Alles rund um die schönste Stadt am Rhein

  • Digitale Ampeln, Videotafeln die bei Stau alternative Routen anbieten, es gibt viele Konzepte die aber wohl mehr Geld kosten als Farbe auf die Straße zu pinseln.

    und genau das ist nach wie vor das Problem.

    Man will (muss) was ändern, ist aber im öffentlichen Bereich nicht bereit dazu, entsprechend Kohle in die Hand zu nehmen und an Lösungen zu arbeiten, weil entsprechende Ausgaben den Haushalt gefährden würden und somit die Chancen einer Wiederwahl weiter mindern.


    Ist ein grundsätzliches Problem unserer Politik in meinen Augen.

    Keine der Parteien hat die Eier und den Rückhalt, für eine bessere Zukunft weitsichtige und langfristige Lösungen zu erarbeiten (die vielleicht am Anfang schmerzhaft für einige sind, deren Notwendigkeit aber eigentlich Fakt ist).

    Zu gefühlt 80 % besteht unsere Politik nur aus reagieren, Brände löschen und zumindest zu Beginn billigeren Aktionismus.

    Ob Umweltspuren, EEG-Umlage oder Flüchtlingspolitik.


    Es wird nur Flickschusterei betrieben, weil langfristige und zukunftsgerichtete Lösungen Geld kosten und man keine Schulden machen will.

    Düsseldorf ist da in meinen Augen nicht besser- aber auch nicht schlechter als der bundesdeutsche Durchschnitt.

  • Dieser Aktionismus gefährdet vorerst ja auch nicht die Autoindustrie und deren Aktionäre.

  • Wie war denn nun eigentlich die Verkehrslage? So mit ohne Ferien?

    Kann bisher nichts berichten, weil ich die Srecke seitdem bewusst gemieden habe. Entweder von Ohligs über Gerresheim zurück, oder vorgestern beim Spiel gegen Aue über A3/A44/Flughafen/Kaiserswerther nach Stockum (Kastanie).


    So, ich hab mir das heute mal bewusst gegeben:


    Strecke: SG-Ohligs => Derendorf, Abfahrt um 17:55 Uhr


    Schon in Solingen/Hilden etwas zäh wegen ewiger Dauerbaustelle auf der Hildener/Walder Straße, aber noch erträglich. Aber dann:

    • Rückstau auf der A46 bis in den Tunnel hinein, Stauende zwischen Ausfahrten Oberbilk und Zentrum/Uni (letztere muss ich nehmen). Ankunft am Stauende um 18:15 Uhr, mithin 20 min. für rund 18 km (davon 7,7 km A46, ebenfalls Dauerbaustelle). Durchschnittsgeschwindigkeit 54 km/h.
    • Ab da nur noch Stop & Go, von Stauende bis Kreuzung Mecumstraße/Auf'm Hennekamp 25 min. für 2,6 km, Durchschnittsgeschwindigkeit sagenhafte 6,24 km/h. Und dabei hab ich sogar noch "geschummelt", weil ich die doppelt durchgezogene Linie von ca. 140 m, die den rechter Hand von der Fleher Brücke kommenden Verkehr abgrenzt, nachdem man aus dem Tunnel raus ist und die beiden Ausfahrtspuren auf eine verengt werden, kurzerhand überfahren und dadurch sicher nochmal 2-3 min. gespart habe.

    Weitermachen! :facepalm:


    Wer das alles noch für umweltverträglich (es heißt doch "Umweltspur", richtig?) oder aus sonstigen Gründen für richtig und sinnvoll hält, den kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen. Das können eigentlich nur noch Leute sein, die jeglichen Individualverkehr aus rein ideologischen Gründen radikal ablehnen.


