Gesundheit & Corona

    Flankengott schrieb:

    Hatte man nicht Norwegen ( damals als die Norweger wählen durften EU ja oder Nein ) , das schlimmste prognostiziert wenn sie sich gegen einen Beitritt entschieden !?
    Und was ist passiert ??



    Ich weiss nicht, was man Norwegen prognostiziert hat, aber Norwegens Wirtschaft geht es gut, weil sie am EU Binnenmarkt teilnehmen.
    Dafür zahlen sie auch an die EU mehr z.B. als Finnland, weil sie große Vorteile durch den Binnenmarkt haben. Übernehmen viele Gesetze der EU. Haben aber, aus ihrer Sicht leider, kein Mitspracherecht.


    Dafür kann aber der Flughafen Düsseldorf nix (und darum ging es Dir ja ursprünglich, siehe oben im Spoiler "dass es durchaus angenehmer wäre, wenn die vom Fluhafen zugesicherten Start- und Landezeiten auch nur annähernd eingehalten würden"). Der Flughafen Düsseldorf kann hinsichtlich verspäteter Flüge gar nix zusichern, weil er auf diese Verspätungen gar keinen Einfluß hat.


    Und der Hauptgrund für Verspätungen zu dieser Uhrzeit sind nicht etwa unzuverlässig oder schlampig operierende Airlines (oder gar der Flughafen DUS selbst), sondern in aller Regel Slots (CTOTs) auf der Flugstrecke, die von Eurocontrol in Brüssel aufgrund des aktuell herrschenden Verkehrs vergeben werden. Zwischen 22h und 23h kommen halt nicht nur in Düsseldorf viele landende Maschinen rein, aber viele davon nutzen auf einem Großteil insbesondere der "Rennstrecken" z.B. von den Balearen dieselben Flugrouten. Und wenn der aktuelle Andrang auf diesen Flugrouten zu groß wird, müssen die Flüge separiert werden, denn anders als Autos auf der Autobahn können Flugzeuge nicht im Stau stehenbleiben. Helikopter können das theoretisch, aber die haben weder die nötige Kapazität noch die erforderliche Reichweite. ;)


    Gerade in der Ferienzeit ist der europäische Luftraum nun mal extrem ausgelastet. Hinzu kommen natürlich noch andere temporäre Ursachen für "Delays" (von Total- oder Bummelstreiks von Fluglotsen - immer wieder gerne in Frankreich - bis hin zu zig Einzelfällen wie z.B. dem vom Passagier, dessen Gepäck bereits eingecheckt ist, der aber noch auf dem Klo hockt und einfach nicht rechtzeitig am Gate zum Boarden erscheint - was nach heutigen Sicherheitsbestimmungen den Flieger solange "grounded", bis der Passagier an Bord ist - oder sein Gepäck wieder ausgeladen wurde, was bei einem Verkehrsflugzeug auch ewig Zeit kostet).


    Alles nicht schön, aber wie gesagt nicht vom Flughafen Düsseldorf zu beeinflussen. Ich habe beruflich mehr mit vergleichsweise kleinen Privatjets zu tun, aber selbst die können auf einem Leerflug von Münster nach Düsseldorf mitten am Tag durchaus mal von Eurocontrol Brüssel ein Slot-Delay von einer Stunde kassieren. Da machst Du nix...


    Das mal als Erklärung für mögliche Ursachen des Zustandekommens von Verspätungen.


    HerrJ schrieb:

    Und z.B. Fernsehgucken bei geöffneter Ballkontür ist zu den Stoßzeiten auch heute nicht wirklich möglich.


    Wundert mich zwar, nehme ich aber mal so hin.


    Nur: Einen großen Teil meiner Arbeitszeit (seit Mitte letzten Jahres bin ich selbständig und sitze nicht mehr in einem Büro am Flughafen) verbringe ich im freistehenden Einfamilienhaus eines Freundes in Solingen-Ohligs. Unmittelbar hinter dessen Garten verläuft eine Bahnlinie, an der ständig alles vom ICE bis zum Güterzug durchrattert. Links und rechts davon leben Nachbarn, die ebenfalls Gärten haben. Die mähen Rasen, schneiden stundenlang Hecken, und rückwärtig ist ein Tennisclub beheimatet. Kreischende Kinder gibt's auch reichlich.


