Gesundheit & Corona

  • Thema Therapeuten:


    Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht, welche ich im November letzten Jahres beendet habe.


    Während dieser Therapie habe ich viele Erkenntnisse gewonnen, besonders wichtig war es für mich zu erfahren das viele Symptome durch das vegetative Nervensystem verursacht werden. Hätte früher nie für möglich gehalten, wie komplex und eng vernetzt alles ist !


    Fakt ist, das es mir zwischendurch teilweise richtig gut ging und ich keinerlei Beschwerden und wieder richtige Lebensqualität hatte.


    Dann hatte mich mein Therapeut einige Zeit schlichtweg vergessen. Er hatte eine Operation am Herzen und ist knapp 3 Monate ausgefallen.
    Vor der OP meinte er "Ich rufe Sie an, sobald ich wieder da bin"


    Gut, auf diesen Anruf habe ich vergeblich gewartet. Irgendwann habe ich dann in seiner Praxis angerufen, hätte ja auch durchaus sein können das die Operation nicht gut verlaufen ist.
    Dem war (zum Glück für den Mann) nicht der Fall. Er war der Meinung, daß er alle Patienten informiert hat.


    Gut dachte ich mir, darf eigentlich kann aber passieren.


    Während dieser Zeit ohne Therapie kamen Ängste und Sorgen leider wieder. Ich habe dann weitere Termine bekommen, als ich dann aber eines morgens zum Termin erschien und er nach 20 Minuten immer noch nicht da war dachte ich mir "was ist das denn schon wieder?".


    Angerufen und Nachricht auf dem AB hinterlassen, irgendwann erfolgte der Rückruf und er sagte "Er habe alle Patienten angerufen"....


    Spätestens da ist das, anfangs gute, Verhältnis gekippt !


    Weil bei mir ein sehr großer Grund der Druck auf der Arbeit war, wurde ich von meinem Hausarzt einige Zeit aus dem Rennen genommen - dies konnte mein Therapeut so gar nicht verstehen ! Er war regelrecht sauer darüber, für mich war es aber zu dem Zeitpunkt das beste.


    Nun kann ich sagen, das ich vieles besser verstehen kann aber meine Ängste, Panikattacken nicht weg sind und teilweise in Schüben kommen. Ich würde gerne eine zweite Therapie machen, da ich die Ansätze sehen aber noch nicht zu 100% packen kann.


    Es ist einfach unglaublich schwer geeignete Therapeuten zu finden, hinzu kommen die langen Wartezeiten und natürlich das nicht jeder Therapeut von der Kasse übernommen wird.


    Wie Yavin schon geschrieben hat:


    Viele Therapeuten verfolgen gewisse Ziele und spulen ihre Arbeit ab. Das Problem ist allerdings, dass jeder Mensch anders ist und demnach eine individuelle Therapie benötigt. Nur dies ist, und da habe ich viele Erkenntnisse auch von anderen Betroffenen, nur sehr selten der Fall !


    Mir ist bewusst, dass es keine Wunderheilung bei psychischen Erkrankungen gibt, es gehört eine Menge Kraft, Zeit und Geduld dazu. Ändert man nichts an seiner seiner Einstellung bzw Denk- und Sichtweise so bringt auch die beste Therapie der Welt nichts.


    nur würde ich mir wünschen das einige Therapeuten andere Ziele verfolgen als "nur" den Betroffenen schnell wieder so hinzukriegen das er wieder Arbeiten gehen kann. Es gibt nämlich mehr als nur zu "funktionieren".


    Ein schlauer Spruch den ich mir immer mehr zu Herzen nehme lautet:


    "Lebe nicht um zu arbeiten, sondern arbeite um zu leben !"



    PS: sorry das der Text so lang geworden ist und ich mir einiges von der Seele geschrieben habe

    Alles aus Liebe - Fortuna Düsseldorf


  • Kann Dich sehr gut verstehen...auch Dir danke für Deinen Beitrag! :thumbup:

    Die Anzahl unserer Neider bestätigt unsere Fähigkeiten (Oscar Wilde)