch auseinander halten, Infos überschlagen sich. Fernsehen heute: man will in Schweden doch machen wie bisher, weiter so mit leichteren Einschränkungen. Bleibt spannend mal anzuwarten wie sich das entwickelt.


    https://www.heise.de/tp/featur…he-Sonderweg-4686504.html

    Nicht böse gemeint, aber es würde dir allgemein gu ttun, etwas mehr mit Quellen hier zu arbeiten. Ist mir auch schon mal aufgefallen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Schweden ist ein riesiges Flächenland mit wenigen größeren Städten und insgesamt gerade mal 8 Mio. Einwohnern und einem sehr guten Gesundheitssystem - da kann man das vielleicht riskieren (wie auch in der Antarktis). Mit einem so dicht besiedeltes Land wie NRW schlicht nicht vergleichbar...

    Ich glaube nicht das in Norwegen oder Finnland die Voraussetzungen anders sind und trotzdem gehen die einen anderen Weg. Ob das Gesundheitssystem besser kann ich nicht beurteilen. Man wird sehen.

    Ich hatte zu der besonderen Situation in Schweden schon am 21. März hier im Forum einen längeren Beitrag gepostet.

    Die #Staythefuckhome-Offtopics


    Wobei die Schweden aber auch jeden Tag die Massnahmen nachjustieren. Am 21. März waren noch Veranstaltungen von 500 Leuten erlaubt, seit dem 27. März sind es nur noch 50 Leute. Die Eishockey-Play-offs, immerhin der Nationalsport, sind schon lange abgesagt. Universitäten und Gymnasien sind mittlerweile zu, Volksschulen (also Schulen unterhalb der gymnasialen Oberstufe) aber noch offen. Und auch in Schweden arbeiten sehr viele Leute jetzt im home office, allerdings ohne staatliche Anordnung. Seit heute gibt es auch ein Besuchsverbot in Altenheimen. Es gibt in Schweden die Überlegung, dass man drastische Massnahmen nicht zu früh einführen darf, da man sie ja nicht allzulange durchhalten kann, und dass die Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt begonnen und wieder beendet werden müssen. Das beinhaltet aber natürlich auch die Gefahr, dass man zu spät handelt.


    Das Ganze ist ein riesiges natürliches Experiment wo alle, angesichts der mangelnden Datenlage, mehr oder weniger im Blindflug agieren müssen. Wenn das alles vorbei ist und alle Daten analysiert worden sind, wird man hoffentlich wissen, was richtig war und was falsch war, aber im Augenblick kann man es nicht wissen, man kann es nur schätzen, aber das sind Schätzungen mit einer riesigen Unsicherheit. Eine Besonderheit in Schweden ist, und da ist man dort sehr stolz drauf, dass sich Politiker in der Krise sehr zurückhalten und dass es nicht Politiker sondern Beamte der Nationalen Gesundheitsbehörde sind, die den Takt vorgeben. Das Gesicht der Covid-19 Krise in Dänemark ist die Statsministerin Mette Frederiksen, das Gesicht der Covid-19 Krise in Schweden ist nicht der Statsminister Stefan Löfven, sondern der Statsepidemiolog Anders Tegnell. Und Anders Tegnell und sein Team haben eine bestimmte Auffassung der Lage und die Politik folgt dieser Auffassung. Und es gibt in Schweden traditionell ein grosses Vertrauen in den Beamtenapparat. Aber, natürlich, gibt es auch kritische Stimmen in Schweden, auch aus der Wissenschaft.


    Anders Tegnell betont immer wieder, dass es für die drastischen Massnahmen, und das frühe Einsetzen der drastischen Massnahmen in den anderen Ländern, wie Deutschland und Dänemark, keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Und da hat er recht. Es gibt allerdings auch keine wissenschaftliche Evidenz, dass der schwedische Weg der Richtige ist. Die wissenschaftliche Evidenz gibt es, hoffentlich, nachher, wenn das alles hier vorbei bist.