    Fahrradfahrer habe ich in den 25 Minuten Stop & Go vom Stauende bis zum Hennekamp übrigens nicht einen einzigen gesichtet (und danach auch nicht). Vermutlich war das Wetter doch zu schlecht...? Dafür aber 3-4 Autofahrer, die die Umweltspur schlicht ignoriert haben (oder das vielleicht auch durften, weil sich 3+ Personen im Auto befunden haben, das war nicht zu erkennen). Und irgendwann kam sogar auch mal - surprise, surprise - ein (i.Z.: 1) Bus daher. Was hier sinnlos an verfügbarem Verkehrsraum vernichtet wird, spottet jedem rationalen Verständnis.


    Um 19:45 Uhr habe ich nochmal folgenden Screenshot von Google Maps gemacht - da hatte sich die Lage im Vergleich zu 1½ Stunden zuvor zwar schon etwas entspannt, aber massiver Stau war immer noch:


    pasted-from-clipboard.png


    Schwachsinn mit Ansage. Jeder weitere Kommentar überflüssig.

  • Müllbeutel für die Schilder und Farbe schnappen: los geht's

    "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.

  • Während der Medica sollte man Düsseldorf weitestgehend meiden, das kommt zum Verkehrsinfarkt...


    Schlecht möglich, wenn man da wohnt...


    Du gehörst doch zu denjenigen, die solche Maßnahmen völlig richtig finden, wie ich Deinen diversen Beiträgen entnehme. Die Autofahrer sollen doch "gegängelt" werden (auf diesen Beitrag muss ich gelegentlich noch ausführlicher antworten).

  • Während der Medica sollte man Düsseldorf weitestgehend meiden, das kommt zum Verkehrsinfarkt...


    Schlecht möglich, wenn man da wohnt...


    Du gehörst doch zu denjenigen, die solche Maßnahmen völlig richtig finden, wie ich Deinen diversen Beiträgen entnehme. Die Autofahrer sollen doch "gegängelt" werden (auf diesen Beitrag muss ich gelegentlich noch ausführlicher antworten).

    Ich nehme mir wahrscheinlich frei und fahre aufs Land. Ja finde ich super, aber natürlich nicht ohne den Nahverkehr zu stärken. Dass die Rheinbahn bei jeder Kleinigkeit überfordert ist, wird sich leider die nächsten Jahre auch nicht grundlegend ändern. Dann aber wenigstens das 365€ Ticket, dann mecker ich zwar auch weiterhin, aber nicht mehr für knapp 1.000€ im Jahr!

  • Was hier sinnlos an verfügbarem Verkehrsraum vernichtet wird, spottet jedem rationalen Verständnis.

    Das zeigt aus meiner Sicht gut die falsche Grundeinstellung - nicht bei dir persönlich sondern mehr gesamtgesellschaftlich. Ich sehe den verfügbaren Platz nicht primär als Verkehrsraum. Verkehr zerstört Lebensraum.


    Natürlich sind Straßenverkehr und Warentransport ein wichtiger Teil des Lebens und notwendig. Durch jahrzehntelange einseitige Bevorzugung des Autoverkehrs ist da aber m.M.n. ein starkes Ungleichgewicht bei der Nutzung verfügbarer Stadtfläche entstanden. Maßnahmen sind notwendig. Dazu erwarte ich auch solche, die dem Autoverkehr Flächen wegnehmen. Allerdings muss man auch überprüfen, was die ausprobierten Mittel einbringen und ggf. nachsteuern.

    Positiv sehe ich, dass der Verkehr auf der Corneliusstraße entspannter wird. Ich muss aber zugeben, dass ich diese Straße eigentlich immer nur kreuze und dadurch immer nur einen kurzen Eindruck gewinne. Das ist m.E. aber auch eine logische Konsequenz des Flaschenhalses auf dem Anfahrtsweg.

    Am negativsten sehe ich den Rückstau, der bis weit vor Beginn der Umweltspur reicht. Das behindert Busse, bevor sie überhaupt einen Vorteil aus der Busspur ziehen können. Das behindert Nutzer des P&R am Südpark, bevor sie ihren Umstieg überhaupt erreichen.