    Den Geräuschpegel über den Tag empfinde ich um ein Vielfaches höher und unangenehmer als am Flughafen - da konnte ich mittlerweile (und im krassen Unterschied zu den frühen '80ern) jederzeit in Ruhe telefonieren.


    Aber das wird als "außerstädtische Idylle" empfunden, keiner geht auf die Barrikaden und reicht Klagen gegen die Deutsche Bahn oder die Hersteller von Rasenmähern und Heckenschneidegeräten ein. Man lebt halt damit, weil man sich das so ausgesucht hat.


    Nur wenn's um Flugverkehr geht, dann beschwert man sich.


    HerrJ schrieb:

    Einigen wir uns auf Unentschieden ;)


    So be it. :thumbup:


    BTW: Hab die Position des einleitenden Spoilers mal korrigiert, um keinen sinnlosen leeren Spoiler (wie in Deinem Post) zu produzieren.

    228034726 und steigend da leisten die Inder aber beste Arbeit

    "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.

    Atze95 schrieb:

    Das Volk hat entschieden.


    Wenn ich diese Aussage schon immer lesen muss in letzter Zeit.... es ist doch alles der blanke Hohn. "Das Volk" verfügt nicht im Ansatz über die Kompetenzen Entscheidungen solcher Tragweite zu treffen. Man muss "das Volk" auch mal vor sich selbst beschützen. Man kann nur beten, dass wie auch immer diese Entscheidung noch revidiert werden kann.

    JTM schrieb:
    Atze95 schrieb:

    Das Volk hat entschieden.


    Wenn ich diese Aussage schon immer lesen muss in letzter Zeit.... es ist doch alles der blanke Hohn. "Das Volk" verfügt nicht im Ansatz über die Kompetenzen Entscheidungen solcher Tragweite zu treffen. Man muss "das Volk" auch mal vor sich selbst beschützen. Man kann nur beten, dass wie auch immer diese Entscheidung noch revidiert werden kann.

    Und die Politker sind Übermenschen und können alles überblicken!?

    JTM schrieb:

    Die Politik indem sie keine dämlichen Volksentscheide zulässt.


    Und wenn die AfD in den Bundestag kommt, wird man das gleiche über Wahlen sagen ?


    Um Alf zu zitieren: Ruft die Zeitung an, die Demokratie ist tot.


    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Für den nächsten Volksentscheid wissen sie nun bescheid, und werden sich dann wohl vorher informieren.

    Politik und Volk beschützen !! ??? Das soll wohl ein Witz sein !
    Solange wir Bürger meinen das die "Politik" die Dinge für uns zu regeln habe, wird sich nie Grundlegendes ändern.
    Politiker sollten meiner Meinung nach, ausschließlich "Verwaltende" Tätigkeiten ausüben und die Bürger ansonsten so viel wie möglich in Eigenverantwortung lassen.


    Was Volksbefragungen angeht.... es ist ja inzwischen Wissenschaftlich bewiesen, das die sogenannte "Schwarm Intelligenz" durchaus überlegen ist.


    Oder um es mit Kurt Tucholsky zu sagen: „Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig.“ !!!!!!!

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

    Fortumo schrieb:

    Und wenn die AfD in den Bundestag kommt, wird man das gleiche über Wahlen sagen ?



    Wenn die AfD in den Bundestag kommt, ist das aber kein Drama und verändert nocht nichts. Um ihren abstrusen Mix aus Fremdenfeindlichkeit und Gesellschaftsverständnis aus dem 19. Jahrhundert umzusetzen, braucht sie dort Mehrheiten, die sie nicht bekommen wird. Eine direkte Volksabstimmung ist da schon etwas ganz Anderes. Da kann man mit gezielter Hetze, Demagogie, Angst einjagen und faustdicken Lügen schon mal einen Haufen Knallköppe an die Urnen bringen, die mithelfen mit einem Kreuz auf dem Wahlzettel jahrzehntelange Errungenschaften zu pulverisieren und ein Trümmerfeld zu hinterlassen.

    A.Football_Jets schrieb:
    Flankengott schrieb:

    Hatte man nicht Norwegen ( damals als die Norweger wählen durften EU ja oder Nein ) , das schlimmste prognostiziert wenn sie sich gegen einen Beitritt entschieden !?
    Und was ist passiert ??



