Alles rund um die schönste Stadt am Rhein

  • Das Alter stimmt. Dementsprechend habe ich damals nicht gelebt.

    Gibt aber Zeitungsberichte und Augenzeugen von damals, die mir gesagt haben, dass damals mit Sicherheit auch nicht alles ohne war.



    Spiegel-Bericht von 1976:

    Mit jährlich fast 2 000 »schweren« Delikten wie Körperverletzung und Totschlag, Raub und Rauschgifthandel liegt Düsseldorfs Altstadt nach polizeilichem Vergleich bereits vor Hamburgs Vergnügungsviertel St. Pauli -- wo Sitte und Kripo freilich schon seit Jahren gezielt auf- und abräumen. Ähnlich wurde die Düsseldorfer Altstadtwache um zwei Dutzend Beamte verstärkt, ausgesucht nach Größe und Gewicht, die es im Boxen und Ringen mit Randalierern aufnehmen können. Die Streifengänge wurden verdoppelt, ein Sonderaufgebot von städtischen Hilfspolizisten mit Funkgerät zwecks Alarmierung von Kripo-Kollegen patrouilliert ständig durch die Altstadtstraßen.

    Fast täglich werden Passanten oder Thekensteher krankenhausreif geschlagen oder mit Schnappmessern angestochen. Mal prügeln sich, wie in der »Kreuzherrenecke«, zehn Polizisten mit Gästen und Personal, angefeuert von dem Kellnerruf: »Das ist die Manier der Altstadt-Bullen -- zeigt ihnen, daß sie das nicht mit uns machen können!« Mal machen, wie im September letzten Jahres, Fußballfans aus der Altstadt ein Schlachtfeld -- mit zahlreichen Verletzten, darunter Frauen und Kinder. Dann wieder zertrümmern Betrunkene das Mobiliar kleiner Stehkneipen, werden uniformierte Beamte mit Messern angefallen -- die Polizei zieht Monat für Monat eine blutige Bilanz.





    Klingt für mich ehrlich gesagt nicht danach, dass damals Messer nie im Spiel gewesen sind und die Altstadt ein Ort gewesen ist, wo alles tutti frutti gewesen ist.


    Im Endeffekt ist es auch scheiß egal. Messer sind und waren scheiße. Egal ob 70er, 80er oder heute.

    Das die Brutalität heute höher und die Hemmschwelle heute geringer ist, ist klar.

    Letztes verpasstes Heimspiel:

    Mi 29.10.2008 - Fortuna vs. Kickers Offenbach 1:0


  • Du hast aber schon gemerkt, dass Du mittlerweile der Dritte bist, der diesen Artikel rauskramt? Möchte vielleicht noch jemand...?


    Das Thema Fußballfans ist zudem irreführend, weil die Altstadt natürlich ein beliebter Treffpunkt von Fans aller möglichen Vereine war, wenn Spiele im Pott oder in Gladbach stattgefunden hatten. Ich war seinerzeit einmal nach 'nem Spiel gegen Schalke in der Altstadt, danach nach Fußballspielen (nicht nur von Fortuna) habe ich das lieber vermieden. Und wenn ein Artikel von Mai 1976 einen Vorfall von September 1975 heranziehen muss, dann ist auch das schon bezeichnend. Rauschgifthandel? Wird's wohl schon gegeben haben, das Zeug wurde einem aber ja nicht mit Gewalt und Messer am Hals aufgedrängt, auch friedliche Angebote wurden mir nie gemacht.


    Ich sag's gerne nochmal: Dieser Artikel verzerrt das damalige Bild völlig. Und auch ich bin ein Augenzeuge. Den einzigen Stress, den ich je in 'ner Kneipe hatte, war in der Blende – und die ist in Bilk. Da sind auch ein paar Stühle geflogen, nach wenigen Minuten hatte sich aber alles wieder beruhigt.


    Wie gesagt, ich kann das nur als Passant und Kneipengast beurteilen. Und da ist die Gesamtsituation damals und heute überhaupt nicht vergleichbar. Was da im Hin- und Untergrund ablief, weiß ich nicht.

  • Will man ernsthaft anzweifeln, dass es in den letzten Jahre sehr unangenehm in der Altstadt geworden ist? Ich weiß, es ist oft einfacher negative Sachen zu verdrängen oder zu ignorieren, insbesondere wenn es nicht in das eigene Bild passt. Es verneint auch niemand, dass es schon früher in der Altstadt geknallt hat. Das Messerzeug und diese aggro Ansammlungen am Burgplatz und Umgebung sind aber erst in den letzten Jahren häufiger geworden. Aber JA, es gab auch vor 50 Jahren mal Messerattacken, ja es gab sogar Boxereien oder verruchte Läden...


    Das sich etwas ändern muss sollte doch klar sein. Oder finden die aktuelle Situation welche toll? Bei der vehementen Abwehrhaltung einiger hier scheint es so...