    Es fehlen definitiv die geeigneten Umsteige-Optionen für Pendler aus der Fläche, die keine direkte akzeptabele ÖPNV-Anbindung haben. Trotzdem kenne ich selber Auto-Pendler aus den größeren, mit ÖPNV gut versorgten Städten. Wenn sich erweist, dass die Umweltspur zu überhaupt keinen Verhaltensänderungen führt und nur zu mehr Stau führt, muss man auf jeden Fall nachjustieren. Alles zurück auf Anfang ist aber aus meiner Sicht der falsche Weg. Außerdem würden dann wahrscheinlich Gerichte Maßnahmen vorschreiben, die noch größeres Geschrei hervorriefen als die Umweltspuren. Wollte Geisel sich nur persönlich einen schlanken Fuß machen, wäre das für ihn der einfachste Weg.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Was hier sinnlos an verfügbarem Verkehrsraum vernichtet wird, spottet jedem rationalen Verständnis.

    Das zeigt aus meiner Sicht gut die falsche Grundeinstellung - nicht bei dir persönlich sondern mehr gesamtgesellschaftlich. Ich sehe den verfügbaren Platz nicht primär als Verkehrsraum. Verkehr zerstört Lebensraum.


    Die Mecum-/Witzelstraße ist ein AB-Zubringer seit ich denken kann. Welchen "Lebensraum" sollte man für wen denn da schaffen können und wollen?


    Es werden dort ja jetzt keine Bäume gepflanzt, Blumenbeete angelegt oder eine Fußgängerzone eingerichtet (die mangels Fußgängern eh nicht genutzt würde). Sondern es ist und bleibt eine Straße, die nur nicht mehr genutzt werden darf und daher weitestgehend leer ist, während sich links davon der Verkehr bis auf die Autobahn zurückstaut. Das war aber so absehbar wie der Umstand, dass bei einem Fußballspiel von Fortuna mehr als 5.000 Zuschauer erscheinen werden, wovon Aramark ja offenbar auch immer wieder von Neuem überrascht wird.


    Natürlich führen solche Maßnahmen nicht zu einer Verhaltensänderung, aber das weiß man eigentlich auch, dass solche "Erziehungsversuche" regelmäßig scheitern. Es trotzdem immer wieder zu versuchen, zeugt nicht von einer ausgeprägten Fähigkeit, Dinge zu verstehen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.


    Und ob sich auf der Corneliusstraße messbar irgendwas zum Besseren gewendet hat, weiß ich gar nicht. Gefühlt ist es dort wie immer, in der Gegenrichtung sowieso.

  • Die Mecum-/Witzelstraße ist ein AB-Zubringer seit ich denken kann. Welchen "Lebensraum" sollte man für wen denn da schaffen können und wollen?

    Man kann / sollte diesen Straßenzug nicht isoliert betrachten.

    Er bringt nicht nur Autos zur AB. Es führt auch von der AB in die Stadt. Da ist der Raum begrenzt und ist eben auch Lebensraum. Wenn man die Einfallstraßen sehr durchlässig hält, staut es sich irgendwo weiter in der Stadt. Oder man reißt alles ab und schafft nur noch Parkplätze - oder besser große Wendehammer, weil dann ja alle merken, dass es nichts mehr gibt, wo sie hinfahren wollen.

    Als die Städte noch nicht überwiegend als Verkehrs- und Wirtschafträume betrachtet worden sind, gab es auch noch Straßenfußballer.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Die Mecum-/Witzelstraße ist ein AB-Zubringer seit ich denken kann. Welchen "Lebensraum" sollte man für wen denn da schaffen können und wollen?

    Man kann / sollte diesen Straßenzug nicht isoliert betrachten.