    Ich weiss nicht, was man Norwegen prognostiziert hat, aber Norwegens Wirtschaft geht es gut, weil sie am EU Binnenmarkt teilnehmen.
    Dafür zahlen sie auch an die EU mehr z.B. als Finnland, weil sie große Vorteile durch den Binnenmarkt haben. Übernehmen viele Gesetze der EU. Haben aber, aus ihrer Sicht leider, kein Mitspracherecht.


    Norwegen hat immer noch eine ziemlich öl-abhängige Wirtschaft. Dieses und nächstes Jahr wird aufgrund des niedrigen Ölpreises und höherer Migration der Staatshaushalt empfindlich gekürzt werden müssen. In manchen Budgets um 70-80%. Der Boom des Königreichs ist also nur bedingt nachhaltig und es gibt eben genau kein Mitspracherecht bei EU-Legislativen und Regulierung, die die Norweger übernehmen müssen. Der Preis für die Nicht-Teilnahme an der politischen Union ist eben deutlich höher. Das werden die Briten auch bald merken. Das wirkliche Experiment ist doch, ob eine Insel in Zeiten der Globalisierung sich so unabhängig machen kann, dass sie zwanglos Handel mit dem Rest der Welt betreiben kann. Ich würde sagen, dass dies in guten Zeiten funktionieren sollte, aber in Zeiten der Krise richtig zurückfeuern wird. Und damit meine ich nicht diese kleine Krise derzeit.

    Cymru schrieb:

    Das wirkliche Experiment ist doch, ob eine Insel in Zeiten der Globalisierung sich so unabhängig machen kann, dass sie zwanglos Handel mit dem Rest der Welt betreiben kann.



    Zumal es so etwas wie "zwanglosen Handel" sowieso nicht mehr gibt. GB wird erst einmal etliche Verträge mit potenziellen Handelspartnern abschließen müssen. Und da sind sie als eine einzelne, im Verhältnis zur Gesamt EU schon fast winzige Industrienation sicher nicht in der allerbesten Verhandlungsposition.

    partizan23 schrieb:

    ... Haufen Knallköppe an die Urnen ...

    Ich glaube, dass diese Einstellung ein wesentlicher Teil des Problems ist.


    Man muss sich doch fragen, WARUM so viele Wahlberechtigte - ob bei Wahlen zu Parlamenten oder Sach-Referenden - so scheinbar dumm und objektiv entgegen ihre Interessen abstimmen. Was kann / muss man dagegen tun? Bzw. was müssen die Eliten tun, um wieder das Vertrauen einer klaren Mehrheit zu gewinnen.
    Ein Politik von Eliten gegen die Stimmungen der Bürger kann doch langfristig nicht funktionieren. Das macht so vollständig argumentfreie Kampagnen wie die von z.B. Trump - "Ich bin anders als die in Washington" - erst möglich.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

    rotation2013 schrieb:

    Was kann / muss man dagegen tun?



    Viele von den "Knallköppen" wirst du nicht mehr erreichen können. Die haben ihr mikroskopisch kleines Weltbild, füttern es immer weiter durch "Informationen" der einschlägigen rechtspopulistischenbis rechtsextremen Verschwörungstheorieseiten wie Kopp, Epoch Times, P.I. News und hunderte mehr und da ist jeder Zug bereits abgefahren. Für die Zukunft hilft da nur Bildung, Bildung und noch mal Bildung. Man muss wieder weg von der Produktion von "Fachidioten" für die Wirtschaft, die man mit dem heutigen Schul- und Universitätssystem produziert. Wieder hin zu einer umfassenden Allgemeinbildung, so das die Menschen überhaupt in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sonst sieht die Zukunft sehr, sehr düster aus.

    partizan23 schrieb:
    rotation2013 schrieb:

    Was kann / muss man dagegen tun?



    Viele von den "Knallköppen" wirst du nicht mehr erreichen können. Die haben ihr mikroskopisch kleines Weltbild, füttern es immer weiter durch "Informationen" der einschlägigen rechtspopulistischenbis rechtsextremen Verschwörungstheorieseiten wie Kopp, Epoch Times, P.I. News und hunderte mehr und da ist jeder Zug bereits abgefahren. Für die Zukunft hilft da nur Bildung, Bildung und noch mal Bildung. Man muss wieder weg von der Produktion von "Fachidioten" für die Wirtschaft, die man mit dem heutigen Schul- und Universitätssystem produziert. Wieder hin zu einer umfassenden Allgemeinbildung, so das die Menschen überhaupt in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sonst sieht die Zukunft sehr, sehr düster aus.