    Aus wissenschaftlicher Sicht ist es gut, dass ein paar Länder es anders machen als andere. Das hilft zu verstehen, welche Massnahmen etwas bringen und welche nicht. Im Augenblick ist alles offen: Es kann sein, dass die weniger umfassenden und zeitlich später einsetzenden schwedischen Massnahmen zu ähnlichen Ergebnissen hinsichtlich Anzahl von Krankenhausbehandlungen und Sterblichkeit führen, wie die mehr umfassenden und zeitlich früher terminierten Massnahmen in Deutschland oder Dänemark. Es kann sein auch sein, dass die Schweden wichtige Zeit verloren haben und sie die Kontrolle verlieren werden und in italienische Verhältnisse reinlaufen. Aber es kann auch sein, dass die Schweden dank ihrer kontrollierten Massnahmen etwas mehr Herdenimmunität aufgebaut haben und für eine mögliche 2. Angriffswelle im Herbst/Winter 2020/2021 besser gerüstet sind und dort weniger Menschenleben verlieren werden als Deutschland oder Dänemark.


    Die ganze Sache entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Selten wohl hat es eine Situation gegeben, in der Epidemiologen und andere Wissenschaftler einen so starken Einfluss auf die Politik hatten, wie jetzt gerade. Sei es, dass sie, wie in Schweden Anders Tegnell, mehr oder weniger die Entscheidungen treffen, sei es wie in Deutschland oder Dänemark, wo die Politik händeringend nach wissenschaftlich basierten Empfehlungen sucht. Aber da die Daten nun mal so unvollständig sind, wie sie es sind, beruhen alle Entscheidungen und Empfehlungen auf ganz groben Schätzungen, die alle mit einer grossen Fehlerwahrscheinlichkeit daherkommen. Schon ziemlich beunruhigend. Das Gute ist allerdings, dass mit jedem Tag die Datenlage etwas besser wird, man immer ein kleines bisschen klüger wird und die Schätzungen ein kleines bisschen besser werden.

  • Donald Trump hat auf einer Presseerklärung profundes Wissen über Seoul und seine "38 Millionen Einwohner" behauptet.

    https://m.bild.de/politik/trum…-69746056.bildMobile.html

    Weiß nicht, ob;--)boder :wtf: oder :-I die angemessene Spontanreaktion ist...

    Was kann Trump dafür, dass Südkoreaner nicht unfallfrei bis 38000000 zählen können. Trump ist der Experte - für alles. Er wird auch persönlich den Impfstoff gegen den China-Virus entwickeln - aus taktischen Gründen erst kurz vor der US-Wahl. Er wird Cofvefe heißen, womit dann auch das letzte Rätsel bzgl. Trump gelöst sein wird.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Fernsehen gestern und vorgestern. Kanäle kann man kaum noch auseinander halten, Infos überschlagen sich. Fernsehen heute: man will in Schweden doch machen wie bisher, weiter so mit leichteren Einschränkungen. Bleibt spannend mal anzuwarten wie sich das entwickelt.


    https://www.heise.de/tp/featur…he-Sonderweg-4686504.html

    Nicht böse gemeint, aber es würde dir allgemein gu ttun, etwas mehr mit Quellen hier zu arbeiten. Ist mir auch schon mal aufgefallen.

    Du hast ja recht. Aber die Info Flut auf allen Kanälen lässt einen schon mal durcheinander kommen mit den Quellen. Eine Sondersendung jagt die andere. Und jede Quelle sagt etwas Anderes aus. Die Info Welt ändert sich galoppierend schnell. Ich versuche daran zu denken.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Donald Trump hat auf einer Presseerklärung profundes Wissen über Seoul und seine "38 Millionen Einwohner" behauptet.

    https://m.bild.de/politik/trum…-69746056.bildMobile.html

    Weiß nicht, ob;--)boder :wtf: oder :-I die angemessene Spontanreaktion ist...