    Er bringt nicht nur Autos zur AB. Es führt auch von der AB in die Stadt. Da ist der Raum begrenzt und ist eben auch Lebensraum. Wenn man die Einfallstraßen sehr durchlässig hält, staut es sich irgendwo weiter in der Stadt. Oder man reißt alles ab und schafft nur noch Parkplätze - oder besser große Wendehammer, weil dann ja alle merken, dass es nichts mehr gibt, wo sie hinfahren wollen.

    Als die Städte noch nicht überwiegend als Verkehrs- und Wirtschafträume betrachtet worden sind, gab es auch noch Straßenfußballer.


    Ja, ein "Zubringer" ist natürlich immer auch ein "Reinbringer", trotzdem heißt der "Nördlicher Zubringer" in beiden Richtungen gleich...


    Es geht thematisch gerade um diese Umweltspur, und da ist die betroffene Straße natürlich isoliert zu betrachten. Verweise auf "Straßenfußballer" lenken nur vom Thema ab und ich habe auch noch nicht vernommen, dass auf der Corneliusstraße in ferner Zukunft Fußball gespielt werden soll. Das wurde es meiner Erinnerung nach auch in den '60ern nicht, das war eher auf Bolzplätzen und in Nebenstraßen von Wohngebieten der Fall. Das bringt mich zu einem anderen Punkt:


    Hier ist ja mehrfach der Begriff "Verkehrsinfarkt" ins Spiel gebracht worden (u.a. => hier von Odebacher Jong ). Gerade in der Innenstadt von Düsseldorf kann ich den aber nicht erkennen - es gibt kaum eine Straße, in der man so zügig vorankommt wie z.B. auf der Berliner Allee. Die Altstadt ist eh schon überwiegend Fußgängerzone, das Rheinufer ist untertunnelt, auf der Kö und Schadowstraße koexistieren seit jeher Fußgänger und Autofahrer friedlich nebeneinander (von den lästigen Auto-Posern auf der Kö mal abgesehen), und der Kö-Bogen ist ebenfalls autofreier "Lebensraum". Aus meiner Sicht hat die Innenstadt von Düsseldorf eine hohe Lebensqualität. (Und ich spreche von Düsseldorf und nicht von z.B. Hamburg, wo der Verkehr meiner kürzlichen Erfahrung nach wirklich eine Katastrophe ist.)


    Echte Staus gibt es meist nur auf den AB-Zubringern zu den Spitzenzeiten im Berufsverkehr (die Corneliusstraße muss man als Verlängerung und innenstadtnahen Sonderfall bereits dazu zählen), und natürlich auf den Autobahnen selbst. Wenn etwas gewaltsam zu einem "Verkehrsinfarkt" beiträgt, dann sind es Maßnahmen wie diese Umweltspuren.


    Was wir durch die im Laufe der Jahrzehnte gestiegene Anzahl von Fahrzeugen haben, ist nicht ein "Verkehrsinfarkt", sondern ein "Parkinfarkt", sowohl in der Innenstadt als auch in den Stadtteilen. Denn die meiste Zeit fahren die Fahrzeuge ja gar nicht, sondern stehen ungenutzt herum. Dem begegnet man aber weder mit Umweltspuren noch erst recht nicht mit der ständigen Reduzierung von Parkraum, was ja auch wieder zusätzlichen Verkehr infolge des Herumsuchens nach einem Parkplatz verursacht.


    Dafür, die Masse an herumstehenden Autos von der Straße zu bekommen, hast Du sofort meine Stimme, denn das wurde tatsächlich "Lebensraum" (auch für Straßenfußballer in den Stadtteilen) schaffen. Darüber würde ich mir als Politiker mal Gedanken machen.


    Und evtl. käme ich dabei auf die naheliegende Idee, dass kostengünstige oder sogar kostenlose Tiefgaragen eine sinnvolle Maßnahme sein könnten und würde zumindest mal prüfen, wo man welche bauen könnte. Die eine oder andere Idee hätte ich schon...

  • Es geht thematisch gerade um diese Umweltspur, und da ist die betroffene Straße natürlich isoliert zu betrachten.