    Und du glaubst wirklich das die "" Eliten" ... und Regierungen ein Interesse daran haben !?
    Wie sagte doch unsere "geschätzter" Grüßaugust Gauck..... das Problem sind nicht die "Eliten" ( für mich gibt es gar keine Eliten. sondern nur Menschen mit mehr und mit weniger Geld ) das Problem ist das "Volk" !!
    Natürlich ist Bildung der Schlüssel ! Es ist meiner Meinung nach aber auch falsch , alles was als "rechts" eingeordnet wird als falsch und unwahr zu betiteln !
    Es gibt "rechte Spinner " und Ideologen ebenso wie "linke". Die Wahrheit liegt wie meistens doch eher in der Mitte.


    Viele lehnen zb. die Tatsache ! das es Staatsterrorismus gibt, grundlegend ab. Wer das behauptet ist "Aluhutträger" ,verschwörungstheoretiker, ect.
    Man will es einfach nicht glauben !! Faktenlage egal ! "Es kann nicht sein was nicht sein darf "
    Es gibt noch viele solcher Beispiele.
    Wer auch immer glaubt, der Staat wäre das "Allheilmittel" und an unserem Wohlergehen interessiert..... der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
    Bildung sollte so angelegt sein das man fragen stellt, neugierig ist und sich auch für das unwahrscheinliche interessiert. Gerade daraus resultieren doch die meisten Erfindungen ect. Querdenken !!!

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.

    Flankengott schrieb:

    Wie sagte doch unsere "geschätzter" Grüßaugust Gauck..... das Problem sind nicht die "Eliten" ( für mich gibt es gar keine Eliten. sondern nur Menschen mit mehr und mit weniger Geld ) das Problem ist das "Volk" !!



    Das ist ein ganz wunderbares Beispiel dafür, wie ein Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen und in einen völlig anderen Kontext gebracht wird um dann im Netz von rechten Verschwörungstheoretikern den vereinigten Aluhutträgern zur Massenempörung vor die Füße gekotzt wird. Und solche Leute sollen hier ernsthaft in direkte Entscheidungsprozesse eingebunden werden ? Never, ever...

    Sorry, Leute, bei allem Unverständnis, das ich für die Entscheidung im Vereinigten Königreich habe, aber die Welt geht bei einem UK Austritt nicht unter.


    Ausserdem ist diese Entwicklung für mich die Konsequenz aus einer fatalen Fehlentscheidung von vor einigen Jahren: Damals bekamen drei der vier Mitglieder der UK regionale Parlamente mit durchaus weitreichenden Konsequenzen (Wikipedia schreibt dazu ganz gut), nur England selbst wurde weiterhin direkt durch das UK Parlament regiert. Dieser Zustand hat dazu geführt, daß England (und Engländer) sich - praktisch wie jeder zweite Deutsche - mit der UK gleich setzt und bei diesem Referendum die vermeintliche "Unterdrückung" Englands durch die EU mit einer "Unterdrückung" der UK gleich setzt. Es war interessant zu sehen, wie in einem Interview auf BBC World drei englische Gesprächspartner aussagten, daß es "nun Zeit würde, daß England selbst bestimmen könnte". Wohlgemerkt "England", nicht die UK!

    Broooce schrieb:

    Sorry, Leute, bei allem Unverständnis, das ich für die Entscheidung im Vereinigten Königreich habe, aber die Welt geht bei einem UK Austritt nicht unter.



    Nein, das geht sie nicht, das ist richtig. Weder wird eine große Hungersnot in GB aubrechen, noch wird die EU direkt daran zu Grunde gehen. Es ist aber trotzdem ganz gut, das diese Entscheidung zu weitreichenden und prinzipiellen Diskussionen auf vielen Ebenen führt. Zum Beispiel ob der Gedanke eines geeinten Europas nicht doch etwas mehr und weitreichender ist, als die Krümmung von Gurken zu standardisieren oder z.B. ob es prinzipiell sinnvoll ist weitreichende Entscheidungen eher als direkten Volksentscheid, oder doch lieber per parlamentarischer Demokratie bestimmen zu lassen. Einfach so zur Tagesordnung übergehen wäre jetzt auch der falsche Weg.