    Trump ist doch ein Comedian. Hat das noch niemand gemerkt? Der lebt das Genre dort aus, wovon die Barths, Ceylans, Appelts, Kerkelings usw nur träumen können...:D

  • Anders Tegnell betont immer wieder, dass es für die drastischen Massnahmen, und das frühe Einsetzen der drastischen Massnahmen in den anderen Ländern, wie Deutschland und Dänemark, keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Und da hat er recht. Es gibt allerdings auch keine wissenschaftliche Evidenz, dass der schwedische Weg der Richtige ist. Die wissenschaftliche Evidenz gibt es, hoffentlich, nachher, wenn das alles hier vorbei bist.

    Um zu beurteilen und differenzieren zu können, wie früh man welche Maßnahmen ergreift, muss man erstmal wissen, wann die Epidemie ungefähr im eigenen Land ausgebrochen ist und daraus ergibt sich dann, wie weit das Ausbruchsgeschehen schon vorangeschritten ist. Und das ist in den Ländern eben unterschiedlich. Deshalb sind in vielen Ländern die Maßnahmen wohl eher zu spät ergriffen worden. Meistens liegt das daran, dass zu wenig getestet wurde und man das deshalb zu spät erkannt hat. Und das ist in Schweden meiner Meinung nach auch der Fall. Die Sterblichkeitsrate deutet auf eine riesige Dunkelziffer an Infizierten hin und die Anzahl der Toten normiert auf die Anzahl der Bewohner deutet darauf hin, dass sie vom Ausbruchsgeschehen sogar etwas weiter als wir sind.


    BTW Gerade gab es in Drostens Podcast interessante Aussagen zum Ausbruchsgeschehen in den USA. Dort haben die meisten ja schon sehr lange vermutet, dass das Virus dort schon sehr lange wütet und das erst viel zu spät erkannt wurde, weil auch dort kaum getestet wurde.


    Das Virus mutiert ja ständig, so dass man einigermaßen gut nachvollziehen kann, wo das Virus örtlich herkommt und teilweise auch, aus welchem Ausbruchsgeschehen zu welcher Zeit entstammt. Und in den USA gibt es ein gemischtes Bild, wo es sowohl Virusmutationen gibt, die in Europa ihren Ursprung haben als auch Mutationen, die in China ihren Ursprung haben. Aber es gibt wohl recht viele Mutationen, die sehr nah am Ursprungsvirus aus China sind und somit sei zum einen klar, dass das Haupausbruchsgeschehen über China ins Land kam und zum zweiten ist damit auch klar, dass das Virus schon sehr früh sein Unwesen getrieben hat.

  • Anstatt auf die Erzählungen von wem auch immer höre, finde ich Daten interessanter:


    Island hat 4,9% seiner Bevölkerung getestet. Bei 7% haben sie das Virus gefunden. 2 sind gestorben, 11 liegen auf der Intensivstation.


    https://www.covid.is/data


    übrigens war eine 15-köpfige Reisegruppe in Ischgl. Wenn das die Patienten Null waren, dann ist die Transmission aber gewaltig. Und die Mortalität ähnlich der Grippe.

  • @Cymro, gibt es so eine prozentuale Übersicht auch von uns? Die würde mich im Vergleich wirklich interessieren?

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, Ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, Nicht für Medienmogule und Öl-Milliardäre,
    Das hier ist für uns, für euch, für alle! Fußball, Du wunderschöner Fußball

  • Cymru :


    Daten sind schön. Ich gucke auch sehr viele Daten und versuche, mir daraus ein Bild zu machen. Aber eine einzelne Insel rausnehmen, die völlig andere Parameter von Bevölkerungsdichte, Personenverkehr und Warenverkehr hat, zu nehmen und daraus generalisierte Rückschlüsse zu ziehen, ist alles andere als wissenschaftlich. Das ist eher Methode Milchmädchen.