    Sehe ich anders. Du schreibst selber: Zubringer. Kaum einer will in die Witzelstraße, aber viele wollen durch, um irgendwohin zu kommen. Und an ihrem Ziel zerstören sie Lebensraum. Wesentliches Ziel der Umweltspur ist mit Sicherheit nicht, die Lebensqualität auf der Witzelstraße zu erhöhen. Aber die geringere Anzahl Autos, die pro Zeit überhaupt die Cornelius erreichen, ist aus meiner Sicht ein lohnendes Ziel.

    Und das setzt sich natürlich fort bis in die letzte Nebenstraße im Innenstadtbereich. Je mehr Leute eine Alternative im Leben ohne Auto sehen, umso größer ist die Chance, dass das verkackte mehrreihige Zuparken kompletter Stadtviertel endlich mal aufhört. Abgesehen vom Parken werden die Kisten ja auch doch noch mal bewegt. Gleichzeitig werden die Nebenstraßen als Abkürzungen oder Ausweichstrecken benutzt - sei es auch nur um eine Ampel zu umfahren.

    Echte Staus gibt es meist nur auf den AB-Zubringern zu den Spitzenzeiten im Berufsverkehr

    Es kommen noch weitere Straßen dazu, die zumindest aus Sicht von Radfahrern und Fußgängern völlig überfüllt sind. Die Kruppstraße ist häufig auch mal tagsüber komplett dicht. Natürlich fährt man bei Grün in die Kreuzung, auch wenn aufgrund des Rückstaus aus der abführenden Straße eine Überquerung gar nicht möglich ist. Als Fußgänger stehst du dann auf deiner Verkehrsinsel und wirst ausgeräuchert.

    Was wir durch die im Laufe der Jahrzehnte gestiegene Anzahl von Fahrzeugen haben, ist nicht ein "Verkehrsinfarkt", sondern ein "Parkinfarkt"

    Da gebe ich dir Recht und finde dass gerade darum das mit dem individuellen motorisierten Verkehr nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Mir erscheint nicht sinnvoll einen erheblichen Teil der Stadtfläche herumstehenden KfZ zu widmen.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Es geht thematisch gerade um diese Umweltspur, und da ist die betroffene Straße natürlich isoliert zu betrachten.

    Sehe ich anders. Du schreibst selber: Zubringer. Kaum einer will in die Witzelstraße, aber viele wollen durch, um irgendwohin zu kommen. Und an ihrem Ziel zerstören sie Lebensraum. Wesentliches Ziel der Umweltspur ist mit Sicherheit nicht, die Lebensqualität auf der Witzelstraße zu erhöhen. Aber die geringere Anzahl Autos, die pro Zeit überhaupt die Cornelius erreichen, ist aus meiner Sicht ein lohnendes Ziel.


    Das ist kein lohnendes Ziel, sondern Mumpitz. Abgesehen davon, dass noch gar nicht gesagt ist, ob tatsächlich weniger Autos pro Zeit die Corneliusstraße erreichen, ändert das an der reinen Anzahl ja nix - es dauert nur länger. Und wer jetzt schon Ausweichrouten z.B. über die Siegburger und Kölner Straße benutzt, landet am Ende ja trotzdem da, wo er letztlich hin will/muss. Hinsichtlich der "Zerstörung von Lebensraum" (geht's noch dramatischer?) hast Du also genau nichts gewonnen.


    Und das setzt sich natürlich fort bis in die letzte Nebenstraße im Innenstadtbereich. Je mehr Leute eine Alternative im Leben ohne Auto sehen, umso größer ist die Chance, dass das verkackte mehrreihige Zuparken kompletter Stadtviertel endlich mal aufhört. Abgesehen vom Parken werden die Kisten ja auch doch noch mal bewegt. Gleichzeitig werden die Nebenstraßen als Abkürzungen oder Ausweichstrecken benutzt - sei es auch nur um eine Ampel zu umfahren.