    Wie man das Problem angeht ist eine andere Sache. Das ist mit Sicherheit nicht so einfach umzusetzen. Man merkt doch an der Untätigkeit der Politiker, aber auch an der Diskussion hier, dass niemand eine richtige Antwort parat hat. Das sollte aber nicht heißen, dass man es ignoriert und hofft vom Himmel fällt eine Lösung. Insbesondere sollte man die Probleme nennen dürfen. Bevor man ein Problem lösen kann, muss es identifiziert werden.


    Aber hier im Forum wird man es nicht lösen. Einige ignorieren die Probleme, andere haben unrealistische Forderungen, andere wie ich, haben keine Lösung parat bzw. sind schon etwas verzweifelt. Auf jeden Fall sollte es ein Anliegen ALLER DÜSSELDORFER sein die Altstadt zu einem angenehmen Ort von Morgens bis Abends zu machen. Und zwar für alle, egal ob Jung, Alt, Düsseldorfer, Ruhrpottler, Frau, Mann, Migrant oder Junggesellenabschied.

  • Erwin war ein selbstverliebter Antidemokrat

    Geht es auch eine Nummer kleiner bzw. realitätsnäher? Nicht nur angesichts andere Protagonisten auf politischen Bühnen unterschiedlicher Ebenen, finde ich das eine völlig verfehlte Bezeichnung Herrn Erwin gegenüber. Ich finde, dass er unsere Heimatstadt gut repräsentiert und geführt hat.

  • Erwin war ein selbstverliebter Antidemokrat

    Geht es auch eine Nummer kleiner bzw. realitätsnäher? Nicht nur angesichts andere Protagonisten auf politischen Bühnen unterschiedlicher Ebenen, finde ich das eine völlig verfehlte Bezeichnung Herrn Erwin gegenüber. Ich finde, dass er unsere Heimatstadt gut repräsentiert und geführt hat.

    Die Gedanken sind frei.

    Und andere Protagonisten spielen gar keine Rolle, um die Machenschaften und sein Auftreten nach Gutsherrenart zu beurteilen.

    Ich habe ihn als Düsseldorfer gar nicht mehr erlebt, hatte das Glück die Herren Becker, Kürten und Bungert als OBs zu erleben.

    Aber auch aus der nahen Distanz und die begleitenden Fachkommentare meines Vaters ^^... reichten mir, um das Bild einen narzistischen Selbstdarstellers zu zimmern.

    Er ist aber auch längst tot, darum ist es müßig... aber dass er D.dorf gut repräsentiert hätte, habe ich nicht allzuoft gehört.

  • Es ist nicht die geographische Heimat gemeint. Sondern Heimat als der Ort, wo man sich wohl fühlt. Und das ist in diesem Fall der Verein. Heimat ist hier viel mehr als Metapher und nicht als der Ort, wo man wohnt, zu verstehen.

  • Es ist nicht die geographische Heimat gemeint. Sondern Heimat als der Ort, wo man sich wohl fühlt. Und das ist in diesem Fall der Verein. Heimat ist hier viel mehr als Metapher und nicht als der Ort, wo man wohnt, zu verstehen.


    Es ging um den Begriff "teilen". Ich hab mich da anfangs auch schwer mit getan, als der in den sozialen Medien aufkam. Eine in diesem Zusammenhang zwar wörtliche, aber eher unglückliche Übersetzung des originalen "Share". Ich empfinde das "Teilen" z.B. eines Links mehr als dessen Weitergabe.

  • Es ist nicht die geographische Heimat gemeint. Sondern Heimat als der Ort, wo man sich wohl fühlt. Und das ist in diesem Fall der Verein. Heimat ist hier viel mehr als Metapher und nicht als der Ort, wo man wohnt, zu verstehen.

    Also hätte ich es besser bei den trivialen OT gepostet und mit einem Ironie Smiley versehen sollen... --;;)

  • Ohne dir zu Nahe zu treten zu wollen-. Aber wenn das als Scherz gemeint war, hättest du es dir ganz sparen sollen. Sonderlich witzig finde ich das jedenfalls nicht. Aber Geschmäcker und Humor sind ja bekanntlich verschieden. Ich treffe mit meinem Humor auch nicht jeden Geschmack.


    Jedenfalls hat mich der von mir nicht erkannte Humor dazu gebracht, deine Frage ernst zu nehmen. Wenngleich ich etwas irritiert war, weil ich dich sprachlich eigentlich für sehr kompetent halte.

  • Ich bin doch nicht empört. Ich habe nur den Witz nicht verstanden und bin deshalb in die Falle getappt, deine Frage für bare Münze zu nehmen. Ist aber nicht schlimm. Kommt so zig mal in diesem und anderen Foren vor.


    Jedenfalls gehört das Thema spätestens mit der Diskussion darüber tatsächlich in die trivialen Offtopics.