    Das Paar aus Island, dass sich in Tirol angesteckt hat, wurde meines Wissens sofort in Quarantäne gesteckt und somit konnte die Infektionskette unterbrochen worden. So wie das bei uns bei den frühen Ischgl-Urlaubern aus München auch gelungen ist.

  • Cymru :


    Daten sind schön. Ich gucke auch sehr viele Daten und versuche, mir daraus ein Bild zu machen. Aber eine einzelne Insel rausnehmen, die völlig andere Parameter von Bevölkerungsdichte, Personenverkehr und Warenverkehr hat, zu nehmen und daraus generalisierte Rückschlüsse zu ziehen, ist alles andere als wissenschaftlich. Das ist eher Methode Milchmädchen.


    Das Paar aus Island, dass sich in Tirol angesteckt hat, wurde meines Wissens sofort in Quarantäne gesteckt und somit konnte die Infektionskette unterbrochen worden. So wie das bei uns bei den frühen Ischgl-Urlaubern aus München auch gelungen ist.

    Wieso? Am Ende zählt die Mortalität. Von 1100 Fällen sind es bislang 2 plus 11 auf der Intensivstation.


    In Oxford gehen die Epidemiologen auch von deutlich höheren Infektionen für U.K. aus. Bislang sind sie nicht durchgedrungen.


    Je mehr verlässliche Daten wir haben, desto bessere Einschätzungen kann man treffen. Island hat einen sehr wichtigen Datensatz geliefert.

  • Wieso? Am Ende zählt die Mortalität. Von 1100 Fällen sind es bislang 2 plus 11 auf der Intensivstation.

    Sind natürlich nicht viel Daten. Aber selbst wenn man das zu Grunde legt. Das entspräche einer Mortalität von 0,18 %. Das ist ungefähr der Wert, den wir zu Beginn des Ausbruchs auch lange Zeit hatten. Nämlich 0,2 %. Mittlerweile geht bei uns die Mortalität Richtung 0,8 %. Die Erhöhung kommt wohl daher, dass in Deutschland eine Zeit lang überwiegend jüngere Menschen angesteckt wurden und wir die ältere Bevölkerung recht gut isolieren konnten. Das führte dann auch zu weniger schweren Verläufen und zu weniger Todesfällen. In letzter Zeit sind aber immer mehr ältere Menschen infiziert worden (remember Wolfsburg). Deshalb steigt auch die Mortalitätsrate. Wir wissen nicht, wie die Altersstruktur der Infizierten in Island ist. Wahrscheinlich sind dort auch nur wenige ältere Menschen dabei.


    Gehen wir mal davon aus, Covid 19 hat eine Sterblichkeitsrate von 0,5 %. Das hört sich wenig an und ist niedriger als bei der normalen Grippe. Aber das ist nicht vergleichbar. Gegen die Grippe gibt es einen Impfstoff, so dass viele Leute geschützt sind. Somit breitet sich die Grippe nicht so schnell aus, weil sich nicht so viele Leute infizieren.


    Wenn kein Impfstoff oder ein effektives Medikament gefunden wird, stoppt die Ausbreitung erst, wenn 2/3 der Bevölkerung infiziert waren und immun sind. Das alleine wären in Deutschland schon knapp 270.000 Todesfälle, Jetzt kommt aber hinzu, dass das Wachstum exponentiell ist und da das Virus für jeden neu ist und niemand immun ist, ist das Wachstum so hoch, dass das Gesundheitssystem zusammenbricht, weil nicht alle schwer erkrankten gleichzeitig beatmet werden können. Dieser Faktor erhöht die Mortalitätsrate nochmal um einiges und im Ergebnis gäbe es viele hunderttausend Todesfälle obendrauf, die man mit den jetzigen Maßnahmen verhindern will.


    Insofern ist die vergleichsweise niedrige Mortalitätsrate kein Argument für die Ungefährlichkeit von Covid 19.