    Es kommen noch weitere Straßen dazu, die zumindest aus Sicht von Radfahrern und Fußgängern völlig überfüllt sind. Die Kruppstraße ist häufig auch mal tagsüber komplett dicht. Natürlich fährt man bei Grün in die Kreuzung, auch wenn aufgrund des Rückstaus aus der abführenden Straße eine Überquerung gar nicht möglich ist. Als Fußgänger stehst du dann auf deiner Verkehrsinsel und wirst ausgeräuchert.


    Prinzipiell halte ich die Nutzung der kürzesten Strecke unter Vermeidung möglichst vieler Ampeln für eine gute Idee, wenn eine solche Alternative existiert und diese auch wirklich schneller ist. Ist sie oft aber nicht, wenn das zuviele machen.


    Leute, die blind in eine Kreuzung reinfahren und damit auch den Querverkehr blockieren (Folge: Stau, Abgase) besitzen genauso wie Mittelspurblockierer und Linksspurschleicher nicht die erforderliche Eignung zum Führen eines Kfz - davon musst Du mich nicht überzeugen. (Aber Hauptsache, man fährt stur und punktgenau nie schneller als die erlaubten 50 km/h oder was gerade als Begrenzung gilt.)


    "Ausgeräuchert" ist aber natürlich auch wieder eine maßlose Übertreibung. In den '60ern bis '80ern hätte das vielleicht noch zugetroffen.


    Zum Parken:


    Was wir durch die im Laufe der Jahrzehnte gestiegene Anzahl von Fahrzeugen haben, ist nicht ein "Verkehrsinfarkt", sondern ein "Parkinfarkt"

    Da gebe ich dir Recht und finde dass gerade darum das mit dem individuellen motorisierten Verkehr nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Mir erscheint nicht sinnvoll einen erheblichen Teil der Stadtfläche herumstehenden KfZ zu widmen.


    Deshalb sag ich doch: nicht weniger, sondern mehr Parkplätze (in Tiefgaragen). Man muss mal auf die Realitäten reagieren und sich von dem Gedanken der "Umerziehung" verabschieden. Ob der Individualverkehr der Weisheit letzter Schluss ist, will ich nicht behaupten, aber er ist nun mal da und wenn etwas schon mal gar nicht der Weisheit letzter Schluss ist, dann ist es der ÖPNV. Darin werde ich fast täglich von manchen Nutzern von neuem bestätigt.

  • Es gibt keinen letzten Schluss aller Weisheit Weder ÖPNV noch Autos lösen alle Probleme.


    Auch wenn Autoabgase nicht mehr so stinken wie früher, sie stinken immer noch.


    Was machen jetzt die 50 km/h in der Argumentation?


    Wenn die Hauptzufahrt zur Cornelius eine Spur weniger hat, erscheint es mir logisch, dass pro Zeit weniger ankommt. Mag es über den Tag noch die gleiche Zahl Durchfahrten sein, gibt es tritzdem hier weniger Staus und zugestellte Kreuzungen, indem im Süden regelmäßig nicht mehr Autos rein-, als im Norden rausfahren.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • Im Grunde ist ja schon alles mehrfach gesagt worden.

    Diese Stauspur ist an Dilettantismus nicht zu überbieten.

    Man macht die Stadt dicht, ohne auch nur eine begleitende Maßnahme, z. B. neue P+R Plätze, neue ÖPNV Angebote, Schnellbusse, etc.

    Leute, die auf den P+R Platz am Südpark wollen, stehen mit im Stau bis auf die Autobahn, genau wie die Linienbusse.

    Was sollen Handwerker machen, ihr Werkzeug und Material mit in die überfüllte Bahn nehmen?

    Wir reden hier von einer Stadt, die eine große Bedeutung als Pendler - und Messestadt hat.

    Ich bin sicher, Thomas Geisel ist nach der nächsten Wahl Geschichte,auch wenn er nicht alleine dafür verantwortlich ist, sondern Rot-Rot-Grün.